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Zukunft der EU-Umweltpolitik - EU-Koordination

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einhergehenden verän<strong>der</strong>ten Wasserflüssen und Sedimentablagerungen und den daraus<br />

resultierenden Störungen von Deltaregionen und Wasserknappheiten in an<strong>der</strong>en Gebieten.<br />

Es ist daher notwendig, eine systemische Perspektive bei <strong>der</strong> Problemlösung einzunehmen, um zu<br />

vermeiden, dass ökologische Belastungen von einem Problem auf ein an<strong>der</strong>es umgeschichtet<br />

werden. Zudem sind sie Beispiel für Loslösung von Wissenschaft und politischer<br />

Entscheidungsfindung, vor allem wo an<strong>der</strong>e Interessen den Vorzug vor Wissenschaft bekommen.<br />

Beunruhigend ist die Tatsache, dass sie auch Beispiele für die wachsende Verzweiflung bei <strong>der</strong> Suche<br />

nach kohlenstoffarmen Lösungen für ein nicht-nachhaltiges und wachsendes<br />

Energieverbrauchsniveau sind, ohne dass <strong>der</strong> Verbrauch selbst angetastet wird.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite kann <strong>der</strong> Druck zur Senkung des Erdölverbrauchs wichtige zusätzliche Vorteile<br />

für die Umwelt und menschliche Gesundheit mit sich bringen. So können strategische Maßnahmen<br />

Luftverschmutzung und Abfallaufkommen verringern.<br />

Es ist daher wichtig, dass <strong>der</strong> Klimawandel weiterhin in erster Linie als Umweltangelegenheit gesehen<br />

wird, die fortwährend in alle an<strong>der</strong>en Politikfel<strong>der</strong> integriert wird. Die Reduktion von<br />

Treibhausgasemissionen muss weiterhin von dem Ziel angetrieben sein gefährlichen und nichtumkehrbaren<br />

Klimawandel zu verhin<strong>der</strong>n. Klimaschutzmaßnahmen müssen sich zudem positiv o<strong>der</strong><br />

neutral auf an<strong>der</strong>e ökologische Herausfor<strong>der</strong>ungen auswirken.<br />

Die weltweiten Treibhausgasemissionen müssen spätestens im nächsten Jahrzehnt ihren<br />

Höhepunkt erreichen und dann zurückgehen.<br />

In den vergangenen Jahren gab es einen breiten wissenschaftlichen und politischen Konsens, dass<br />

<strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> globalen Durchschnittstemperatur nicht mehr als 2˚C gegenüber vorindustriellen<br />

Temperaturen betragen soll, um verheerende Folgen für die globale Bevölkerung zu vermeiden. Seit<br />

kurzem mehren sich jedoch die Hinweise, dass die Herausfor<strong>der</strong>ung noch dramatischer ist: <strong>der</strong><br />

Temperaturanstieg muss unter 1,5 ˚C bleiben, um große Katastrophen wie beispielsweise das<br />

Korallensterben für den Planeten zu vermeiden.<br />

Auch wenn Treibhausgasemissionen heute schneller in sogenannten Schwellenlän<strong>der</strong>n wachsen,<br />

tragen die <strong>EU</strong> und die an<strong>der</strong>en OECD-Län<strong>der</strong> eine entscheidende Verantwortung bei <strong>der</strong> Vermeidung<br />

<strong>der</strong> Katastrophen-Szenarien. Die OECD sagte in ihrer „Umweltprognose“ (2007) voraus, dass die Pro-<br />

Kopf-Treibhausgasemissionen 2030 in OECD-Län<strong>der</strong>n noch immer dreimal höher als in an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n sein werden. Die Prognose unterstreicht zudem, dass 40 Prozent <strong>der</strong> aktuellen chinesischen<br />

Treibhausgasemissionen auf die Herstellung von Exportgütern entfallen – von denen die meisten in<br />

OECD-Län<strong>der</strong> verfrachtet werden.<br />

Die <strong>EU</strong> sollte deshalb eine Vorreiterrolle in <strong>der</strong> Verringerung des Energieverbrauchs einnehmen,<br />

indem sie zum Vorbild für die Produktion von ökologisch ausgewogenen erneuerbaren Energien und<br />

beson<strong>der</strong>s energieeffizienten Produkten wird.<br />

Es ist wahrscheinlich, dass eine globale Einigung zur Verringerung von Treibhausgasemissionen vor<br />

<strong>der</strong> Verabschiedung des 7. UAP erzielt wird. Es ist ebenfalls wahrscheinlich, dass diese Einigung nicht<br />

ausreichend ehrgeizig sein wird, um den Temperaturanstieg auf wenigstens 2˚C zu begrenzen<br />

(obwohl die Rettung <strong>der</strong> Korallenriffe nur 1,5˚C möglich ist). Wie Sir Nicholas Stern bereits dargestellt<br />

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