Oktober 2011 - EU-Koordination
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aUS den verbänden<br />
Tag der Regionen<br />
Wer weiter denkt, kauft<br />
näher ein<br />
Vom 23. September bis zum 9. <strong>Oktober</strong><br />
findet in Deutschland der diesjährige<br />
Tag der Regionen statt. Die Veranstaltungen<br />
sollen den Stellenwert von regionalen<br />
Produkten fördern und so zum Klima- und<br />
Umweltschutz beitragen. Weitere Ziele sind<br />
die Erhaltung von Arbeitsplätzen und ein<br />
faires Miteinander. Nach Ansicht von Heiner<br />
Sindel, Sprecher des Aktionsbündnisses<br />
Tag der Aktionen, sind regionales Wirtschaften<br />
und die Stärkung der regionalen<br />
Identität wichtig für eine nachhaltige Gesellschaft.<br />
Die etwa 1.000 Veranstaltungen<br />
variieren von einer Podiumsdiskussion zu<br />
alten Nutztierrassen in Schleswig-Holstein<br />
über eine waldpädagogisch betreute Wanderung<br />
in Bayern bis hin zu Verkostungen<br />
von heimischen Produkten in Rheinland-<br />
Pfalz und im Münsterland. [tg]<br />
X www.tag‑der‑regionen.de<br />
Botanische Gärten Bonn<br />
nutzpflanzengarten bedroht<br />
Noch hat Bonn ein seltenes Kleinod:<br />
einen der größten und ältesten Nutzpflanzengärten<br />
in deutschen Botanischen Gärten.<br />
Mit seiner Größe und guten Erreichbarkeit<br />
dient der Garten auch der öffentlichen<br />
Bewusstseinsbildung über die Vielfalt<br />
der Kulturpflanzen und damit nicht nur<br />
universitären Belangen. Nach den Plänen<br />
für den Bonner Uni-Campus Poppelsdorf<br />
soll das Freigelände für heimische Kulturpflanzen<br />
nun aber erheblich beeinträchtigt<br />
werden. Entschieden dagegen wandte sich<br />
der Deutsche Naturschutzring (DNR) anlässlich<br />
der Übergabe einer Unterschriftensammlung<br />
des Vereins zur Erhaltung der<br />
Nutzpflanzenvielfalt (VEN) an den Bonner<br />
Oberbürgermeister im September. „Bonn<br />
muss als Sitz von Einrichtungen der Vereinten<br />
Nationen und der Bundesregierung<br />
beim Schutz der biologischen Vielfalt und<br />
als Gastgeber von vielen internationalen<br />
Umweltkonferenzen ein gutes Beispiel<br />
sein“, so Röscheisen. Die Stadt solle dem<br />
Nutzpflanzengarten nicht nur bei der<br />
Bauplanung Priorität geben. Nur wer die<br />
Vielfalt der Kulturpflanzen kenne, sei auch<br />
bereit, dieses unersetzliche Kulturerbe zu<br />
schützen, sagte Röscheisen. [mb]<br />
X DNR, Generalsekretär Dr. helmut Röscheisen,<br />
Bonn, Tel. +49 (0)228 / 359005, www.dnr.de<br />
X VeN, Vorsitzende Susanne Gura, Bonn, Tel. +49<br />
(0)228 / 9480670, www.nutzpflanzenvielfalt.de<br />
Rio+20- und Netzwerk21Kongress<br />
von hannover nach rio<br />
Vom 7. bis 9. Dezember findet in Hannover<br />
der Kongress „Rio+20 – Nachhaltig<br />
vor Ort!“ in Verbindung mit dem Fünften<br />
Netzwerk21Kongress statt. Hinter dem<br />
Kongress steht ein Bündnis aus 23 überwiegend<br />
bundesweit tätigen Organisationen,<br />
darunter der Deutsche Naturschutzring<br />
(DNR). Als Teilnehmende werden 600 lokale<br />
NachhaltigkeitsakteurInnen aus Kommunen,<br />
Unternehmen, Kultur, Medien und<br />
der Zivilgesellschaft erwartet. Was können<br />
Kommunen für eine nachhaltige Finanzpolitik<br />
tun? Worauf müssen sich Städte in<br />
der Zukunft einstellen? Wie gelingt eine solidarische<br />
und global gerechte Lebensweise?<br />
Solche Fragen sollen in Arbeitsgruppen<br />
oder im Plenum diskutiert werden. Die<br />
Abschlusserklärung des Kongresses soll in<br />
den nationalen Vorbereitungsprozess für<br />
den UN-Nachhaltigkeitsgipfel „Rio+20“<br />
im Juni 2012 in Rio de Janeiro einfließen.<br />
In einem eigenen Kongress setzen sich<br />
Jugendliche interaktiv mit lokaler Nachhaltigkeit<br />
auseinander und besuchen danach<br />
den Hauptkongress. Zum fünften Mal wird<br />
außerdem der Deutsche Lokale Nachhaltigkeitspreis<br />
„Zeitzeichen“ verliehen. [mb]<br />
X Kongressbüro, Svenja Koebe, hannover,<br />
Tel. +49 (0)511 / 168‑45038, e‑mail: info@<br />
rioplus20kongress.de, www.rioplus20kongress.de<br />
32 <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> umwelt aktuell<br />
PreiSe<br />
B.A.U.M.-Umweltpreis<br />
ehrung für nachhaltiges<br />
Wirtschaften<br />
Die Preisträger des diesjährigen<br />
B.A.U.M.-Umweltpreises sind im September<br />
in Hamburg verliehen worden. Der<br />
Preis in der Kategorie Großunternehmen<br />
ging an Harry J. M. Brouwer, der laut der<br />
Laudatio als Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Unilever Nachhaltigkeitsaktivitäten<br />
des Herstellers von Verbrauchergütern<br />
geprägt und verbessert hat.<br />
Weitere Preisträger sind in den Kategorien<br />
kleine und mittelständische Unternehmen<br />
Martin Viessmann vom Heiztechnikhersteller<br />
Viessmann und Ralf Lokay<br />
von der Druckerei Lokay in Reinheim<br />
(Hessen) sowie in der Kategorie Medien<br />
Jörg Weber von Ecoreporter.de. Bei den<br />
Verbänden und Institutionen wurden Benjamin<br />
Adrion vom Verein Viva con Agua<br />
de St. Pauli und im Bereich Wissenschaft<br />
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut<br />
für Wirtschaftsforschung ausgezeichnet.<br />
Den Sonderpreis erhielt Ibrahim Abouleish<br />
von dem ägyptischen Ökolandbauunternehmen<br />
Sekem.<br />
Die Umweltorganisationen Watch<br />
Indonesia, Robin Wood und Rettet den<br />
Regenwald kritisierten die Entscheidung,<br />
den Preis an einen Unilever-Manager zu<br />
verleihen. Sie forderten den Konsumgüterkonzern<br />
auf, kein Palmöl seines Lieferanten<br />
Wilmar mehr zu verwenden. Nach<br />
Angaben der Organisationen zerstörten<br />
Wilmar-Sicherheitskräfte im August ein<br />
Dorf auf der indonesischen Insel Sumatra,<br />
um Proteste gegen den Landraub für Ölpalmenplantagen<br />
zu unterbinden.<br />
Die Preisverleihung in Hamburg war<br />
Höhepunkt der zweitägigen B.A.U.M.-<br />
Jahrestagung. Unter anderem wurden neue<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse und Best-<br />
Practice-Beispiele vorgestellt. [hv]<br />
X www.baumev.de/umweltpreis<br />
X www.robinwood.de/28.0.html