25.08.2013 Aufrufe

07.06 - EU-Koordination

07.06 - EU-Koordination

07.06 - EU-Koordination

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Naturschutz, Biodiversität <br />

Neuer <strong>EU</strong>-Aktionsplan zum<br />

Erhalt der Biodiversität<br />

<strong>EU</strong>-Kommission räumt Gefährdung des<br />

„2010-Ziels“ ein<br />

In einer Mitteilung 1 hat die Europäische<br />

Kommission am 22. Juni eine politische<br />

Strategie zur Eindämmung des Verlusts<br />

der Biodiversität bis 2010 und darüber<br />

hinaus angekündigt. Enthalten ist ein <strong>EU</strong>-<br />

Aktionsplan, in dem konkrete Maßnahmen<br />

und Zuständigkeiten genannt werden. Außerdem<br />

enthält die Mitteilung Indikatoren<br />

zur Überwachung der Fortschritte und einen<br />

Zeitplan für die Umsetzung und Bewertungen.<br />

Hintergrund sind die mangelnden Fortschritte<br />

in dem Bemühen, den Rückgang<br />

der Artenvielfalt bis 2010 aufzuhalten,<br />

worauf sich die Europäische Union 2001<br />

in ihrem „2010-Ziel“ geeinigt hatte. So<br />

wird in der Mitteilung eingeräumt, dass<br />

die bisherigen Maßnahmen, wie die <strong>EU</strong>-<br />

Biodiversitätsstrategie von 1998 und ihre<br />

vier Aktionspläne aus dem Jahr 2001, nur<br />

ungenügende Ergebnisse erbracht hätten.<br />

Trotzdem sei das 2010-Ziel noch zu erreichen.<br />

Die angekündigten Maßnahmen<br />

versteht die <strong>EU</strong>-Kommission als Antwort<br />

auf den vor drei Jahren durchgeführten<br />

Stakeholder-Evaluationsprozess der <strong>EU</strong>-<br />

Biodiversitätspolitik und der daraus entstandenen<br />

„Botschaft von Malahide“ 2 aus<br />

dem Jahr 2004.<br />

Klare Zuständigkeiten für eine<br />

Kehrtwende im Artenschutz?<br />

Der neue Aktionsplan versucht als „Neuerung“<br />

klare Maßnahmen und Zeithorizonte<br />

zu setzen und die Zuständigkeiten und<br />

Verantwortlichkeiten zwischen den <strong>EU</strong>-<br />

Organen und den Mitgliedstaaten zu klären.<br />

Dafür werden vier Schwerpunkte gesetzt:<br />

1. Biodiversität innerhalb der <strong>EU</strong>: Eine<br />

stärkere Verpflichtung der Mitgliedstaaten,<br />

das Natura-2000-Netzwerk unter<br />

Ausnutzung bestehender rechtlicher Möglichkeiten<br />

durch die reformierte <strong>EU</strong>-Agrar-<br />

und Fischereipolitik umzusetzen; dies insbesondere<br />

im marinen Bereich und in den<br />

1 KOM(2006)216<br />

2 Schlusspunkt des Bewertungsprozesses war eine<br />

Konferenz im irischen Malahide im Mai 2004, auf<br />

der Prioritäten und Schlüsselziele in der <strong>EU</strong>- Biodiversitätspolitik<br />

festgelegt und auf der eine Resolution,<br />

die so genannte "Message from Malahide",<br />

verabschiedet wurde.<br />

22 DNR <strong>EU</strong>-Rundschreiben <strong>07.06</strong><br />

neuen Mitgliedstaaten. Stärkere Integration<br />

der Biodiversitätspolitik in andere Politikbereiche<br />

wie Wirtschaft (Lissabon- Strategie),<br />

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.<br />

2. Globale Biodiversität: Verstärkte Synergien<br />

zwischen Handels- und Entwicklungspolitik,<br />

stärkere Umsetzung der UN-Biodiversitätskonvention.<br />

3. Biodiversität und Klimawandel: Einhaltung<br />

der Kyoto-Ziele, Maßnahmen zur Artenanpassung<br />

an den Klimawandel (Natura-2000-Korridore).<br />

4. Verbesserung der Wissensgrundlage.<br />

Flankiert werden soll der Aktionsplan<br />

durch eine Auswahl von Bewertungsindikatoren<br />

und eine angemessene Finanzierung<br />

aus bestehenden Finanztöpfen wie<br />

Struktur- und Entwicklungsfonds, LIFE+,<br />

Forschungsrahmenprogramm und Fischereifonds.<br />

Die Umsetzung der Ziele sollen<br />

in erster Linie durch eine verbesserte Anwendung<br />

bestehenden Rechts erfolgen,<br />

eine jährliche Berichterstattung ist vorgesehen.<br />

Das Europäische Umweltbüro (EEB) begrüßte,<br />

dass die Kommission die Dringlichkeit<br />

verstärkter Maßnahmen zum<br />

Stopp des Artenrückgangs erkannt habe<br />

und detaillierte Schritte benenne. Schwerpunkte<br />

müssten das Natura-2000- Netzwerk,<br />

die Integration der Biodiversitätspolitik<br />

in andere Politikbereiche und die<br />

konsequente Anwendung von Umweltverträglichkeits-<br />

und strategischen Umweltprüfungen<br />

sein, so das EEB. (tf) <br />

• Weitere Informationen<br />

Europäisches Umweltbüro (EEB), Pieter<br />

de Pous, 34 Boulevard de Waterloo,<br />

B-1000 Brüssel<br />

eMail: pieter.depous@eeb.org<br />

Tel 0032 2 / 2891306<br />

www.eeb.org<br />

Weitere Quelle: Environment Daily<br />

22.05.06<br />

<strong>EU</strong>-Bodenstrategie erneut<br />

verschoben<br />

Meinungsverschiedenheiten zwischen<br />

Verheugen und Dimas „nicht lösbar“<br />

Die Annahme der thematischen Strategie<br />

Boden durch die <strong>EU</strong>- Kommission ist erneut<br />

verschoben worden. Hatte sie ursprünglich<br />

Anfang Juni für die Einreichung<br />

von Änderungsvorschlägen vorgelegt<br />

werden sollen, wurde sie nun auf unbestimmte<br />

Zeit vertagt. Grund sollen nicht<br />

lösbare Meinungsverschiedenheiten zwischen<br />

Industriekommissar Günter Verheugen<br />

und Umweltkommissar Stavros Dimas<br />

sein.<br />

Richtlinienentwurf sieht<br />

Sanierungspläne vor<br />

Als Kernpunkt der Strategie ist eine Richtlinie<br />

vorgesehen, die eine Bestandsaufnahme<br />

von gefährdeten und kontaminierten<br />

Standorten sowie die Erarbeitung von<br />

Sanierungsplänen durch die Mitgliedstaaten<br />

beinhaltet. Weitere Ziele sind die Reduzierung<br />

von gefährlichen Stoffeinträgen<br />

in den Boden und von Bodenversieglung.<br />

Allein durch eine Verhinderung von Bodenkontaminierung<br />

könne die <strong>EU</strong> 18 Milliarden<br />

Euro pro Jahr sparen, so die Generaldirektion<br />

Umwelt der Kommission. Die<br />

Mehrausgaben lägen dagegen nur bei 60<br />

Millionen Euro.<br />

Thematische Strategie vor dem Aus?<br />

Das Europäische Umweltbüro (EEB) befürchtet<br />

nun, dass die ohnehin schon sehr<br />

verwässerte Bodenstrategie ganz fallen<br />

gelassen wird. Die Bodenstrategie ist eine<br />

von sieben thematischen Strategien, die<br />

das 6. <strong>EU</strong>- Umweltaktionsprogramm von<br />

2002 gefordert hat. (tf) <br />

• Weitere Informationen<br />

Europäisches Umweltbüro (EEB), Stefan<br />

Scheuer, 34 Boulevard de Waterloo,<br />

B-1000 Brüssel<br />

Tel. 0032 2 / 289-1304, Fax -1099<br />

eMail: stefan.scheuer @eeb.org<br />

www.eeb.org<br />

Weitere Quelle: Environment Daily<br />

13.06.06

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!