Zukunft der EU-Umweltpolitik - EU-Koordination
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För<strong>der</strong>ung technologischer Innovationen zur Reduzierung <strong>der</strong> menschlichen Belastungen auf<br />
die Umwelt, während gleichzeitig anerkannt wird, dass Technologie bestimmte physikalische<br />
Grenzen nicht überwinden kann.<br />
2.c. Das 7. UAP: Ein Fahrplan für das nächste Jahrzehnt<br />
Im Dezember 2008 hat die <strong>EU</strong> die Grundlage für die Klimapolitik des nächsten Jahrzehnts gesetzt.<br />
2010 hat die Arbeit an einer Strategie zur Artenvielfalt begonnen. In an<strong>der</strong>en Bereichen wie<br />
Wasserschutz o<strong>der</strong> Chemikalien bestehen bereits Gesetzgebungen, die für die kommenden Jahre<br />
relevant sind. Zudem wurden 2009 Teilbereiche <strong>der</strong> <strong>Umweltpolitik</strong> innerhalb <strong>der</strong> Kommission in<br />
einzelnen Generaldirektionen neu aufgeteilt (Klima, Umwelt sowie Gesundheit und Verbraucher). In<br />
diesem Kontext ist die Frage aufgekommen, ob ein umfassendes UAP nützlich und möglich ist und<br />
was sein Mehrwert sein könnte. Das EEB und die deutschen Umweltverbände sind davon überzeugt,<br />
dass das 7. UAP äußerst wichtig ist, um sicherzustellen, dass umweltpolitische Interessen Priorität in<br />
allen <strong>EU</strong>-Politikmaßnahmen und -praktiken erhalten. Das ist notwendig, um den „Ökologischen<br />
Fußabdruck“ <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zu verkleinern und um die Vorreiterrolle <strong>der</strong> <strong>EU</strong> in diesem Bereich<br />
sicherzustellen.<br />
Erstens muss das 7. UAP die Natur und Dimension <strong>der</strong> ökologischen Herausfor<strong>der</strong>ung des<br />
kommenden Jahrzehnts darstellen auf Basis des übergeordneten Ziels, den „Ökologischen<br />
Fußabdruck“ <strong>der</strong> <strong>EU</strong> in 20 Jahren zu halbieren. Zweitens muss es klare Ziele setzen, um<br />
sicherzustellen, dass die Gesundheit <strong>der</strong> europäischen BürgerInnen bis 2020 nicht mehr durch<br />
Verschmutzung und gefährliche Stoffe beeinträchtigt wird.<br />
Diese Herausfor<strong>der</strong>ungen müssen in spezifische Ziele und Fahrpläne zur Revision und Einführung von<br />
Politikmaßnahmen übersetzt werden sowie klar darstellen, wie horizontale und sektorale<br />
Wirtschaftspolitik und an<strong>der</strong>e relevante Politikfel<strong>der</strong> reformiert werden müssen. Zudem sollte es für<br />
eine frühzeitige Vorbereitung von Aktivitäten des nächsten Jahrzehnts sorgen.<br />
Während das UAP einerseits ein umweltpolitisches Programm sein muss, das auf<br />
unmissverständliche Weise klarmacht, was zur Sicherung <strong>der</strong> Gesundheit europäischer BürgerInnen<br />
notwendig ist, muss es an<strong>der</strong>erseits auch eine klare Botschaft beinhalten, welche ökonomischen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen notwendig sind. Das bedeutet, dass es die Europa-2020-Strategie aufgreifen muss<br />
und Antworten auf Fragen wie Marktmobilisierung, internationale Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Innovation finden muss.<br />
Das UAP und vor allem seine Vision sollte zudem das umweltpolitische Fundament für eine neue<br />
europäische Nachhaltigkeitsstrategie bauen, die auch notwendige und mit den umweltpolitischen<br />
Zielsetzungen kompatible soziale Ziele und Maßnahmen identifiziert und darstellt, wie die<br />
europäische Wirtschaft den sozialen und ökologischen Zielen dienen muss.<br />
Die Endfassung des UAP muss zwischen dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat<br />
ausgehandelt werden. Das bedeutet, dass es, nachdem die Kommission ihren Vorschlag<br />
veröffentlicht hat, eine öffentliche Debatte geben wird und dass alle drei Institutionen sich<br />
anschließend für das verabschiedete UAP und die Umsetzung seiner Inhalte verantwortlich fühlen.<br />
Dies ist wichtig, weil das UAP auf diese Weise eine klare Verpflichtung und ein klares Mandat für<br />
Kommission über die strategische Richtung <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Umweltpolitik</strong> festsetzt.<br />
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