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07.06 - EU-Koordination

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Verkehr, Tourismus <br />

Liberalisierung des ÖPNV in<br />

Europa<br />

Öffentliche Ausschreibung bei<br />

größeren Unternehmen künftig Pflicht<br />

Die <strong>EU</strong>-Verkehrsminister haben sich im<br />

Juni auf eine Verordnung für öffentliche<br />

Verkehrsdienste geeinigt. Danach können<br />

Kommunen künftig entweder direkt Verträge<br />

mit einem Anbieter von Verkehrsdienstleistungen<br />

abschließen oder sie<br />

müssen das Angebot öffentlich ausschreiben.<br />

Die Option richtet sich nach der Höhe<br />

der Kosten bzw. der Fahrleistung. Bis<br />

zu einer Million Euro und 300.000 Kilometern<br />

im Jahr ist keine Ausschreibung<br />

nötig. Bei einem Unternehmen mit weniger<br />

als 20 Fahrzeugen gelten 1,7 Millionen<br />

Euro und 500.000 Kilometer als<br />

Obergrenze.<br />

Griechenland, Luxemburg und Malta, die<br />

sich für eine höhere Grenze eingesetzt<br />

hatten, enthielten sich der Stimme, ebenso<br />

Tschechien. Die Neuregelung muss<br />

noch in zweiter Lesung im Europaparlament<br />

debattiert werden.<br />

Barrot: Lokale Eigenständigkeit<br />

gestärkt<br />

<strong>EU</strong>-Verkehrskommissar Jacques Barrot<br />

sagte, die Verordnung stärke die lokale<br />

Eigenständigkeit. Sie lasse den Städten<br />

und Gemeinden die Wahl. In Deutschland<br />

bleiben dadurch die Verkehrsverbünde in<br />

der bewährten Form erhalten, sagte Bundesverkehrminister<br />

Wolfgang Tiefensee.<br />

Die <strong>EU</strong>-Regelung schaffe vor allem<br />

Rechtssicherheit für Kommunen und Verkehrsunternehmen.<br />

So könnten Kommunen<br />

mit eigenen Verkehrsbetrieben nun<br />

auf klarer Rechtsgrundlage eine Zusammenarbeit<br />

mit Privatanbietern organisieren,<br />

so Tiefensee. Die 4.100 kleinen und<br />

mittleren Verkehrsunternehmen in<br />

Deutschland haben noch bis 2022 Zeit<br />

sich auf die geänderten Auftragsvergaberegeln<br />

einzustellen. (mbu) <br />

• Weitere Informationen<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung (BMVBS), Invalidenstr.<br />

44, 10115 Berlin<br />

Tel. 030 / 2008-2040, Fax -2059<br />

eMail: presse@bmvbs.bund.de<br />

www.bmvbs.bund.de<br />

24 DNR <strong>EU</strong>-Rundschreiben <strong>07.06</strong><br />

Warnung vor neuerlicher<br />

Straßenverkehrs-Förderung<br />

Umweltverbände fordern Korrekturen<br />

am Weißbuch Verkehr<br />

Das Brüsseler Umwelt-Bündnis „Green<br />

10“ hat Ende Mai an die <strong>EU</strong>-Kommission<br />

appelliert, bei der derzeit laufenden Überarbeitung<br />

des Weißbuchs Verkehr nicht<br />

die Belange von Gesundheit, Energie und<br />

Klima zu vergessen. In einem Brief an<br />

Kommissionspräsident José Manuel Barroso<br />

kritisierten die zehn großen europäischen<br />

Umwelt- und Verkehrsverbände den<br />

Entwurf zur Revision des Weißbuchs.<br />

Mehr Verkehr, mehr Wachstum, mehr<br />

Arbeitsplätze?<br />

Der Hauptvorwurf: Die Prämisse der angestrebten<br />

neuen Politik sei offenbar Mobilität<br />

zu fördern, um dadurch Wachstum<br />

und Arbeitsplätze zu schaffen. Eine solche<br />

Politik stehe aber im Widerspruch zu verschiedenen<br />

anderen übergreifenden Politikfeldern,<br />

z. B. zur Nachhaltigkeitsstrategie,<br />

sagte Jos Dings, der Direktor des Europäischen<br />

Verbands für Verkehr und<br />

Umwelt (T&E). Wenn die künftige Verkehrspolitik<br />

nicht die Gesundheits-, Energie-,<br />

Klima- und Artenschutz-Politik berücksichtige,<br />

seien diese in Gefahr.<br />

Verkehrsbedingte CO 2 -Emissionen<br />

kommen zu 84 Prozent von der Straße<br />

Das Weißbuch von 2001 sah als Hauptziel<br />

eine Verkehrswende von der Straße auf<br />

Schiene und Wasser vor, um dadurch<br />

Staus zu reduzieren. Fünf Jahre später ist<br />

der Straßenverkehr nach wie vor der bevorzugte<br />

Beförderungsweg und wird wohl<br />

auch künftig weiter wachsen. Die <strong>EU</strong>-<br />

Kommission erwartet nach eigenen Angaben<br />

bis 2010 einen Anstieg des Güterverkehrs<br />

um 50 Prozent. Allerdings steigen<br />

auch die Umweltbelastungen. Den Zahlen<br />

der Kommission zufolge sind 84 Prozent<br />

der verkehrsbedingten CO2-Emissionen<br />

dem Straßenverkehr zuzuordnen. (mbu)<br />

<br />

• Weitere Informationen<br />

European Federation for Transport and<br />

Environment (T&E), Jos Dings, 1 Rue<br />

de la Pépinière, B-1000 Brüssel<br />

Tel. 0032 2 / 50299-09, Fax -08<br />

eMail:<br />

jos.dings@transportenvironment.org<br />

www.transportenvironment.org

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