Oktober 2011 - EU-Koordination
Oktober 2011 - EU-Koordination
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Aktuell AbfAll, Chemie & emissiOnen<br />
Grün,<br />
modern und<br />
engagiert<br />
Die Jugend der Welt will ihre Zukunft<br />
selbst in die Hand nehmen und den<br />
Klima wandel stoppen. Mit Facebook,<br />
Twitter & Co. übt sie mehr Druck auf<br />
Politik und Wirtschaft aus, als dies jede<br />
Partei oder Umweltschutzorganisa tion<br />
vermag. Daniel Boese hat sich in diese<br />
neue Jugendbewegung hineinbegeben,<br />
Aktivisten in Indien besucht und auf<br />
dem Kopenhagener Klimagipfel recherchiert.<br />
Entstanden ist ein begeisterndes<br />
Buch über Klimawandel, Neue Medien<br />
und Zivilcourage, mit zahlreichen Tipps<br />
und Adressen für eigenes Engagement.<br />
D. Boese<br />
Wir sind jung<br />
und brauchen die Welt<br />
Wie die Generation Facebook<br />
den Planeten rettet<br />
256 Seiten, broschiert, 14,95 <strong>EU</strong>R,<br />
ISBN 978-3-86581-252-0<br />
Die guten Seiten der Zukunft<br />
Erhältlich bei www.oekom.de<br />
oekom@verlegerdienst.de<br />
AbfAll, Chemie & emissionen<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
Zweifel am deutschen entwurf<br />
Die <strong>EU</strong>-Kommission hat den deutschen<br />
Entwurf für das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
zur Umsetzung der <strong>EU</strong>-<br />
Abfallrahmenrichtlinie kritisiert. Dieser<br />
habe Mängel, heißt es in einer Antwort von<br />
<strong>EU</strong>-Umweltkommissar Janez Potočnik auf<br />
die schriftliche Frage der deutschen <strong>EU</strong>-<br />
Abgeordneten Rebecca Harms von den<br />
Grünen. So werde die in der Richtlinie<br />
festgeschriebene Abfallhierarchie nicht<br />
eingehalten, die das Vermeiden von Müll<br />
über Verwertung und Recycling stellt und<br />
Verbrennung und Beseitigung erst als<br />
letzte Optionen vorsieht. Potočnik äußert<br />
in seiner Antwort „gewisse Zeifel“ daran,<br />
dass geplante Abweichungen von der <strong>EU</strong>-<br />
Abfallrahmenrichtlinie noch dem Lebenszyklusansatz<br />
entsprechen.<br />
Der Entwurf beinhaltet in Paragraf 8<br />
eine sogenannte Heizwertregel: Bei Abfällen<br />
mit einem Heizwert über 11.000 Kilojoule<br />
pro Kilogramm soll eine energetische<br />
Verwertung – also Verbrennung – gleichwertig<br />
zu Recycling sein. Die <strong>EU</strong>-Kommission<br />
hält hier eine generelle Annahme<br />
für alle Abfallsorten für nicht gerechtfertigt.<br />
Sie fürchtet eine Abschwächung der<br />
Abfallhierarchie und „lädt die deutschen<br />
Behörden ein, Paragraf 8 einer Revision zu<br />
unterziehen“.<br />
Eine öffentliche Anhörung zu dem<br />
neuen Gesetz fand im September im Bundestag<br />
statt. Der Umweltausschuss hatte elf<br />
ExpertInnen eingeladen. Auch der NABU<br />
gab eine Stellungnahme ab. Neben der Aufweichung<br />
der Abfallhierarchie kritisiert der<br />
Umweltverband fehlende verbindliche Verpflichtungen<br />
zum Ressourcen- und Klimaschutz<br />
sowie schwache Vorgaben bei den<br />
Recyclingzielen. [jg]<br />
X www.kurzlink.de/frage-harms-e5520<br />
X www.kurzlink.de/antw-kom-e5520<br />
X www.kurzlink.de/btag-krwg<br />
X nAbU, benjamin bongardt, berlin, Tel. +49 (0)30 /<br />
284984-1610, www.nabu.de/themen (müll)<br />
Recycling<br />
energiesparlampenrückgabe<br />
Mehrere Umweltverbände und die Grünen<br />
haben ein System für die Rücknahme<br />
von Energiesparlampen gefordert. Das<br />
darin enthaltene Quecksilber müsse umweltschonend<br />
behandelt werden. Bisher<br />
gibt es nur freiwillige Vereinbarungen des<br />
Einzelhandels. Doch ein Test der Deutschen<br />
Umwelthilfe (DUH) fand nur in<br />
18 Prozent der untersuchten Filialen von<br />
Elektroartikelhändlern ein ausreichendes<br />
Informationsangebot zur Rücknahme.<br />
Dementsprechend ist der Rücklauf von<br />
verbrauchten Energiesparlampen bisher<br />
gering. Der NABU forderte die Regierung<br />
auf, gesetzgeberisch tätig zu werden. Alternativ<br />
sollten LED-Leuchten genutzt<br />
werden. Diese sparten auch Energie und<br />
enthielten kein Quecksilber, seien allerdings<br />
teurer. [jg]<br />
X nAbU, elmar Große Ruse, berlin, Tel. +49 (0)30 /<br />
284984-1611, www.nabu.de/energie<br />
X www.duh.de/energiesparlampe.html<br />
<strong>EU</strong>-Abfallpolitik<br />
Dosenpfandsystemvergleich<br />
Die <strong>EU</strong>-Kommission hat im Internet<br />
eine öffentliche Konsultation über unterschiedliche<br />
Pfandsysteme für Metalldosen<br />
in Europa geschaltet. Daraus sollen Lösungen<br />
für die aus den unterschiedlichen<br />
Systemen entstehenden Probleme in der<br />
Abfallwirtschaft entwickelt werden. Einsendeschluss<br />
ist der 18. <strong>Oktober</strong>.<br />
Sechs Lösungsansätze werden vorgeschlagen<br />
– von einem einheitlichen<br />
Pfandsystem für ganz Europa bis hin zu<br />
grenzüberschreitenden Rückholsystemen<br />
zwischen zwei Staaten. Die Beiträge sollen<br />
zunächst in eine für November geplante<br />
Studie einfließen. Eine europaweite Pfandpflicht<br />
für Glaspfandflaschen lehnt die<br />
Kommission allerdings ab. Sie antwortete<br />
damit auf eine parlamentarische Anfrage<br />
des irischen Europaabgeordneten Jim Higgins.<br />
Als Grund nannte die Kommission,<br />
dass bestehende Systeme ohne Pfandpflicht<br />
10 <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> umwelt aktuell