Zukunft der EU-Umweltpolitik - EU-Koordination
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Konzentration auf Risikoprüfung auf Basis wissenschaftlicher Beweise hin zu Herangehensweisen, die<br />
anpassungsfähiger sind und die Richtung und Anwendung von Innovationen untersuchen.<br />
Regierungen haben für Nanotechnologien das Konzept „verantwortliche Entwicklung“ verfolgt, ohne<br />
die For<strong>der</strong>ung nach einer vorsichtigeren, vorbeugenden Herangehensweise zu berücksichtigen.<br />
„Verantwortliche Entwicklung“ hat das Ziel, Risikoforschung neben o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong><br />
Kommerzialisierung von Nanotechnologieprodukten durchzuführen. Viele Firmen und Behörden sind<br />
<strong>der</strong> Ansicht, dass es keine nano-spezifischen Verordnungen geben soll, solange es keine weiteren<br />
Informationen über die Schädlichkeit von Nanomaterialien gibt. Diese Herangehensweise verschiebt<br />
die Beweispflicht von Nanotechnologie Herstellern auf die Gesellschaft, die dann die möglichen<br />
Risiken tragen muss.<br />
Innovation hat, wie in <strong>der</strong> Europa-2020-Strategie dargestellt, das Potenzial, viele <strong>der</strong> großen<br />
gesellschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen zu lösen. Das wird aber nicht allein durch Innovation<br />
funktionieren. Es ist notwendig, Innovation hin zu langfristigeren Zielen zu leiten. Zudem müssen<br />
Marktbedingungen geschaffen werden, die ausreichende Anreize für Innovation auf hohem Niveau<br />
schaffen und die mit Nachdruck die großen gesellschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen anpacken.<br />
Langfristige Ziele sollten eine Verringerung <strong>der</strong> CO2-Emissionen um 80 o<strong>der</strong> 100 Prozent sein und<br />
nicht, wie im aktuellen politischen Rahmen, 20 Prozent. Auch für Materialproduktivität könnte eine<br />
zehnfache Steigerung statt einfach „besserer“ Effizienz das Ziel sein.<br />
Das 7. UAP sollte die Rolle von Innovation in <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> großen gesellschaftlichen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen anerkennen und einen Prozess anstoßen, <strong>der</strong> mittel- und langfristige Ziele zur<br />
Leitung von Innovation herausarbeitet.<br />
Das 7. UAP sollte bezüglich <strong>der</strong> Steuerung von nachhaltiger Innovation folgendes beinhalten:<br />
Eine umsichtige Herangehensweise mit Analysen, ob man auf bestehende Technologie<br />
zurückgreifen kann o<strong>der</strong> tatsächlich neue High-Tech-Lösungen braucht. Dann sollten<br />
Politiken, die solche Innovationen generieren, eingeführt und gestärkt werden. Aufgabe <strong>der</strong><br />
Politiker ist es Ziele zu definieren, denen die Technologien dienen sollen.<br />
Ein Rahmen mit Leitlinien für die Aufsicht – dies würde dabei helfen, die potenziellen Nutzen<br />
und Risiken von Innovation vor <strong>der</strong> Nutzung zu unterstreichen.<br />
Technologieprüfung – dies ist eine systematische Methode, um zukünftige<br />
Technologieentwicklungen und ihren potenziellen Nutzen für die Gesellschaft zu<br />
untersuchen.<br />
Ethik – die ethischen Fragestellungen, die künftige Generationen von Nano- und<br />
konvergierenden Technologien aufwerfen, müssen berücksichtigt werden.<br />
Öffentliche Beteiligung – Innovation ist in einer breiteren gesellschaftlichen Perspektive<br />
einzuordnen.<br />
Frühwarnsysteme – ein Innovationssteuerungssystem muss vorausschauend und anpassbar<br />
sein. Solch ein System würde dabei helfen, nützlichere, sichere und sozial sinnvollere<br />
Anwendungen zu identifizieren und zu entwickeln und dabei sicherzustellen, dass diese<br />
neuen Technologien besser in die Gesellschaft integriert und nachhaltig überwacht werden<br />
und das Vorsorgeprinzip beinhalten.<br />
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