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Deckblatt EPLR - EU-Förderung des Naturschutzes 2007 bis 2013

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Kalkulatorische Prämienbegründungen zum Programm<br />

„Umweltgerechte Landwirtschaft (UL)“<br />

5.3.1 Umweltgerechter Ackerbau 35<br />

1 Integrierter Ackerbau (Grundförderung) 35<br />

2 Umweltentlastende Maßnahme (Zusatzförderung I) 37<br />

3 Bodenschonende Maßnahmen (Zusatzförderung II) 38<br />

A Ansaat von Zwischenfrüchten 38<br />

B Untersaaten 38<br />

C Pfluglose Bodenbearbeitung 39<br />

4 Ökologischer Ackerbau 41<br />

5.3.2 Erhaltung der Kulturlandschaft und Naturschutz 45<br />

Extensive Grünlandwirtschaft 45<br />

1 Reduzierter Mitteleinsatz (Grundförderung) 45<br />

2 Extensivierungsmaßnahmen (Zusatzförderung) 46<br />

A Verzicht auf den Einsatz chemisch-synthetischer N-Düngemittel 46<br />

B Extensive Weide 47<br />

C Extensive Wiese 48<br />

3 Ökologische Grünlandbewirtschaftung 49<br />

Naturschutzmaßnahmen 50<br />

4 Umwandlung von Ackerland in naturschutzgerecht bewirtschaftetes Grünland 50<br />

5 Naturschutzgerechte Beweidung 51<br />

6 Naturschutzgerechte Wiesennutzung 52<br />

7 Anlage von Ackerrandstreifen 53<br />

8 Langfristige Stilllegung landwirtschaftlicher Nutzfläche zur Biotopentwicklung 53<br />

9 Anlage von Zwischenstreifen auf Ackerland 54<br />

10 Hüteschafhaltung 54<br />

11 Nasswiesenpflege 55<br />

12 Pflege aufgegebener landwirtschaftlicher Flächen 55<br />

13 Pflege von Streuobstwiesen 56<br />

14 Erhalt historischer Merkmale auf landwirtschaftlichen Flächen 56<br />

15 Naturschutzgerechte Ackerbewirtschaftung 57<br />

Erhaltung bedrohter, kulturhistorisch wertvoller Teiche 58<br />

16 Teichpflege 58<br />

17 Naturschutzgerechte Teichbewirtschaftung 59<br />

A Naturschutzfachliche Basisleistung (Sockelbetrag) 59<br />

B Erhalt der Strukturausprägung 59<br />

C Verzicht auf Fischbesatz 59<br />

D Verzicht auf Zufütterung 59<br />

E Erhalt <strong>des</strong> Nahrungshabitats für geschützte Arten 60<br />

F Naturschutzfachliche Zusatzleistungen 60<br />

5.3.3 Umweltgerechter Gartenbau, Weinbau und Hopfenanbau 61<br />

Integrierter Anbau von Gemüse, Heil- und Gewürzpflanzen 61<br />

1 Grundförderung Freilandgemüse, Heil- und Gewürzpflanzen 61<br />

2 Grundförderung Gemüse unter Glas/Folie 63<br />

3 Zusatzförderung Gemüse unter Glas/Folie 63<br />

Integrierter Obstbau und integrierte Baumschulproduktion 64<br />

4 Grundförderung Baumschulproduktion 64<br />

5 Grundförderung Obstbau 65<br />

6 Zusatzförderung Obstbau 66<br />

Integrierter Weinbau 67<br />

7 Grundförderung Weinbau 67<br />

8 Zusatzförderung Weinbau 68<br />

Integrierter Hopfenanbau 70<br />

9 Grundförderung Hopfenanbau 70<br />

10 Zusatzförderung Hopfenanbau 70<br />

Ökologischer Anbau 71<br />

11 Gemüse, Heil- und Gewürzpflanzen 71<br />

12 Obstbau und Baumschulproduktion 76<br />

13 Weinbau 79<br />

5.3.4 Erhaltung genetischer Ressourcen 82<br />

1 Erhaltung existenzgefährdeter Haustierrassen 82<br />

A Rotvieh Zuchtrichtung Höhenvieh 82<br />

B Sächsisch-Thüringisches Kaltblut 82<br />

C Thüringer Wald Ziege, Skudde 82<br />

34<br />

Anlage 11


5.3.1 Umweltgerechter Ackerbau<br />

1 Integrierter Ackerbau (Grundförderung)<br />

Tabelle 4 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Grundförderung (ohne Berücksichtigung<br />

der 5 %-igen N-Reduktion)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell integriert<br />

1. Erlösdifferenz -<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

- Verzicht auf Umwandlung von Grünland in Ackerland<br />

- Einhaltung einer standortangepassten ausgewogenen<br />

Fruchtfolge (mind. dreifeldrig) auf der gesamten<br />

Ackerfläche im Freistaat Sachsen<br />

- Verzicht auf die Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern<br />

tierischer Herkunft und Geflügelkot<br />

im Zeitraum vom 15. Oktober <strong>bis</strong> 15. Februar auf<br />

der gesamten Ackerfläche<br />

- Bodenuntersuchungen<br />

- Bonituren<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

- N-Dünger<br />

- Pflanzenschutz<br />

35<br />

35 1)<br />

19 2)<br />

23 3)<br />

20 4)<br />

13 5)<br />

6 6)<br />

24 7)<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 80<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 40<br />

1) - Anteil Grünland an der LF in Sachsen: 181.591 ha Grünland: 916.500 ha LF = 19,8 %<br />

- Anteil ackerfähiges Grünland an der gesamten Grünlandfläche: ca. 20 %<br />

- Opportunitätskosten für ackerfähiges Grünland: 875 DM/ha (bei ∅ Ackerzahl von 46)<br />

- Flächenausstattung je Betrieb: ∅ 400 ha<br />

((∅ 400 ha * 19,8 %))* 20 %) * 875 DM/ha) / ∅ 400 ha = 34,65 DM/ha<br />

(Sächsischer Agrarbericht 1997; Aussagen der LfL)<br />

Das Verhältnis von Grünland (19,8 %) und Ackerland (80,2 %) widerspiegelt im wesentlichen die betrieblichen Gegebenheiten.<br />

2) Annahme: ca. 50.000 ha Ackerfläche würden ohne die Forderung nach Einhaltung einer ausgewogenen dreifeldrigen Fruchtfolge anstelle<br />

„Zuckerrüben - Winterweizen - Wintergerste“ zusätzlich für die im Programm nicht erlaubte Fruchtfolge<br />

„Zuckerrüben - Winterweizen - Winterweizen“ in Frage kommen<br />

- 50.000 ha/479.040 ha Fläche im Programm UA (integrierter Landbau) = 10,4 %<br />

- Deckungsbeitrag für Qualitätsweizen (60 dt/ha) = 1.505 DM/ha und Deckungsbeitrag für Brotweizen (60 dt/ha) = 1.420 DM/ha<br />

- Deckungsbeitrag für Wintergerste (55 dt/ha) = 1.278 DM/ha<br />

(50 % * 1.505 DM/ha + 50 % * 1.420 DM/ha) - 1.278 DM/ha = 1184,50 DM/ha<br />

(∅ 400 ha/Betrieb * 80,2 % Anteil Ackerland * 10,4 % * 184,50 DM/ha)/(∅ 400 ha/Betrieb * 80,2 % ) = 19,20 DM/ha<br />

[Sächsischer Agrarbericht 1997; Deckungsbeitragssammlung der LfL]<br />

3) Sperrfrist 4 Monate für flüssigen Wirtschaftsdünger anstatt von 2 Monate nach Düngeverordnung<br />

- wegen längerer Sperrfrist entstehen Engpässe für betriebliche Ausbringung, <strong>des</strong>halb Inanspruchnahme von Lohnunternehmern/<br />

Maschinenringe für überbetrieblichen Einsatz bei der Gülleausbringung erforderlich<br />

- Annahme: - auf 15 % der Fläche müssen zusätzlich von Lohnunternehmern/Maschinenringe für überbetrieblichen Einsatz bei der<br />

Gülleausbringung in Anspruch genommen werden<br />

- Lt. Düngeverordnung ist eine Gülleausbringung nach Ernte von max. 80 kg N/ha zulässig, dies entspricht max. 20 m³ Gülle<br />

( 2,4 Std./ha * 50 DM/Std. Verrechnungssatz bei ∅ 5 km Hof-Feld-Entfernung mit Güllefass von 10 m³)<br />

(∅ 400 ha/Betrieb * 15 % ) * (2,4 Std/ha * 60 DM/Std. Verrechnungssatz)/∅ 400 ha/Betrieb = 22,50 DM/ha<br />

(KTBL -Datensammlung<br />

4) Erhöhter Aufwand an Bodenuntersuchungen bei UL gegenüber der Düngeverordnung: insgesamt 20,10 DM/ha<br />

Nmin -Bodenuntersuchnung: nach Düngeverordnung nicht erforderlich; bei UL Pflicht (schlagbezogen)<br />

Kosten für Untersuchung und Probenahme = 6,00 DM/ha<br />

Bodenuntersuchung auf P, K, pH-Wert: nach Düngeverordnung aller 6 Jahre, bei UL aller 3 Jahre<br />

Mehrkosten wegen häufiger Untersuchnungen:<br />

∅ 15 DM/10 ha = 1,5 DM/ha<br />

1,50 DM/ha : 6 Jahre = 0,25 DM/ha und Jahr<br />

1,50 DM/ha : 3 Jahre = 0,50 DM/ha und Jahr<br />

Differenz: = 0,25 DM/ha<br />

110<br />

30


Personalkosten:<br />

0,30 AKh/ha * 20 DM/AKh = 6,00 DM/ha<br />

6,00 DM/ha : 6 Jahre = 1,00 DM/ha und Jahr<br />

6,00 DM/ha : 3 Jahre = 2,00 DM/ha und Jahr<br />

Differenz: = 1,00 DM/ha<br />

Erstellen von Nährstoffbilanzen: nach Düngeverordnung Bilanz auf Betriebsebene erforderlich (z.B. Hoftorbilanz),<br />

bei UL Bilanz für jeden Schlag<br />

0,125 AKh/ha höherer Arbeitaufwand * 20 DM/hAKh = 2,50 DM/ha<br />

Durchführung <strong>des</strong> Nitratschnelltests: nach Düngeverordnung nicht gefordert; bei UL gefordert<br />

Sachkosten (Zange, Teststäbchen, Bohrgestänge), Anschaffungswert =1.000 DM<br />

bei 10 Jahre Nutzungsdauer und 4% Zins:<br />

Tilgung: 1.000 DM . 10 Jahre . ∅ 400 ha/Betrieb = 0,25 DM/ha<br />

Zins: 1.000 DM * 4 % : ∅ 400 ha/Betrieb = 0,10 DM/ha<br />

Personalkosten:<br />

0,25 AKh/ha * 2 Tests * 20 DM/AKh = 10,00 DM/ha<br />

Das Probemuster sollte 10 ha nicht überschreiten, <strong>des</strong>halb keine Kostendegression bei größeren Schlägen, da mehrere Proben notwendig.<br />

5) Aufwand für Bonituren zur Einhaltung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmitteleinsatzes nach dem Schadschwellenprinzip; Feldbegehung und Schlagkartendokumentation:<br />

0,66 AKh/ha * 20 DM/AKh = 13,20 DM/ha<br />

6) 63 dt/ha Ertrag * 1,8 kg/dt N-Entzug * 5 % N-Reduktion * 1,10 DM/kg N = 6,24 DM/ha<br />

[„Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverordnung“, LfL, 1997, „Komplexe Beratungsunterlage – Getreideproduktion“,<br />

LfL, 1995]<br />

7) 241 DM/ha PSM-Aufwand * ca. 10 % PSM-Einsparung ≈ 24,00 DM/ha<br />

[„Datensammlung Deckungsbeiträge Pflanzen- und Tierproduktion im Freistaat Sachsen – Betriebswirtschaftliche Planungsunterlagen“ der<br />

LfL, 1996; Evaluierungsbericht]<br />

Die genannten Beihilfevoraussetzungen und Fördertatbestände gehen, wie in Art. 23 der<br />

Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 vorgeschrieben, weit über die Anforderungen der sogenannten<br />

guten fachlichen Praxis hinaus.<br />

Die Fördertatbestände „Verzicht auf die Umwandlung von Grünland in Ackerland“, „Einhaltung<br />

einer standortangepassten ausgewogenen Fruchtfolge“, „Verzicht auf die Ausbringung von<br />

flüssigen Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft“, „Bodenuntersuchungen“ und die „Einführung<br />

und Beibehaltung von Pflanzenschutzmaßnahmen unter Verwendung von Entscheidungshilfen<br />

zur Verringerung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmitteleinsatzes“ rechtfertigen eine Zuwendung in Höhe<br />

von 40 €/ha (80 DM/ha). Die übrigen Fördertatbestände der Grundförderung blieben bei der<br />

Beihilfekalkulation unberücksichtigt. Gleichwohl stellen auch sie eine Belastung und Einschränkung<br />

für die Betriebe dar.<br />

Die Erfüllung der Kriterien für die Grundförderung ist zwingende Voraussetzung für eine Teilnahme<br />

am Teilprogramm „Umweltgerechter Ackerbau“. Sie sind daneben wesentliche Vorgaben<br />

für die Erreichung der Programmziele:<br />

- Einführung und Beibehaltung von Produktionsverfahren, die die Bodenfunktion sowie<br />

das Grund- und Oberflächenwasser nicht belasten,<br />

- Erhaltung, Pflege und Gestaltung der Kulturlandschaft und<br />

- Sensibilisierung der Landwirte für Umweltprobleme, Auslösen von Aktivitäten zur <strong>Förderung</strong><br />

umweltgerechter Bewirtschaftungsweisen.<br />

Von insgesamt 503.881 ha im Integrierten Landbau im Jahr 1998 wurden 291.755 ha (58 %)<br />

ausschließlich nach den Verpflichtungen der „Grundförderung“ bewirtschaftet. Die Umweltwirkungen<br />

der „Grundförderung“ wurden im Rahmen der Begleitung und Bewertung festgestellt.<br />

Der Anteil der Maßnahme „Grundförderung“ an der programmbedingten Nitratstickstoffentlastung<br />

der Böden lag 1998 bei 46 % (1.751 t NO3-N von insgesamt 3.801 t NO3-N im Integrierten<br />

Landbau). Der Anteil der „Grundförderung“ an der programmbedingten Senkung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmittelaufwan<strong>des</strong><br />

lag bei 42 % (88 t bzw. m³ von insgesamt 209 t bzw. m³).<br />

36


2 Umweltentlastende Maßnahme (Zusatzförderung I)<br />

Tabelle 5 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung I (Beispiel: Winterweizen)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

integriert umweltentlastend<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Erlös DM/dt 3)<br />

60<br />

Erlös gesamt DM/ha<br />

1)<br />

54<br />

22<br />

1.320<br />

2)<br />

20,5<br />

1.107<br />

213<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha -<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

- Wachstumsregulatoren<br />

55<br />

- Dünger<br />

4)<br />

35 5)<br />

90<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 123<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 7<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 66<br />

1) Ergebnisse der besonderen Ernteermittlung (BEE) in Sachsen 1993-1996 (59,55/62,25/61,90/67,40 dt/ha): ∅ 62,78 dt/ha<br />

ca. 5 % Ertragsrückgang in der Förderstufe „Grundförderung“ * 63 dt/ha ≈ 60 dt/ha wegen einer 5 %-igen Reduzierung der N-Düngung<br />

gegenüber den Empfehlungen auf der Grundlage der Düngeverordnung gegenüber „konventionell“<br />

2) ca. 10 % Ertragsrückgang in der Förderstufe „Zusatzförderung I“ * 60 dt/ha ≈ 54 dt/ha wegen einer 20 %-igen Reduzierung der<br />

N-Düngung gegenüber der „Grundförderung“<br />

3) Schätzung <strong>des</strong> durchschnittlicher Preises für Weizen ab dem Jahr 2000<br />

Preisminderung durch Qualitätseinbußen<br />

4) ∅ 46 DM/l Preis verschiedener Mittel * 1,2 l/ha Aufwandmenge = 55,20 DM/ha<br />

[Preislisten verschiedener Hersteller]<br />

5) N-Dünger:: 60 dt/ha Ertrag * 1,8 kg/dt N-Entzug * 20 % N-Reduktion * 1,10 DM/kg N = 23,76 DM/ha<br />

Phosphat -Dünger (P2O5): 7 kg Einsparung bei Ertragsrückgang von 60 auf 54 dt/ha nach Düngeempfehlung * 1,15 DM/kg = 8,05 DM/ha<br />

Kali-Dünger (K2O): 4 kg Einsparung bei Ertragsrückgang von 60 auf 54 dt/ha nach Düngeempfehlung * 0,55 DM/kg =2,20 DM/ha<br />

[„Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverordnung“, LfL, 1997; „Komplexe Beratungsunterlage – Getreideproduktion“,<br />

LfL,1995; Düngemodellberechnungen, LfL]<br />

Tabelle 6 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung I (Beispiel Zuckerrüben)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

integriert umweltentlastend<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Erlös DM/dt<br />

428<br />

Erlös gesamt DM/ha<br />

1)<br />

8,91 3)<br />

390<br />

3.813<br />

2)<br />

8,91<br />

3.475<br />

338<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha 0<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

- N-Dünger<br />

21 4)<br />

21<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 317<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 66<br />

1) 445 dt/ha in konventioneller Bewirtschaftungsweise, Angaben aus Geschäftsbericht <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> sächsisch-thüringischer Zuckerrübenanbauer<br />

e. V., Zeitz 1996 (Daten der Südzucker GmbH.)<br />

ca. 4 % Ertragsrückgang durch integrierte Bewirtschaftungsweise * 445 dt/ha ≈ 428 dt/ha gegenüber „konventionell“<br />

2) Annahme: ca. 9 % Ertragsrückgang in der Förderstufe „Zusatzförderung I“ * 428 dt/ha ≈ 390 dt/ha wegen einer 20 %-igen Reduzierung<br />

der N-Düngung gegenüber der „Grundförderung“<br />

37


3) „Komplexe Beratungsunterlage – Zuckerrübenproduktion“ , LfL, 1997 – empirische Datenerhebung der LfL<br />

4) 428 dt/ha Ertrag * 0,22 kg/dt N-Entzug * 20 % N-Reduktion * 1,10 DM/kg N = 20,72 DM/ha<br />

[Umweltgerechte Landwirtschaft im Freistaat Sachsen (UL), SML, 1995]<br />

Für Drusch- und Hackfrüchte soll es einen einheitlichen Beihilfesatz geben. Die Wichtung der<br />

Einkommensverluste nach dem Anbauverhältnis (1997) von Druschfrüchten (472.715 ha Getreide<br />

und Winterraps; Einkommensverlust 123 DM/ha) zu Hackfrüchten (27.352 ha; Einkommensverlust<br />

317 DM/ha) ergibt einen durchschnittlichen Einkommensverlust von 133,61 DM/ha.<br />

3 Bodenschonende Maßnahmen (Zusatzförderung II)<br />

A Ansaat von Zwischenfrüchten<br />

Tabelle 7 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung II-Ansaat von<br />

Zwischenfrüchten<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

ohne<br />

mit<br />

Zwische nfrucht Zwischenfrucht<br />

1. Erlösdifferenz -<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

- Saatgut<br />

80<br />

- Bestellung, Saatbettbereitung<br />

1)<br />

72 2)<br />

3. Kosteneinsparung<br />

152<br />

N-Düngewert DM/ha<br />

30 3)<br />

30<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 122<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 8<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 66<br />

1) „Datensammlung Deckungsbeiträge Pflanzen- und Tierproduktion im Freistaat Sachsen – Betriebswirtschaftliche Planungsunterlagen“,<br />

LfL, 1996<br />

2) Bestellung: Arbeit: 0,60 AKh/ha * 20 DM/ha = 12,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten: 9,85 DM/ha variable Kosten + 18,85 DM/ha Festkosten = 28,70 DM/ha<br />

Saatbettber.: Arbeit: 0,33 AKh/ha * 20 DM/ha = 6,60 DM/ha<br />

Maschinenkosten: 8,38 DM/ha variable Kosten + 16,56 DM/ha Festkosten = 24,94 DM/ha<br />

Summe „erhöhter Aufwand–Bestellung, Saatbettbereitung“ = 72,24 DM/ha<br />

3) N-Nachlieferung für Folgefrucht ca. 27 kg N/ha * 1,10 DM/kg N = 29,70 DM/ha<br />

[„Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverordnung“, LfL, 1997]<br />

B Untersaaten<br />

Tabelle 8 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung II-Untersaaten<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

ohne<br />

mit<br />

Untersaaten Untersaaten<br />

1. Erlösdifferenz -<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

- Saatgut<br />

80<br />

- Aussaatkosten<br />

1)<br />

41 2)<br />

121<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

N-Düngewert<br />

30 3)<br />

30<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 91<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 9<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 51<br />

38


1) „Datensammlung Deckungsbeiträge Pflanzen- und Tierproduktion im Freistaat Sachsen – Betriebswirtschaftliche Planungsunterlagen“,<br />

LfL, 1996<br />

2) Die Kosten der Saatbettbereitung wurden jedoch nicht berücksichtigt, da diese in der Regel zur Deckfrucht durchgeführt wird<br />

Bestellung: Arbeit: 0,60 AKh/ha * 20 DM/ha = 12,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten: 9,85 DM/ha variable Kosten + 18,85 DM/ha Festkosten = 28,70 DM/ha<br />

Summe „erhöhter Aufwand–Bestellung,“ = 40,70 DM/ha<br />

3) N-Nachlieferung für Folgefrucht ca. 27 kg N/ha * 1,10 DM/kg N = 29,70 DM/ha<br />

[„Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverordnung“, LfL, 1997]<br />

C Pfluglose Bodenbearbeitung<br />

I: Pfluglose Bodenbearbeitung-Herbstbestellung<br />

Tabelle 9 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung II -Mulchsaaten<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

ohne Mulchsaat mit Mulchsaat<br />

So-GeZuckerSo-GeZuckertreiderübentreiderüben 1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Erlös DM/dt 5)<br />

44,0<br />

Erlös ges. DM/ha<br />

1)<br />

428,0<br />

20,0<br />

880<br />

2)<br />

42,7<br />

8,91<br />

3.813<br />

3)<br />

407,0<br />

20,0<br />

854<br />

4)<br />

8,91<br />

3.626<br />

gewogenes Mittel DM/ha 1.125 1.085 40<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

- eine zusätzliche Herbizidmaßnahme<br />

( 1 / 3 der Fläche)<br />

30 6)<br />

30<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

- Maschinenkosten<br />

20 7)<br />

20<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 50<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 25<br />

1) Ergebnisse der besonderen Ernteermittlung (BEE) in Sachsen für Sommergetreide<br />

2) 445 dt/ha in konventioneller Bewirtschaftungsweise, Angaben aus Geschäftsbericht <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> sächsisch-thüringischer Zuckerrübenanbauer<br />

e. V. Zeitz 1996 (Daten der Südzucker GmbH.)<br />

ca. 4 % Ertragsrückgang durch integrierte Bewirtschaftungsweise * 445 dt/ha ≈ 428 dt/ha gegenüber „konventionell“<br />

3) 44 dt/ha * 3 % Ertragsverlust bei Mulchsaatverfahren gegenüber herkömmlicher Saatbettbereitung ≈ 42,7 dt/ha<br />

4) 428 dt/ha * 5 % Ertragsverlust bei Mulchsaatverfahren gegenüber herkömmlicher Saatbettbereitung ≈ 407 dt/ha<br />

5) Sommergetreide: Schätzung <strong>des</strong> durchschnittlicher Preises ab dem Jahr 2000<br />

Zuckerrüben: „Komplexe Beratungsunterlage – Zuckerrübenproduktion“, LfL, 1997-empirische Datenerhebung der LfL<br />

6) Durchschnittliche Kosten für eine Herbizidmaßnahme:<br />

Getreide: ∅ 85 DM/ha * 1 /3 = 28,33 DM/ha; Zuckerrüben:: ∅ 120 DM/ha * 1 /3 = = 40,00 DM/ha<br />

gewogenes Mittel nach Flächenanteil Druschfrüchte (451.155 ha) zu Hackfrüchten (30.412 ha) ≈ 30 DM/ha<br />

[„Pflanzenschutz im Ackerbau und Grünland“ (Getreide) und „Komplexe Beratungsunterlage – Zuckerrübenproduktion“, LfL, 1997]<br />

7) Kostendifferenz der Bodenbearbeitung mit Grubber gegenüber Pflug<br />

Pflug: 1,7 AKh/ha (bei Parzellengröße von 2 ha mit Arbeitsbreite von 1,5 m) * 20 DM/AKh = 34 DM/ha<br />

Grubber: 0,6 AKh/ha (bei Parzellengröße von 2 ha mit Arbeitsbreite von 4,0 m) * 20 DM/AKh = 12 DM/ha<br />

Kosteneinsparung gerundet: 20 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung Landwirtschaft]<br />

Die Erträge bei Mulchsaatverfahren liegen ca. 3-5 % niedriger als bei herkömmlicher Saatbettbereitung.<br />

Es kommt zu erhöhten Aufwendungen für eine zusätzliche Herbizidmaßnahme zur<br />

Folgefrucht, welche im Durchschnitt auf einem Drittel der Fläche durchgeführt wird. Eingespart<br />

werden ca. 20 DM/ha Maschineneinsatz-Kosten gegenüber Bodenbearbeitung mit Pflug.<br />

39


II: Pfluglose Bodenbearbeitung-Frühjahrsbestellung<br />

Tabelle 10 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung II-Mulchsaaten<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

ohne Mulchsaat mit Mulchsaat<br />

So-GeZuckerSo-GeZuckertreiderübentreiderüben 1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Erlös DM/dt 5)<br />

44,0<br />

Erlös gesamt DM/ha<br />

1)<br />

428,0<br />

20,0<br />

880<br />

2)<br />

42,7<br />

8,91<br />

3.813<br />

3)<br />

407,0<br />

20,0<br />

854<br />

4)<br />

8,91<br />

3.626<br />

gewogenes Mittel DM/ha 1.125 1.085 40<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

- eine zusätzliche Herbizidmaßnahme<br />

( 1 / 3 der Fläche)<br />

30 6)<br />

30<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

- Maschinenkosten<br />

20 7)<br />

20<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 50<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 25<br />

1) Ergebnisse der besonderen Ernteermittlung (BEE) in Sachsen für Sommergetreide<br />

2) 445 dt/ha in konventioneller Bewirtschaftungsweise, Angaben aus Geschäftsbericht <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> sächsisch-thüringischer Zuckerrübenanbauer<br />

e. V. Zeitz 1996 (Daten der Südzucker GmbH.)<br />

ca. 4% Ertragsrückgang durch integrierte Bewirtschaftungsweise * 445 dt/ha ≈ 428 dt/ha gegenüber „konventionell“<br />

3) 44 dt/ha * 3 % Ertragsverlust bei Mulchsaatverfahren gegenüber herkömmlicher Saatbettbereitung ≈ 42,7 dt/ha<br />

4) 428 dt/ha * 5 % Ertragsverlust bei Mulchsaatverfahren gegenüber herkömmlicher Saatbettbereitung ≈ 407 dt/ha<br />

5) Sommergetreide: Schätzung <strong>des</strong> durchschnittlicher Preises ab dem Jahr 2000<br />

Zuckerrüben: „Komplexe Beratungsunterlage-Zuckerrübenproduktion“ , LfL, 1997-empirische Datenerhebung der LfL<br />

6) Durchschnittliche Kosten für eine Herbizidmaßnahme:<br />

Getreide: ∅ 85 DM/ha * 1 /3 = 28,33 DM/ha; Zuckerrüben:: ∅ 120 DM/ha * 1 /3 = = 40,00 DM/ha<br />

gewogenes Mittel nach Flächenanteil Druschfrüchte (451.155 ha) zu Hackfrüchten (30.412 ha) ≈ 30 DM/ha<br />

[„Pflanzenschutz im Ackerbau und Grünland“ (Getreide) und „Komplexe Beratungsunterlage-Zuckerrübenproduktion“, LfL, 1997]<br />

7) Kostendifferenz der Bodenbearbeitung mit Grubber gegenüber Pflug<br />

Pflug: 1,7 AKh/ha (bei Parzellengröße von 2 ha mit Arbeitsbreite von 1,5 m) * 20 DM/AKh = 34 DM/ha<br />

Grubber: 0,6 AKh/ha (bei Parzellengröße von 2 ha mit Arbeitsbreite von 4,0 m) * 20 DM/AKh = 12 DM/ha<br />

Kosteneinsparung gerundet: 20 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung Landwirtschaft]<br />

Die Erträge bei Mulchsaatverfahren liegen ca. 3-5 % niedriger als bei herkömmlicher Saatbettbereitung.<br />

Es kommt zu erhöhten Aufwendungen für eine zusätzliche Herbizidmaßnahme zur<br />

Folgefrucht, welche im Durchschnitt auf einem Drittel der Fläche durchgeführt wird. Eingespart<br />

werden ca. 20 DM/ha Maschineneinsatz-Kosten gegenüber Bodenbearbeitung mit Pflug.<br />

40


4 Ökologischer Ackerbau<br />

Tabelle 11 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes beim Ökologischen Landbau-ökologisch wirtschaftende Betriebe<br />

Bewirtschaftungsverfahren<br />

Kalkulationsgrundlagen konventioneller Landbau ökologischer Landbau Saldo<br />

Winterweizen sonst. Winterraps Zucke-rüben Winterweizen sonst. Kartoffeln Körnerleguminosen Kleegras (Grün-<br />

Getreide<br />

Getreide<br />

düngung)<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 1)<br />

63 52 30 445<br />

39 30 150<br />

25<br />

500<br />

Preis DM/dt<br />

22 19,5 35 8,91 37 30 38<br />

35<br />

1<br />

Erlös gesamt DM/ha 1.386 1.014 1.050 3.965 1.443 900 5.700 875<br />

500<br />

Erlös gew. Mittel DM/ha 1.330 1.210 2) 2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

120<br />

- Saatgut<br />

150<br />

- mechanische Pflege<br />

- Zwischenfruchtanbau<br />

- Handarbeit<br />

- Lagerung<br />

- Vermarktung<br />

- Verbandsbeiträge/ Kontrolle<br />

- Verzicht Umwandlung Ackerin<br />

Grünland<br />

- Verzicht auf die Ausbringung<br />

von flüssigen Wirtschaftsdüngern<br />

tierischer Herkunft<br />

und Geflügelkot im Zeitraum<br />

vom 15. Oktober <strong>bis</strong> 15. Februar<br />

auf dem gesamten AL<br />

3)<br />

150 4)<br />

180 5)<br />

15 6)<br />

40 7)<br />

140 8)<br />

20 9)<br />

35 10)<br />

23 11)<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

753<br />

- Düngung<br />

200<br />

- Pflanzenschutz<br />

12)<br />

180 13)<br />

380<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 493<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 230<br />

1) für konventionellen Landbau: Winterweizen Ergebnisse der besonderen Ernteermittlung (BEE) in Sachsen 1993-1996 (59,55/62,25/61,90/67,40 dt/ha): ∅ 62,78 dt/ha,<br />

Zuckerrüben: 445 dt/ha in konventioneller Bewirtschaftungsweise, Angaben aus Geschäftsbericht <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> sächs.-thüringischer Zuckerrübenanbauer e. V. Zeitz 1996 (Daten<br />

der Südzucker GmbH.), sonstiges Getreide und Winterraps: siehe „Datensammlung Deckungsbeiträge der Pflanzen- und Tierproduktion im Freistaat Sachsen“<br />

41


2) Preise und Erträge aus einer wissenschaftlichen Erhebungen in Sachsen im Rahmen einer Diplomarbeit, bei der Betriebe aus allen Teilen Sachsens analysiert wurden sowie aus<br />

einer bun<strong>des</strong>weiten Analyse der Bun<strong>des</strong>forschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode (FAL). Der Berechnung <strong>des</strong> gewogenen Mittels der Hektarerlöse liegen<br />

folgende für Sachsen typische Kulturartenanteile im ökologischen Landbau zugrunde (Öko-Fruchtfolge in vereinfachter Darstellung): Winterweizen 30 %, sonstiges Getreide<br />

35 %, Kartoffeln 4 %, Körnerleguminosen 21 % und Kleegras 10 %<br />

Erhöhter Aufwand: Nachfolgend wird ein Beispiel unter [3)] ausführlich dargestellt. Die Berechnung der Beträge 4) <strong>bis</strong> 11) erfolgt analog.<br />

3) Hektarmehraufwand gegenüber konventionell aufgrund von Preisangaben verschiedener Anbieter von Öko-Saatgut (konventionelle Preise aus Datensammlung Deckungsbeiträge):<br />

- Öko-Winterweizen: Öko-Saatgutaufwand 198,- DM/ha (50 % Z-Saatgut 'Z-SG' zu 134,-DM/dt und 50 % Nachbausaatgut zu 57 DM/dt), konventionell 114,- DM/ha (eben-<br />

falls 50 % Z-SG und 50 % Nachbau 51,- DM/dt) Differenz=Mehraufwand: 84,- DM/ha<br />

- sonstiges Öko-Getreide: Öko 125,- DM/ha (50 % Z-Saatgut zu 90,-DM/dt und 50 % Nachbausaatgut zu 34,5 DM/dt), konventionell 73,- DM/ha (ebenfalls 50 % Z-SG und<br />

50 % Nachbau 49,- DM/dt) Mehraufwand: 52,- DM/ha<br />

- Öko-Kartoffeln: Öko 3.510,- DM/ha (117,- DM je dt), konventionell 1.394,- DM/ha (46,5- DM/dt) Mehraufwand: 2.116,- DM/ha<br />

- Öko-Körnererleguminosen: Öko 240,- DM/ha (120,- DM/dt), konventionell 150,- DM/ha (75,- DM/dt) Mehraufwand: 90,- DM/ha<br />

- Öko-Kleegras: Öko 215,- DM/ha (860,-DM/dt), konventionell 182,- DM/ha (728,- DM/dt) Mehraufwand: 33,- DM/ha<br />

Mehraufwand für Saatgut im Mittel der o. g. Öko-Fruchtfolge ergibt 150,24 DM/ha Mehraufwand (abgerundet 150,- DM).<br />

4) KTBL-Daten und Angaben von Offizialberatern<br />

5) KTBL-Daten für den Arbeitsaufwand und Angaben von Anbietern von Öko-Zwischenfruchtsaatgut<br />

6) KTBL-Daten und Angaben von Offizialberatern<br />

7) Von den Öko-Landwirten bei der Vermarktung ihrer Öko -Pro dukte durch die einzige sächsische Öko-Handelsorganisation im Durchschnitt einbehaltenen Vermarktungsgebühren<br />

in Höhe von 7 % <strong>des</strong> Umsatzes (z. B. bei Winterweizen: 7 % von 1.794,- DM/ha = 125,- DM/ha und Kartoffeln: 7 % von 5.700,- DM/ha = 399,- DM/ha.). Die genannten<br />

Kosten für die Öko-Vermarktung sind für Sachsen repräsentativ.<br />

8) KTBL-Daten für Lagerungskosten; Lagerung ist im ökologischen Landbau zur Erzielung von Öko-Preisen obligatorisch. Die Öko-Erzeugnisse müssen in der Regel von den<br />

Erzeugern zunächst gelagert und dann partienweise im Winter und Frühjahr verkauft werden. Öko-Landwirte ohne eigene oder gemietete Lagermöglichkeiten müssen ihre Ware<br />

gleich nach der Ernte zu wesentlich geringeren Preisen abgeben.<br />

9) Mitgliedsbeitrag für AGÖL-Verband beträgt ca. 20,-.DM/ha Ackerland, Kontrollkosten betragen je nach Art und Größe <strong>des</strong> Betriebs 1,- <strong>bis</strong> 15,- DM/ha.<br />

10) - Anteil Grünland an der LF in Sachsen: 181.591 ha Grünland : 916.500 ha LF = 19,8 %<br />

- Anteil ackerfähiges Grünland an der gesamten Grünlandfläche: ca. 20 %<br />

- Opportunitätskosten für ackerfähiges Grünland: 875 DM/ha (bei ∅ Ackerzahl von 46)<br />

42


- Flächenausstattung je Betrieb: ∅ 400 ha<br />

('∅ 400 ha * 19,8 %' * 20 %) * 875 DM/ha)/∅ 400 ha = 34,65 DM/ha<br />

[Sächsischer Agrarbericht 1997; Aussagen der LfL]<br />

Das Verhältnis von Grünland (19,8 %) und Ackerland (80,2 %) widerspiegelt im wesentlichen die betrieblichen Gegebenheiten.<br />

11) Sperrfrist 4 Monate für flüssigen Wirtschaftsdünger anstatt von 2 Monate nach Düngeverordnung<br />

- wegen längerer Sperrfrist entstehen Engpässe für betriebliche Ausbringung, <strong>des</strong>halb Inanspruchnahme von Lohnunternehmern /<br />

Maschinenringe für überbetrieblichen Einsatz bei der Gülleausbringung erforderlich<br />

- Annahme: - auf 15 % der Fläche müssen zusätzlich von Lohnunternehmern/Maschinenringe für überbetrieblichen Einsatz bei der<br />

Gülleausbringung in Anspruch genommen werden<br />

- Lt. Düngeverordnung ist eine Gülleausbringung nach Ernte von max. 80 kg N/ha zulässig, dies entspricht max. 20 m³ Gülle<br />

(2,4 Std./ha * 50 DM/Std. Verrechnungssatz bei ∅ 5 km Hof-Feld-Entfernung mit Güllefass von 10 m³)<br />

(∅ 400 ha/Betrieb * 15 % ) * (2,4 Std/ha * 60 DM/Std. Verrechnungssatz)/∅ 400 ha/Betrieb = 22,50 DM/ha<br />

[KTBL-Datensammlung]<br />

Kosteneinsparung: Nachfolgend wird ein Beispiel ('unter 12' ausführlich dargestellt. Die Berechnung <strong>des</strong> Betrages unter 13) erfolgt analog.<br />

12) Düngungsaufwand im ökologischen Landbau nach KTBL-Daten sowie der o. g. Diplomarbeit und verschiedener Angebote zu Öko-Düngemittel. Düngungsaufwand im konventionellen<br />

Landbau gemäß „Datensammlung Deckungsbeitragsberechungen“. Kosteneinsparungen durch Bildung <strong>des</strong> gewogenen Mittels über die oben genannte Fruchtfolge.<br />

- Öko-Winterweizen: Öko-Düngeaufwand 59,- DM/ha, konventionell 310,- DM/ha, Differenz=Kosteneinsparung: 251,- DM/ha<br />

- sonstiges Öko-Getreide: Öko 45,- DM/ha, konventionell 245,- DM/ha, Einsparung: 200,- DM/ha<br />

- Öko-Kartoffeln: Öko 210,- DM/ha, konventionell 414,- DM/ha, Einsparung: 204,- DM/ha<br />

- Öko-Körnererbsden: Öko 63,- DM/ha, konventionell 183,- DM/ha, Einsparung:120,- DM/ha<br />

- Öko-Kleegras: Öko 91,- DM/ha, konventionell 296,- DM/ha, Einsparung: 205,- DM/ha<br />

Kosteneinsparungen gemittelt über die o. g. Öko-Fruchtfolge ergibt 199,15 DM/ha (gerundet 200,- DM/ha)<br />

13) KTBL-Daten und Datensammlung Deckungsbeitragsberechungen der LfL<br />

Die Erträge liegen im ökologischen Landbau ca. 40 % niedriger als im konventionellen Landbau. Dafür werden Preise realisiert, die durchschnittlich<br />

um 60 % höher als im konventionellen Anbau liegen. Der Betrieb hat höhere Aufwendungen insbesondere für Saatgut, Pflegearbeiten, Zwischenfruchtanbau<br />

und Vermarktung. Beim Zwischenfruchtanbau handelt es sich in der Regel um Leguminosen, deren Saatgut wesentlich teurer<br />

ist, als die im konventionellen Anbau verwendeten Kreuzblütler. Der Einkommensverlust beträgt 493 DM.<br />

43


Tabelle 12 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes beim Ökologischen Landbau - Betriebe in Umstellung auf ökologischen Landbau<br />

Bewirtschaftungsverfahren<br />

Kalkulationsgrundlagen 1 ) konventioneller Landbau ökologischer Landbau Saldo<br />

Winterweizen sonst. Winterraps Zuckerrüben Winterweizen sonst. Kartoffeln Körner- Kleegras (Grün-<br />

Getreide<br />

Getreide<br />

leguminosendüngung) 1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

63 52 30 445 39 30 150 25<br />

500<br />

Preis DM/dt<br />

22 19,5 35 8,91 30 27 30 35<br />

1<br />

Erlös gesamt DM/ha<br />

1.386 1.014 1.050 3.965 1.170 810 4.500 875<br />

500<br />

Erlös gew. Mittel DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

1.330 1.048 282<br />

- Saatgut<br />

150<br />

- mechanische Pflege<br />

150<br />

- Zwischenfruchtanbau<br />

180<br />

- Handarbeit<br />

15<br />

- Lagerung<br />

40<br />

- Vermarktung<br />

60<br />

- Verbandsbeiträge/Kontrolle<br />

- Verzicht Umwandlung A-<br />

20<br />

cker- in Grünland<br />

- Verzicht auf die Ausbringung<br />

von flüssigen Wirtschaftsdüngern<br />

tierischer Herkunft<br />

und Geflügelkot im Zeitraum<br />

vom 15. Oktober <strong>bis</strong> 15. Feb-<br />

35<br />

ruar auf der gesamten AL<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

23<br />

955<br />

- Düngung<br />

200<br />

- Pflanzenschutz<br />

180<br />

380<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 575<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 281<br />

1) Die Datenbasis und der Berechnungsmodus in dieser Tabelle ist nahezu identisch mit denen der Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Die dort genannten Quellen für die Erträge<br />

und Preise wurden auch hier zugrunde gelegt. Lediglich die Vemarktungskosten sind bei Umstellungsbetrieben geringer, weil<br />

der Erlös (Umsatz) in DM je ha bei Umstellungsbetrieben auch geringer ist und<br />

-Umstellungsware, insbesondere Umstellungsgetreide, mit weniger Vermarktungsaufwand regional als Öko-Futtergetreide verkauft wird oder als konventionelle Ware zu konventionellen Preisen abgegeben werden muß.<br />

In der Umstellungsphase werden noch nicht die höheren Erlöse wie in anerkannten Betrieben realisiert. Die Einkommenseinbußen sind hier mit 575 DM beträchtlich höher.<br />

44


5.3.2 Erhaltung der Kulturlandschaft und Naturschutz<br />

Extensive Grünlandwirtschaft<br />

1 Reduzierter Mitteleinsatz (Grundförderung)<br />

- Reduzierung von Stickstoff und Pflanzenschutzmitteleinsatz<br />

- Erhaltung von Grünlandstandorten<br />

- Reduzierung der Futterproduktion<br />

- Vermeidung von Stoffeinträgen ins Grundwasser durch geringere Ausbringung von Nährstoffmengen<br />

Tabelle 13 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Grundförderung (reduzierter Mitteleinsatz)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell Grundförderung<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 1) 420 336<br />

Erlös DM/dt 2) 2,63 2,63<br />

Erlös gesamt DM/ha 1.105 884 221<br />

2. Erhöhter Aufwand -<br />

3. Kosteneinsparung<br />

N-Dünger 85 3)<br />

Maschinenkosten DM/ha 20 4)<br />

Personal DM/ha 8 5) 113<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 108<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 51<br />

1) Ergebnisse von Untersuchungen der LfL im Zeitraum von 1993 <strong>bis</strong>1996 bei einem eingesä-<br />

ten Bestand von 1990 (ca. 20 % Ertragsrückgang bei 4-Schnitt-Nutzung)<br />

2) 2,63 DM/dt ermittelte Vollkosten durch LfL<br />

3) [( 420 dt/ha Ertrag * 0,52 kg/dt N-Entzug) – (336 dt/ha Ertrag * 0,42 kg/dt N-Entzug)] * 1,10 DM/kg N = 85 DM/ha<br />

[„Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverordnung“, LfL, 1997]<br />

4) Düngerstreuer : feste Kosten: 364 DM/Jahr : 300 ha/Jahr = 1,21 DM/ha<br />

variable Kosten: 0,70 DM/ha<br />

Schlepper: feste Kosten: 12,80 DM/h. * 0,41 AKh/ha = 5,25 DM/ha<br />

variable Kosten: 16,30 DM/h * 0,41 AKh/ha = 6,56 DM/ha<br />

Maschinenkosten insgesamt = 13,72 DM/ha * ∅ 1,5 Düngergaben = 20,58 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung]<br />

5) Personalkosten (bei 3 km Feldentfernung, ∅ 2 ha Parzellengröße) : 0,41 AKh/ha * 20 DM/AKh = 8,20 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung]<br />

Hauptursache <strong>des</strong> Einkommensverlustes ist der Ertragsrückgang um ca. 20 %. Dieser ist<br />

bedingt durch die Begrenzung der maximalen Gesamtstickstoffgabe auf 120 kg N/ha und Jahr<br />

(mineralisch und organisch).<br />

Gegenüber der guten fachlichen Praxis (DüngeVO) - hier sind auf dem Grünland nach Abzug<br />

von Lager- und Ausbringungsverlusten 210 kg N/ha und Jahr allein aus Wirtschaftsdüngern tierischer<br />

Herkunft zulässig und auch üblich- bedeutet die KULAP-Maßnahme „Grundförderung“<br />

eine erhebliche Einschränkung der Bewirtschaftung <strong>des</strong> Grünlan<strong>des</strong>.<br />

45


2 Extensivierungsmaßnahmen (Zusatzförderung)<br />

A Verzicht auf den Einsatz chemisch-synthetischer N-Düngemittel<br />

Tabelle 14 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung - Verzicht auf<br />

chemisch-synthetische N-Dünger<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Grundförderung Verzicht auf<br />

chem.-synth.<br />

N-Dünger<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 336 1) 271 2)<br />

Erlös DM/dt 2,63 2,63<br />

Erlös ges. DM/ha 884 712 172<br />

2. Erhöhter Aufwand 0 0<br />

3. Kosteneinsparung<br />

N-Dünger 60 3)<br />

Maschinenkosten DM/ha 16 4)<br />

Personal DM/ha 6 5) 82<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 90<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 10<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 51<br />

1) Ergebnisse von Untersuchungen der LfL im Zeitraum von 1993 <strong>bis</strong> 1996 bei einem eingesäten Bestand von 1990 (ca. 20 % Ertragsrückgang<br />

bei 4-Schnitt-Nutzung)<br />

2) Ertragsrückgang um ∅ 20 % bei Verzicht auf mineralischer N-Düngung [Evaluierungsbericht]<br />

3) Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverordnung“, LfL<br />

[(336 dt/ha Ertrag * 0,43 kg/dt N-Entzug) – (271 dt/ha Ertrag * 0,33 kg/dt N-Entzug)] * 1,10 DM/kg N = 60,57 DM/ha<br />

[„Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngeverrordnung“, LfL, 1997]<br />

4) Düngerstreuer feste Kosten: 364 DM/Jahr : 300 ha/Jahr = 1,21 DM/ha<br />

variable Kosten: 0,70 DM/ha<br />

Schlepper: feste Kosten: 12,80 DM/h. * 0,30 AKh/ha = 3,84 DM/ha<br />

variable Kosten: 16,30 DM/h * 0,30 AKh/ha = 4,89 DM/ha<br />

Maschinenkosten insgesamt = 10,64 DM/ha * ∅ 1,5 Düngergaben = 15,96 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung Landwirtschaft]<br />

5) Geringerer Arbeitsaufwand (0,30 AKh/ha) gegenüber der „Grundförderung (reduzierter Mitteleinsatz)“(0,41 AKh/ha):<br />

0,30 AKh/ha * 20 DM/AKh = 6 DM/ha<br />

Bei der Berechnung der Erlösdifferenz wird der Ertrag nach Durchführung der Grundförderung<br />

zugrunde gelegt und wieder mit 2,63 DM/dt Vollkosten bewertet. Im Rahmen der „Grundförderung“<br />

war der Einsatz von 120 kg Gesamt-N/ha zulässig. Bei der Zugrundelegung von ca. 60 kg<br />

N/ha aus organischer Düngung werden ca. 60 kg mineralischer Stickstoff eingespart.<br />

Der Einkommensverlust beträgt 88 DM/ha. Die Beihilfehöhe wird auf 51 €/ha (100 DM/ha)<br />

festgesetzt. Bei der Grundförderung wurde die Beihilfe 8 DM/ha unter dem Einkommensverlust<br />

festgesetzt, dafür wird bei der Maßnahme „Verzicht auf chemisch-synthetische N-Dünger“ eine<br />

Anreizkomponente von 10 DM/ha eingeführt.<br />

46


B Extensive Weide<br />

Tabelle 12 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung - extensive Weide<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Verzicht auf<br />

chem.-synt.<br />

N-Dünger<br />

extensive Weide<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 271 1) 225 2)<br />

Erlös DM/dt 2,63 2,63<br />

Erlös ges.<br />

2. Erhöhter Aufwand<br />

DM/ha 712 592 120<br />

Weideeinrichtung DM/ha 25 3)<br />

Maschinenkosten DM/ha 42 4)<br />

Personal DM/ha 9 5) 76<br />

3. Kosteneinsparung<br />

Pflanzenschutzmittel DM/ha 18 6)<br />

Maschinenkosten DM/ha 3 7)<br />

Personal DM/ha 1 8) 22<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 174<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 26<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 102<br />

1) Ertragsrückgang um ∅ 20 % bei Verzicht auf mineralischer N-Düngung [Evaluierungsbericht]<br />

2) Annahme: Ertragsrückgang durch Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, dadurch höherer Schadpflanzenanteil und höherer Weiderest<br />

3) Auskopplung von Landschaftselementen mit eindrahtigem Elektrozaun.<br />

0,75 DM/m * 400 m (Umfang von 1 ha) = 300 DM/ha<br />

Annahme: bei ∅ 8 % der Fläche sind Landschaftselemente auszukoppeln<br />

8 % * 300 DM/ha ≈ 25 DM/ha<br />

4) Zusätzliche mechanische Pflegemaßnahme durch Verzicht auf chem.-synth. Pflanzenschutzmittel.<br />

Doppelmessermähwerk (1,8 m Arbeitsbreite):<br />

variable Kosten: =12,00 DM/ha<br />

feste Kosten: 400 ha Leistung: 12 Jahre = 33,33 ha/Jahr<br />

432 DM/Jahr: 33,33 ha/Jahr = 12,96 DM/ha<br />

Schlepper (45 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 7,97 DM/Std. * 1,2 Std./ha = 9,56 DM/ha<br />

feste Kosten: 4.854 DM/Jahr: 833,33 Std./Jahr * 1,2 Std./ha = 6,99 DM/ha<br />

erhöhter Aufwand durch Maschinenkosten:= 41,51 DM/ha [KTBL-Datensammlung Landwirtschaft]<br />

5) Personalkosten für Auskopplung:<br />

0,45 AKh/ha * 20 DM/AKh = 9 DM/ha<br />

6) ∅ 90 DM/ha Herbizidkosten * 20 % Behandlungsumfang = 18 DM/ha<br />

[„Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland“, LfL, 1997]<br />

7) PSM-Spritze (600 Liter, 10 m Arbeitsbreite):<br />

variable Kosten: = 1,90 DM/ha<br />

feste Kosten: 1.325 DM/Jahr : 300 ha/Jahr = 4,42 DM/ha<br />

Schlepper (45 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 7,97 DM/Std. * 0,36 Std./ha = 2,87 DM/ha<br />

feste Kosten: 4.854 DM/Jahr : 833,33 Std./Jahr * 0,36 Std./ha = 2,10 DM/ha<br />

erhöhter Aufwand durch Maschinenkosten: 11,29 DM/ha * 20 % Behandlungsumfang = 2,26 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung Landwirtschaft]<br />

8) Personalaufwand: 0,36 AKh/ha * 20 % Behandlungsumfang * 20 DM/AKh = 1,44 DM/ha<br />

47


C Extensive Wiese<br />

Tabelle 15 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Zusatzförderung - extensive Wiese<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren<br />

Verzicht auf<br />

Saldo<br />

chem.-synth.<br />

N-Dünger<br />

extensive Wiese<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 271 1)<br />

244<br />

(54,2 dt TM)<br />

2)<br />

(48,8 dt TM)<br />

Rohprotein dt/ha 8,7<br />

5,1<br />

(160 g RP/kg TM) (104 g RP/kg TM)<br />

Bewertung DM/dt RP 3) 110 110<br />

Erlös ges.<br />

2. Erhöhter Aufwand<br />

3. Kosteneinsparung<br />

DM/ha 954 558 396<br />

Pflanzenschutzmittel DM/ha 18 4)<br />

Maschinen DM/ha 135 5)<br />

Personal DM/ha 26 179<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 217<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 102<br />

1) siehe Tabelle 12<br />

2) Annahme: Ertragsrückgang - durch Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, dadurch höherer Schadpflanzenanteil<br />

- durch späteren Schnittzeitpunkt kommt es zu erheblichen Qulitätseinbußen. Ein Maßstab hierfür<br />

ist die Rohproteinkonzentration in der Trockenmasse. Es wird ein Rohproteinverlust von 35 %/dt<br />

TM zugrunde gelegt<br />

3) Bewertung <strong>des</strong> Rohproteins nach Sojaäquivalent (1,10 DM/kgRP)<br />

4) Siehe Tabelle 12<br />

5) Zusätzliche mechanische Pflegemaßnahme durch Verzicht auf chem.-synth. Pflanzenschutzmittel:<br />

Doppelmessermähwerk (1,8 m Arbeitsbreite):<br />

variable Kosten: =12,00 DM/ha<br />

feste Kosten: 400 ha Leistung: 12 Jahre = 33,33 ha/Jahr<br />

432 DM/Jahr: 33,33 ha/Jahr= 12,96 DM/ha<br />

Schlepper (45 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 7,97 DM/Std. * 1,2 Std./ha= 9,56 DM/ha<br />

feste Kosten: 4.854 DM/Jahr: 833,33 Std./Jahr * 1,2 Std./ha= 6,99 DM/ha<br />

Zusätzliche mechanische Pflegemaßnahme durch 1 * Wenden:<br />

Kreiselzettwender (1,2 m Arbeitsbreite):<br />

variable Kosten: =2,10 DM/ha<br />

feste Kosten: 1.400 ha Leistung: 14 Jahre = 100 ha/Jahr<br />

4.79 DM/Jahr: 100 ha/Jahr= 4,79 DM/ha<br />

Schlepper (45 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 7,97 DM/Std. * 0,62 Std./ha= 4,95 DM/ha<br />

feste Kosten: 4.854 DM/Jahr : 833,33 Std./Jahr * 0,62 Std./ha= 3,61 DM/ha<br />

Zusätzliche mechanische Pflegemaßnahme durch 1 * Schwaden:<br />

Kreiselschwader (3,0 m Arbeitsbreite):<br />

variable Kosten: =2,10 DM/ha<br />

feste Kosten: 950 ha Leistung : 14 Jahre = 67,85 ha/Jahr<br />

334 DM/Jahr : 67,85 ha/Jahr= 4,93 DM/ha<br />

Schlepper (45 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 7,97 DM/Std. * 0,75 Std./ha= 5,97 DM/ha<br />

feste Kosten: 4.854 DM/Jahr : 833,33 Std./Jahr * 0,75 Std./ha= 4,37 DM/ha<br />

Zusätzliche mechanische Pflegemaßnahme durch Heu pressen:<br />

Rundballenpresse (1,2 m Arbeitsbreite; 160 kg/Ballen):<br />

(54,2 dt TM/ha – 48,8 dt TM/ha) * 100 kg/dt: 160 kg/Ballen ≈ 3 Ballen/ha<br />

variable Kosten: 2,21 DM/Ballen * 3 Ballen/ha =6,63 DM/ha<br />

feste Kosten: 20.000 Ballen Leistung: 10 Jahre = 2.000 Ballen/Jahr<br />

4..340 DM/Jahr: 2.000 Ballen/Jahr * 3 Ballen/ha= 6,51 DM/ha<br />

48


Schlepper (66 - 80 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 13,46 DM/Std. * 0,90 Std./ha= 12,11 DM/ha<br />

feste Kosten: 8828 DM/Jahr: 833,33 Std./Jahr * 0,90 Std./ha= 9,54 DM/ha<br />

Zusätzliche Laden, Abfahren und Stapeln:<br />

Anhänger (zweiachsig; 6,0 t):<br />

variable Kosten: 0,30 DM/ha * 0,9 Std./ha =0,27 DM/ha<br />

feste Kosten: 19.500 Std. Leistung: 15 Jahre = 1.300 Std./Jahr<br />

1.387 DM/Jahr: 1.300 Std./Jahr * 0,90 Std./ha= 0,96 DM/ha<br />

Schlepper (66 - 80 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 13,46 DM/Std. * 0,90 Std./ha= 12,11 DM/ha<br />

feste Kosten: 8828 DM/Jahr: 833,33 Std./Jahr * 0,90 Std./h a= 9,54 DM/ha<br />

PSM-Spritze (600 Liter, 10 m Arbeitsbreite):<br />

variable Kosten: = 1,90 DM/ha<br />

feste Kosten: 1..325 DM/Jahr: 300 ha/Jahr = 4,42 DM/ha<br />

Schlepper (45 PS; 10.000 Std. Leistung; 12 Jahre Nutzungsdauer):<br />

variable Kosten: 7,97 DM/Std. * 0,36 St d./ha = 2,87 DM/ha<br />

feste Kosten: 4.854 DM/Jahr : 833,33 Std./Jahr * 0,36 Std./ha = 2,10 DM/ha<br />

erhöhter Aufwand durch Maschinenkosten: 11,29 DM/ha * 20 % Behandlungsumfang = 2,26 DM/ha<br />

Summe Kosteneinsparung „Maschinenkosten“ = 134,26 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung Landwirtschaft]<br />

- Veränderung <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> zugunsten von Kräutern und Leguminosen<br />

- Möglichkeit zur Entwicklung artenreicher Grünlandbestände<br />

3 Ökologische Grünlandbewirtschaftung<br />

Tabelle 16 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei Ökologischer Grünlandwirtschaft<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 1) 420 260<br />

Erlös DM/dt 2) 2,63 2,63<br />

Erlös ges. DM/ha 1.105 684 421<br />

2. Erhöhter Aufwand<br />

organische Düngung DM/ha<br />

mechanische Pflege DM/ha<br />

Futterernte (Wenden) DM/ha<br />

49<br />

60 3)<br />

150 4)<br />

30 5)<br />

3. Kosteneinsparung<br />

chem.-synth. Düngung und chem.-<br />

synth. Pflanzenschutz 262 6) 262<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 399<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 1<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 204<br />

1) Ertragsrückgang nach Feldversuchen der LfL, FB 8 in den Jahren 1994 <strong>bis</strong> 1996 (in Lauterbach)<br />

2) siehe Tabelle 10<br />

3) Einsatz von Gülle als Ausgleich <strong>des</strong> NPK-Verzichtes: 10 m 3 * 6 DM/m 3 = 60,- DM<br />

4) Über die konventionelle Grünlandwirtschaft hinausgehende Pflegemaßnahmen:<br />

- Wiesenschleppe 15,- DM/ha und Anwalzen mit Glattwalze 23,- DM/ha = 38,- DM/ha<br />

- Nachsaat von Weißklee einmal in 5 Jahren 160,- DM/Nachsaat = 32,- DM/Jahr<br />

- Ampfer- und Distelbeseitigung von Hand: eine Person 4 Std. mit 20 DM/Std. = 80 DM/Jahr<br />

= erhöhter Aufwand gesamt 150,- DM<br />

240


5) Mehraufwand aufgrund höheren Anteils an Heu (im ökol. Landbau Heuanteil im Futter vorgeschrieben), Futtergewinnungskosten<br />

(einschließlich Wenden etc.) bei Silage 734,- DM/ha und bei Heu 822,- DM/ha<br />

- konventionell: ca. 95 % Silage und 5 % Heu = 738,40 DM/ha Aufwand zur Futtergewinnung<br />

- Öko: ca. 60 % Silage und 40 % Heu = 769,20 DM/ha Aufwand zur Futtergewinnung<br />

➜ Differenz=erhöhter Aufwand = 30,80 DM/ha abgerundet 30,- DM/ha<br />

6) Aufwand konventionell für chem.-synthet. Pflanzenschutz 42,- DM/ha und für chem.-synth. Düngemittel 220,-<br />

DM/ha = insgesamt 262,- DM/ha, Öko-Grünland = 0,- DM, ➜ Differenz = Einsparung = 262,- DM/ha<br />

Ausgehend von der konventionellen Nutzung (Mähweide mit einem Ertrag von 84 dt TM/ha),<br />

ergeben sich für die Grünlandbewirtschaftung im ökologischen Landbau bei unveränderter Bewirtschaftungsintensität<br />

folgende spezielle Anforderungen:<br />

• Verzicht auf chemisch-synthetische N-Dünger,<br />

• Verzicht auf chemisch-synthetische P/K-Dünger,<br />

• Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel,<br />

• Verzicht auf chemisch-synthetische Silierzusätze.<br />

Der Verzicht auf die genannten Mittel wird bei der ökologischen Grünlandbewirtschaftung durch<br />

organische Düngung (<strong>bis</strong> 2,0 GV/ha LF) und mechanische Pflege sowie Handarbeit zu einem<br />

Teil ausgeglichen. Der Ertragsausfall ist <strong>des</strong>halb geringer als bei extensiver Bewirtschaftung<br />

(vgl. Maßnahmen 2 B, C), der Aufwand für Pflege und organische Düngung jedoch wesentlich<br />

höher.<br />

Naturschutzmaßnahmen<br />

4 Umwandlung von Ackerland in naturschutzgerecht bewirtschaftetes Grünland<br />

Tabelle 17 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei Umwandlung von Ackerland in<br />

extensives Grünland<br />

Vergleichsgebiet Ackerzahl <br />

Deckungsbeitrag<br />

Getreide<br />

Deckungsbeitrag<br />

extens. Grünland<br />

50<br />

Einkommensverlust <br />

Anreizkomponen-<br />

te<br />

Beihilfe<br />

DM/ha DM/ha DM/ha DM/ha €/ha<br />

Erzgebirgskamm 30 806 1) 111 695 9 360<br />

Mittelsächs. Platte 48 1198 2) 331 867 13 450<br />

1) Brotweizen 34 dt/ha Ertrag<br />

2) Brotweizen 58 dt/ha Ertrag<br />

Datensammlung Ökonomische Richtwerte für Zweige der Pflanzen- und Tierproduktion, LfL<br />

- Datensammlung Deckungsbeiträge Pflanzen- und Tierproduktion, LfL<br />

- Preis nach ZMP vom 23.07.99


5 Naturschutzgerechte Beweidung<br />

Tabelle 18 Kalkulation der Einkommensverluste bei naturschutzgerechter Beweidung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell naturschgerechte Weide<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 420 191<br />

Erlös DM/ha 2,63 2,63<br />

Erlös gesamt DM/ha 1105 502 603<br />

2. Erhöhter Aufwand<br />

Weideeinrichtung 82 1)<br />

Personal 9 2)<br />

Maschinenkosten 42 3)<br />

Personal 30 4) 161<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

chem.-synth.Düngemittel 60 5)<br />

PSM 16 6) 76<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 688<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 16<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 360<br />

1) Auskopplung von Landschaftselementen mit eindrahtigem Elektrozaun<br />

0,75 DM/m*400m (Umfang 1ha) = 300 DM/ha<br />

bei etwa 25% der Fläche sind Landschaftselemente auszukoppeln<br />

25% *300 DM/ha = 75 DM/ha<br />

Weidepfähle aller 20 m = 20 Pfähle (10 Stck. zu 55,00 DM /5 Jahre = 22 DM/Jahr)<br />

2) Personal für Auskopplung<br />

0,45 AKh/ha * 20 DM/h = 9DM/ha<br />

3) zusätzliche mechanische Pflegemaßnahmen durch Verzicht auf chem.-synth.PSM<br />

Doppelmessermähwerk 1,8 m Arbeitsbreite, Schlepperkosten lt. KTBL-Datensammlung<br />

erhöhter Aufwand Maschinenkosten: 41,51 DM/ha<br />

4) Personalkosten: 1,5 h/ha *20 DM/h = 30 DM/ha<br />

5) Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngungsverordnung, LfL<br />

<strong>bis</strong>herige Nutzung: 120 kg N/ha, 60 kg aus org. Düngung, Einsparung von 60 kg Mineral-N<br />

6) Pflanzenschutzmittel: 80 DM/ha, 20% Anwendungsumfang<br />

51


6 Naturschutzgerechte Wiesennutzung<br />

Tabelle 19 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei naturschutzgerechter Wiesennutzung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo Saldo<br />

konventionell Frischwiese Feuchtwiese Frischw. Feuchtw.<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha FM 420 230 195<br />

Ertrag dt/ha TM 84 46 39<br />

Rohprotein(g) pro kg TM 118 86 79<br />

Rohproteingehalt dt/ha 9,9 3,9 3,1<br />

Bewertung DM/dt RP 110 110 110<br />

Erlös gesamt DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

1089 429 341 660 748<br />

Maschinenkosten 42 1) 42 1)<br />

Personal 30 2) 30 2)<br />

Aufwand für Handmahd 68 3) 102 4) 3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

140 174<br />

chem.-synth.Düngemittel 60 5) 60 5)<br />

PSM 16 6) 16 6)<br />

Maschinenkosten 19 7) 19 7)<br />

Personal 9 8) 9 8) 104 104<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 696 818<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 8 -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 360 410<br />

1) zusätzliche mechanische Pflegemaßnahmen durch Verzicht auf chem.-synth.PSM<br />

Doppelmessermähwerk 1,8m Arbeitsbreite, Schlepperkosten lt.KTBL -Datensammlung<br />

erhöhter Aufwand Maschinenkosten: 41,51 DM/ha<br />

2) Personalkosten: 1,5 h/ha *20 DM/h = 30 DM/ha<br />

3) Handarbeitsaufwand 34 AKh, 10% bzw.15% Handarbeitsaufwand, 20 DM/h<br />

4) 34 AKh * 20 DM/h * 10%( bzw. 15%) = 68 bzw.102 DM/ha<br />

5) Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngungsverordnung, LfL<br />

<strong>bis</strong>herige Nutzung: 120 kg N/ha, 60 kg aus org. Düngung, Einsparung von 60 kg Mineral-N<br />

6) Pflanzenschutzmittel: 80 DM/ha, 20% Anwendungsumfang<br />

7) Düngerstreuen, 1,5 Düngergaben, KTBL<br />

Spritzung, 20% Behandlungsumfang, Pflanzensschutz in Ackerbau und Grünland, LfL<br />

8) Düngung: 0,30 AKh/ha * 20 DM/h = 6 DM/h<br />

Pflanzenschutz: 0,36 AKh/ha * 20% Behandlungsumfang *20 DM/h = 3 DM/ha<br />

Für Bergwiesen wird aufgrund von Bewirtschaftungserschwernissen die Beihilfe nochmals<br />

um 40 €/ha erhöht.<br />

52


7 Anlage von Ackerrandstreifen<br />

Tabelle 20 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Anlage von Ackerrandstreifen<br />

Verfahren Ertrag <br />

Deckungsbeitrag<br />

Getreide<br />

53<br />

Einkommensver-<br />

lust <br />

Anreizkomponente<br />

Beihilfe<br />

dt/ha DM/ha DM/ha DM/ha €/ha<br />

konventioneller Anbau 70 1588 0<br />

Streifen normale Saatstärke 30 878 1) 710 170 450<br />

Streifen verring.Saatstärke 15 600 2) 988 244 630<br />

- Datensammlung Ökonomische Richtwerte für Zweige der Pflanzen- und Tierproduktion, LfL<br />

- Ausgangspunkt: Brotweizen, 70 dt/ha, Preise nach ZMP vom 23.07.99<br />

1) Der verringerte Deckungsbeitrag resultiert aus einem Ertragsrückgang, der sich auf den Verzicht jeglicher Düngung auf den Ackerrandsteifen<br />

im Vergleich zum konv. Feldanbau (109 kg N/ha, 56 kg P/ha, 58 kg K/ha) sowie auf den Verzicht auf Pflanzeschutzmittel und Halmstabilisatoren<br />

begründet.<br />

2) Der weitere Ertragsrückgang basiert auf der Verringerung der Saatstärke um 50% und führt damit zu einem weiter verringerten Deckungsbeitrag.<br />

(170 kg Saatgut/ha normal, bei verringerter Saatstärke 85 kg/ha)<br />

8 Langfristige Stilllegung landwirtschaftlicher Nutzfläche zur Biotopentwicklung<br />

Tabelle 21 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes einer langfristigen Stilllegung auf Ackerland<br />

Vergleichsgebiet Ackerzahl DB Getreide Einkommens- Anreiz- Beihilfe<br />

verlust komponente<br />

DM/ha DM/ha DM/ha €/ha<br />

Erzgebirgskamm 30 806 1) 0 35 430<br />

Mittelsächs. Platte 50 1231 2) 0 1 630<br />

1) Brotweizen 34 dt/ha Ertrag<br />

2) Brotweizen 60 dt/ha Ertrag<br />

Tabelle 22 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes einer langfristigen Stilllegung auf Grünland<br />

Vergleichsgebiet Grünlandzahl Erlös Grün- Einkommens- Anreizkom- Beihilfe<br />

land verlust ponente<br />

DM/ha DM/ha DM/ha €/ha<br />

Erzgebirgskamm 30 736 3) 0 7 380<br />

Mittelsächs. Platte 40 897 4) 0 6 460<br />

3) Grünland für Beweidung, Grünmasseertrag 280 dt/ha<br />

4) Grünland für Beweidung, Grünmasseertrag 340 dt/ha<br />

Datensammlung Ökonomische Richtwerte für Zweige der Pflanzen- und Tierproduktion, LfL<br />

Getreidepreise lt. ZMP vom 23.07.99<br />

Erlös Grünfutter lt. Kalkulation der LfL, 2,63 DM/ha


9 Anlage von Zwischenstreifen auf Ackerland<br />

Tabelle 23 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes für die Anlage von Zwischenstreifen auf<br />

Ackerland<br />

1) Brotweizen 50 dt/ha Ertrag<br />

Deckungsbeitrag Getreide Anreizkomponente Beihilfe<br />

DM/ha DM/ha €/ha<br />

890 1) 10 450<br />

Datensammlung Ökonomische Richtwerte für Zweige der Pflanzen- und Tierproduktion, LfL<br />

Preise lt. ZMP vom 23.07.99<br />

10 Hüteschafhaltung<br />

Tabelle 24 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Hüteschafhaltung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Wiesennutzung Hüteschafhaltung<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 380 191<br />

Erlös DM/ha 2,63 2,63<br />

Erlös ges.DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

999 502 497<br />

Betreuung 280 1)<br />

Pferch 70 2) 350<br />

3. Kosteneinsparungen DM/ha<br />

chem.-synth. Düngemittel 60 3)<br />

PSM 16 4) 76<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 771<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 31<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 410<br />

1) Durch Hüteschafhaltung entsteht ein Mehraufwand für die Betreuung der Tiere in Höhe von 280 DM/ha.<br />

2) Pferchung von 400 Tieren, 1m² pro Tier<br />

3) Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngungsverordnung, LfL<br />

<strong>bis</strong>herige Nutzung: 120 kg N/ha, 60 kg aus org. Düngung, Einsparung von 60 kg Mineral-N<br />

4) Pflanzenschutzmittel: 80 DM/ha, 20% Anwendungsumfang<br />

54


11 Nasswiesenpflege<br />

Tabelle 25 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes für Nasswiesenpflege<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell Nasswiese<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 250 180<br />

Erlös DM/ha 658 1) 2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

0 658<br />

Handarbeit (Sense, Beräumung) 338 2) 3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

338<br />

chem.-synth. Düngemittel 60 3)<br />

PSM 16 4) 76<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 920<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 19<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 480<br />

Kalkulationsgrundlagen:<br />

KTBL-Datensammlung; Datensammlung Ökonomischen Richtwerte LfL<br />

1) Erlös Grünfutter 2,63 DM/dt lt. Kalkulation LfL<br />

2) Handarbeitsaufwand 34 AKh, 55% Handarbeitsaufwand (der zusätzliche Aufwand für die Handarbeit resultiert aus der Differenz zwischen<br />

der Ausführung mit Balkenmähwerk lt. KTBL und <strong>des</strong> Handarbeitsaufwands für diese Fläche 34 AKh/ha x 20 DM/ha, 374<br />

DM/ha - 35,75 DM/ha für Balkenmähwerk ergibt höheren Aufwand von 338 DM/ha)<br />

3) Ordnungsgemäßer Einsatz von Düngern entsprechend der Düngungsverordung, LfL<br />

<strong>bis</strong>herige Nutzung: 120 kg N/ha, 60kg aus org. Düngung , somit Einsparung von 60 kg Mineral-N<br />

4) Pflanzenschutzmittel: 80 DM/ha, 20% Anwendungsumfang<br />

12 Pflege aufgegebener landwirtschaftlicher Flächen<br />

Tabelle 26 Kalkulation der Aufwendungen für die Pflege aufgegebener Flächen<br />

Maschine/Arbeitsgang Maschinenkosten AKh/ha Kosten insgesamt<br />

DM/ha (20 DM/AKh)<br />

a) Mulchen<br />

b) Mahd, Abtransport und Entsorgung<br />

130 2,0 170<br />

Mahd, Ladewagen<br />

142<br />

0,8<br />

158<br />

Transport (5 km x 25 DM/km)<br />

125<br />

0,8<br />

141<br />

Abladen, Umsetzen (Radlader)<br />

90<br />

1,0<br />

110<br />

Gesamtaufwand (DM/ha)<br />

409<br />

Anreizkomponente (DM/ha) 2<br />

Beihilfe (€/ha) 210<br />

Es werden die Maschinen- und Personalaufwendungen für den Arbeitsgang Mulchen in Höhe von 80 €/ha erstattet. In besonders schwierigen<br />

Lagen (starke Hangneigung) kann ein Zuschlag von <strong>bis</strong> zu 50 €/ha gewährt werden. Der Beihilfebetrag von 210 €/ha setzt sich aus den Personal-<br />

und Maschinenkosten der Arbeitsgänge Mahd, Aufladen, Transport, Abladen und Umsetzen <strong>des</strong> Schnittgutes zusammen.<br />

55


13 Pflege von Streuobstwiesen<br />

Tabelle 27 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei der Pflege von Streuobstwiesen<br />

Kalkulationsgrundlage Pflege von Streuobstwiesen<br />

Saldo<br />

1. Aufwand für Pflege durch Mahd/Beweidung<br />

2. Markterlös/Baum<br />

400 DM/ha<br />

Ertrag<br />

50 kg<br />

Erlös/kg<br />

0,20 DM<br />

Erlös<br />

3. Erhöhte Aufwendungen/Baum<br />

10 DM/Baum<br />

Mahd/Weide<br />

1,00 DM<br />

Baumpflege<br />

6,25 DM<br />

Ernte und Vermarktung<br />

7,50 DM 14,75 DM/Baum<br />

4. Einkommensverlust 400 DM/ha<br />

+ 4,75 DM/Baum<br />

5. Anreizkomponente 0,25 DM/Baum<br />

6. Beihilfehöhe 205 <strong>bis</strong> 450 €/ha<br />

14 Erhalt historischer Merkmale auf landwirtschaftlichen Flächen<br />

Tabelle 28 Kalkulation zum Erhalt historischer Merkmale<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Möglichkeit normaler<br />

Nutzung<br />

56<br />

Erhalt historischer<br />

Merkmale<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha 265 1) 0<br />

Erlös DM/ha 697 2) 0 697<br />

2. Erhöhter Aufwand<br />

Weideeinrichtung DM/ha 25 3)<br />

Maschinenkosten DM/ha 42 4)<br />

Personal DM/ha 9 5) 74<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 771<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 11<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 400<br />

1) Grünland zur Beweidung<br />

2) Kalkulation der LfL, Vollkosten Grünfutter 2,63 DM/ha<br />

3) Auskopplung von Landschaftselementen mit eindrahtigem Elektrozaun.<br />

0,75 DM/m*400 m (Umfang von 1ha) =300 DM/ha<br />

Annahme: bei durchschn.8% der Fläche sind Landschaftselemente auszukoppeln<br />

8%*300 DM/ha sind etwa 25 DM/ha<br />

4) Datensammlung Ökonomische Richtwerte für Zweige der Pflanzen- und Tierproduktion im Freistaat Sachsen (Maschinenkosten Grünland<br />

zur Beweidung, auf 50% der Fläche erhöhter Aufwand)<br />

5) Personalkosten für Auskopplung: 0,45 AKh/ha*20 DM/AKh = 9 DM/ha


15 Naturschutzgerechte Ackerbewirtschaftung<br />

Tabelle 29 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei naturschutzgerechter Ackerbewirtschaftung<br />

am Beispiel <strong>des</strong> Winterroggens<br />

naturschutzgerechtes<br />

Verfahren<br />

Winterroggen<br />

Verfahrensvollkosten<br />

konventionelles<br />

Verfahren<br />

57<br />

Saldo<br />

Mehraufwand<br />

Anreizkomponente<br />

Prämienhöhe<br />

DM/ha DM/ha DM/ha DM/ha €/ha<br />

2457 1) 1329 2) 1128 241 700<br />

1) Kalkulationen der Biosphärenreservatsverwaltung "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft"<br />

Arbeitsgang Kosten insgesamt<br />

Anbau von Winterroggen DM/ha<br />

Pflügen 146,72<br />

Eggen per Pferd 26,67<br />

Handsaat 100,00<br />

Düngung 36,00<br />

Düngung (30kg N/ha),NPK-Dünger 69,30<br />

Mähen mit Sense und Puppenstellen 1333,33<br />

Laden der Puppen mit Hand und Transport 480,00<br />

Drusch Mähdrescher 265,00<br />

gesamt 2457,00<br />

2) KTBL-Datensammlung; Datensammlung Ökonomischen Richtwerte LfL<br />

Winterroggen 45 dt/ha Ertrag, 5 ha Parzelle, Verfahrensvollkosten<br />

Bruttoertrag 45 dt/ha<br />

Marktleistung 1668 DM/ha<br />

variable Kosten 755 DM/ha<br />

Deckungsbeitrag 913 DM/ha<br />

fixe Kosten 574 DM/ha<br />

Gesamtkosten 1329 DM/ha<br />

Die naturschutzgerechte Ackerbewirtschaftung wurde im Freistaat Sachsen <strong>bis</strong>her auf einer Fläche<br />

von insgesamt 8 ha (3 Teilstücke) durchgeführt. Diese Standorte im Biosphärenreservat "Oberlausitzer<br />

Heide- und Teichlandschaft" mit einer Ackerzahl von 18-20 auf D1/D2 Böden waren<br />

durch einen relativ hohen Wildkrautbesatz gekennzeichnet und boten damit gute Bedingungen<br />

für deren Fortbestand und die weitere Ausbreitung. Diese wurde durch eine besonders extensive<br />

Ackerbewirtschaftung gefördert. Landwirte, die sich zu einer solchen Bewirtschaftung verpflichten,<br />

müssen gegenüber konventionell wirtschaftenden Betrieben mit einem erheblichen<br />

Einkommensverlust rechnen. Nach Kalkulationen der Biosphärenreservatsverwaltung ist für das<br />

naturschutzgerechte Verfahren Winterroggen mit einem Aufwand von 2.457 DM/ha zu rechnen.<br />

Bei Gegenüberstellung der Verfahrensvollkosten für das konventionelle Verfahren Winterroggen<br />

ergibt sich ein Mehraufwand von 1.128 DM/ha. Der vom Freistaat Sachsen vorgeschlagene Förderbetrag<br />

von <strong>bis</strong> zu 700 €/ha soll die Mehraufwendungen kompensieren. Mit der darin enthaltenen<br />

Anreizkomponente von 241 DM/ha soll die für eine naturschutzgerechte Ackerbewirtschaftung<br />

notwendige Beibehaltung handarbeitsintensiver Arbeitsgänge, wie das Mähen mit der Sense<br />

das Puppenstellen sowie das Laden per Hand besonders anerkannt werden. Unter Berücksichtigung<br />

<strong>des</strong> damit bewirkten Beitrages zur Erhaltung der Biodiversität in einer klar definierten<br />

Schutzgebietskulisse möchte Sachsen unter Ergänzung durch Lan<strong>des</strong>mittel an der vorgesehenen<br />

Prämienhöhe festhalten.


Erhaltung bedrohter, kulturhistorisch wertvoller Teiche<br />

16 Teichpflege<br />

Tabelle 30 Kalkulation der Aufwendungen für die Teichpflege<br />

Maßnahmen Gesamtkosten<br />

DM/ha TN<br />

Schilfschnitt 315 1)<br />

Wege- und Teichdammpflege 410 2)<br />

Grabenpflege 190 3)<br />

Instandhaltung der Stauanlagen 110 4)<br />

Entschlammung der Fischgrube in min<strong>des</strong>tens dreijährigem Abstand 220 5)<br />

Insgesamt 1.245<br />

Unterstellungen:<br />

Kosten der Arbeit: Arbeitskraft (Lohn) 20 DM/AKh<br />

Maschinenkosten (Abschreibung, Betriebskosten) 10 DM/AKh<br />

Kosten für Maschinenumsetzung 8 DM/AKh<br />

Kosten der Arbeit insgesamt = 38 DM/AKh<br />

1) Kosten für Schilfschnitt:<br />

Schilfschnitt pro AKh:<br />

100 m Länge * 3 m Breite = 300 m²/AKh<br />

notwendige Fläche <strong>des</strong> Schilfschnittes pro Jahr:<br />

auf 10 % der Teichnutzfläche (TN) ist ein Schilfschnitt durchzuführen ≈ 1.000 m² Schilfschnittfläche/ha TN<br />

1.000 m² Schilfschnittfläche/ha TN: 300 m² Schilfschnittfläche/AKh = 3,33 AKh/ha TN<br />

3,33 AKh * 38 DM/AKh = 126,54 DM/ha TN<br />

Kosten für Schilfbergung:<br />

Kran: 38,00 DM/Kranstunde * 2 Kranstunden/haTN = 76,00 DM/ha TN<br />

Arbeit: 3 AKh * 1.000 m² Schilfschnittfläche/ha TN * 38,00 DM/AKh = 114,00 DM/ha TN<br />

Kosten für Schilfschnitt insgesamt = 316,54 DM/ha TN<br />

2) Kosten für Wegepflege:<br />

∅ 7 ha je Teich in Sachsen, d.h. ca. 1.056 m Dammlänge/7 ha TN bzw. ca. 150 m Dammlänge/ ha TN;<br />

da ca. 50 % der Teiche gemeinsame Dämme haben, die nicht befahrbar sind, werden ca. 75 m Dammlänge/haTN geschätzt;<br />

diese ca 75 m Dammlänge/ha TN unterliegen aller 3 Jahre einer Reparatur (25 m Dammlänge/ha TN und Jahr);<br />

es werden für die 25 m Dammlänge/ha TN und Jahr ca. 10 m³ Schotter benötigt (30 DM/m³ Schotter) = 300,00 DM/ha TN<br />

Kosten für Teichdammpflege<br />

75 m Dammlänge/ha TN und Jahr werden mit einen Zeitaufwand von 3 Stunden gepflegt<br />

3 AKh * 38 DM/AKh = 114,00 DM/ha TN<br />

Kosten für Wege- und Deichdammpflege insgesamt = 414,00 DM/ha TN<br />

3) Außengrabenpflege<br />

Annahme: 75 m Dammlänge/ha TN entspricht der Länge <strong>des</strong> Außengrabens<br />

Zeitaufwand der Pflege von 3 Stunden<br />

3 AKh * 38 DM/AKh = 114,00 DM/ha TN<br />

Innengrabenpflege<br />

2 AKh * 38 DM/AKh = 76,00 DM/ha TN<br />

Kosten für Grabenpflege insgesamt = 190,00 DM/ha TN<br />

4) Instandhaltung der Stauanlagen<br />

Ersatz von Staubrettern, Reparatur der Betonschäden durch Frost/Beschädigungen, evtl. Eisenschienen für Staubretter<br />

3 AKh * 38 DM/AKh = 114,00 DM/ha TN<br />

5) Schlammbergung aus Fischgrube<br />

Annahme: für 1 Tonne Abfischen sind 10 m³ Fischgrube notwendig, die in 6 Jahren mit Schlamm gefüllt ist<br />

10 m³ Fischgrube : 6 Jahre = 1,67 m³ Schlamm/ha TN und Jahr<br />

Verladen <strong>des</strong> Schlamms auf LKW mit Kran<br />

Arbeit: 1,67 m³ Schlamm/ha TN und Jahr : 3,5 m³ Schlamm/Ladung *2,3 AKh/Ladung * 38 DM/AKh = 41,70 DM/ha TN<br />

Kran: 1 Kranstunde * 38 DM/Std. = 38,00 DM/ha TN<br />

Schlammtransport<br />

Schlamm wird mit LKW auf ein Feld gefahren (Hin - und Rückfahrt ca. 10 km)<br />

1,67 m³ Schlamm/ha TN und Jahr : 3,5 m³ Schlamm/Ladung * 295 DM/Ladung = 140,75 DM/ha TN<br />

Kosten für Schlammbergung aus der Fischgrube insgesamt = 220,45 DM/TN<br />

[Datensammlung "Ökonomische Richtwerte für Zweige der Pflanzen- und Tierproduktion im Freistaat Sachsen", LfL, 1998]<br />

58


17 Naturschutzgerechte Teichbewirtschaftung<br />

A Naturschutzfachliche Basisleistung (Sockelbetrag)<br />

- Durchführung der zur Erhaltung der Teiche notwendigen Pflege- und Sicherungsarbeiten<br />

nach einem mit der Fischereibehörde und der zuständigen Naturschutzbehörde abzustimmenden<br />

jährlichen Pflegeplan (z.B. Festlegungen zu Schilfschnitt, Wege- u. Teichdammpflege,<br />

Grabenpflege, Instandhaltung der Stauanlagen, Entschlammung der Fischgrube).<br />

- keine Beseitigung von Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen.<br />

- eine Bekämpfung von Wildfischen.<br />

- keine Desinfektionskalkung mit Ausnahme der zur Fischkrankheitsbekämpfung im gesetzlichen<br />

Rahmen und nach fachlicher Indikation notwendigen Behandlung der Fischgrube im<br />

abgelassenen Teich. sonstige Kalkungen vorrangig mit Kalkmergel.<br />

- kein Einsatz von Bioziden, mit Ausnahme der zur Fischkrankheitsbekämpfung im gesetzlichen<br />

Rahmen und nach fachlicher Indikation notwendigen Maßnahmen.<br />

- keine Fütterung mit Mischfuttermitteln und keine technische Belüftung (Abweichungen<br />

bei K1-Teichen und Satzfischproduktion zur Konditionierung bei Naturnahrungsmangel<br />

möglich).<br />

- kein Einsatz von mineralischen und organischen Düngemitteln im Teich oder Uferbereich<br />

(Abweichungen bei K1-Teichen möglich).<br />

- keine Wassergeflügelhaltung bzw. –mast.<br />

Für die Pflege –und Sicherungsarbeiten ist die Kalkulation der Kosten analog der Maßnahme 16<br />

„Teichpflege“ (vgl. Tabelle 30). Diese werden mit 148 €/ha TN ausgeglichen. Die weiteren Einzelrestriktionen<br />

führen im Komplex zu einem Ertragsrückgang von 30 kg/ha TN und werden<br />

<strong>des</strong>halb mit 52 €/ha TN ausgeglichen. In der Summe beträgt die Beihilfehöhe 200 €/ha TN.<br />

B Erhalt der Strukturausprägung<br />

Die Beibehaltung einer dem Naturschutz dienenden Struktur <strong>des</strong> Teiches (hoher Schilfanteil,<br />

Belassung von Verlandungszonen u. a.) können zu einer höheren Verlandungsgeschwindigkeit<br />

führen. Normal ist eine Teichentlandung aller 50 Jahre mit 7.670 €/ha TN, das sind pro Jahr umgerechnet<br />

ca. 153 €/ha TN. Bei Beibehaltung einer dem Naturschutz dienenden Struktur <strong>des</strong> Teiches<br />

sind alle 30 Jahre 7670 € für die Teichentlandung einzusetzen, das sind pro Jahr umgerechnet<br />

ca. 256 €/ha TN. Die Differenz beträgt 103 €/ha TN pro Jahr, je nach Strukturausprägung,<br />

die mit der Beihilfe ausgeglichen wird.<br />

C Verzicht auf Fischbesatz<br />

Ertragsausfall: 350 kg/ha TN Speisekarpfen, das sind bei 1,79 €/kg = 626 €/ha TN, Der Deckungsbeitrag<br />

beträgt 30 % = 188 €/ha TN. Dieser Ausfall wir mit 154 €/ha TN ausgeglichen<br />

bzw. entgolten.<br />

D Verzicht auf Zufütterung<br />

Tabelle 31 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes ohne Zufütterung<br />

Kalkulationsgrundlage ohne Fütterung mit Fütterung<br />

Ertrag kg/ha TN 350 1.000<br />

x Preis €/kg 1,79 1,79<br />

= Erlös €/ha TN 626 1.790<br />

Anteil <strong>des</strong> Deckungsbeitrages % 30 20<br />

= €/ha TN 188 358<br />

Der Ausfall von 170 €/ha TN wird mit 154 €/ha TN ausgeglichen bzw. entgolten.<br />

59


E Erhalt <strong>des</strong> Nahrungshabitats für geschützte Arten<br />

Berechnet wird der Schaden, der durch die Duldung einer hohen Zahl von Fischottern im Teich<br />

entsteht. Dabei wird erst ab einer bestimmten Höhe <strong>des</strong> Fischottervorkommens (ab 1 Fischotter<br />

pro ha Teichnutzfläche) berechnet.Die Beilfe wurde wie folgt kalkuliert:<br />

1 Fischotter pro ha Teichnutzfläche, Aufenthaltsdauer 150 Tage im Jahr. Die Fraßmenge beträgt<br />

0,3 kg Fisch/Tag. Als Preis werden aufgrund <strong>des</strong> erhöhten Anteils von Satzfischen 2,28 €/kg<br />

angesetzt.<br />

Demnach: 150 Tage x 0,3 kg Fisch = 45 kg Fische/Jahr<br />

x 2,28 €/kg = 103 €/ha TN.<br />

Dieser Schaden wird durch eine Beihilfe von 103 €/ha TN ausgeglichen.<br />

F Naturschutzfachliche Zusatzleistungen<br />

I-III Mehrjähriger Ablassrhythmus, sofortiger Wiederanstau, Winterbespannung mit Fischbesatz<br />

(Alternativfestlegungen)<br />

Forschungsarbeiten der Sächsischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Landwirtschaft, Referat Fischerei, belegen,<br />

dass bei winterlicher Bespannung im Folgejahr 80 kg/ha TN Minderertrag eintreten kann.<br />

Das sind: 80 kg/ha TN x 1,79 €/kg Speisekarpfen =143 €/ha TN.<br />

Dieser Ausfall wird zum Teil entgolten.<br />

IV-V Festlegung Bespannungszeiträume und Strukturierung<br />

Forschungsarbeiten der Sächsischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Landwirtschaft, Bereich Betriebswirtschaft,<br />

belegen einen Stundensatz von 10,23 € / Stunde Lohn. Bei einem geschätzten durchschnittlichen<br />

Arbeitsaufwand von 2,5 Stunden/ha TN ergibt sich eine Beihilfehöhe von 26 €/ha<br />

TN.<br />

VI Festlegungen zur Besatzstruktur<br />

Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Arbeitsleistung mit einem durchschnittlichen Arbeitsaufwand<br />

von 2,5 Stunden/ha TN (vgl. IV und V).<br />

VII Festlegungen zum Ertrag<br />

Tabelle 32 Kalkulation der Einkommensverluste bei Ertragsreduzierung<br />

Kalkulationsgrundlagen normal Ertragsreduzierung<br />

Hektarertrag kg/ha TN 1000 700<br />

Preis €/kg 1,79 1,79<br />

Erlöse €/ha TN 1.790 1.253<br />

variable Kosten % 80 80<br />

Deckungsbeitrag €/ha TN 358 251<br />

Die Minderung <strong>des</strong> Deckungsbeitrages von 107 €/ha TN wird mit 103 €/ha TN entgolten.<br />

60


5.3.3 Umweltgerechter Gartenbau, Weinbau und Hopfenanbau<br />

Integrierter Anbau von Gemüse, Heil- und Gewürzpflanzen<br />

1 Grundförderung Freilandgemüse, Heil- und Gewürzpflanzen<br />

Mit Entscheidung der Kommission vom 18.12.1999 [K(1998)3407] zum Teilprogramm „Umweltgerechter<br />

Gartenbau, Weinbau und Hopfenanbau“ beträgt die Prämie für die Beibehaltung<br />

<strong>des</strong> Integrierten Anbaus lediglich 80 % der Prämienhöhe, die bei Einführung derartiger Maßnahmen<br />

gezahlt wird.<br />

Mehraufwendungen für die freiwillige Erbringung von Umweltleistungen werden damit nicht in<br />

voller Höhe ausgeglichen, da diese je<strong>des</strong> Jahr in gleichem Umfang auftreten. Nachfolgende Tabelle<br />

33 macht die Einkommensverluste anhand von Blumenkohl-Anbau deutlich:<br />

Tabelle 33 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Gemüseanbau im Freiland<br />

(Beispiel Blumenkohl)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell integriert<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Klasse 1 Stück/ha<br />

Preis DM/St<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Bodenproben ziehen und analysieren<br />

Bestan<strong>des</strong>kontrolle (4 AKh/ha)<br />

Mehrkosten für resistente Sorten<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Stickstoffdünger<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Verpackung<br />

Absatzkosten<br />

Erntekosten<br />

42.000 1)<br />

0,85 3)<br />

35.700<br />

61<br />

40.950 2)<br />

0,85<br />

34.808<br />

50 4)<br />

80 5)<br />

100 6)<br />

20 7)<br />

50 8)<br />

190 9)<br />

116 10)<br />

100 11)<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 646<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 306<br />

1) 2 Sätze Blumenkohl im Jahr; Blumenkohl ist eine Hauptkultur im Freiland für den Frischmarkt.<br />

21.000 Stück/ha und Satz * 2 Sätze = 42.000 Stück/ha. Zur Erzielung eines Ertrages von 42.000 Stück/ha sind 66.000 Pflanzen/ha erforderlich<br />

[„Hinweise zum umweltgerechten Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995]<br />

2) ca. 2,5% Ertragsrückgang * 42.000 Stück/ha ≈ 40.950 Stück/ha infolge der Verringerung der N-Düngung und Verminderung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmitteleinsatzes<br />

3) Durchschnittliche Preise aus ZMP -Berichten der letzten 5 Jahre<br />

4) Bodenprobe: ∅ 30 DM/Probe : ∅ 2 ha/Kultur * 2 Sätze = 30 DM/ha<br />

Personal: 1 AKh/ha * 20 DM/AKh = 20 DM/ha<br />

5) 4 AKh/ha Mehraufwand für Kontrolle <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> * 20 DM/AKh = 80 DM/ha<br />

6) Kosten für Pflanzen im konventionellen Anbau: 66.000 Pflanzen/ha * 0,0710 DM/Pflanze = 4.686 DM/ha<br />

im integrierten Anbau: 66.000 Pflanzen/ha * 0,0725 DM/Pflanze = 4.785 DM/ha (resistente Sorten)<br />

resistente Sorten sind wegen der hohen Toleranz gegen Peronospora parasitica teurer<br />

7) N-Bedarf im konventionellen Anbau: ∅ 220 kg/ha * 1,10 DM/kg N = 242 DM/ha<br />

im integrierten Anbau: ∅ 200 kg/ha * 1,10 DM/kg N = 222 DM/ha aufgrund Bodenuntersuchungen<br />

[„Hinweise zum umweltgerechten Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995]<br />

892<br />

230<br />

476


8) Mittelreduzuierung wegen Einsatz von resistenten Sorten und Bestandsüberwachung<br />

∅ 2 Mitteleinsparungen * 25 DM/ha = 50 DM/ha<br />

9) 42.000 Stück/ha – 40.950 Stück/ha = 1.050 Stück/ha<br />

1.050 Stück/ha : 6 ... 8 Stück/Kiste * ∅ 1,35 DM/Kiste = 236 ... 177 DM/ha (∅ 190 DM/ha)<br />

[„Hinweise zum umweltgerechten Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995]<br />

10) 35.700 DM/ha – 34.808 DM/ha = 892 DM/ha<br />

Annahme: Absatzkosten betragen ca. 13 % der Erlöse 892 DM/ha * 13% = 115,96 DM/ha<br />

11) Ertragsverlust von 1.050 Stück/ha ; Pflückleistung von ca. 110 Stück/AKh<br />

1050 Stück/ha : 110 Stück/AKh = 9,55 AKh/ha<br />

9,55 AKh/ha * 10,50 DM/AKh Saisonarbeitskraft = 100,27 DM/ha<br />

Infolge <strong>des</strong> höheren Risikos beim integrierten Anbau wird von einer Ertragsminderung von<br />

2,5 % ausgegangen. Damit sind Einkommenseinbußen von 892 DM/ha verbunden.<br />

Die Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes beinhaltet den erhöhten Aufwand durch verstärkte<br />

Bestandskontrolle, Bodenuntersuchungen zu jeder Kultur und Mehrkosten durch die Verwendung<br />

resistenten Saatgutes von insgesamt 230 DM/ha. Dem Mehraufwand stehen Einsparungen<br />

bei Pflanzenschutzmitteln, N-Dünger, Ernte und Vermarktung gegenüber.<br />

Tabelle 34 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Anbau von Heil- und<br />

Gewürzpflanzen (Beispiel Kamille)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell integriert<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag (Droge) kg/ha<br />

Preis DM/kg<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Bodenuntersuchungen<br />

Bestan<strong>des</strong>kontrolle (4 AKh/ha)<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Stickstoffdünger<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

870 1)<br />

6 3)<br />

5.220<br />

62<br />

770 2)<br />

6<br />

4.620<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 630<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 0<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 306<br />

1) Ertragserwartung bei 1 <strong>bis</strong> 2 Ernten im Jahr nach RÖHRICHT et al., (LfL): "Der Anbau von kamille (Chamomilla recutita [L.] Rauschert)<br />

in Sachsen", Zeitschrift für Arznei- & Gewürzpflanzen, 2, 1997, S. 135-146<br />

2) Ertragserwartung bei 1 <strong>bis</strong> 2 Ernten im Jahr, reduzierte N-Düngung und vermindertem Pflanzenschutzmittelaufwand nach RÖHRICHT et<br />

al., (LfL)<br />

3) Preis nach HOPPE "Tendenzen und Marktchancen ausgewählter Arznei- und Gewürzpflanzen", Herba Germanica, 1, 1993, Nr. 1, S. 6-17<br />

4) Bodenprobe: ∅ 30 DM/Probe : ∅ 2 ha/Kultur * 2 Sätze = 30 DM/ha<br />

Personal: 0,5 AKh/ha * 20 DM/AKh = 10 DM/ha<br />

5) 2,5 AKh/ha Mehraufwand für Kontrolle <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> * 20 DM/AKh = 50 DM/ha<br />

40 4)<br />

50 5)<br />

20 6)<br />

40 7)<br />

6) im konventionellen Anbau: 66 DM/ha N-Dünger + 11 DM/ha Ausbringung = 77 DM/ha<br />

im integrierten Anbau: ∅ 50 DM/ha wegen Anrechnung <strong>des</strong> Bodenvorrates an Stickstoff aufgrund von<br />

Bodenuntersuchungen<br />

7) Mittelreduzuierung durch optimale Einsatztermine infolge intensiver Bestandsüberwachung<br />

∅ 2 Mitteleinsparungen * 20 DM/ha = 40 DM/ha<br />

600<br />

90<br />

60


2 Grundförderung Gemüse unter Glas/Folie<br />

Tabelle 35 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Gemüseanbau unter<br />

Glas/Folie - Grundförderung (Beispiel Gurken)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell integriert<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Klasse 1 St./ha<br />

Preis DM/St.<br />

550.000 1)<br />

0,45 3)<br />

247.500<br />

63<br />

536.250 2)<br />

0,45<br />

241.312<br />

Erlös DM/ha<br />

6.188<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Bestandskontrolle (4 Ak/ha)<br />

80 4)<br />

80<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

1.500<br />

Verpackung<br />

Absatzkosten<br />

Erntekosten<br />

5)<br />

1.513 6)<br />

928 7)<br />

1.980 8)<br />

5.921<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 347<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 0<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 153<br />

1) Gurke als Hauptkultur (April <strong>bis</strong> September) mit einem Ertrag von 550.000 Stück/ha (55 Stück/m²)<br />

[„Hinweise zum integrierten Anbau von Gewächshausgemüse im Freistaat Sachsen Gurke“, LfL, 1996]<br />

2) ca. 2,5 % Ertragsrückgang * 550.000 Stück/ha = 536.250 Stück/ha infolge verringerter Aufwendungen von Pflanzenschutzmitteln<br />

3) Durchschnittliche Preise aus ZMP -Berichten der letzten 5 Jahre für den angegebenen Anbauzeitraum<br />

4) 4 AKh/ha Mehraufwand für Kontrolle <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> * 20 DM/AKh = 80 DM/ha<br />

5) Mittelreduzierung wegen Bestan<strong>des</strong>überwachung von 0,60 DM/m² auf 0,45 DM/m², (1.500 DM/ha)<br />

6) 550.000 Stück/ha – 536.250 Stück/ha = 13.750 Stück/ha<br />

13.750 Stück/ha : 10 Stück/Kiste * ∅ 1,10 DM/Kiste = 1.513 DM/ha<br />

7) 247.500 DM/ha – 241.312 DM/ha = 6.188 DM/ha<br />

Annahme: Absatzkosten betragen ca. 15 % der Erlöse; 6 188 DM/ha * 15 % = 928 DM/ha<br />

8) Ertragsverlust von 13.750 Stück/ha; Ernteleistung für 1 Stück; 0,0096 h/Stück<br />

13.750 Stück/ha * 0,0096 AKh/Stück * 15,00 DM/AKh = 1.980 DM/ha<br />

3 Zusatzförderung Gemüse unter Glas/Folie<br />

Tabelle 36 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei Zusatzförderung - Gemüse unter<br />

Glas/Folie (Beispiel Gurken)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

1. Erhöhter Aufwand<br />

Nützlingseinsatz (80 DM/ar)<br />

Bestandskontrolle (1 AK/ar)<br />

2. Kosteneinsparung<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Grundförderung Zusatzförderung<br />

DM/ar<br />

3. Einkommensverlust 60<br />

4. Anreizkomponente - -<br />

5. Beihilfehöhe 25,56<br />

2.556<br />

80 1)<br />

20 2)<br />

40 3)<br />

DM/ar<br />

100<br />

40<br />

€/ar<br />

€/ha


1) Nützlingseinsatz:<br />

500 Encarsia formosa/ar = 10,00 DM/ar<br />

11.000 Amblyseius spp./ar + 300 Orius spp./ar = 50 DM/ar<br />

1.200 Phytoseiulus persimilis/ar = 20 DM/ar<br />

2) 1 AKh/ar Mehraufwand für Kontrolle <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> * 20 DM/AKh = 20 DM/ar<br />

3) Mittelreduzierung (Insektizide, Akarizide) wegen Nützlingseinsatz<br />

∅ 8 Mitteleinsparungen * 5 DM/ar = 40 DM/ar<br />

[„Hinweise zum integrierten Anbau von Gewächshausgemüse im Freistaat Sachsen Gurke“, LfL, 1996]<br />

Integrierter Obstbau und integrierte Baumschulproduktion<br />

4 Grundförderung Baumschulproduktion<br />

Tabelle 37 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integrierter Baumschulproduktion -<br />

Grundförderung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Grundförderung Zusatzförderung<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ha<br />

Preis DM/Stück<br />

10.000 1)<br />

4,5 3)<br />

45.000<br />

64<br />

9.800 2)<br />

4,5<br />

44.100<br />

Erlös DM/ha<br />

900<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Bodenuntersuchungen<br />

40 4)<br />

40<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

50<br />

Düngemittel<br />

5)<br />

50 6)<br />

100<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 840<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 306<br />

1) Kalkulation BUNER, LfL<br />

2) 2 % Ertragsminderung (nicht verkaufsfähige Qualitäten) durch Verminderung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmittel- und Düngereinsatzes<br />

3) AMB-Liste <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> deutscher Baumschulen<br />

4) ∅ 30 DM/Probe Untersuchungskosten; Flächenbezug: 20 DM/ha<br />

∅ 1 AK/ha à 20 DM/AKh = 20 DM/ha<br />

5) für Baumschulen keine spezielle Kalkulation, Unterstellung der im Obstbau gültigen Werte (KTBL -Datensammlung Obstbau)<br />

∅ 33 DM/ha Pflanzenschutzmittelaufwand x ∅ 1,5 Einsparungen von Behandlungen ≈ 50 DM/ha<br />

6) Einsatz von N-Düngemitteln: im konventionellen Anbau: ca. 60 kg/ha;<br />

im integrierten Anbau: ca. 40 kg/ha;<br />

Einsparung von N-Dünger: 20 kg/ha * 1,10 DM/kg N = 22 DM/ha<br />

Kosteneinsparung beim Maschineneinsatz für Ausbringung:<br />

52,80 DM/Std. Maschinenkost en einschl. Personal/D. KRÜMMEL (LfL) * 0,53 Std./ha ≈ 28 DM/ha<br />

Zugrunde gelegt wurde für Baumschule die Kultur vom leichten Strauch (l. Str.) zum verpflanzten Strauch (v. Str.) und zum Solitärstrauch (Sol. 3<br />

xv.) bei Ziersträuchern wie z. B. Forsythia.<br />

Weiterhin wurde folgender Kulturablauf zugrunde gelegt:<br />

Pflanzabstand zu Kulturbeginn: 1,20 m x 0,75 m = 0,9 m²<br />

1 ha abzüglich Wegefläche ergeben 9 000 m² Nettoproduktionsfläche<br />

Pflanzenzahl zu Kulturbeginn: 9.000 m² : 0,9 m² = 10.000 Stück<br />

Qualität der Aufschulware: leichte Sträucher<br />

Rodung jeder 2. Pflanze nach der 2. Vegetationsperiode<br />

Verkaufsqualität: v. Str.<br />

Ertrag: 5.000 Stück<br />

Preis/Stück: 3,00 DM<br />

Erlös: 15.000,00 DM<br />

Pflanzabstand für die Weiterkultur: 1,20 m x 1,50 m = 1,8 m²<br />

Pflanzenzahl für die Weiterkultur: 5.000 Stück<br />

Komplettrodung nach der 4. Vegetationsperiode<br />

Verkaufsqualität: Sol. 3 xv. m B.


Ertrag: 5.000 Stück<br />

Preis/Stück: 33,00 DM<br />

Erlös: 165.000,00 DM<br />

Gesamterlös nach 4 Kulturjahren: 15.000,00 DM + 165.000,00 DM = 180.000,00 DM<br />

Erlös je Kulturjahr: 180.000,00 DM: 4 = 45.000,00 DM<br />

5 Grundförderung Obstbau<br />

Tabelle 38 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Obstbau - Grundförderung<br />

(Beispiel Apfel)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell integriert<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Preis DM/dt 2)<br />

300<br />

Erlös DM/ha<br />

1)<br />

60<br />

300<br />

57,5<br />

18.000<br />

17.250<br />

750<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha 0<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

50<br />

Düngemittel<br />

3)<br />

50 4)<br />

100<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 650<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 306<br />

1) Kalkulation der Erträge nach D. KRÜMMEL (LfL); ∅ 332 dt/ha bei Neuanlagen und ∅ 200 dt/ha bei Altanlagen, daraus ergibt sich entsprechend<br />

den Obstanlagen in Sachsen ein Ertrag von ∅ 300 dt/ha<br />

2) Durchschnittlicher Preis für Apfel aus „Am Markt“ ZMP-Bericht<br />

Der geringere Preis für Obst aus Integriertem Anbau ist Resultat <strong>des</strong> höheren Anteils Mostware (Minderung der Qualität) im Gesamtertrag.<br />

Er entsteht durch die mit dem Schadschwellenprinzip verbundenen höheren Risiken beim Pflanzenschutz. Einen Ausgleich durch höhere<br />

Preise für die Tafelware gibt es nicht, da der Handel keine höheren Preise für Obst aus Integriertem Anbau zahlt.<br />

3) ∅ 33 DM/ha Pflanzenschutzmittelaufwand * ∅ 1,5 Einsparungen von Behandlungen ≈ 50 DM/ha<br />

[KTBL -Datensammlung Obstbau, 1996; Evaluierungsbericht]<br />

4) Einsatz von N-Düngemitteln im konventionellen Anbau: ca. 60 kg/ha;<br />

im integrierten Anbau: ca. 40 kg/ha [Evaluierungsbericht]<br />

Einsparung von N-Dünger: 20 kg/ha * 1,10 DM/kg N = 22 DM/ha<br />

Kosteneinsparung beim Maschineneinsatz für Ausbringung:<br />

52,80 DM/Std. Maschinenkosten einschl. Personal / D.KRÜMMEL (LfL) * 0,53 Std./ha ≈ 28 DM/ha<br />

65


6 Zusatzförderung Obstbau<br />

6-A Bestan<strong>des</strong>überwachung<br />

6-B Biotechnische Maßnahmen<br />

6-C Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden<br />

Tabelle 39 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Obstbau-Zusatzförderung<br />

(Beispiel Apfel)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Grundförderung Zusatzförderung<br />

Verbesserung der Bestan<strong>des</strong>überwachung<br />

1. Aufwendungen DM/ha<br />

Kontrollen und Bonituren bei 6 h/ha á 20 DM/h<br />

2. Einkommensverlust DM/ha 120<br />

3. Beihilfehöhe €/ha 51<br />

Biotechnische Maßnahmen<br />

1. Aufwendungen DM/ha<br />

Wirkstoff<br />

Ausbringung <strong>des</strong> Wirkstoffes 3 h/ha á 20 DM/h<br />

460<br />

2. Einsparung DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel und Ausbringen<br />

160 4)<br />

160<br />

3. Einkommensverlust DM/ha 300<br />

4. Beihilfehöhe €/ha 127<br />

Verzicht auf Herbizideinsatz<br />

1. Aufwendungen DM/ha<br />

mechanische Bodenbearbeitung<br />

470 5)<br />

470<br />

2. Einsparung DM/ha<br />

Herbizideinsatz zur Baumstreifenpflege<br />

310 6)<br />

310<br />

3. Einkommensverlust DM/ha 160<br />

4. Beihilfehöhe €/ha 76<br />

1) Aufwand für Bonituren <strong>des</strong> Schaderregerauftretens und Auswertung der Prognosemodelle ca. 6 Std./ha * 20 DM/Std. = 120 DM/ha<br />

2) Kosten <strong>des</strong> Wirkstoffes RAK 3 und 4<br />

3) Aufhängen der Ampullen (Handarbeit) 3 Std./ha * 20 DM/Std. = 60 DM/ha<br />

66<br />

120 1)<br />

400 2)<br />

60 3)<br />

4) Einsparung der Bekämpfung von Apfelwickler und Schalenwickler<br />

52,80 DM/Std. Maschineneinsatz einsch. Personal [D. KRÜMMEL, LfL] * 2,5 Behandlungen * 1 Std./ha = 132 DM/ha;<br />

Insektizid ca. 28 DM/ha<br />

5) Je nach Einsatz verschiedener Geräte (Reihenputzer – Knecht – Spedo) 420 DM/ha <strong>bis</strong> 634 DM/ha; ∅ 470 DM/ha<br />

6) ∅ 150 DM/ha Herbizidaufwand *einem Drittel Fläche mit Baumstreifen * 3 Behandlungen ≈ 150 DM/ha<br />

120


Integrierter Weinbau<br />

7 Grundförderung Weinbau<br />

Tabelle 40 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes beim integrierten Weinanbau-<br />

Grundförderung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Grundförderung Zusatzförderung<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Preis 3) DM/dt<br />

55<br />

Erlös DM/ha<br />

1)<br />

52<br />

300<br />

16.500<br />

2)<br />

300<br />

15.600<br />

900<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha 0<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

110<br />

Düngemittel<br />

4)<br />

70 5)<br />

180<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 720<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 255<br />

1) Die jährlichen Erträge schwanken aufgrund der klimatischen Grenzlage für den Weinbau (Winzerfröste, Spätfröste) in Sachsen sehr stark.<br />

Langjährige Ertragsreihen, die auf modernen Anlagen in Haupterwerbsbetrieben basieren und damit als repräsentative Grundlage für eine<br />

Kalkulation genutzt werden könnten, fehlen <strong>bis</strong>her, da seit 1990 erst wenige Haupterwerbsbetriebe entstanden und die dort neu geschaffenen<br />

Anlagen im wesentlichen erst in den zurückliegenden 2 – 3 Jahren in Ertrag gekommen sind. Nach den <strong>bis</strong>herigen Erfahrungen, auch<br />

aus Versuchen, sind aber bei Sorten wie Müller-Thurgau, Kerner und Goldriesling unter mordernen Anbaubedingungen in Direktzuglagen<br />

50 – 60 dt. Trauben/ha (37,5 – 45 hl Most/ha) im Mittel der Jahre sicher erreichbar. Kalkuliert wird daher mit 55 dt Trauben/ha.<br />

2) Der Ertragsrückgang infolge reduzierter Düngung und <strong>des</strong> Verzichtes auf nützlingsschädigende Pflanzenschutzmittel wird mit ca. 5 % (3<br />

dt/ha) veranschlagt.<br />

3) Preis kalkuliert als Durchschnittspreis der Richtpreise der Winzergenossenschaft Meißen für wichtige Rebsorten in Direktzuglagen unter<br />

Berücksichtigung ihres Anteils an der Gesamtrebfläche.<br />

Sorte Richtpreise der Winzergeno ssenschaft Meißen<br />

67<br />

e. G. (DM/kg)<br />

Anteil der Sorte an der<br />

Gesamtrebfläche (%)<br />

1995 1996 1997 ˘<br />

Müller-Thurgau 2,50 2,50 2,80 2,60 23,0<br />

Ruländer 3,20 3,50 3,80 3,50 7,0<br />

Kerner 4,50 4,50 4,20 4,40 5,6<br />

Scheurebe 2,50 2,50 3,00 2,67 2,8<br />

Goldriesling 2,30 2,30 2,50 2,37 2,0<br />

gewogenes Mittel <strong>des</strong> Traubenpreises: 3,00 DM/kg<br />

4) Einsparung einer Akarizidspritzung gegen Kräuselmilbe und Spinnmilbe (Austriebsspritzung mit Peropal, 600 l Spritzbrühe/ha, Direktzuglage)<br />

Personalkosten: 2 AKh/ha * 20 DM/AKh = 40,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW veränderl. Kosten: 7,80 DM/a 15,60 DM/ha<br />

Anbausprühgerät mit Axialgebläse, 20 000 – 30 000 m³/h veränderl Kosten: 2,70 DM/h 5,40 DM/ha<br />

Mittelkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

billigstes Mittel<br />

Peropal 8,08 DM/100 l Spritzbrühe 48,48 DM/ha<br />

⎡andere Mittel ⎤<br />

⎢Ordoval 12,98 DM/100 l 77,88 DM/ha ⎥<br />

⎢Telmion 20,00 DM/100 l 120,00 DM/ha ⎥<br />

⎢Einsparung bei Ordoval gesamt 138,88 DM/ha ≈ 140 DM/ha ⎥<br />

⎣ bei Telmion gesamt 181,00 DM/ha ≈ 180 DM/ha ⎦<br />

gesamt 109,48 DM/ha<br />

gerundet 110,00 DM/ha<br />

5) Verminderung der Stickstoffdüngung von praxisüblichen 70 – 80 kg N/ha auf max. 50 kg N/ha (Wegfall der 2. Stickstoffgabe) (Direktzuglage)


Einparung:<br />

Personalkosten<br />

1 AKh/ha * 20 DM/AKh 20,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Wein bau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW veränderl. Kosten 7,80 DM/h 7,80 DM/ha<br />

Schleuderstreuer, 200 l veränderl. Kosten 0,70 DM/ha 0,70 DM/ha<br />

Düngemittelkosten (lt. KTBL-Datensammlung Weinbau und Kellerwirt schaft 1995):<br />

Kalkammonsalpeter<br />

1,22 – 1,74 DM/kg Rein-N<br />

∅ 1,48 DM/kg Rein-N<br />

30 kg Rein -N * 1,48 DM/kg 44,40 DM/ha<br />

gesamt 72,90 DM/ha<br />

gerundet 70,00 DM/ha<br />

8 Zusatzförderung Weinbau<br />

8-A Biotechnische Maßnahmen<br />

8-B Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden<br />

8-C Erosionsschutz<br />

Tabelle 41 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes beim integrierten Weinanbau-<br />

Zusatzförderung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Grundförderung Zusatzförderung<br />

Anwendung biotechnischer Maßnahmen<br />

1. Aufwendungen DM/ha<br />

Mittel<br />

Ausbringen<br />

2. Einsparungen DM/ha<br />

Anwendung herkömmlicher Pflanzen-<br />

schutzmittel<br />

3. Einkommensverlust DM/ha 300<br />

4. Beihilfehöhe €/ha 102<br />

Verzicht auf Herbizideinsatz<br />

1. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Bodenbearbeitung einschl. Ar-beits- und<br />

Maschinenkosten<br />

520 4) /800 5)<br />

520 / 800<br />

2. Einsparungen DM/ha<br />

Mittel einschließlich Ausbringung<br />

68<br />

400 1)<br />

60 2)<br />

160 3)<br />

340 6) /510 7)<br />

460<br />

160<br />

340 / 510<br />

3. Einkommensverlust DM/ha 180 / 290<br />

4. Anreizkomponente DM/ha - / 10<br />

5. Beihilfehöhe €/ha<br />

in Direktzuglage / in Steillage<br />

Erosionsschutz<br />

1. Aufwendungen DM/ha<br />

Einsaat<br />

125 8) /295 9)<br />

102 / 153<br />

125 / 295<br />

2. Einsparungen DM/ha 0 0<br />

3. Einkommensverlust DM/ha 125 / 295<br />

4. Anreizkomponente DM/ha - / 5<br />

5. Beihilfehöhe €/ha<br />

in Direktzuglage / in Steillage<br />

51 / 153<br />

Verwirrmethode mit Pheromonampullen RAK 1 und 2 gegen Traubenwickler<br />

1) Mittelkosten 400 DM/ha (ca. 450 Ampullen/ha)<br />

[lt. KTBL-Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995, Ampullenzahl/ha gegenüber dortigem Wert aufgrund hiesiger Erfahrungen<br />

um ca. 10 % gesenkt)<br />

2) 3 AKh/ha * 20 DM/AKh<br />

3) Einsparung


Spritzung gegen Traubenwickler mit Mimic, 1200 l Spritzbrühe/ha, Direktzuglage<br />

Personalkosten<br />

3 AKh/ha * 20 DM/AKh 60,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995)<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW veränderl. Kosten: 7,80 DM/h 23,40 DM/ha<br />

Anbauspritzgerät mit Axialgebläse, 20.000 – 30.000 m³/l veränderl. Kosten: 2,70 DM/h 8,10 DM/ha<br />

Mittelkosten (lt. aktueller Preisliste örtl. Händler, in KTBL-Datensammlung 1995 noch nicht enthalten, da neues Mittel)<br />

Mimic (billigstes nützlingsschonen<strong>des</strong> Mittel) 6,10 DM/100 l Spritzbrühe 73,20 DM/ha<br />

gesamt 164,70 DM/ha<br />

gerundet 160,00 DM/ha<br />

andere Mittel bei 1200 l Spritzbrühe/ha<br />

Delfin 7,30 DM/100 l Spritzbrühe 87,60 DM/ha<br />

Dipel ES 6,92 DM/100 l Spritzbrühe 83,04 DM/ha<br />

Thuricide HP 6,82 DM/100 l Spritzbrühe 81,84 DM/ha<br />

(alle Preise lt. KTBL-Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995)<br />

4) Erhöhter Aufwand in Direktzuglage (nach KTBL-Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995)<br />

- Grubbern und Unterstockbodenpflege mit Schlepper, 2 Durchgänge/Arbeitsgasse, insgesamt 3 Arbeitsgänge/Jahr (Frühjahr, 1. und 2.<br />

Sommerhälfte)<br />

Personalkosten<br />

9 AKh * 20 DM/AKh 180,00 DM/ha<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW, veränderl. Kosten: 7,80 DM/h 70,20 DM/ha<br />

Grubber, Arbeitsbreite 1,20 – 2,10 m veränderl. Kosten: 1,20 DM/h 10,80 DM/ha<br />

Unterstockgerät, einseitig für Zwischenachsenbau mit Flachschar veränderl. Kosten: 0,30 DM/h 2,70 DM/ha<br />

Abschreibung 4,10 DM/ha 12,30 DM/ha<br />

- Nacharbeiten von Hand, gut vorgeräumt<br />

Personalkosten<br />

12 AKh/ha * 20 DM/AKh 240,00 DM/ha<br />

gesamt 516,00 DM/ha<br />

gerundet 520,00 DM/ha<br />

5) Erhöhter Aufwand in Steillagen (Pflanzsystem 1,6 m * 1,2 m)<br />

Hacken unter den Stöcken von Hand<br />

1 x/Jahr<br />

Personalkosten<br />

40 AKh/ha * 20 DM/AKh 800,00 DM/ha<br />

6) Einsparungen in Direktzuglage (nach KTBL-Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995)<br />

Chemische Unkrautbekämpfung mit Schlepperanbauspritze 2 Arbeitsgänge/Jahr (1. und 2. Sommerhälfte)<br />

Personalkosten<br />

4 AKh/ha * 20 DM/AKh 80,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW, veränderl. Kosten: 7,80 DM/h 31,20 DM/ha<br />

Herbizidspritze, Ausbringgerät, veränderl. Kosten: 2,70 DM/h 10,80 DM/ha<br />

Mittelkosten<br />

Basta, 34,30 DM/l; Aufwandmenge: 5 l/ha behandelte Fläche<br />

1. Ganzflächenbehandlung 171,50 DM/ha<br />

2. Unterstockbehandlung Spritzbandbreite 0,50 m = 0,25 ha behandelte Fläche/ha Rebfläche 42,90 DM/ha<br />

gesamt: 336,40 DM/ha<br />

gerundet: 340,00 DM/ha<br />

7) Chemische Unkrautbekämpfung unter den Stöcken mit Rückenspritze (2 x /Jahr)<br />

Personalkosten<br />

20 AKh/ha * 20 DM/AKh 400,00 DM/ha<br />

Mittelkosten<br />

Basta, 34, 30 DM/l, Aufwandmenge: 5 l/ha behandelte Fläche<br />

2 Unterstockbehandlungen bei je 0,50 m Spritzbandbreiten<br />

= 0,31 ha behandelte Fläche/Durchgang und ha Rebfläche<br />

= 0,62 ha behandelte Fläche/Jahr und ha Rebfläche 106,00 DM/ha<br />

gesamt: 506,00 DM/ha<br />

gerundet: 510,00 DM/ha<br />

8) Direktzuglage<br />

Sommereinsaat in den Gassen (75 % einer Ganzflächeneinsaat)<br />

Personalkosten<br />

3 AKh/ha * 20 DM/AKh 60,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten<br />

Schlepperkosten 7,80 DM/h 23,40 DM/ha<br />

Drillmaschine, veränderl. Kosten: 2,00 DM/h 6,00 DM/ha<br />

Saatgutkosten<br />

Sommerraps 3,20 DM/kg<br />

Saatgutbedarf bei 75 % einer Ganzflächeneinsaat 11 kg/ha 35,20 DM/ha<br />

gesamt: 124,60 DM/ha<br />

gerundet: 125,00 DM/ha<br />

[Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die Berechnungen auf die KTBL-Datensammlung Weinbau 1995]<br />

9) Steillage<br />

Gras-Klee-Gemisch-Einsaat in den Gassen<br />

Personalkosten<br />

8 AKh/ha * 20 DM/ha 160,00 DM/ha<br />

Saatgutkosten bei 75 % einer Ganzflächeneinsaat 135,00 DM/ha<br />

gesamt: 295,00 DM/ha<br />

69


Integrierter Hopfenanbau<br />

9 Grundförderung Hopfenanbau<br />

Tabelle 42 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Anbau von Hopfen -<br />

Grundförderung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell integriert<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Ztr./ha<br />

Preis DM/Ztr.<br />

30<br />

Erlös DM/ha<br />

1)<br />

300 3)<br />

27,5<br />

9.000<br />

2)<br />

300<br />

8.250<br />

750<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha 0<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Pflanzenschutz- und Düngemittel<br />

150 4)<br />

150<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 600<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 255<br />

1) erzielter ∅ Ertrag der letzten 5 Jahre in den sächsischen Mitgliedsbetrieben der Hopfenverwertungsgesellschaft Elbe-Saale<br />

2) 10 % Ertragsrückgang infolge Verringerung der N-Düngung und Verminderung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmitteleinsatzes<br />

3) erzielter ∅ Preis der sächsischen Mitgliedsbetriebe in der Hopfenverwertungsgesellschaft Elbe-Saale der letzten 5 Jahre<br />

4) N-Bedarf:<br />

im konventionellen Anbau ∅ 240 kg/ha x 1,10 DM/kg N = 264 DM/ha<br />

im integrierten Anbau 180 kg/ha x 1,10 DM/kg N = 198 DM/ha aufgrund von Bodenuntersuchungen<br />

Einsparung 66 DM/ha<br />

(„Jährliche Hinweise zu Anbau, Düngung, Pflanzenschutz und Sorten bei Hopfen“, erarbeitet von der Bayerischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Bodenkultur<br />

und Pflanzenbau unter Mitarbeit der Sächsischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Landwirtschaft;<br />

Faustzahlen für Landwirtschaft und Gartenbau, 12. Auflage, 1993;<br />

Wissenschaftlich-technisches ökonomisches Zentrum der Brau- und Malzindustrie Berlin, Beratungsunterlagen zum Anbau von Hopfen<br />

(DDR))<br />

Pflanzenschutz:<br />

1 Vollspritzung Aliette 2,5 kg/ha bei 40 DM/kg = 100 DM/ha<br />

(„Jährliche Hinweise zu Anbau, Düngung, Pflanzenschutz und Sorten bei Hopfen“, erarbeitet von der Bayerischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Bodenkultur<br />

und Pflanzenbau unter Mitarbeit der Sächsischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Landwirtschaft)<br />

einschließlich Bdienung 52,80 DM/ha Maschineneinsatz<br />

(D. Krümmel, LfL, Übertragung erfasster Daten im Obstbau auf Hopfen)<br />

Reduzierung auf Teilflächenbehandlung bewirkt Mitteleinsparung <strong>bis</strong> 60 DM/ha und Reduzierung Maschineneinsatz um 26,40 DM/ha<br />

10 Zusatzförderung Hopfenanbau<br />

Tabelle 43 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei integriertem Anbau von Hopfen - Zusatzförderung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

Grundförderung Zusatzförderung<br />

1. Aufwendungen DM/ha<br />

bei 8 Std./Monat + ha für Bonituren und Kontrollen<br />

(3 Monate 20 DM/ha) 1)<br />

480<br />

2. Einsparungen DM/ha<br />

zwei Spritzungen á. 150 DM/ha 2)<br />

70<br />

300<br />

+ 300<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 180<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 51<br />

1) Bonituren und Kontrollen von Mitte Mai <strong>bis</strong> Mitte August vornehmlich zu Peronospora, Rüsselkäfer, Blattläusen, Spinnmilben<br />

2) Mittelkosten ∅ 100 DM/ha (Aktuan, Delan; Randbehandlungen mit Kiron, Ordoval)<br />

Maschinenkosten 52,80 DM/ha [Kalkulation D. Krümmel (LfL)]<br />

(„Jährliche Hinweise zu Anbau, Düngung, Pflanzenschutz und Sorten bei Hopfen“, erarbeitet von der Bayerischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Bodenkultur<br />

und Pflanzenbau unter Mitarbeit der Sächsischen Lan<strong>des</strong>anstalt für Landwirtschaft)<br />

einschließlich Bedienung 52,80 DM/ha Maschinensatz<br />

100


Ökologischer Anbau<br />

11 Gemüse, Heil- und Gewürzpflanzen<br />

Tabelle 44 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Gemüseanbau im Freiland<br />

- Betrieb in Umstellung (Beispiel Kopfsalat/Blumenkohl)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ha<br />

Preis DM/Stück<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Unkrautbekämpfung<br />

30 AKh Maschinenhacke<br />

130 AKh Handhacke<br />

3. Kosteneinsparungen DM/ha<br />

Dünger<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Verpackung<br />

Absatzkosten Erntekoste<br />

n<br />

85.000/21.000 1 )<br />

0,35/0,85 3 )<br />

47.600<br />

- -<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

71<br />

76.500/18.900 2 )<br />

0,37/0,90 3 )<br />

45.315<br />

540 4 )<br />

1.300 5 )<br />

200 6 )<br />

500 7 )<br />

1.100 8 )<br />

300 9 )<br />

1.200 10 )<br />

2.285<br />

1.840<br />

3.300<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 825<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 409<br />

1) Konventioneller Anbau von Freilandgemüse:<br />

1. Anbausatz: Kopfsalat mit einem Ertrag von 85.000 Stück/ha;<br />

2. Anbausatz: Blumenkohl mit einem ertrag von 21.000 Stück/ha<br />

(„Hinweise zum umweltgerechten Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995)<br />

2) ca. 10 % Ertragsrückgang (8.500 Stück Kopfsalat/ha und 2.100 Stück/Blumenkohl/ha) infolge der Umstellung auf ökologischer Wirtschaftsweise<br />

3) Durchschnittliche Preise aus ZMP -Berichten der letzten 5 Jahre für den angegebenen Anbauzeitraum. Während der Umstellungsjahre<br />

ist für ökologisches Gemüse aus dem Freiland nur ein geringer Mehrpreis (ca. 6 %) zu erzielen.<br />

4) Die Kosten für zusätzliche Maschinenhacke belaufen sich auf 30 AKh * 18,00 DM/AKh = 540,00 DM/ha<br />

5) Die Kosten für zusätzlich Handhacke belaufen sich auf 130 AKh * 10,00 DM/AKh = 1.300,00 DM/ha<br />

6) Die Kostendifferenz von organischen Düngern, wie sie im ökologischen Gemüsebau verwendet werden zu mineralisch, synthetischen<br />

Düngern (konventioneller Anbau) beträgt 200,00 DM/ha<br />

7) Im ökologischen Anbau können im Vergleich zum konventionellen Anbau durchschnittlich 10 Pflanzenschutzmaßnahmen gegen<br />

Unkräuter, Pilze und Schadinsekten eingespart werden. Der durchschnittliche Preis für Pflanzenschutzmittel kann mit<br />

50,00 DM/Spritzmaßnahme kalkuliert werden. Die Kosteneinsparung beträgt demnach 500,00 DM/ha.<br />

(„Hinweise zum umweltgerechten Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995)<br />

8) Infolge <strong>des</strong> Ertragsrückganges wird weniger Verpackungsmaterial benötigt.<br />

Kopfsalat: Ertragsrückgang 8.500 Stück/ha / 12 Stück/Kiste = 710 Kisten/ha eingespart<br />

Blumenkohl: Ertragsrückgang 2.100 Stück/ha / 6 Stück/Kiste = 350 Kisten/ha eingespart<br />

Insgesamt werden für die Verpackung 1.060 Kisten eingespart. Bei einem Preis von ca. 1,00 DM/Kiste ergibt sich eine Einsparung für<br />

die Verpackung von ca. 1.100,00 DM/ha.<br />

9) Einsparung an Absatzkosten durch verminderte Erlöse. Die Absatzkosten über eine Erzeugerorganisation betragen in Sachsen durchschnittlich<br />

zwischen 13 und 15 % der Erlöse.<br />

Erlösdifferenz 2.285,00 DM/ha * 13 % Absatzkosten = 300,00 DM/ha Einsparung<br />

10) Die Einsparungen an Erntekosten sind das Resultat aus weniger Aufwand für die ernte infolge geringerer Erträge und dem Mehraufwand<br />

für mehr Erntedurchgänge infolge eines ungleichmäßigeren Reifeverhaltens <strong>des</strong> Blumenkohl und <strong>des</strong> Kopfsalats im Umstellungsbetrieb.<br />

Einsparung Arbeitszeit für die Ernte 80 AKh/ha * 15 DM/AKh = 1.200 DM/ha Einsparung an Erntekosten


Tabelle 45 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Gemüseanbau im Freiland<br />

- anerkannter Betrieb (Beispiel Kopfsalat/Blumenkohl)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ha<br />

Preis DM/Stück<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Unkrautbekämpfung<br />

30 AKh Maschinenhacke<br />

130 AKh Handhacke<br />

3. Kosteneinsparungen DM/ha<br />

Dünger<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Verpackung<br />

Absatzkosten Erntekoste<br />

n<br />

85.000/21.000 1 )<br />

0,35/0,85 3 )<br />

47.600<br />

- -<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

72<br />

59.500/14.700 2 )<br />

0,44/1,080 3 )<br />

42.056<br />

540 4 )<br />

2.000 5 )<br />

200 6 )<br />

500 7 )<br />

2.950 8 )<br />

830 9 )<br />

2.900 10 )<br />

5.544<br />

2.540<br />

7.380<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 704<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 357<br />

1) Konventioneller Anbau von Freilandgemüse:<br />

1. Anbausatz: Kopfsalat mit einem Ertrag von 85.000 Stück/ha;<br />

2. Anbausatz: Blumenkohl mit einem ertrag von 21.000 Stück/ha<br />

(„Hinweise zum umweltgerechten Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995)<br />

2) ca. 30 % Ertragsrückgang (25.500 Stück Kopfsalat/ha und 6.3 00 Stück/Blumenkohl/ha) infolge der Umstellung auf ökologischer<br />

Wirtschaftsweise<br />

3) Durchschnittliche Preise aus ZMP -Berichten der letzten 5 Jahre für den angegebenen Anbauzeitraum. Für ökologisches Gemüse aus<br />

dem Freiland ist ein Mehrpreis von ca. 25 % zu erzielen.<br />

4) Die Kosten für zusätzliche Maschinenhacke belaufen sich auf 30 AKh * 18,00 DM/AKh = 540,00 DM/ha<br />

5) Die Kosten für zusätzlich Handhacke belaufen sich auf 200 AKh * 10,00 DM/AKh = 2.000,00 DM/ha<br />

6) Die Kostendifferenz von organischen Düngern, wie sie im ökologischen Gemüsebau verwendet werden zu mineralisch, synthetischen<br />

Düngern (konventioneller Anbau) beträgt 200,00 DM/ha<br />

7) Im ökologischen Anbau können im Vergleich zum konventionellen Anbau durchschnittlich 10 Pflanzenschutzmaßnahmen gegen<br />

Unkräuter, Pilze und Schadinsekten eingespart werden. Der durchschnittliche Preis für Pflanzenschutzmittel kann mit 50,00<br />

DM/Spritzmaßnahme kalkuliert werden. Die Kosteneinsparung beträgt demnach 500,00 DM/ha. („Hinweise zum umweltgerechten<br />

Anbau von Freilandgemüse im Freistaat Sachsen“, LfL, 1995)<br />

8) Infolge <strong>des</strong> Ertragsrückganges wird weniger Verpackungsmaterial benötigt.<br />

Kopfsalat: Ertragsrückgang 25.500 Stück/ha / 12 Stück/Kiste = 2.125 Kisten/ha eingespart<br />

Blumenkohl: Ertragsrückgang 6.300 Stück/ha / 8 Stück/Kiste* = 788 Kisten/ha eingespart<br />

Insgesamt werden für die Verpackung 2.913 Kisten eingespart. Bei einem Preis von ca. 1,00 DM/Kiste ergibt sich eine Einsparung für<br />

die Verpackung von ca. 2.950,00 DM/ha.<br />

(* Im ökologischen Anbau wird meist nur 8er Ware produziert.)<br />

9) Einsparung an Absatzkosten durch verminderte Erlöse. Die Absatzkosten über eine Erzeugerorganisation betragen in Sachsen durchschnittlich<br />

zwischen 13 und 15 % der Erlöse.<br />

Erlösdifferenz 5.544,00 DM/ha * 15 % Absatzkosten = 830,00 DM/ha Einsparung<br />

10) Die Einsparungen an Erntekosten sind das Resultat aus weniger Aufwand für die ernte infolge geringerer Erträge und dem Mehraufwand<br />

für mehr Erntedurchgänge infolge eines ungleichmäßigeren Reifeverhaltens <strong>des</strong> Blumenkohl und <strong>des</strong> Kopfsalats im ökologisch<br />

wirtschaftenden Betrieb.<br />

Einsparung Arbeitszeit für die Ernte 193 AKh/ha * 15 DM/AKh = 2..900 DM/ha Einsparung an Erntekosten


Tabelle 46 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Anbau von Heil- und<br />

Gewürzpflanzen - Betrieb in Umstellung (Beispiel Kamille)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag (Droge) kg/ha<br />

Preis DM/kg<br />

870 1)<br />

6 3)<br />

5.220<br />

73<br />

550 2)<br />

8 4)<br />

4.400<br />

Erlös DM/ha<br />

820<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

mechan. Unkrautbekämpfung<br />

110 5)<br />

110<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Stickstoffdünger<br />

40<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

6)<br />

70 7)<br />

110<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 820<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 0<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 409<br />

1) Ertragserwartung bei 1 <strong>bis</strong> 2 Ernten im Jahr nach RÖHRICHT et al., (LfL): "Der Anbau von kamille (Chamomilla recutita [L.] Rauschert)<br />

in Sachsen", Zeitschrift für Arznei- & Gewürzpflanzen, 2, 1997, S. 135-146<br />

2) Ertragserwartung bei 1 Ernte im Jahr nach RÖHRICHT et al., (LfL) und Erzeugerbetrieben<br />

3) Preis nach HOPPE "Tendenzen und Marktchancen ausgewählter Arznei- und Gewürzpflanzen", Herba Germanica, 1, 1993, Nr. 1, S. 6-17<br />

4) Preis nach HOPPE und Erzeugerbetrieben<br />

5) 5 AKh/ha Mehraufwand für Handhacke * 20 DM/AKh = 100 DM/ha<br />

Striegeln = 10 DM/ha<br />

6) im konventionellen Anbau: 66 DM/ha N-Dünger + 11 DM/ha Ausbringung = 77 DM/ha<br />

im ökologischen Anbau: ∅ 37 DM/ha wegen Anrechnung der in der Fruchtfolge verabreichten organischen Düngung<br />

7) Mittelreduzuierung durch Wegfall der chemischen Pflanzenschutzanwendungen <strong>des</strong> konventionellen Anbaus (∅ 5 Anwendungen * 20<br />

DM/ha = 100 DM/ha), dafür Einsatz biologischer Mittel (30 DM/ha)<br />

Tabelle 47 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Anbau von Heil- und<br />

Gewürzpflanzen - anerkannter Betrieb (Beispiel Kamille)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag (Droge) kg/ha<br />

Preis DM/kg<br />

870 1)<br />

6 3)<br />

5.220<br />

550 2)<br />

9 4)<br />

4.500<br />

Erlös DM/ha<br />

720<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

mechan. Unkrautbekämpfung<br />

130 5)<br />

130<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Stickstoffdünger<br />

40<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

6)<br />

70 7)<br />

110<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 740<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 357<br />

1) Ertragserwartung bei 1 <strong>bis</strong> 2 Ernten im Jahr nach RÖHRICHT et al., (LfL): "Der Anbau von kamille (Chamomilla recutita [L.] Rauschert)<br />

in Sachsen", Zeitschrift für Arznei- & Gewürzpflanzen, 2, 1997, S. 135-146<br />

2) Ertragserwartung bei 1 Ernte im Jahr nach RÖHRICHT et al., (LfL) und Erzeugerbetrieben<br />

3) Preis nach HOPPE "Tendenzen und Marktchancen ausgewählter Arznei- und Gewürzpflanzen", Herba Germanica, 1, 1993, Nr. 1, S. 6-17<br />

4) Preis nach HOPPE und Erzeugerbetrieben


5) 6 AKh/ha Mehraufwand für Handhacke * 20 DM/AKh = 120 DM/ha<br />

Striegeln = 10 DM/ha<br />

6) im konventionellen Anbau: 66 DM/ha N-Dünger + 11 DM/ha Ausbringung = 77 DM/ha<br />

im ökologischen Anbau: ∅ 37 DM/ha wegen Anrechnung der in der Fruchtfolge verabreichten organischen Düngung<br />

7) Mittelreduzuierung durch Wegfall der chemischen Pflanzenschutzanwendungen <strong>des</strong> konventionellen Anbaus (∅ 5 Anwendungen * 20<br />

DM/ha = 100 DM/ha), dafür Einsatz biologischer Mittel (30 DM/ha)<br />

Tabelle 48 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Gemüseanbau unter<br />

Glas/Folie - Betrieb in Umstellung (Beispiel Gurken)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ar<br />

Preis DM/Stück<br />

6.000 1) 0,55 3) 3.300 5.400 2) 0,58 3) 3.132<br />

Erlös DM/ar<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ar<br />

Nützlingseinsatz<br />

Bestan<strong>des</strong>kontrolle (1 AKh/ar)<br />

Düngemittel<br />

3. Kosteneinsparungen DM/ar<br />

Einsparungen<br />

PSM Verpackung Absatzkosten<br />

Erntekosten<br />

- - -<br />

- - - -<br />

74<br />

80 4) 20 5) 50 6)<br />

4. Einkommensverlust DM/ar 73<br />

5. Anreizkomponente DM/ar -<br />

6. Beihilfehöhe €/ar 35,79<br />

1) Gurke als Hauptkultur (April <strong>bis</strong> September) mit einem Ertrag von 6.000 Stück/ar (60 Stück/m²) („Hinweise<br />

zum integrierten Anbau von Gewächshausgemüse im Freistaat Sachsen. Gurke, LfL, 1996)<br />

2) ca. 10 % Ertragsrückgang * 6.000 Stück/ar = 5.400 Stück/ar infolge der Umstellung auf ökologischer Wirtschaftsweise<br />

3) Durchschnittliche Preise aus ZMP-Berichten der letzten 5 Jahre für den angegebenen Anbauzeitraum<br />

90 7)<br />

45 8)<br />

20 9)<br />

90 10)<br />

4) Die Kosten für Nützlingseinsatz belaufen sich auf 0,80 DM/m² (80 DM/ar)<br />

5) 1 AKh/ar Mehraufwand für die Kontrolle <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> * 20 DM/AKh = 20 DM/ar<br />

6) Die Kosten für schnell wirkende organische Düngemittel betragen 0,50 DM/m² (50 DM/ar)<br />

7) Die Einsparung an Insektiziden, Akariziden und Fungiziden beträgt im ökologischen Anbau 0,90 DM/m²<br />

(90 DM/ar)<br />

8) 6.000 Stück/ar – 5.400 Stück/ar = 600 Stück/ar<br />

600 Stück/ar : 12 Stück/Kiste * ∅ 0,90 DM/Kiste = 45 DM/ar<br />

9) 3.300 DM/ar – 3.132 DM/ar = 168 DM/ar<br />

Annahme: Absatzkosten betragen 15 % der Erlöse; 168 DM/ar * 15 % = ca. 20 DM/ar<br />

10) Ertragsverlust von 600 Stück/ar; Ernteleistung für 1 Stück: ca. 0,01 AKh/Stück (Umstellungsbetrieb noch<br />

ohne Fachkräfte)<br />

600 Stück/ar * 0,01 AKh/Stück * 15,00 DM/AKh = 90 DM/ar<br />

168<br />

150<br />

245


Tabelle 49 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Gemüseanbau unter<br />

Glas/Folie - anerkannte Betriebe (Beispiel Gurken)<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ar<br />

Preis DM/Stück<br />

Erlös DM/ar<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ar<br />

Nützlingseinsatz<br />

Bestan<strong>des</strong>kontrolle (1 AKh/ar)<br />

flache Bodendämpfung<br />

Düngemittel<br />

3. Kosteneinsparung DM/ar<br />

Einsparungen PSM<br />

Verpackung<br />

Absatzkosten<br />

Erntekosten<br />

6.000 1)<br />

0,55 3)<br />

3.300<br />

75<br />

4.200 2)<br />

0,77 3)<br />

3.234<br />

80 4)<br />

20 5)<br />

225 6)<br />

50 7)<br />

90 8)<br />

135 9)<br />

10 10)<br />

142 11)<br />

4. Einkommensverlust DM/ar 64<br />

5. Anreizkomponente DM/ar -<br />

6. Beihilfehöhe €/ar 30,68<br />

1) Gurke als Hauptkultur (April <strong>bis</strong> September) mit einem Ertrag von 6.000 Stück/ar (60 Stück/m²)<br />

(„Hinweise zum integrierten Anbau von Gewächshausgemüse im Freistaat Sachsen. Gurke, LfL, 1996)<br />

2) ca. 30 % Ertragsrückgang * 6.000 Stück/ar = 4.200 Stück/Ar infolge ökologischer Wirtschaftsweise<br />

3) Durchschnittliche Preise aus ZMP-Berichten der letzten 5 Jahre für den angegebenen Anbauzeitraum<br />

4) Kosten für Nützlingseinsatz belaufen sich auf 0,80 DM/m² (80 DM/ar)<br />

5) 1 AKh/ar Mehraufwand für die Kontrolle <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> * 20 DM/AKh = 20 DM/ar<br />

6) Die Kosten für eine flache Bodendämpfung (0 <strong>bis</strong> 30 cm) belaufen sich auf 2,25 DM/m² (225 DM/ar)<br />

7) Kosten für schnell wirkende organische Düngemittel 0,50 DM/m² (50 DM/ar)<br />

8) Die Einsparung an Insektiziden, Akariziden und Fungiziden beträgt im ökologischen Anbau 0,90 DM/m²<br />

(90 DM/ar)<br />

9) 6.000 Stück/ar – 4.200 Stück/Ar = 1.800 Stück/ar<br />

1.800 Stück/ar : 12 Stück/Kiste * ∅ 0,90 DM/Kiste = 135 DM/ar<br />

10) 3.300 DM/ar – 3.234 DM/ar = 66 DM/ar<br />

Annahme: Absatzkosten betragen 15 % der Erlöse; 66 DM/ar * 15 % = 10 DM/ar<br />

11) Ertragsverlust von 1.800 Stück/ar; Ernteleistung für 1 Stück: ca. 0,0053 AKh/Stück<br />

1.800 Stück/ar * 0,0053 AKh/Stück * 15,00 DM/AKh = 142 DM/ar<br />

66<br />

375<br />

377


12 Obstbau und Baumschulproduktion<br />

Tabelle 50 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Obstbau - Betrieb in<br />

Umstellung (Beispiel Apfel)<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Preis DM/dt<br />

Erlös DM/ha<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Analysen und Kontrolltätigkeit, spezielle nützlingsfördernde<br />

Maßnahmen,<br />

erhöhter Arbeitsaufwand<br />

Anwendung biotechnischer Maßnahmen<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Ernte- und Vermarktungskosten<br />

Pflanzenschutzmittel und Düngemittel<br />

76<br />

300<br />

60<br />

18.000<br />

160 1)<br />

95 2)<br />

15.200<br />

100 3)<br />

680 4)<br />

400 5)<br />

2.000 6)<br />

400 7)<br />

2.800<br />

1.180<br />

2.400<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 1.580<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 766<br />

1) Betriebswirtschaft im biologischen Landbau, Stiftung Ökologie und Landbau, Bad Dürkheim 1995<br />

2) ZMP-Bericht, Erzeugerpreise für den ökologischen Landbau<br />

3) 5 AKh, 20,00 DM/h<br />

4) Mechanische Unkrautbekämpfung mit Reihenputzer 470,40 DM (Rank, Krümmel 1997) Handhacke im Baumstreifen 32 AKh / ha<br />

aller 2 Jahre (Rank 1998)<br />

5) Einsatz von RAK 3 und 4 zur Bekämpfung <strong>des</strong> Apfelwicklers und Schalenwicklers 400,00 DM (Quelle:Preisliste Handel)<br />

6) KTBL Datensammlung Obst 1995<br />

7) Kosten für Baumstreifenpflege mit Herbiziden 313,00 DM (KTBL Datensammlung 1995) Eingesparte Insektizidbehandlung gegen<br />

Apfelwickler<br />

Tabelle 51 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Obstbau - anerkannte<br />

Betriebe (Beispiel Apfel)<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Preis DM/dt<br />

Erlös DM/ha<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Analysen und Kontrolltätigkeit, spezielle nützlingsfördernde<br />

Maßnahmen,<br />

erhöhter Arbeitsaufwand<br />

Anwendung biotechnischer Maßnahmen<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Ernte- und Vermarktungskosten<br />

Pflanzenschutzmittel und<br />

Düngemittel<br />

300<br />

60<br />

18.000<br />

155 1)<br />

100 2)<br />

15.500<br />

100 3)<br />

680 4)<br />

400 5)<br />

2.000 6)<br />

400 7)<br />

2.500<br />

1.180<br />

2.400<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 1.280<br />

5. Anreizkomponente DM/ha 20<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 664


Der völlige Verzicht auf die Anwendung leichtlöslicher Mineraldünger und chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel<br />

führt zu einer erheblichen Ertragsminderung im Vergleich zum konventionellen Anbau.<br />

1) Betriebswirtschaft im biologischen Landbau, Stiftung Ökologie und Landbau, Bad Dürkheim 1995<br />

2) ZMP-Bericht, Erzeugerpreise für den ökologischen Landbau<br />

3) 5 AKh, 20,00 DM/h<br />

4) Mechanische Unkrautbekämpfung mit Reihenputzer 470,40 DM (Rank, Krümmel 1997)<br />

Handhacke im Baumstreifen 32 AKh / ha aller 2 Jahre (Rank 1998)<br />

5) Einsatz von RAK 3 und 4 zur Bekämpfung <strong>des</strong> Apfelwicklers und Schalenwicklers 400,00 DM<br />

(Quelle:Preisliste Handel)<br />

6) KTBL Datensammlung Obst 1995<br />

7) Kosten für Baumstreifenpflege mit Herbiziden 313,00 DM (KTBL Datensammlung 1995)<br />

Eingesparte Insektizidbehandlung gegen Apfelwickler<br />

Tabelle 52 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischer Baumschulproduktion -<br />

Betrieb in Umstellung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ha<br />

Preis DM/Stk.<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Analysen und Kontrolltätigkeit<br />

erhöhter Arbeitsaufwand<br />

3. Einsparungen DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Düngemittel<br />

10.000<br />

4,5<br />

45.000<br />

77<br />

9.750 1)<br />

4,5 2)<br />

43.875<br />

880 3)<br />

450 4)<br />

500 5)<br />

50 6)<br />

1.125<br />

1.330<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 1.905<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 766<br />

1) 2,5 % Ertragsminderung (nicht verkaufsfähige Qualitäten) durch Verminderung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmittel- und Düngemitteleinsatzes<br />

2) Anders als bei Nahrungsmitteln läßt sich mit Gehölzen, die ökologisch produziert werden, kein höherer Preis erzielen als mit konventionell<br />

produzierten Gehölzen. Der Preis von 4,50 DM / Stück ergibt sich, wie bei der konventionellen und integrierten Produktion, aus den<br />

Stückzahlen der zugrunde gelegten Beispielkultur (10.000 Ziersträucher / ha) und dem durchschnittlichen jährlichen Erlös (45.000DM / ha)<br />

nach einer Dauer von 4 Kulturjahren.<br />

3) Für Bestandskontrolle, Bestimmung <strong>des</strong> Schaderregers, Ableitung der Bekämpfungsmaßnahme wurden 28 AKh je ha und Jahr<br />

veranschlagt. Bei einem Stundensatz für eine hochqualifizierte Fachkraft von 30 DM ergibt dies eine Summe von 840 DM / ha. Die restlichen<br />

40 DM entfallen auf eine Bodenuntersuchung. Dabei kostet die Probenahme 0,5 x 20 DM / ha = 10 DM / ha und die eigentliche Untersuchung<br />

30 DM / ha.<br />

4) Von dieser Summe entfallen 224 DM auf die Mehrarbeit infolge mehrmaliger mechanischer Unkrautbekämpfung ( z.B. Grubbern und<br />

Häufeln), wobei 14 AKh mit einem Betriebsdurchschnittslohn von 16 DM angenommen werden. Die verbleibenden 226 DM entsprechen<br />

den Maschinenkosten für einen neuen Grubber mit hohem Durchgang.<br />

5) Von dieser Summe entfallen 400 DM / ha auf die Einsparungen an Herbiziden und 100 DM / ha auf die Einsparungen an Insektiziden,<br />

Fungiziden usw. Bei der Herbizidanwendung ist von gewöhnlich 4 <strong>bis</strong> 5 Herbizidanwendungen in den 3-4 Kulturjahren ausgegangen<br />

worden, so daß auf ein Kulturjahr etwa 1,33 Anwendungen entfallen. Unter Zugrundelegung niedriger Herbizidpreise von 100 DM je 100<br />

l Spritzbrühe und einem Spritzbrühaufwand bei Reihenausbringung von 300 l / ha betragen die Kosten einer einmaligen Herbizidausbringung<br />

300 DM / ha. Bei den übrigen Pflanzenschutzmitteln können durch intensiver Bestandskontrolle 2 Anwendungen pro ha und Jahr eingespart<br />

werden, was bei durchschnittlichen Pflanzenschutzmittelkosten von 50 DM / ha einer eingesparten Summe von 100 DM / ha entspricht.<br />

Berechnungsgrundlage bildet dabei die Annahme eines Insektizidpreises von 10 DM je 100 l Spritzbrühe, eines Fungizidpreises von 15 DM<br />

je 100 l Spritzbrühe und einer Aufwandmenge von 400 l / ha, wodurch bei einer Insektizidbehandlung ca. 40 DM / ha Pflanzenschutzmittelkosten<br />

und bei einer Fungizidbehandlung ca. 60 DM / ha an Pflanzenschutzmittelkosten entstehen.<br />

6) Da beispielsweise Bioland-Baumschulen die jährliche Düngung auf 90 kg N / ha beschränken müssen, dürfte die zu düngende N-Menge<br />

wie bei der integrierten Baumschulproduktion sich zumeist im Bereich von 70-80 kg N / ha bewegen. Entsprechend kommt es zu gleichen<br />

Einsparungen an N-Dünger in Höhen von 40-50 kg N / ha, was bei Düngerkosten von 1,10 DM / kg N einer Einsparung von 44 –55 DM /<br />

ha, also im Mittel von 50 DM entspricht. Eine Kosteneinsparung beim Maschineneinsatz für die Ausbringung <strong>des</strong> Düngers ergibt sich nicht.<br />

550


Tabelle 53 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischer Baumschulproduktion -<br />

anerkannter Betrieb<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag Stück/ha<br />

Preis DM/Stk.<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Analysen und Kontrolltätigkeit<br />

erhöhter Arbeitsaufwand<br />

3. Kosteneinsparungen DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Düngemittel<br />

10.000<br />

4,5<br />

45.000<br />

78<br />

9.800 1)<br />

4,5 2)<br />

44.100<br />

880 3)<br />

450 4)<br />

550 5)<br />

50 6)<br />

900<br />

1.330<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 1.680<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha 664<br />

1) 2,0 % Ertragsminderung (nicht verkaufsfähige Qualitäten) durch Verminderung <strong>des</strong> Pflanzenschutzmittel- und<br />

Düngemitteleinsatzes<br />

2) Anders als bei Nahrungsmitteln läßt sich mit Gehölzen, die ökologisch produziert werden, kein höherer Preis<br />

erzielen als mit konventionell produzierten Gehölzen. Der Preis von 4,50 DM/Stück ergibt sich, wie bei der<br />

konventionellen und integrierten Produktion, aus den Stückzahlen der zugrunde gelegten Beispielkultur<br />

(10.000 Ziersträucher/ha) und dem durchschnittlichen jährlichen Erlös (45.000DM/ha) nach einer Dauer von 4<br />

Kulturjahren.<br />

3) Für Bestandskontrolle, Bestimmung <strong>des</strong> Schaderregers, Ableitung der Bekämpfungsmaßnahme wurden<br />

28 AKh je ha und Jahr veranschlagt. Bei einem Stundensatz für eine hochqualifizierte Fachkraft von 30 DM<br />

ergibt dies eine Summe von 840 DM/ha. Die restlichen 40 DM entfallen auf eine Bodenuntersuchung. Dabei<br />

kostet die Probenahme 0,5 x 20 DM/ha = 10 DM/ha und die eigentliche Untersuchung 30 DM/ha.<br />

4) Von dieser Summe entfallen 224 DM auf die Mehrarbeit infolge mehrmaliger mechanischer Unkrautbekämpfung<br />

( z. B. Grubbern und Häufeln), wobei 14 AKh mit einem Betriebsdurchschnittslohn von 16 DM angenommen<br />

werden. Die verbleibenden 226 DM entsprechen den Maschinenkosten für einen neuen Grubber mit<br />

hohem Durchgang.<br />

5) Von dieser Summe entfallen 400 DM/ha auf die Einsparungen an Herbiziden und 100 DM/ha auf die Einsparungen<br />

an Insektiziden, Fungiziden usw. Bei der Herbizidanwendung ist von gewöhnlich 4 <strong>bis</strong> 5 Herbizidanwendungen<br />

in den 3-4 Kulturjahren ausgegangen worden, so daß auf ein Kulturjahr etwa 1,33 Anwendungen<br />

entfallen. Unter Zugrundelegung niedriger Herbizidpreise von 100 DM je 100 l Spritzbrühe und einem<br />

Spritzbrühaufwand bei Reihenausbringung von 300 l/ha betragen die Kosten einer einmaligen Herbizidausbringung<br />

300 DM/ha. Bei den übrigen Pflanzenschutzmitteln können durch intensiver Bestandskontrolle 2<br />

Anwendungen pro ha und Jahr eingespart werden, was bei durchschnittlichen Pflanzenschutzmittelkosten<br />

von 50 DM/ha einer eingesparten Summe von 100 DM/ha entspricht. Berechnungsgrundlage bildet dabei die<br />

Annahme eines Insektizidpreises von 10 DM je 100 l Spritzbrühe, eines Fungizidpreises von 15 DM je 100 l<br />

Spritzbrühe und einer Aufwandmenge von 400 l/ha, wodurch bei einer Insektizidbehandlung ca. 40 DM/ha<br />

Pflanzenschutzmittelkosten und bei einer Fungizidbehandlung ca. 60 DM/ha an Pflanzenschutzmittelkosten<br />

entstehen.<br />

6) Da beispielsweise Bioland-Baumschulen die jährliche Düngung auf 90 kg N/ha beschränken müssen, dürfte<br />

die zu düngende N-Menge wie bei der integrierten Baumschulproduktion sich zumeist im Bereich von 70-80<br />

kg N/ha bewegen. Entsprechend kommt es zu gleichen Einsparungen an N-Dünger in Höhen von 40-50 kg<br />

N/ha, was bei Düngerkosten von 1,10 DM/kg N einer Einsparung von 4.4-55 DM/ha, also im Mittel von 50<br />

DM entspricht. Eine Kosteneinsparung beim Maschineneinsatz für die Ausbringung <strong>des</strong> Düngers ergibt sich<br />

nicht.<br />

550


13 Weinbau<br />

Tabelle 54 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Weinbau-Betrieb in Umstellung<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

(Direktzug/Steillage)<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Preis DM/dt<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Kontrollaufwand (5 AKh)<br />

spez. Pflegeaufwand<br />

organische Düngung<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Düngemittel<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

55 1)<br />

300 3)<br />

16.500<br />

79<br />

50 2)<br />

300 3)<br />

15.000<br />

100 4)<br />

130/320 5)<br />

200 6)<br />

150 7)<br />

230 8)<br />

1.500<br />

430 / 620<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 1.550 / 1.740<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha<br />

in Direktzuglage<br />

in Steillage<br />

1) Die jährlichen Erträge schwanken aufgrund der klimatischen Grenzlage für den Weinbau (Winzerfröste, Spätfröste) in Sachsen sehr stark.<br />

Langjährige Ertragsreihen, die auf modernen Anlagen in Haupterwerbsbetrieben basieren und damit als repräsentative Grundlage für eine<br />

Kalkulation genutzt werden könnten, fehlen <strong>bis</strong>her, da seit 1990 erst wenige Haupterwerbsbetriebe entstanden und die dort neu geschaffenen<br />

Anlagen im wesentlichen erst in den zurückliegenden 2 – 3 Jahren in Ertrag gekommen sind. Nach den <strong>bis</strong>herigen Erfahrungen, auch<br />

aus Versuchen, sind aber bei Sorten wie Müller-Thurgau, Kerner und Goldriesling unter mordernen Anbaubedingungen in Direktzuglagen<br />

50 – 60 dt Trauben/ha (37,5 – 45 hl Most/ha) im Mittel der Jahre sicher erreichbar. Kalkuliert wird daher mit 55 dt Trauben/ha.<br />

2) Ertragsrückgang durch Verzicht auf den Einsatz von synthetischen organischen Pflanzenschutzmitteln und leicht löslichen mineralischen<br />

Düngemitteln um ca. 9 % als Annahme.<br />

3) Preis kalkuliert als Durchschnittspreis der Richtpreise der Winzergenossenschaft Meißen für wichtige Rebsorten in Direktzuglagen unter<br />

Berücksichtigung ihres Anteils an der Gesamtrebfläche.<br />

Sorte Richtpreise der Winzergeno ssenschaft Meißen<br />

e. G. (DM/kg)<br />

380<br />

766<br />

869<br />

Anteil der Sorte an der<br />

Gesamtrebfläche (%)<br />

1995 1996 1997 ˘<br />

Müller-Thurgau 2,50 2,50 2,80 2,60 23,0<br />

Ruländer 3,20 3,50 3,80 3,50 7,0<br />

Kerner 4,50 4,50 4,20 4,40 5,6<br />

Scheurebe 2,50 2,50 3,00 2,67 2,8<br />

Goldriesling 2,30 2,30 2,50 2,37 2,0<br />

gewogenes Mittel <strong>des</strong> Traubenpreises: 3,00 DM/kg<br />

4) erhöhter Kontrollaufwand in der Rebanlage zwischen 4 – 8 AKh/ha; zum Ansatz gelangen<br />

5 AKh/ha x 20,00 DM/AKh = 100,00 DM/ha<br />

(KAUER und KIEFER, Umweltschonender Weinbau 1995)<br />

5) Direktzuglage<br />

1 zusätzlicher Arbeitsgang mit Unterstockbodenpflegegerät zur Unkrautbekämpfung<br />

Personalkosten: 4 AKh/ha x 20,00 DM/AKh = 80,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW, veränderlich Kosten: 7,80 DM/h 31,20 DM/ha<br />

Unterstockkrümler mit horizontaler Rohrbürste beidseitig 4,20 DM/ha 16,80 DM/ha<br />

gesamt 128,00 DM/ha<br />

gerundet 130,00 DM/ha<br />

Steillage<br />

1 zusätzliches Mulchen mit Kleinraupe zur Unkrautbekämpfung<br />

Personalkosten: 12 AKh/ha x 20,00 DM/AKh = 240,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

handgeführte Raupe, 5,9 KW, veränderliche Kosten 3,90 DM/ha 46,80 DM/ha<br />

Schlegelmulcher, 1,0 AB, veränderliche Kosten 2,90 DM/h 34,80 DM/ha<br />

gesamt 321,60 DM/ha<br />

gerundet 320,00 DM/ha


6) Grünmüllkompost 400 dt/ha<br />

15 DM/t, 3-jähriger Düngungsturnus 200,00 DM/ha und Jahr<br />

(In Anlehnung an Tabelle 27, KAUER und KIEFER, Umweltschonender Weinbau 1995)<br />

7) Wegfall der mineralischen Düngung 156,00 DM/ha<br />

(nach KTBL Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995)<br />

gerundet 150,00 DM/ha<br />

8) Reduzierung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf solche, die im ökologischen Weinbau zugelassen sind:<br />

Aufwand (DM/ha)<br />

Vollblüte 1. Nachblüte 2. Nachblüte Abschluss gesamt<br />

Aufwand (l/ha) 800 1.000 1.200 1.500<br />

Bekämpfung Oidium (4 x)<br />

mit Topas (konv.) 16,00 20,00 24,00 30,00 90,00<br />

mit Schwefel (ökol.) 6,40 8,00 9,60 12,00 36,00<br />

Einsparung 9,60 12,00 14,40 18,00 54,00<br />

Bekämpfung Botrytis (3 x)<br />

mit Euparen 62,00 74,40 93,00 229,40<br />

mit Wasserglas 13,00 15,60 19,50 48,10<br />

Einsparung 49,00 58,80 73,50 181,30<br />

Einsparung gesamt 235,30<br />

gerundet 230,00<br />

Tabelle 55 Kalkulation <strong>des</strong> Einkommensverlustes bei ökologischem Weinbau - anerkannte<br />

Betriebe<br />

Kalkulationsgrundlagen Bewirtschaftungsverfahren Saldo<br />

konventionell ökologisch<br />

Direktzuglage/Steillage<br />

1. Erlösdifferenz<br />

Ertrag dt/ha<br />

Preis DM/dt<br />

Erlös DM/ha<br />

2. Erhöhter Aufwand DM/ha<br />

Kontrollaufwand (5 AKh)<br />

spez. Pflegeaufwand<br />

organische Düngung<br />

3. Kosteneinsparung DM/ha<br />

Düngemittel<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

55 1)<br />

300 3)<br />

16.500<br />

80<br />

50 2)<br />

305 4)<br />

15.250<br />

100 5)<br />

130/320 6)<br />

200 7)<br />

150 8)<br />

230 9)<br />

1.250<br />

430 / 620<br />

4. Einkommensverlust DM/ha 1.300 / 1.490<br />

5. Anreizkomponente DM/ha -<br />

6. Beihilfehöhe €/ha<br />

in Direktzuglage<br />

in Steillage<br />

1) Die jährlichen Erträge schwanken aufgrund der klimatischen Grenzlage für den Weinbau (Winzerfröste, Spätfröste) in Sachsen sehr stark.<br />

Langjährige Ertragsreihen, die auf modernen Anlagen in Haupterwerbsbetrieben basieren und damit als repräsentative Grundlage für eine<br />

Kalkulation genutzt werden könnten, fehlen <strong>bis</strong>her, da seit 1990 erst wenige Haupterwerbsbetriebe entstanden und die dort neu geschaffenen<br />

Anlagen im wesentlichen erst in den zurückliegenden 2 – 3 Jahren in Ertrag gekommen sind. Nach den <strong>bis</strong>herigen Erfahrungen, auch<br />

aus Versuchen, sind aber bei Sorten wie Müller-Thurgau, Kerner und Goldriesling unter mordernen Anbaubedingungen in Direktzuglagen<br />

50 – 60 dt Trauben/ha (37,5 – 45 hl Most/ha) im Mittel der Jahre sicher erreichbar. Kalkuliert wird daher mit 55 dt Trauben/ha.<br />

2) Ertragsrückgang durch Verzicht auf den Einsatz von synthetischen organischen Pflanzenschutzmitteln und leicht löslichen mineralischen<br />

Düngemitteln um ca. 9 % als Annahme.<br />

380<br />

664<br />

766


3) Preis kalkuliert als Durchschnittspreis der Richtpreise der Winzergenossenschaft Meißen für wichtige Rebsorten in Direktzuglagen unter<br />

Berücksichtigung ihres Anteils an der Gesamtrebfläche.<br />

Sorte Richtpreise der Winzergeno ssenschaft Meißen Anteil der Sorte an der<br />

e. G. (DM/kg)<br />

Gesamtrebfläche (%)<br />

1995 1996 1997 ˘<br />

Müller-Thurgau 2,50 2,50 2,80 2,60 23,0<br />

Ruländer 3,20 3,50 3,80 3,50 7,0<br />

Kerner 4,50 4,50 4,20 4,40 5,6<br />

Scheurebe 2,50 2,50 3,00 2,67 2,8<br />

Goldriesling 2,30 2,30 2,50 2,37 2,0<br />

gewogenes Mittel <strong>des</strong> Traubenpreises: 3,00 DM/kg<br />

4) erzielte Preise der in Sachsen ökologisch wirtschaftenden Winzer<br />

5) erhöhter Kontrollaufwand in der Rebanlage zwischen 4 – 8 AKh/ha; zum Ansatz gelangen<br />

5 AKh/ha x 20,00 DM/AKh = 100,00 DM/ha<br />

(KAUER und KIEFER, Umweltschonender Weinbau 1995)<br />

6) Direktzuglage<br />

1 zusätzlicher Arbeitsgang mit Unterstockbodenpflegegerät zur Unkrautbekämpfung<br />

Personalkosten: 4 AKh/ha x 20,00 DM/AKh = 80,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

Schmalspurschlepper, Hinterradantrieb, 34 – 40 KW, veränderlich Kosten: 7,80 DM/h 31,20 DM/ha<br />

Unterstockkrümler mit horizontaler Rohrbürste beidseitig 4,20 DM/ha 16,80 DM/ha<br />

gesamt 128,00 DM/ha<br />

gerundet 130,00 DM/ha<br />

Steillage<br />

1 zusätzliches Mulchen mit Kleinraupe zur Unkrautbekämpfung<br />

Personalkosten: 12 AKh/ha x 20,00 DM/AKh = 240,00 DM/ha<br />

Maschinenkosten (lt. KTBL -Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995):<br />

handgeführte Raupe, 5,9 KW, veränderliche Kosten 3,90 DM/ha 46,80 DM/ha<br />

Schlegelmulcher, 1,0 AB, veränderliche Kosten 2,90 DM/h 34,80 DM/ha<br />

gesamt 321,60 DM/ha<br />

gerundet 320,00 DM/ha<br />

7) Grünmüllkompost 400 dt/ha<br />

15 DM/t, 3-jähriger Düngungsturnus 200,00 DM/ha und Jahr<br />

(In Anlehnung an Tabelle 27, KAUER und KIEFER, Umweltschonender Weinbau 1995)<br />

8) Wegfall der mineralischen Düngung 156,00 DM/ha<br />

(nach KTBL Datensammlung Weinbau und Kellerwirtschaft 1995)<br />

gerundet 150,00 DM/ha<br />

9) Reduzierung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf solche, die im ökologischen Weinbau zugelassen sind:<br />

Aufwand (DM/ha)<br />

Vollblüte 1. Nachblüte 2. Nachblüte Abschluss gesamt<br />

Aufwand (l/ha) 800 1 000 1 200 1 500<br />

Bekämpfung Oidium (4 x)<br />

mit Topas (konv.) 16,00 20,00 24,00 30,00 90,00<br />

mit Schwefel (ökol.) 6,40 8,00 9,60 12,00 36,00<br />

Einsparung 9,60 12,00 14,40 18,00 54,00<br />

Bekämpfung Botrytis (3 x)<br />

mit Euparen 62,00 74,40 93,00 229,40<br />

mit Wasserglas 13,00 15,60 19,50 48,10<br />

Einsparung 49,00 58,80 73,50 181,30<br />

Einsparung gesamt 235,30<br />

gerundet 230,00<br />

81


5.3.4 Erhaltung genetischer Ressourcen<br />

1 Erhaltung existenzgefährdeter Haustierrassen<br />

A Rotvieh Zuchtrichtung Höhenvieh<br />

B Sächsisch-Thüringisches Kaltblut<br />

C Thüringer Wald Ziege, Skudde<br />

Alte Haustierrassen können in ihren Leistungseigenschaften (Milch, Fleisch) nicht mit modernen<br />

Leistungsrassen konkurrieren. Das Arbeitspferd wurde sogar völlig aus der landwirtschaftlichen<br />

Produktion verdrängt.<br />

Die Folge davon ist, dass mit dem Verschwinden alter Rassen einerseits Kulturgüter verschwinden<br />

und andererseits ein kontinuierlicher Verlust an genetischer Vielfalt einher geht. Dem soll<br />

durch die Zahlung einer Haltungsprämie entgegengewirkt werden. Darüber hinaus sind diese<br />

Rassen auf Grund ihrer Genügsamkeit und geringeren Futteransprüche für extensive Bewirtschaftungsformen<br />

gut geeignet.<br />

Die Prämie gleicht die Ertragseinbußen gegenüber modernen Leistungsrassen teilweise aus. Sie<br />

ist an die Zuchtbenutzung und an die Zuchtbucheintragung der Tiere gebunden. Damit ist die<br />

züchterische Betreuung durch eine anerkannte Zuchtorganisation gewährleistet. Nur auf diese<br />

Weise ist eine Erhaltung als lebende Population (in-situ) sinnvoll möglich.<br />

In der ersten Phase <strong>des</strong> Programms gelang es, Tierhalter zur Teilnahme am Programm zu motivieren<br />

und somit einen ersten Überblick über noch vorhandene Restbestände alter Rassen zu<br />

erhalten. Die Existenz <strong>des</strong> Programms führte darüber hinaus dazu, dass Tierhalter sich gezielt der<br />

Zucht dieser Rassen widmeten. Die Fortsetzung <strong>des</strong> Programms soll die erweiterte Reproduktion<br />

der existenzgefährdeten Haustierrassen in Sachsen sichern helfen.<br />

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