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Ausgabe 17 Mai – August 2010 www.euralis.de<br />
DAS KEIMBLATT<br />
DLG Feldtage –<br />
Treffpunkt der Pfl anzenexperten<br />
Seite 2<br />
Mit 1,4 bis 1,5 Mio. Hektar hat sich<br />
der Rapsanbau auf kontinuierlich<br />
hohem Niveau etabliert. Voraussetzung<br />
für diese Anbauentwicklung<br />
war und ist der Biodieselmarkt.<br />
Der Biodieselabsatz betrug 2009<br />
ca. 2,5 Mio. Tonnen (Abb.1, s. S. 2)<br />
und übersteigt damit bei weitem das<br />
heimische Rohstoffangebot, wenn<br />
zugleich die Nachfrage nach Rapsöl<br />
für Nahrungszwecke in Höhe von<br />
etwa 0,45 Mio. Tonnen berücksichtigt<br />
wird.<br />
Die Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung<br />
– Was haben Landwirte<br />
zu beachten?<br />
Als Ergebnis der öffentlich intensiv<br />
geführten Diskussion zum Thema<br />
„Tank oder Teller“ sowie der von<br />
Die Zeitung für Kunden der <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Naturschutzverbänden ebenfalls zu<br />
dem in die politische Diskussion eingebrachten<br />
Kritik, dass mit den Biokraftstoffzielen<br />
der Europäischen<br />
Union auch Naturschutzgebiete wie<br />
z. B. Regenwälder gerodet und zerstört<br />
werden, hat das Europäische<br />
Fakten für die Praxis –<br />
Rapszüchtung bei <strong>EURALIS</strong>:<br />
Wo liegen die Schwerpunkte? Seite 3<br />
Parlament schließlich dem Vorschlag<br />
der EU-Kommission zugestimmt,<br />
dass zukünftig die Verwendung<br />
von Biomasse zur Herstellung<br />
von Biokraftstoffen an Nachhaltigkeitsnachweise<br />
gebunden wird.<br />
Betriebsporträt –<br />
„Triesdorf “ – Keimzelle der Biogaswelle<br />
Seite 4<br />
Neuer Auftritt der <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Ab 1. Mai ist es so weit! Wir stellen uns Ihnen<br />
zum ersten Mal mit dem neuen europäischen<br />
<strong>EURALIS</strong>-Logo vor.<br />
Wir ordnen das <strong>EURALIS</strong> Corporate<br />
Design neu<br />
Mit der Logo-Anpassung möchten wir die<br />
Gelegenheit nutzen, Ihnen das neue Corporate<br />
Design von <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> zu präsentieren.<br />
Die hellgrüne Farbe, durch welche<br />
<strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> sofort auf dem Saatgut-<br />
Markt wahrnehmbar ist, bleibt natürlich als<br />
Erkennungszeichen bestehen!<br />
Neues Design mit übersichtlich<br />
strukturiertem Inhalt<br />
Auch unsere Homepage haben wir dahingehend<br />
überbearbeitet. Unter www.euralis.de<br />
fi nden Sie jetzt die aktuellen Informationen<br />
über die neuesten <strong>EURALIS</strong> Mais-, Raps-<br />
und Sonnenblumensorten, News aus der<br />
Saatgutbranche sowie zusätzliche Serviceangebote.<br />
Zudem ist unser Internetauftritt<br />
schneller und übersichtlicher geworden.<br />
Die praktische Umsetzung der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung<br />
(von) Dieter Bockey, UFOP<br />
Union zur Förderung von<br />
Öl- und Proteinpfl anzen e.V.<br />
Besuchen Sie unsere neue Internetseite:<br />
www.euralis.de<br />
„Das ist mein Saatgut!“<br />
Seit vielen Jahren schenken uns unsere<br />
Das ist mein Saatgut!<br />
www.euralis.de<br />
Kunden ihr Vertrauen. Diese Treue hat<br />
uns zu einem neuen Slogan inspiriert. Die<br />
Schlichtheit des Slogans und zugleich dessen<br />
enorme Aussage, die sich in dem Satz<br />
„Das ist mein Saatgut“ befi ndet, zeigt, wie<br />
nah wir unseren Kunden sind.<br />
Die handschriftliche Schreibweise des Mottos<br />
unterstreicht die persönliche Note, die<br />
sich in der Unternehmenskultur durch hohes<br />
individuelles Engagement der Mitarbeiter sowie<br />
durch direkte persönliche Beziehungen<br />
zu unseren Kunden manifestiert hat.<br />
Die europäische Einheitlichkeit des neuen<br />
Die nationale Umsetzung erfolgt<br />
im Wege der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnungen<br />
für „Biokraftstoffe“<br />
und für „Strom“. Beide Verordnungen<br />
sind zum 1. Januar 2010<br />
in Kraft getreten.<br />
(Fortsetzung S. 2)<br />
Corporate Designs schafft das Fundament<br />
für ein zeitgemäßes Identitätsmanagement<br />
unseres Unternehmens und der Unternehmensgruppe<br />
„Groupe <strong>EURALIS</strong>“.<br />
Wir sind uns sicher, dass Ihnen der neue Auftritt<br />
von <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> gefallen wird. iw<br />
Das Mitarbeiter-Porträt<br />
auf Seite 3<br />
Stefan Herrmann<br />
Team Nord-Ost<br />
Verlosung der<br />
<strong>EURALIS</strong>-Quads S. 2<br />
Veranstaltungs-<br />
Kalender S. 2<br />
Fakten aus der Praxis:<br />
ES Alegria S. 3<br />
Raps-ABC S. 4<br />
Impressum S. 4
Seite 2 DAS KEIMBLATT Nr. 17<br />
EDITORIAL<br />
Auf das Wesentliche kommt es an!<br />
Sie kennen es auch, diese Flut<br />
von überflüssigen Informationen!<br />
Die lateinische Herkunft des<br />
Wortes „communicare“ beschreibt<br />
die Kommunikation als „teilen, mitteilen,<br />
vereinigen oder geben“. In<br />
der Geschäftswelt möchten wir Informationen<br />
bewahren und auch<br />
gezielt weitergeben. Die Datensicherheit<br />
ist ein sensibler Punkt,<br />
denn gerade der Umgang mit personenbezogenen<br />
Daten bedarf besonderer<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Sascha Hens, <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong><br />
Kommunikation<br />
Die Kommunikation spiegelt sich<br />
in vielen Perspektiven wider. Ein für<br />
uns sehr wichtiger Ansatz ist die<br />
„soziale“ Kommunikation: Sie stellt<br />
die Weitergabe und Vermittlung<br />
von Informationen an unsere Kunden<br />
dar. Nüchtern betrachtet reden<br />
wir von einem Sender und einem<br />
Empfänger. Der Empfänger kann<br />
sich als eine einzelne Person oder<br />
auch einer großen Personengruppe<br />
darstellen. Damit Informationen<br />
weitergegeben und aufgenommen<br />
werden können, bedarf es einer<br />
Plattform, die zur Übermittlung geeignet<br />
ist.<br />
Eine Möglichkeit dafür ist z.B. die<br />
Zeitung, die Sie gerade in der Hand<br />
halten – Das Keimblatt! Hiermit sind<br />
wir in der Lage, interessante Berichte<br />
und aktuelle Themen an Sie,<br />
unsere Kunden, weiterzugeben.<br />
Aber nicht nur die Verständigung<br />
nach außen spielt eine große Rolle,<br />
besonders die interne Kommunikation<br />
darf nicht minder betrachtet<br />
werden. So wird aktuell bei EURA-<br />
LIS <strong>Saaten</strong> daran gearbeitet, eine<br />
effiziente Datenbank aufzubauen,<br />
mit deren Hilfe die Prozesse der Informationsbewahrung<br />
und -verteilung<br />
in schneller, einfacher und sicherer<br />
Weise gewährleistet werden<br />
kann. Den daraus resultierenden<br />
Nutzen möchten wir unserem Unternehmen,<br />
aber vor allem auch<br />
Ihnen zugute kommen lassen.<br />
Ihr<br />
Die praktische Umsetzung der<br />
Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung<br />
(BioSt-NachV) (Fortsetzung von S.1)<br />
Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2007 - 2009<br />
Die <strong>EURALIS</strong>-Aktion „Folgen-Sieder-Spur“<br />
wurde am 28. Februar<br />
erfolgreich beendet.<br />
Über viertausend Besucher haben<br />
die Aktion „Folgen Sie der Spur“<br />
verfolgt. Ein großer Teil von ihnen<br />
hat die korrekte Antwort auf die<br />
Mai<br />
Juni<br />
Angaben in 1.000 t<br />
Jahr 2007<br />
2008 2009<br />
Beimischung Biodiesel<br />
B 100<br />
Summe Biodiesel<br />
Pflanzenöl (PÖL)<br />
Summe Biodiesel+PÖL<br />
Dieselkraftstoffe<br />
dav. Anteil Beimischung<br />
Dieselkraftstoffe+B100+PÖL<br />
dav. Anteil Biodiesel+PÖL<br />
ETBE-Bioethanol<br />
Beimischung Bioethanol<br />
E 85 Bioethanol<br />
Summe Bioethanol<br />
Otto- und Bioethanolkraftstoffe*<br />
dav. Bioethanol<br />
dav. Anteil Bioethanol<br />
*) Die bei Bioethanolkraftstoffen enthaltenen Anteile Ottokraftstoffe sind gegengerechnet<br />
Quelle: BAFA<br />
Abb. 1<br />
Grundsätzlich haben beide Verordnungen<br />
zum Ziel, dass über einen<br />
Herkunftsnachweis auf der Stufe<br />
der landwirtschaftlichen Produktion<br />
sichergestellt wird, dass der Rohstoff<br />
für die Biokraftstoffproduktion<br />
nicht von umweltsensiblen bzw.<br />
Naturschutzflächen stammt, auf<br />
denen eine landwirtschaftliche Nutzung<br />
nach geltendem Recht bereits<br />
Gewinnen mit<br />
<strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong>!<br />
12.05.2010<br />
Obernburg<br />
www.euralis.de<br />
13. bis 16.05.2010<br />
Paaren-Glien<br />
www.brandenburghalle.de<br />
27.05.2010<br />
Markt-Taschendorf<br />
www.euralis.de<br />
13.06.2010<br />
Rastede<br />
www.gut-wahnbeck.de<br />
1.423,3<br />
1.821,3<br />
3.244,6<br />
755,8<br />
4.000,4<br />
29.058,8<br />
4,9%<br />
31.635,9<br />
12,6%<br />
366,2<br />
88,5<br />
6,1<br />
460,8<br />
21.297,0<br />
459,7<br />
2,2%<br />
1.612,8<br />
1.082,5<br />
2.695,3<br />
401,4<br />
3.096,7<br />
29.905,6<br />
5,4%<br />
31.389,4<br />
9,9%<br />
366,9<br />
251,0<br />
8,5<br />
626,3<br />
20.568,5<br />
625,0<br />
3,0%<br />
2.276,3<br />
240,6<br />
2.516,9<br />
100,0<br />
2.616,9<br />
30.936,2<br />
7,4%<br />
31.276,8<br />
8,4%<br />
202,3<br />
692,7<br />
9,0<br />
904,0<br />
20.240,2<br />
902,5<br />
4,5%<br />
untersagt ist. Dieser Nachweis wird<br />
dadurch sichergestellt, indem der<br />
Landwirt eine sogenannte Selbsterklärung<br />
bei seinem Ersterfasser<br />
abgibt. Der Ersterfasser ist wiederum<br />
eingebunden in ein stufenübergreifendes<br />
Zertifizierungssystem,<br />
also beginnend über die Ersterfassungsstufe,<br />
Verarbeitung (Ölmühle)<br />
bis hin zum Biodieselhersteller.<br />
gestellte Frage gegeben: ES Bombastic<br />
heißt die Sorte, die bei EU-<br />
RALIS <strong>Saaten</strong> im Mittelpunkt der<br />
Maissaison 2010 steht.<br />
Aus den Teilnehmern, die die Frage<br />
korrekt beantwortet haben, wurden<br />
unter notarieller Beaufsichtigung<br />
am 15. März vier Gewinner jeweils<br />
eines <strong>EURALIS</strong>-Quads ausgelost. Zu den glücklichen Gewinnern ge-<br />
VERANSTALTUNGS-KALENDER<br />
<strong>EURALIS</strong> Raps-Plattform<br />
Ort: Betrieb Ludwig Vad, 63785 Obernburg<br />
Veranstalter: <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
BraLa – Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung<br />
Ort: 14621 Schönwalde-Glien<br />
Veranstalter: MAFZ - Märkisches Ausstellungs- und<br />
Freizeitzentrum <strong>GmbH</strong><br />
<strong>EURALIS</strong> Raps-Plattform<br />
Ort: Betrieb Anton Gareis, 91480 Markt Taschendorf<br />
Veranstalter: <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Tag des offenen Hofes<br />
Ort: Gut Wahnbeck, 26180 Rastede<br />
Veranstalter: Gut Wahnbeck in Rastede<br />
Veränderungen 2009 zu 2008<br />
663,5<br />
-841,8<br />
-178,4<br />
-301,4<br />
-479,8<br />
1.030,6<br />
-112,6<br />
-164,5<br />
441,7<br />
0,5<br />
277,7<br />
-328,3<br />
277,5<br />
41,1%<br />
-77,8%<br />
-6,6%<br />
-75,1%<br />
-15,5%<br />
3,4%<br />
-0,4%<br />
-44,8%<br />
176,0%<br />
5,9%<br />
44,3%<br />
-1,6%<br />
44,4%<br />
Treffpunkt der Pflanzenexperten<br />
Wie schon vor zwei Jahren, bereiten<br />
sich auch dieses Jahr in<br />
Deutschland alle wichtigen Pflanzenunternehmen<br />
auf den größten<br />
und bedeutungsvollsten Informationsmarkt<br />
für die Pflanzenexperten,<br />
die DLG-Feldtage vor. Die 12. DLG-<br />
Feldtage finden vom 15. bis 17<br />
Juni auf dem Rittergut Bockerode<br />
(Springe-Mittelrode) bei Hannover<br />
statt.<br />
Bereits 2008 waren die DLG-<br />
Feldtage mit 270 Ausstellern<br />
u.a. Unternehmen, Verbände und<br />
Institutionen aus Deutschland und<br />
dem Ausland mit fast 20.000 Gästen<br />
ein voller Erfolg.<br />
Der Veranstalter, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
e.V., rechnet<br />
auch dieses Jahr mit großem<br />
Interesse und hoher Besucherzahl.<br />
Auf der 40 ha großen Ausstellungsfläche<br />
sind alle namhaften Unternehmen<br />
der Pflanzenzüchtung, des<br />
Pflanzenschutzes und der Landtechnik<br />
vertreten.<br />
Besuchen<br />
Sie uns!<br />
Besuchen<br />
Sie uns!<br />
Der Agrarhandel erfasst also die<br />
Rohstoffmengen – hier beginnt die<br />
so genannte Massenbilanz – die<br />
der Landwirt, wie bisher üblich, bei<br />
seiner Genossenschaft abliefert<br />
(Abb.2). Sofern der Genossenschaft<br />
die Selbsterklärung vorliegt,<br />
werden die entsprechend erfassten<br />
Mengen als nachhaltig produziert<br />
ausgewiesen. In seiner Selbsterklärung<br />
bestätigt der Landwirt lediglich<br />
formell, dass der Rohstoff nicht von<br />
schützenswerten Flächen stammt.<br />
Umgekehrt sind Rohstoffmengen<br />
von Flächen in Naturschutzgebieten<br />
nach dem Naturschutzgesetz<br />
und wenn Bewirtschaftungsauf-<br />
Juli<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
13.06.2010<br />
Cappeln<br />
15. bis 17.06.2010<br />
Springe bei Hannover<br />
www.dlg-feldtage.de<br />
06.07.2010<br />
Lebus<br />
www.euralis.de<br />
4,4% 9<br />
4,4% 15<br />
4,4% 18,3<br />
4,4% 24,5<br />
4,4% 30,4<br />
4,4% 42,2<br />
45<br />
Mai – August 2010<br />
hören: Herr Bernhard Brändlein<br />
aus Scheinfeld, Herr Ricardo Otto<br />
aus Wachtberg, Herr Werner Zintl<br />
aus Hünfeld und Herr Marc Menkhaus<br />
aus Belm.<br />
Wir sagen:<br />
Herzlichen Glückwünsch!<br />
Die Bilder der Quad-Übergabe finden<br />
Sie auf unserer neuen Internetseite<br />
www.euralis.de. iw<br />
Tag des offenen Hofes<br />
Ort: 49692 Cappeln<br />
Veranstalter: Betrieb Werner Ottenwess<br />
DLG-Feldtage<br />
Ort: Rittergut Bockerode/Springe bei Hannover<br />
Veranstalter: DLG e.V.<br />
lagen ein örtliches Anbauverbot<br />
vorsehen als nicht „nachhaltig“ im<br />
Sinne der Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung<br />
anzusehen.<br />
Dieser Fall dürfte in Deutschland<br />
nur sehr selten auftreten, denn die<br />
EU-Richtlinie wie auch die Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung<br />
sehen einen Bestandsschutz vor,<br />
wonach Ackerflächen, die am 1. Januar<br />
2008 als Ackerflächen genutzt<br />
werden, auch weiterhin ohne Einschränkung<br />
genutzt werden dürfen.<br />
Die Detailregelungen sind zu<br />
finden unter: www.ble.de.<br />
Dieter Bockey, UFOP<br />
Biokraftstoffänderungsgesetz: Klimaschutzquote für Biokraftstoffe ab 2015<br />
Jahr Gesamt-Quote<br />
2008 (3,38%)<br />
5,25%<br />
6,25%<br />
6,25%<br />
6,25%<br />
6,25%<br />
6,25%<br />
5,1%*<br />
Diesel-Quote<br />
4,4%<br />
2017 7,8%*<br />
45<br />
2020 12,1%*<br />
45<br />
-<br />
Benzin-Quote<br />
2,0%<br />
2,8%<br />
2,8%<br />
2,8%<br />
2,8%<br />
2,8%<br />
2,8%<br />
* Umrechnung für 58% Netto-Klimaschutzbeitrag<br />
** Geplant waren 5% (bei Gesamtquote 8%) für 2015 ansteigend auf 10% (energ. 17%) für 2020 (Quelle: UFOP)<br />
Abb. 2<br />
Einer der Quad-Gewinner:<br />
Herr Brändlein aus Scheinfeld<br />
Die Vorbereitungen für die Veranstaltung<br />
sind bereits seit einigen<br />
Monaten im Gange.<br />
<strong>EURALIS</strong> ist mit Rapshybrid- und<br />
Rapsliniensorten sowie Sonnenblumensorten<br />
auf dem DLG-Versuchsfeld<br />
dabei. Vorgestellt werden<br />
Ihnen sowohl die bekannten Rapssorten<br />
wie z.B. die Linie ES Astrid,<br />
als auch die neue Linie ES Alegria.<br />
Als einer der größten Sonnenblumenzüchter<br />
präsentieren wir Ihnen<br />
-<br />
Co-Hydrierung<br />
<strong>EURALIS</strong> Ölsaatenfeldtag<br />
Ort: 15326 Lebus/Brandenburg<br />
Veranstalter: <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der genannten Termine übernehmen wir keine Gewähr.<br />
-<br />
-<br />
bis 3%<br />
bis 3%<br />
bis 3%<br />
bis 3%<br />
bis 3%<br />
?<br />
?<br />
?<br />
Klimaschutz-Quote<br />
2,0%*<br />
3,0%*<br />
3,6%*<br />
3,6%*<br />
3,6%*<br />
3,6%*<br />
3,6%*<br />
3,0%**<br />
4,5%**<br />
7,0%**<br />
auch unsere besten Sonnenblumensorten.<br />
Sie können die Sorten<br />
ES Magnific, ES Carneval, ES Aloha<br />
und ES Alisson anschauen, sich<br />
über sie informieren und sich beraten<br />
lassen.<br />
Neben dem besten Fachprogramm<br />
wird für das Wohlbefinden unserer<br />
Besucher gut gesorgt sein. Wir freuen<br />
uns auf interessante Gespräche<br />
und ein geselliges Zusammensein<br />
mit Ihnen.<br />
Auf dem Versuchsfeld finden Sie<br />
uns auf dem Stand D-15. iw<br />
Besuchen<br />
Sie uns!<br />
Besuchen<br />
Sie uns!
Mai – August 2010<br />
Fakten aus der Praxis:<br />
In der WP1 2007/08 und der WP2<br />
2008/09 hat sie es bereits bewiesen:<br />
sie ist die Beste!*<br />
Mit dem höchsten Kornertrag der<br />
Liniensorten unter den WP3-Aufsteigern<br />
und einem gutem Ölgehalt<br />
lässt sie die Konkurrenz hinter<br />
sich**. Die Sorte bevorzugt frühe<br />
bis mittlere Saattermine und dankt<br />
dies mit guter Vorwinterentwicklung.<br />
Nach dem Winter startet sie<br />
zeitig und zügig mit viel Blattmasse.<br />
ES Alegria blüht früh und reift<br />
mit einem enormen Ertragspotenzial<br />
auch früh ab. Dabei ist der Ölgehalt<br />
hoch und der Glucosinolatgehalt<br />
niedrig.<br />
Mit einer sicheren Vorwinterentwicklung<br />
etablieren sich im Herbst<br />
starke Pflanzen, die am Boden<br />
bleiben und gute Winterhärte aufweisen.<br />
Fakten für die Praxis:<br />
Rapszüchtung bei <strong>EURALIS</strong> –<br />
wo liegen die Schwerpunkte?<br />
DAS KEIMBLATT Nr. 17<br />
ES Alegria – Mit Schwung gegen Phoma<br />
(Interview mit Przemys∏aw Wiąz, Rapszüchter bei <strong>EURALIS</strong>)<br />
Das Hauptkriterium bei Winterraps<br />
ist die Sortenleistung mit Fokus auf<br />
hohem Ertrag und gutem Ölgehalt<br />
bei niedrigem Glucosinolatwert.<br />
Doch die eigentliche Züchtungsarbeit<br />
bedeutet mehr als das. Gerade<br />
die Resistenzzüchtung trägt zu widerstandsfähigen<br />
Sorten bei, egal<br />
ob es sich um Krankheiten oder<br />
Stressfaktoren handelt. Ein Interview<br />
mit Przemysław Wiąz, Winterraps-Züchter<br />
bei <strong>EURALIS</strong>.<br />
Welche Ziele verfolgt <strong>EURALIS</strong><br />
als europaweit agierender Rapszüchter?<br />
Unser Hauptziel liegt in der Verbesserung<br />
der Sortenleistung mit den<br />
wichtigsten Kriterien Ertrag und Ölgehalt.<br />
Die Sorte soll an die lokalen<br />
Umweltbedingungen angepasst<br />
und vom Markt geschätzt sein.<br />
Dies erfordert gleichzeitig eine differenzierte<br />
Betrachtung und eine<br />
Aufteilung des Gesamtterritoriums<br />
in verschiedene Anbaugebiete.<br />
Faktoren hierfür sind z. B. klimatische<br />
Bedingungen, Krankheiten<br />
oder Bodenverhältnisse.<br />
An welchen Krankheitsresistenzen<br />
wird bei <strong>EURALIS</strong> gearbeitet?<br />
<strong>EURALIS</strong> arbeitet intensiv an verschiedenenZüchtungs-Programmen<br />
zur Krankheitsresistenz. Im<br />
Mittelpunkt stehen Phoma, Sklerotinia,<br />
Verticillium und Cylindrospo-<br />
Im Dezember wird die Zulassung<br />
der Sorte vom Bundessortenamt<br />
erwartet. iv<br />
ES Alegria - Mittelwert aus WP1 und WP2 der Jahre 2008/09<br />
rium. Leider ist die Züchtungsarbeit<br />
an diesen Eigenschaften nicht immer<br />
ganz einfach, da es sich nicht<br />
um Einzelgenresistenzen handelt,<br />
sondern um solche mit mehreren<br />
Genen. Desweiteren ist eine Kombination<br />
von hohem Ertrag, guter<br />
Qualität und hohem Resistenzniveau<br />
schwierig. Ein aktueller Erfolg<br />
in der Phoma-Züchtung ist die neue<br />
<strong>EURALIS</strong>-Rapssorte ES Alegria,<br />
deren Markteinführung in Deutschland<br />
bevorsteht.<br />
Zuchtarbeit ist ein langfristiger<br />
Prozess<br />
Gibt es in der Züchtung Möglichkeiten,<br />
um die Stresstoleranz zu<br />
erhöhen?<br />
Hitze, Frost oder geringe Wasserverfügbarkeit<br />
sind Beispiele<br />
für mögliche Stressfaktoren bei<br />
Kulturpflanzen während ihres Aufwuchses.<br />
Deshalb koordinieren wir<br />
eine große Anzahl von Standorten<br />
über ganz Europa, um unser Sortenmaterial<br />
in verschiedenen klimatischen<br />
Regionen abzuprüfen und<br />
die besten Sorten für die jeweilige<br />
Region zu selektieren.<br />
Quelle: BSA 2008/09; nur 2jährige VRS und VGL<br />
Przemysław Wiąz<br />
Können Sie uns einen Einblick in<br />
das Versuchsnetz bei <strong>EURALIS</strong><br />
in Europa geben?<br />
<strong>EURALIS</strong> verfügt über ein breites<br />
Netzwerk, dessen Schwerpunkte in<br />
den Haupt-Anbauländern Deutschland,<br />
Frankreich und Polen liegen.<br />
Letztendlich sind wir aber europaweit<br />
präsent, vom Vereinigten<br />
Königreich im Westen bis in die<br />
Ukraine im Osten, von Schweden<br />
im Norden bis Bulgarien im Süden.<br />
Herr Wiąz, wie sieht für Sie die<br />
perfekte Rapssorte aus?<br />
Aus meiner Sicht gibt es die perfekte<br />
Rapssorte nicht. Veränderte<br />
Umweltbedingungen, egal ob biotisch<br />
oder abiotisch, beeinflussen<br />
das Zuchtziel im Detail. Was heute<br />
als perfekt erscheint, kann schon in<br />
10 Jahren unbedeutend sein. Unser<br />
Ziel bei <strong>EURALIS</strong> ist es, schnell<br />
eine Antwort auf Belange der Landwirte<br />
und des Marktes zu finden.<br />
olib<br />
Ertrag, Ertragssicherheit und<br />
Qualität stellen die wichtigsten<br />
Ziele in der Rapszüchtung dar<br />
MITARBEITER-PORTRÄT<br />
Stefan Herrmann<br />
Team Nord-Ost<br />
Stefan Herrmann wurde am<br />
23.07.1979 in Freiberg geboren.<br />
Seine landwirtschaftlichen<br />
Wurzeln liegen in Schlesien, wo<br />
die Großeltern<br />
einen Betrieb<br />
bewirtschaftet haben. Stefan Herrmann<br />
ist seit seiner Kindheit begeistert<br />
von der Landwirtschaft und<br />
konnte nach dem Abitur 1998 das<br />
Hobby zum Beruf machen. 2006<br />
absolvierte er erfolgreich das Landwirtschaftsstudium<br />
in Bernburg.<br />
Als Student kam Stefan Herrmann<br />
zu RUSTICA <strong>Saaten</strong>. Dieses Jahr<br />
feiert er bei <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> sein<br />
10jähriges Jubiläum.<br />
Seite 3<br />
*Beste Phomatoleranz und höchster Kornertrag der Liniensorten,<br />
Mittelwerte der Ergebnisse aus WP 2007/08 und WP2 2008/09,<br />
nur gewertete Orte und 2jährig geprüfte Sorten,<br />
nur Aufsteiger in WP3 2009/10<br />
** Mittelwerte der Ergebnisse aus WP 2007/08 und WP2 2008/09,<br />
nur gewertete Orte und 2jährig geprüfte Sorten,<br />
nur Aufsteiger in WP3 2009/10<br />
„Immer nach einer maßgeschneiderten Lösung für die Praxis suchen”<br />
<strong>EURALIS</strong> NEWS<br />
Gewinner der <strong>EURALIS</strong>-Quads:<br />
Neuer <strong>EURALIS</strong> Internetauftritt:<br />
Mehr unter www.euralis.de<br />
<strong>EURALIS</strong> Raps-Berater 2010:<br />
Als Download unter www.euralis.de<br />
Stefan Herrmann wohnt mit seiner<br />
Lebensgefährtin und der gemeinsamen<br />
Tochter in Wegefarth, einem<br />
kleinen Ort bei Freiberg in Sachsen.<br />
In seiner Freizeit engagiert er sich<br />
sehr in der Freiwilligen Feuerwehr<br />
und dem Gemeinderat von Oberschöna.<br />
Stefan Herrmann ist im<br />
Vertrieb des <strong>EURALIS</strong>-Team Nord-<br />
Ost für die Regionen Sachsen und<br />
Thüringen zuständig. iw<br />
Bilder der Quad-Übergabe auf unserer Internetseite
Seite 4<br />
Das Raps-<br />
ABC<br />
Heute: Rapsglanzkäfer – gutes<br />
Resistenzmanagement ist gefragt<br />
Der Rapsglanzkäfer ist ein unscheinbarer kleiner schwarzer<br />
Käfer, der enormen Schaden an Rapsknospen anrichtet. Er<br />
tritt mit den ersten warmen Sonnenstrahlen in Aktion und beginnt<br />
seinen Fraß an den Knospen. Auf den ersten Blick ist er<br />
meist kaum zu sehen und sitzt versteckt zwischen Knospen<br />
und jungen Blättern.<br />
Die Bekämpfung wird zunehmend schwieriger, da seit Jahren<br />
eine weitverbreitete Resistenz unter den Käferpopulationen<br />
herrscht. Die Pyrethroide der Klasse II sind nur noch schwach<br />
wirksam, besser helfen Organophosphate und Neonicotinoide.<br />
Länderdienststellen empfehlen daher ein fl ächendeckendes<br />
Resistenzmanagement mit Schwerpunkt auf Mitteln, die nicht<br />
zu den Pyrethroiden gehören. Durch verminderte Dosierung<br />
werden die toleranten Tiere selektiert, die ihre hohe Toleranz<br />
weiter vererben. Auf diesem Weg bildet sich eine Resistenz<br />
innerhalb einer Population.<br />
Durch den Fraß an den Knospen können keine Blüten mehr<br />
ausgebildet werden, der Ertrag wird durch die fehlenden<br />
Schoten deutlich vermindert. Bei einer Bekämpfung von Rapsglanzkäfern<br />
sollte nach Möglichkeit ein Pyrethroid der Klasse I<br />
angewendet werden, um die vorhandene Resistenz gegen<br />
Pyrethroide der Klasse II nicht weiter zu verstärken. iv<br />
Impressum<br />
DAS KEIMBLATT Die Zeitung für Kunden der <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
von <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong>, Oststraße 122, D-22844 Norderstedt,<br />
Phone +49 40 60 88 77-0 , Fax +49 40 60 88 77-11,<br />
euralis@euralis.de, www.euralis.de<br />
Amtsgericht Kiel HRB 5262 NO, USt-ID-Nr. DE118683841<br />
Geschäftsführer: Roger Catala, Peter Fleck<br />
Erscheinungsweise: dreimal pro Jahr<br />
Aufl age: 12.500 Exemplare<br />
Alle in dieser Ausgabe getroffenen Aussagen beruhen auf Versuchsergebnissen<br />
und Erfahrungen. Anbaujahr und Standort können<br />
Abweichungen bedingen. Hierfür übernehmen wir keine Haftung.<br />
Stand April 2010. Copyright by <strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Gestaltung: Blickform <strong>GmbH</strong>, 25436 Uetersen<br />
„Triesdorf“ – Keimzelle<br />
der Biogaswelle<br />
In Zusammenhang mit der umfangreichen<br />
Modernisierung der<br />
Landwirtschaftlichen Lehranstalten<br />
Triesdorf, deren Eigentümer der<br />
Regierungsbezirk Mittelfranken ist,<br />
wurde bereits 1983 eine Biogasanlage<br />
vorgesehen. Unterschiedliche<br />
Erfahrungen mit früheren Biogaswellen<br />
in Deutschland hatten zur<br />
Folge, dass vorerst eine ablehnende<br />
Haltung der Zuschussgeber auf<br />
Landesebene den Bau nicht realisieren<br />
ließen. Erst weitergehende<br />
Überlegungen zu betriebswirtschaftlichen<br />
– und umweltbedeutsamen<br />
Fragen machten den Weg<br />
frei. Besonders unter die Lupe<br />
sollte das ausgefaulte Gärsubstrat<br />
genommen werden, wenn dieses<br />
den Fermenter verlässt.<br />
Dazu wurde vom Planungsteam<br />
Wolfgang Adel (Architekt der<br />
Bauverwaltung des Bezirkes Mittelfranken),<br />
Eckehard Schneider<br />
(Biogaspionier aus München)<br />
und Johann Sedlmeier (Leiter der<br />
Landmaschinenschule Triesdorf)<br />
eine Anlage entwickelt, die detaillierte<br />
Messungen für Forschungsarbeiten<br />
möglich machte, übersichtlich<br />
für den Bildungsbereich<br />
war und gleichzeitig ein gutes<br />
Beispiel für die Praxis sein sollte.<br />
Die Trennung eines stehenden<br />
Durchfl ußfermenters und eines folgenden<br />
Speicherfermenters ergab<br />
die heute zu etwa 90% gebaute<br />
Durchfl uß-Speicheranlage. Damit<br />
war aus der Ursprungsproblematik<br />
heraus eine neue Biogasanlagenform<br />
entwickelt, die als bundesweite<br />
Beispielsanlage anerkannt<br />
wurde.<br />
Die auf reiner Güllebasis geplante<br />
Biogasanlage ging im Frühjahr<br />
1992 in Betrieb. In den folgenden<br />
drei Jahren wurde die Anlage ausschließlich<br />
mit Gülle betrieben.<br />
Detaillierte Messungen ergaben<br />
damals, dass bei einer Verweildauer<br />
von 30 Tagen im Durchfl ußfermenter<br />
kaum nennenswerte<br />
Linie<br />
ES Alegria<br />
Mit Schwung gegen Phoma<br />
• Ertragreichste Liniensorte*, beste Phomatoleranz<br />
nach zwei Prüfjahren*<br />
• Guter Ölgehalt* und frühe Reife<br />
• Ideale Vorwinterentwicklung<br />
• Zulassung in Deutschland erwartet im Dezember 2010<br />
* Mittelwert der Ergebnisse aus WP 2007/08 und WP2 2008/09,<br />
nur gewertete Orte und 2jährig geprüfte Sorten,<br />
nur Aufsteiger in WP3 2009/10<br />
Das ist mein Saatgut!<br />
www.euralis.de<br />
DAS KEIMBLATT Nr. 17<br />
Gasmengen im Nachgärer festzustellen<br />
waren, was keine Zusatzinvestitionen<br />
gerechtfertigt hätte.<br />
Da 1992 nicht bekannt war, ob<br />
Pfl anzen frisch oder siliert autark<br />
zu vergären sind, wurde von einer<br />
Gruppe um Johann Sedlmeier in<br />
einer vom Landtechnischen Verein<br />
Weihenstephan überlassenen fahrbaren<br />
Versuchsanlage geforscht<br />
und erprobt. Grassilage, frisches<br />
Gras, frischer Mais und Silomais<br />
waren die ersten Versuchsreihen.<br />
Mit Biogas erprobter Stirlingmotor<br />
Bereits Ende 1993 stand fest,<br />
dass diese Produkte am besten<br />
in silierter Form auch autark vergärt<br />
werden konnten. In weiteren<br />
folgenden Versuchen wurden z.B.<br />
Rapspresskuchen, Futterrüben,<br />
Abfallmilch, Rasenschnitt, Kartoffel<br />
und Getreide eingesetzt. Die<br />
<strong>EURALIS</strong> <strong>Saaten</strong> <strong>GmbH</strong>, Oststraße 122, 22844 Norderstedt<br />
Das ist mein Saatgut!<br />
damals ermittelten Gaserträge und<br />
Gasqualitäten sowie das Verhalten<br />
der unterschiedlichen Produkte im<br />
Fermenter decken sich mit den jetzigen<br />
Erfahrungen in gut geführten<br />
Praxisanlagen.<br />
Beim Praxiseinsatz der unterschiedlichen<br />
Biomassen in der<br />
Triesdorfer Anlage stellte sich sehr<br />
schnell heraus, dass ein großer<br />
Teil der eingesetzten Produkte<br />
eine längere Verweilzeit brauchten,<br />
denn plötzlich wurden bis zu 30 %<br />
des Gasanfalles im Nachgärbehälter<br />
gemessen.<br />
Damit wurde klar, dass die Zusatzinvestitionen<br />
für einen abgedeckten<br />
Nachgärer und einer Gesamtverweilzeit<br />
von mindestens<br />
50 Tagen notwendig ist. Diese<br />
Grundlagenarbeiten und der Praxisbetrieb<br />
der Anlage in Triesdorf<br />
dienten in großem Umfang bau-<br />
und bildungswilligen Landwirten<br />
die sich in sehr großer Zahl ihr<br />
Grundgerüst für zukunftsweisende<br />
Investitionen in Triesdorf holten.<br />
Die sehr unterschiedlichen Gasausbeuten<br />
je cbm Fermenterraum<br />
von max. 0,75 cbm und Tag bei<br />
Gülle- und bis zu 6,0 cbm bei der<br />
Futterrübenvergärung waren zusätzliche<br />
wertvolle Erkenntnisse in<br />
den 90er Jahren.<br />
Das Biogas wurde in einer ersten<br />
kleinen Mikrogasleitung ca. 200 m<br />
wenn unzustellbar zurück<br />
von der Biogasanlage entfernt<br />
in der direkten Verbrennung zur<br />
reinen Wärmenutzung und über<br />
einen Stirlingmotor zur Strom-und<br />
Wärmeproduktion geleitet. Den<br />
Gastransport übernahm ein „Seitenkanalverdichter“<br />
über 19 Jahre<br />
ohne Probleme.<br />
Diese nach heutigen Gesichtspunkten<br />
kleine Anlage mit ca. 25 kW<br />
Leistung hat zusammen mit den<br />
Personen im Umfeld „Großes“ geleistet.<br />
Diese Anlage ist seit 2009<br />
stillgelegt und wird zukünftig ausschließlich<br />
als Informations- und<br />
Schulungsobjekt dienen.<br />
Mit einer im September 2009 in Betrieb<br />
gegangenen neuen Biogasanlage<br />
zur Grundlastabdeckung<br />
und umfänglicher Stromproduktion,<br />
kombiniert mit einer über 2 MW<br />
großen Hackschnitzelheizung ist<br />
Triesdorf der erste energieautarke<br />
Hochschulstandort in Deutschland,<br />
womit jährlich ca. 2.200 to CO 2 eingespart<br />
werden.<br />
Johann Sedlmeier,<br />
Leiter der Landmaschinenschule,<br />
Triesdorf (von 1983 bis 2009)