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Orange 2011 Rigoletto - Euro-Opera

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Louis Desiré ließ eine große Kutsche halb im hundert Meter breiten Boden der Römer-Bühne<br />

versinken: Die Flucht des enttäuschten Vaters mit seiner entehrten Tochter nach der<br />

vermeintlichen Rache am herzoglichen Übeltäter von Mantua nach Verona endete in einer<br />

Panne. Das war stimmig. Und noch mehr: Der geprellte Hofnarr <strong>Rigoletto</strong> zog zum Fluch-<br />

Vorspiel der Tragödie nach Victor Hugo eine Mini-Postkutsche über die Römerbühne. Auch<br />

das hatte seine Bewandtnis im Gaukler-Stand des Titelhelden. Jenseits des bloß Berufs-<br />

Biografischen machte auch das Sinn. Denn Sparafucile fuhr <strong>Rigoletto</strong> in dieser Mini-Kutsche<br />

seine sterbende Gilda vor. Der Hofnarr, der am großen Rad hatte drehen wollen, wurde auf<br />

das kleine Wägelchen zurückgeworfen und tief enttäuscht. Das war bestechende<br />

Theatersymbolik.<br />

Nucci and Grigolo in <strong>Orange</strong>'s strong <strong>Rigoletto</strong><br />

© Philippe Gromelle/<strong>Orange</strong> <strong>2011</strong><br />

Die halb im Bühnenboden steckende Kutschen-Kabine drehten Fourny und Desiré für<br />

<strong>Rigoletto</strong>s Wohnung, das Palast-Innere Mantuas und Sparafuciles Spelunke zu Innenräumen.<br />

Auch hier gerann aus einem Behelf wieder eine Aussage: Gildas Raub deckten Tänzerinnen<br />

mit aufgespannten roten Schirmen vor dem blinden <strong>Rigoletto</strong> ab. Die gleichen roten Schirme<br />

schmückten dann den herzoglichen Saal zum Boudoir. Durch die riesige Dimension von<br />

<strong>Orange</strong>s Römerbühne hatte Fourny keine Mühe, die Szene trotz der sperrigen Kutsche mit<br />

den Höflingen zu beleben. Er tat das zuweilen in einer geradezu choreografierten<br />

pantomimischen Genauigkeit in Elodie Vellas Tanzeinrichtung. Und der Regisseur kam, das<br />

sei lobend erwähnt, für den <strong>Rigoletto</strong> ohne Buckel aus.<br />

Arien ausgestellt<br />

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