Fast-Track in der Abdominalchirurgie Fast-Track in der ... - Ethicon
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E<strong>in</strong>leitung<br />
In <strong>der</strong> perioperativen Betreuung von Patienten existieren beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Visceralchirurgie viele traditionelle Ansätze, die mehr durch persönliche<br />
Erfahrungen und weniger durch fundierte Studien abgesichert<br />
s<strong>in</strong>d und somit immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Frage gestellt werden müssen. Zu diesen<br />
Traditionen zählen Punkte wie die präoperative Nüchternheit, die orthograde<br />
Darmlavage, <strong>der</strong> operative Zugangsweg o<strong>der</strong> die postoperative<br />
Mobilisation und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> orale Kostaufbau. Grundlage für<br />
diese Traditionen waren Erkenntnisse über den perioperativen Stoffwechsel<br />
mit endokr<strong>in</strong>er Stressreaktion, Insul<strong>in</strong>resistenz o<strong>der</strong> dem so genannten<br />
Postaggressionsstoffwechsel, die e<strong>in</strong>e langfristig angelegte<br />
parenterale Ernährung, <strong>in</strong>tensive Ruhigstellung des Darmes und schrittweise<br />
Mobilisation als notwendig erachten ließen [1, 2, 8, 11].<br />
In den letzten Jahren wurde zunächst durch die Arbeiten von Kehlet<br />
und Mitarbeitern [1, 2, 9] e<strong>in</strong> neuer Ansatz erarbeitet, <strong>der</strong> sich mit <strong>der</strong><br />
postoperativen Frührehabilitation des Patienten beschäftigt und als so<br />
genanntes <strong>Fast</strong>-<strong>Track</strong>-Konzept entwickelt und etabliert wurde. Diese<br />
Modifikation des perioperativen Managements ist mit großem Erfolg bei<br />
Patienten erfolgreich <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien, Nordamerika, Großbritannien und<br />
auch schon <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>gesetzt worden.<br />
<strong>Fast</strong>-<strong>Track</strong>-Konzept<br />
Dieses Konzept e<strong>in</strong>er multimodalen Rehabilitation – auch ERAS (enhanced<br />
recovery after surgery) genannt – zielt auf die positive Bee<strong>in</strong>flussung<br />
zahlreicher pathophysiologischer Verän<strong>der</strong>ungen im Rahmen<br />
des operativen Traumas ab. Grundsätzlich geht man dabei davon aus,<br />
dass die pathophysiologischen Verän<strong>der</strong>ungen nach e<strong>in</strong>er Operation,<br />
wie z. B. die Insul<strong>in</strong>resistenz, Abgeschlagenheit und Darmatonie, iatrogen<br />
und nicht physiologisch bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d und daher auch positiv bee<strong>in</strong>flusst<br />
werden können (Tabelle 1) [8, 9, 19].