Kapitel 8 - EU-Förderung des Naturschutzes 2007 bis 2013
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<strong>Kapitel</strong> 8 <strong>Kapitel</strong> VIII – Forstwirtschaft 37<br />
ge Fördermaßnahmen, wie z.B. die Holzabsatzförderung, stark geworben wird, obwohl<br />
deren Finanzierung nicht gesichert sei. Auch einige betreuende Stellen weisen auf eine<br />
fehlende Planungssicherheit hin. Für stark investive Maßnahmen wie Wegebau und Kalkung<br />
fordern sie 100 % <strong>Förderung</strong> sowie die Abschaffung der Vorfinanzierung durch den<br />
Waldbesitzer, denn diese könnte möglicherweise zu einem Zahlungsnotstand der Begünstigten<br />
führen. Unter dem Punkt „Anregung und Kritik“ der Befragung äußern sich einige<br />
Zuwendungsempfänger kontrovers bezüglich der forstlichen <strong>Förderung</strong>. Während die einen<br />
zufrieden sind mit der <strong>Förderung</strong>, sagen die anderen, dass die <strong>Förderung</strong> ineffizient,<br />
fachlich fragwürdig und praxisfern sei. Einige betreuende Stellen sind ebenfalls der Meinung,<br />
dass die forstliche <strong>Förderung</strong> praxisfern und ineffizient sei. Einig sind sich alle befragten<br />
Gruppen jedoch darin, dass das Förderverfahren vereinfacht und entbürokratisiert<br />
werden sollte.<br />
b. Erstaufforstung<br />
Auch bei der Erstaufforstung wird der Verwaltungs- und Kontrollaufwand von den Bewilligungsbehörden<br />
als höher bzw. deutlich höher gegenüber der Vorperiode und den reinen<br />
Lan<strong>des</strong>maßnahmen eingestuft. Ursache hierfür ist die Koppelung von <strong>EU</strong>-Richtlinien (E-<br />
AGFL-Garantie, InVeKoS) mit nationalen Bestimmungen (VwVfG, LHO). Der zusätzliche<br />
Verwaltungs- und Kontrollaufwand wird von den Bewilligungsbehörden „durch höhere<br />
Arbeitsbelastung bei gleichbleibendem Personal, durch Zurückstellung anderer Aufgaben<br />
und Optimierung der Verfahrensabläufe“ kompensiert.<br />
Die grundsätzliche Zufriedenheit der Zuwendungsempfänger mit dem Genehmigungs-<br />
und dem Bewilligungsverfahren ist hoch. Gleichwohl stuft die Mehrzahl der Befragten<br />
das Bewilligungsverfahren als bürokratisch ein. 64 % der Befragten halten das Genehmigungsverfahren<br />
für hinderlich, beim Bewilligungsverfahren sind es 82 %. Mit der Wartezeit<br />
<strong>bis</strong> zum Bewilligungsbescheid bzw. <strong>bis</strong> zur Auszahlung ist ungefähr ein Drittel der<br />
Befragten unzufrieden <strong>bis</strong> sehr unzufrieden. 18 % der befragten Zuwendungsempfänger<br />
sind mit den Auflagen zur <strong>Förderung</strong> unzufrieden, knapp ein Drittel mit den terminlichen<br />
Vorgaben der Endabrechnung (vgl. Gottlob, 2003, S. 33-37).<br />
8.6 Ziel- und Wirkungsanalyse anhand der kapitelspezifischen Bewertungsfragen<br />
Die folgende Ziel- und Wirkungsanalyse folgt dem offiziellen und verbindlichen <strong>EU</strong>-<br />
Fragenkatalog, der nach Fragen, Kriterien und Indikatoren gegliedert ist. Zur besseren<br />
Übersicht wird eine Matrix vorangestellt, in der die Ziel- und Wirkungsrelevanz für die<br />
einzelnen (Teil-)Maßnahmen auf Ebene der Fragen und Kriterien dargestellt ist (vgl. Tabelle<br />
8.10). Im Anschluss an die Fragestellung selbst wird eine allgemeine Einschätzung<br />
der Ziel- und Wirkungsrichtung der angebotenen Maßnahmen im Hinblick auf die jewei-