Zukunft der EU-Umweltpolitik - EU-Koordination
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Die Nutzung fossiler Rohstoffe für Heizung, Verkehr, Metallverarbeitung und Produktion ist<br />
von ähnlicher Wichtigkeit. Sie erschöpft fossile Energiequellen und verursacht CO2-Emissionen.<br />
Ein „weiter-so“ in den genannten Bereichen wird diese Effekte nur noch vergrößern. Da CO2<br />
Emissionen stark mit Einkommens-, Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum eingehen,<br />
werden diese steigen solange nicht die gewohnten Verbrauchs- und Produktionsmuster<br />
verän<strong>der</strong>t werden.<br />
Sich nur mit einigen spezifischen Problemen zu befassen, kann dazu führen, dass sich an<strong>der</strong>e<br />
dafür vergrößern. Zum Beispiel beruhen zahlreiche vorgeschlagene Lösungen für eine<br />
nachhaltige Stromerzeugung auf <strong>der</strong> Verwendung von seltenen Metallen (in Batterien,<br />
Solarzellen und Brennstoffzellen). Die Metallverarbeitung ist zumeist sehr energieaufwendig,<br />
sodass die Einführung von solchen Technologien sowohl größere Mengen Energie verbrauchen<br />
als auch zur Knappheit solcher Metalle führen könnte. Solche Belange wurden bis jetzt noch<br />
nicht eingehend untersucht. Deshalb besteht die Notwendigkeit, diese zu analysieren und die<br />
besten Kompromisse zu finden.<br />
Auch in Wirtschaftskreisen wächst das Bewusstsein für die Begrenztheit <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen<br />
und aus diesem Verständnis heraus entstehen interessante <strong>Zukunft</strong>sszenarien. Der<br />
Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD) hat seine „Vision 2050“ im Februar 2010<br />
veröffentlicht. Darin sind die grundlegenden Bedürfnisse aller Menschen erfüllt, <strong>der</strong> „Ökologische<br />
Fußabdruck“ überträfe aber nicht mehr das Limit. Das Weltwirtschaftsforum hat seinen Fahrplan für<br />
nachhaltige Nutzung unter dem Titel „Redesigning business value“ veröffentlicht. Es führt darin aus,<br />
dass schrittweise Verbesserungen nicht ausreichen, son<strong>der</strong>n eine komplette Umstrukturierung <strong>der</strong><br />
Wirtschaft nötig ist.<br />
Der zunehmende Landnutzungsdruck durch Produktion von Nahrung, Kraftstoffen und Fasern hat<br />
ernsthafte Konsequenzen: Die Nachfrage für Landwirtschaftliche Produkte wächst und wird auch<br />
weiter wachsen, da die Produktion von Biokraftstoffen und voraussichtlich auch von Bioplastik aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen zunehmen wird. Kombiniert mit <strong>der</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> Städte, <strong>der</strong><br />
Versteppung in Teilen Europas und Landverlust durch steigende Meeresspiegel wird ein intelligentes<br />
Landnutzungsmanagement eine zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung sein, um unseren „Ökologischen<br />
Fußabdruckes“ zu reduzieren.<br />
Einhergehend mit den knapper werdenden Rohstoffen an Land beginnt <strong>der</strong> Wettlauf um die<br />
Ressourcen <strong>der</strong> Meere: Wir überfischen nicht nur die Bestände, auch die Erschließung von<br />
Mineralienvorkommen in <strong>der</strong> Tiefsee verursacht ökologische Schäden. Der Wettbewerb um<br />
Seegebiete verdrängt marine Arten in kleinere Gebiete und die Auswirkungen des Klimawandels<br />
schaffen zusätzliche Beeinträchtigungen von Ökosystemen im Meer. Marine Raumplanung wird ein<br />
Schlüsselmechanismus sein, um den „Ökologischen Fußabdruck“ <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zu verringern.<br />
Die nachhaltige Verwendung von Ressourcen ist zentral, um soziale Probleme, Umweltschäden und<br />
wirtschaftliche Knappheit zu verhin<strong>der</strong>n. Sie ist entscheidend, den Klimawandel und den Verlust von<br />
Artenvielfalt zu bekämpfen, um damit Armut und Umweltschäden außerhalb Europas zu verhin<strong>der</strong>n<br />
und um Europa weniger abhängig von seltenen Rohstoffen mit unvermeidlich steigenden Preisen zu<br />
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