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Zukunft der EU-Umweltpolitik - EU-Koordination

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Verbindungen zwischen Rohstoff-, Produkt- und Abfallpolitik, um die Schwerpunktsetzung<br />

auf Vermeidung am Ursprung voranzutreiben, anstatt sich weiterhin erst am Ende mit den<br />

Problemen auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Entwicklung einer Landnutzungspolitik, um durch bessere Nachhaltigkeitsmaßnahmen und<br />

Verlinkung mit nachhaltigem Konsum und nachhaltigen Produktionsweisen dem steigenden<br />

Druck auf Landnutzung begegnen zu können.<br />

Im Hinblick auf Instrumente muss eine umfassende Herangehensweise entwickelt werden, die<br />

folgendes beinhaltet:<br />

Maßnahmen für Hersteller: Einführung o<strong>der</strong> Verstärkung von Produzentenverantwortung,<br />

um die Internalisierung von Umweltkosten zu intensivieren, wo möglich nach dem Prinzip<br />

<strong>der</strong> Ökoeffektivität und Wie<strong>der</strong>verwertbarkeit („Cradle-to-Cradle“).<br />

Produktpolitik: Dynamische Standardsetzung für Ökodesign, Maximierung von<br />

Wie<strong>der</strong>verwendung und Materialrecycling, Minimierung des Energieverbrauchs während <strong>der</strong><br />

Nutzung, Vermeidung von Stoffen, die eine Bedrohung für Mensch o<strong>der</strong> Umwelt darstellen.<br />

Verbrauchsorientierte Maßnahmen: Steuer- und Subventionsreformen, eine grüne<br />

öffentliche Beschaffung, die För<strong>der</strong>ung von nachhaltigem Konsumverhalten.<br />

Starke Verknüpfungen mit verwandten Politiken wie Landwirtschaft, Fischerei,<br />

Waldwirtschaft, Artenvielfalt, Wasser und Energie.<br />

3.d. Die <strong>EU</strong> zu einem gesunden Lebensraum machen<br />

Die <strong>EU</strong> hat eine lange Tradition im Schutz <strong>der</strong> menschlichen Gesundheit durch umweltpolitische<br />

Gesetzgebung, z.B. in den Bereichen Wasserqualität, Luftverschmutzung, Lärm und Chemikalien.<br />

Allerdings wurde die Verbindung zwischen Gesundheit und Umwelt erst im 6. UAP offiziell zu einem<br />

<strong>der</strong> vier Prioritätsbereiche gemacht mit dem Ziel, einen Beitrag „zu hoher Lebensqualität und sozialer<br />

Wohlfahrt für die Bürger durch eine Umwelt, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Verschmutzung keine schädlichen<br />

Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt hat“ (6. UAP §Art. 2 II) zu leisten.<br />

Dies führte zu neuen o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Gesetzesvorschlägen in den Bereichen Wasserpolitik,<br />

Chemikalien, Pestiziden und Luftqualität und unterstützte die Entwicklung einer <strong>EU</strong>-Strategie und<br />

eines Aktionsplans zu Umwelt und Gesundheit.<br />

Dabei konnten einige Fortschritte erzielt werden, aber sogar die Weltgesundheitsorganisation meint,<br />

dass größere Anstrengungen notwendig sind, um Luft- und Wasserqualität zu verbessern.<br />

Lärmemissionen sind eine <strong>der</strong> größten Belästigungsquellen geworden. Das Chemiemanagement<br />

befasst sich noch nicht mit den realen Auswirkungen von Cocktail-Effekten durch die multiple<br />

Belastung durch Chemikalien. Die wachsende Nutzung von neuen und potentiell gefährlichen Stoffen<br />

wie Nanomaterialien ohne existierende Risikotestmethoden hat bestehende<br />

Sicherheitsgesetzgebungen wirkungslos gemacht.<br />

In <strong>der</strong> <strong>EU</strong> steigt unter an<strong>der</strong>em die Zahl von Krebs- und Atemwegserkrankungen, was zeigt, dass die<br />

menschlichen Immunsysteme überfor<strong>der</strong>t sind. Kausale Zusammenhänge sind jedoch nur schwer<br />

nachweisbar. Auch das 7. UAP muss deshalb einen Schwerpunkt auf Umwelt und Gesundheit legen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Belastungen verringern und Wi<strong>der</strong>standsfähigkeiten stärken. Hier ist die Anwendung<br />

des Vorsorgeprinzips beson<strong>der</strong>s wichtig, um neue Erkenntnisse, die negative Auswirkungen auch<br />

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