Samstags-Werkstätten 2011 - Editions Etaina Verlag Martina Merks ...
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Januar <strong>2011</strong> – „Metapher trifft auf Form, Versmaß & Reim …“<br />
Die Chevy-Chase-Strophe<br />
Vierzeilige Balladenstrophe:die erste u. dritte Zeile sind 4-hebig, die zweite u. vierte 3-hebig steigend, ein- od. zweisilbige Senkungen<br />
sind möglich, das Zeilenende ist immer stumpf; sowohl gereimt als auch ungereimt;<br />
Der Name entstammt dem Titel d. engl. Ballade „The Chevy Chase“; Form d. meisten engl.-schott. Volksballaden; Johann Wilhelm<br />
Ludwig Gleim führte die Form in dt. Dichtung ein: “Preußische Kriegslieder“, Kreuzreim; später nutzten sie auch Goethe,<br />
Fontane, Brecht u.a.<br />
Beispiele (MMK):<br />
ungereimt gereimt<br />
Wie wogt das Meer! Der Tanz beginnt.<br />
Ihr Wellen strömt zum Strand.<br />
Und über allem spannt ein Blau<br />
zusammen Luft und Meer.<br />
© Foto: <strong>Martina</strong> <strong>Merks</strong>-K.<br />
So blau die Haut in kalter Nacht.<br />
Kein Schutz und keine Hand,<br />
die inn’res Feuer neu entfacht<br />
und hellen Herzensbrand.<br />
ungereimt - z.T. mit zwei Senkungen gereimt - z.T. mit zwei Senkungen<br />
Wie wogen die Meere, das Tanzen beginnt,<br />
die Wellen, sie strömen zum Strand.<br />
Und über allem, da schimmert ein Blau,<br />
sich spiegelnd in Wellen und Meer.<br />
Wo steckt das Glück? Wo kann es sein?<br />
Es schrieb der Dichter einst<br />
vom Glück, das auf der Straße liegt.<br />
Das Glück - ein Stolperstein?<br />
Wo suchen wir Glück und wer hat es versteckt?<br />
Die Dichter beschrieben dereinst<br />
ein Glück, das auf offenen Straßen liegt.<br />
Das Glück ist ein stolpriger Stein?<br />
„Das Glück ist launisch wie die Frau“<br />
tönt mancher Männermund.<br />
Was treibt ihn denn zur Frau? Genau -<br />
die eigne schwache Stund’.<br />
„Die Launen des Glücks sind wie Launen der Frau“<br />
hat abends ein Mann dreist gebellt.<br />
Wer zwingt ihn denn zu ihr? Warum diese Schau?<br />
Einen Sündenbock sucht dieser Held!<br />
MM<br />
G L Ü C K<br />
Durchscheinend die Haut in eisiger Nacht,<br />
sie sucht lang‘ nach einer Hand,<br />
die mit innerer Wärme ein Feuer entfacht<br />
und in sehnendem Herzen Brand.<br />
Wie ist es schön, mit gutem Buch<br />
mit mir allein zu sein;<br />
das reine Glück, wenn niemand stört<br />
und ich hab „Freifrauzeit“.<br />
KSch<br />
© Foto: <strong>Martina</strong> <strong>Merks</strong>-K.<br />
Der Clerihew<br />
Vierzeiler, dem Limerick verwandt, ein kurzer, scherzhafter, pseudobiographischer Vierzeiler, von Edmund Clerihew Bentley<br />
(1875–1956) entwickelt; bestehend aus zwei Reimpaaren mit ungleichmäßiger Länge und unregelmäßigem - nicht freiem -<br />
Rhythmus; in der 1. od. 2. Zeile (vorw. am Zeilenende) Nennung eines (historischen) Namens, Z. 2–4 verbinden das Verhalten/Zeitgeschehen<br />
mit dem Namen.<br />
Beispiele (MMK):<br />
Keno<br />
MM<br />
Keno, unsere Katz’<br />
ist ein eigenwilliger Schatz,<br />
führt - typisch Katze eben<br />
nachts ihr geheimes Katzen-Leben.<br />
Heut‘ endlich kam das Glück zu mir;<br />
hab lange drauf gewart‘.<br />
Dabei war‘s all‘ die Zeit schon da -<br />
hat stets mich nur genarrt.<br />
Pinkie<br />
Katzenmädchen Pinkie<br />
liebt Produkte der Rotisserie<br />
klaut das Fleisch vom Teller -<br />
sie ist einfach schneller.<br />
MMK