Jahresabschluss und Lagebericht - Euler Hermes ...
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<strong>Lagebericht</strong><br />
16<br />
Das Adressenausfallrisiko bezeichnet den potenziellen Verlust, der durch den Ausfall eines<br />
Geschäftspartners entstehen kann. Mit „Ausfall“ ist gemeint, dass ein Vertragspartner unfähig oder<br />
nicht bereit ist, vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Im Versicherungsgeschäft begrenzen wir<br />
unsere Haftung, indem wir einen Teil der übernommenen Risiken an den internationalen Rückversicherungsmarkt<br />
weitergeben. Daher ist für uns mit dem Adressenausfallrisiko vor allem die Gefahr<br />
verb<strong>und</strong>en, dass Forderungen gegenüber Rückversicherern ausfallen. Zur Steuerung dieses Kreditrisikos<br />
nutzen wir umfangreiche Ratinginformationen. Rückversicherungspartner wählen wir nach<br />
strengen Bonitätskriterien selektiv aus.<br />
Marktrisiken resultieren aus Wertschwankungen des Kapitalanlageportfolios, die mit geänderten<br />
Marktpreisen in Zusammenhang stehen, etwa bei Aktienkursen, Zinsen <strong>und</strong> Wechselkursen. Aber auch<br />
Änderungen im Schwankungsverhalten (Volatilität) sind risikorelevant. Zur Steuerung von Marktrisiken<br />
werden Stresstests durchgeführt <strong>und</strong> die Entwicklung des Anlageportfolios regelmäßig verfolgt. Marktrisiken<br />
aus Aktienanlagen begegnen wir durch risikoangepasste Aktienengagements. Wir wollen<br />
damit vor allem eine negative Ausstrahlung auf die Kapitalisierung unseres Versicherungsgeschäft<br />
vermeiden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Besonderheiten des Kreditversicherungsgeschäfts stellen Markt- <strong>und</strong> Adressenausfallrisiken<br />
aus Kapitalanlagen (Kapitalanlagerisiko) eine erhöhte Kumulgefahr für uns dar. Wir reduzieren<br />
diese Risiken, indem wir bei der Kapitalanlage gr<strong>und</strong>sätzlich nicht in Corporate Bonds investieren.<br />
Im übrigen stellen wir die Begrenzung von Adressenausfallrisiken in der Kapitalanlage durch<br />
hohe Anforderungen an die finanzielle Solidität unserer Schuldner sicher. Die Bonität der Emittenten<br />
wird laufend überprüft.<br />
Liquiditätsrisiken bezeichnen das Risiko, dass den gegenwärtigen <strong>und</strong> zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht vollständig oder zeitgerecht nachgekommen werden kann. Sie steuern wir durch<br />
eine laufende Überwachung der Zahlungsströme.<br />
Operative Risiken schließlich sind Risiken, die aufgr<strong>und</strong> von Unzulänglichkeiten oder Fehlern in<br />
Geschäftsprozessen, Projekten oder Kontrollen entstehen, aber auch technisch oder durch Mitarbeiter,<br />
Organisationsstrukturen oder externe Faktoren verursacht sein können. Solche Risiken wollen wir<br />
zum einen durch eine Vielzahl technischer <strong>und</strong> organisatorischer Maßnahmen minimieren. Es existiert<br />
ein „Business Continuity Plan“, der die Fortführung des Betriebs auch nach größeren Störungen<br />
gewährleisten soll.