Den Test aus YACHT Heft 6/2010 - Euro Cats
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fotoS: Yacht/j. m. liot; Zeichnung: a. hoppenhauS<br />
schöne Aussichten. In der Navigation,<br />
der sitzecke und der Pantry bleibt der<br />
Blick aufs Wasser unverbaut. Das<br />
Interieur im hellen salon ist nüchtern<br />
gehalten, der Holzanteil gering<br />
Die Aufteilung hat sich bewährt. Die gemeinsamen<br />
Aktivitäten finden oben im Salon<br />
und draußen statt. Die Kammern in den<br />
Schwimmern bewirken, dass nachts die<br />
Intimsphäre gewahrt bleibt. Alle Kabinen<br />
liegen in den Rümpfen und dort weit voneinander<br />
entfernt. Die Crew erreicht sie über<br />
offene Niedergänge im Salon.<br />
Unabhängig von der Version ist der Backbordschwimmer<br />
aufgeteilt. Die Kammern in<br />
Vor und Achterschiff sind ähnlich dimensioniert.<br />
Beide Kojenmaße können mit 2,00<br />
Meter Länge und mindestens 150 Zentimeter<br />
Schulterbreite überzeugen; ebenso<br />
wie die Stauräume unter den Kojen, die groß<br />
genug sind, um sogar Koffer aufzunehmen<br />
(wer sie denn braucht). Die Stehhöhen sind<br />
mit knapp 1,90 Meter ebenfalls <strong>aus</strong>reichend<br />
wie auch die Belüftung. Partiell stören den<br />
pingeligen Betrachter jedoch unschöne Spaltmaße<br />
und zuweilen nicht mit Topcoat versiegelte<br />
GFKFlächen, was heutzutage im<br />
Serienbau jedoch recht verbreitet ist.<br />
Zwischen den beiden Kammern ist der<br />
längliche WCRaum mit per Vorhang separierter<br />
Dusche eingebaut. Die Stehhöhe beträgt<br />
satte 1,96 Meter. Die Bewegungsfreiheit<br />
ist ebenso <strong>aus</strong>reichend. Etwas knapp geraten<br />
ist hier jedoch der Stauraum.<br />
Hat kaum Konkurrenz<br />
In der Charterversion sind beide Rümpfe<br />
gleich aufgeteilt. Die Maestro genannte Version<br />
jedoch widmet den Steuerbordschwimmer<br />
komplett dem Eignerpaar, dort wurde<br />
die Vorschiffskammer einem riesigen Bad<br />
geopfert. Der gesamte Mittschiffsbereich ist<br />
ein Privatsalon mit Schreibtisch und Stauraum<br />
und geht in die offene Heckkoje über.<br />
Der Niedergang im Decksh<strong>aus</strong> lässt sich mit<br />
einer Schiebetür schließen, wodurch für den<br />
gesamten Steuerbordrumpf eine Separierung<br />
gewährleistet ist.<br />
Insgesamt ist die Raumaufteilung sehr<br />
gelungen und kommt einer großen Crew<br />
entgegen. Selbst die volle Kabinenbelegung<br />
lässt sich hier in beiden Versionen verträglich<br />
<strong>aus</strong>schöpfen. In der Anmutung und besonders<br />
im Inneren wirkt das Schiff aller<br />
dings recht kühl und praxisorientiert, was<br />
letztlich Geschmackssache ist.<br />
Für einen erfolgreichen Einsatz im Chartermarkt<br />
spricht auch der Preis des Lipari 41.<br />
Rund 276 000 <strong>Euro</strong> sind dafür zu überweisen,<br />
bei ordentlicher Basis<strong>aus</strong>stattung. Serienmäßig<br />
fehlen da lediglich der Fäkalientank,<br />
Anker und Kette, LazyBag, AntifoulingAnstrich<br />
und Ladegerät. Dafür sind beispielsweise<br />
das <strong>aus</strong>gestellte Großsegel, kugelgelagerte<br />
Mastrutscher und der Cockpittisch bereits<br />
an Bord.<br />
Erwähnenswert auch, besonders hinsichtlich<br />
des Einsatzes in warmen Revieren mit<br />
blindboot <strong>YACHT</strong>-TesT<br />
Segeln, sonnen, sitzen, kochen und navigieren:<br />
alle tätigkeiten finden auf einer Ebene statt<br />
vielen Ankertagen: 530 Liter Frischwasser<br />
können in zwei Tanks mitgeführt werden.<br />
In der Summe der Eigenschaften sticht<br />
der Lagoon 400 als Hauptkonkurrent auch<br />
auf dem Chartermarkt hervor. Ansonsten<br />
gibt es kaum vergleichbaren Wettbewerb.<br />
Das Schiff <strong>aus</strong> Bénéte<strong>aus</strong> Tochterunternehmen<br />
ist breiter, hat etwas weniger Segelfläche<br />
in Relation zum Gewicht und erwies sich wie<br />
der Lipari 41 im <strong>Test</strong> (<strong>Heft</strong> 16/09) ebenfalls<br />
als guter Segler. Ein Charterer dürfte mit beiden<br />
Schiffen nichts falsch machen, ein potenzieller<br />
Eigner wird sich ohnehin beide<br />
Kats ansehen. Fridtjof Gunkel<br />
Ya c h t 6/<strong>2010</strong> 67