Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Möller (IAB) - ESF in Hamburg
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Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der Arbeitsmarktentwicklung<br />
<strong>Hamburg</strong> im <strong>in</strong>terregionalen Vergleich<br />
<strong>ESF</strong> im Dialog:<br />
„Fachkräfte für morgen –<br />
<strong>Hamburg</strong>er Potentiale fördern, Europas<br />
Chancen nutzen“<br />
<strong>Hamburg</strong>, 05. November 2012<br />
Joachim <strong>Möller</strong>
Übersicht<br />
Demographie<br />
Qualifikation<br />
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich<br />
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Fazit<br />
2
Demographie<br />
3
Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials, 2010-2025<br />
(Wanderungssaldo 200.000 p.a., steigende Erwerbsbeteiligung, Rente mit 67)<br />
Erwerbspersonenpotenzial (1.000 Personen)<br />
50.000<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
Nettozuwanderung 200.000,<br />
steigende Erwerbsquote, Rente<br />
mit 67<br />
Nettozuwanderung 100.000,<br />
steigende Erwerbsquote, Rente<br />
mit 67<br />
Nettozuwanderung 100.000<br />
ohne Wanderungen, steigende<br />
Erwerbsquote, Rente mit 67<br />
ohne Wanderungen<br />
2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050<br />
Quelle: Johann Fuchs, <strong>IAB</strong> 2010; Darstellung: H.Brücker <strong>IAB</strong><br />
.
Entwicklung der<br />
Bevölkerung <strong>in</strong> den<br />
Kreisen und<br />
kreisfreien Städten<br />
bis 2025<br />
(Quelle: BBSR)
Regionale<br />
Entwicklung der<br />
jungen Bevölkerung<br />
(unter 20)<br />
bis 2025<br />
(Quelle: BBSR)
Demografische Entwicklung<br />
Entwicklung der erwerbsfähigen Bevölkerung (15- bis unter 65-Jährige)<br />
<strong>in</strong> Deutschland bis 2060<br />
Indexentwicklung, 2009 = 100<br />
110,0<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
Deutschland<br />
Ostdeutschland<br />
Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong><br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Westdeutschland<br />
Niedersachsen<br />
50,0<br />
2009 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 2055 2060<br />
Quelle: 12. koord<strong>in</strong>ierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes; eig. Berechnungen<br />
7
Demografische Entwicklung<br />
Entwicklung der erwerbsfähigen Bevölkerung (15- bis unter 65-Jährige)<br />
<strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong> bis 2060<br />
1.221,8<br />
1.251,8<br />
1.186,6<br />
1.113,9<br />
1.028,0<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
<strong>in</strong> 1.000<br />
905,6<br />
2010 2020 2030 2040 2050 2060<br />
Quelle: 12. koord<strong>in</strong>ierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes; Berechnungen <strong>IAB</strong> Nord<br />
8
Demografische Entwicklung<br />
Anteil Ältere (50 bis unter 65 Jahre) an allen Beschäftigten nach<br />
Qualifikation, Westdeutschland und <strong>Hamburg</strong>, 2010<br />
Gesamt<br />
ohne Berufsausbildung<br />
mit Berufsausbildung<br />
FH- und HS-Abschluss<br />
25,6<br />
23,1<br />
28,0<br />
23,4<br />
23,5<br />
20,6<br />
Westdeutschland (o. Berl<strong>in</strong>) <strong>Hamburg</strong><br />
Quelle: Beschäftigungsstatistik der BA; Stand jew. 30.06.; eig. Berechnungen <strong>IAB</strong> Nord<br />
Anteile <strong>in</strong> Prozent<br />
27,1<br />
22,0<br />
Anteil Merkmal<br />
„Ke<strong>in</strong>e Zuordnung möglich“:<br />
Westdeutschland o. Berl<strong>in</strong>: 20,9 %<br />
<strong>Hamburg</strong>: 18,6 %<br />
9
Qualifikation<br />
10
Qualifikation<br />
Beschäftigungsentwicklung nach Qualifikation <strong>in</strong> Westdeutschland und<br />
<strong>Hamburg</strong> 2000/2010<br />
Veränderung 2000/2010<br />
<strong>in</strong> Prozent<br />
1,4<br />
-21,5<br />
-6,3<br />
31,9<br />
7,6<br />
-16,4<br />
Westdeutschland (o. Berl<strong>in</strong>) <strong>Hamburg</strong><br />
Quelle: Beschäftigungsstatistik der BA; Stand jew. 30.06.; Berechnungen <strong>IAB</strong> Nord<br />
Gesamt<br />
ohne Berufsausbildung<br />
mit Berufsausbildung<br />
FH-/HS-Abschluss<br />
-6,3<br />
39,9<br />
Veränderung Merkmal<br />
„Ke<strong>in</strong>e Zuordnung möglich“:<br />
Westdeutschland<br />
o. Berl<strong>in</strong>: 66,6%<br />
<strong>Hamburg</strong>: 50,6 %<br />
11
Qualifikation<br />
Smart Cities<br />
Steigende regionale Konzentration der Hochqualifizierten:<br />
“Smart cities are gett<strong>in</strong>g smarter “ (Moretti 2004)<br />
Smart Cities wachsen bedeutend schneller als andere:<br />
Höhere Wachstumsraten <strong>in</strong> Bezug auf Bevölkerung und<br />
E<strong>in</strong>kommen (Glaeser/ Berry, 2006)
Qualifikation<br />
Migrationsbilanz für Hochqualifizierte<br />
International:<br />
M<strong>in</strong>destens 1 Million Deutsche mit abgeschlossener Hochschulausbildung<br />
leben <strong>in</strong> anderen OECD-Ländern, aber nur 0,5 Millionen US-Amerikaner<br />
In den USA leben mehr als 10 Millionen Migranten mit abgeschlossener<br />
Hochschulausbildung, <strong>in</strong> Deutschland knapp 1 Million<br />
erfolgreiche Länder bei der Anwerbung Hochqualifizierter: Kanada, USA,<br />
Australien<br />
Interregional:<br />
Hohe und zunehmende Konzentration der Hochqualifizierten auf (bestimmte)<br />
Kernstädte (Südwestpfalz: < 3%; Erlangen >32%)
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich der Metropolen<br />
14
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich der Metropolen<br />
Entwicklung der Anteile Hochqualifizierter 1980-2010<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Quelle: Eigene Berechnungen IA B; ohne „Ausbildung unbekannt“.<br />
Alle Metropolen<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
München<br />
Frankfurt/M.<br />
Stuttgart<br />
15
Anteil der höher Qualifizierten und Beschäftigungsquote<br />
Höher Qualifizierte:<br />
München: 20,0% (19,6 %)<br />
<strong>Dr</strong>esden: 22,1% (21,9 %)<br />
Deutschland: 10,6% (10,4 %)<br />
<strong>Hamburg</strong>: 14,3% (13,8 %)<br />
Bremen: 13,0% (12,6 %)<br />
Berl<strong>in</strong>: 15,8% (15,4 %)<br />
Beschäftigungsquote:<br />
München: 53,4% (54,2%)<br />
<strong>Dr</strong>esden: 53,7% (53,9%)<br />
Deutschland: 50,9% (51,0%)<br />
<strong>Hamburg</strong>: 48,9% (49,3%)<br />
Bremen: 47,3% (47,4%)<br />
Berl<strong>in</strong>: 42,8% (42,8%)<br />
Arbeitsmarktmonitor Juni 2012, © Bundesagentur für Arbeit
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich der Metropolen<br />
B<strong>in</strong>nenwanderung <strong>von</strong> Arbeitskräften nach Qualifikation<br />
Durchschnittlich Nettomigrationsraten, 2000-2007 (<strong>in</strong> ‰)<br />
Quelle: Buch et al. (2010)<br />
Laufende Studie des<br />
<strong>IAB</strong> Nord: Welche<br />
Faktoren machen<br />
Städte attraktiv für<br />
mobile Arbeitskräfte?<br />
17
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich der Metropolen<br />
B<strong>in</strong>nenwanderung <strong>von</strong> Arbeitskräften<br />
Durchschnittlich Nettomigrationsraten nach Qualifikation, 2000-2007 (<strong>in</strong> ‰)<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Quelle: Buch et al. (2010)<br />
Arbeits- und<br />
Wohnortverlagerungen<br />
18
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich der Metropolen<br />
Entwicklung des mittleren Bruttoentgelts 1980-2010<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
Quelle: Eigene Berechnungen IA B;.<br />
Alle Metropolen<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
München<br />
Frankfurt/M.<br />
Stuttgart<br />
19
<strong>Hamburg</strong> im Vergleich der Metropolen<br />
Entwicklung der Lohnungleichheit D8/D2 (1980-2010)<br />
2,5<br />
2,4<br />
2,3<br />
2,2<br />
2,1<br />
2<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
Quelle: Eigene Berechnungen IA B;.<br />
Alle Metropolen<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
München<br />
Frankfurt/M.<br />
Stuttgart<br />
20
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
21
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Quantitativ Qualitativ<br />
Integration Erwerbsloser<br />
Erwerbsbeteiligung<br />
o Frauen, Ältere, Jüngere,<br />
Migrant(<strong>in</strong>nen)<br />
Jahres- und Lebensarbeitszeit<br />
o Rentene<strong>in</strong>trittsalter<br />
o Teilzeit<br />
Zuwanderung und Pendeln<br />
o Ausland<br />
o B<strong>in</strong>nenwanderung<br />
o Pendlerströme<br />
Schul- /Berufs-/<br />
Hochschulausbildung<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
Personen mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
o Anerkennung <strong>von</strong><br />
Ausbildungszertifikaten<br />
o Anpassungsqualifizierungen<br />
22
Fazit<br />
23
Handlungsfelder<br />
Breiten Mix aus quantitativen und qualitativen Ansatzpunkten nutzen<br />
Attraktivität <strong>Hamburg</strong>s als Wohn- und Arbeitsort für Arbeitskräfte<br />
aus dem In- und Ausland, Schulabsolventen nutzen<br />
Beschäftigungspotentiale vor Ort (Erwerbslose, Nichterwerbspersonen,<br />
Migranten, …) unterschiedliche Ansätze<br />
Schnelle Bestandsaufnahme und Anerkennung <strong>von</strong> im Ausland erworbenen<br />
Bildungsabschlüssen, ggf. Anpassungsqualifizierungen<br />
Erhaltung und Ausbau der Beschäftigungsfähigkeit – Weiterbildung<br />
(unterproportionale Beteiligung <strong>von</strong> ger<strong>in</strong>g qualifizierten und älteren<br />
Arbeitskräften etc., Defizite bei KMU)<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Erwerbs- und Weiterbildungsbeteiligung<br />
verbessern (Vere<strong>in</strong>barkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf, Wiedere<strong>in</strong>stieg, …)<br />
24
Für weitere Informationen<br />
www.iab.de
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Integration Erwerbsloser<br />
Günstige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen: ausgeprägtes Wirtschaftswachstum und<br />
dynamische Arbeitsnachfrage<br />
o auch Stellen für ungelernte Arbeitskräfte<br />
o ABER: <strong>in</strong>sgesamt Trend zu steigenden Qualifikationsanforderungen<br />
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit: bestimmte Gruppen profitieren<br />
überproportional (höher qualifizierte und jüngere Arbeitskräfte,…)<br />
Verschlechterung der Qualifikationsstruktur des verbleibenden<br />
Arbeitslosenbestands („harter Kern“)<br />
(<strong>Hamburg</strong> 2010: rund 53% der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, 37% mit<br />
abgeschlossener Berufsausbildung, 9% mit akademischer Ausbildung)<br />
Aktivierende Arbeitsmarktpolitik, Qualifizierungsangebote<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für ger<strong>in</strong>g qualifizierte Personen<br />
26
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Problembereiche<br />
Überdurchschnittlicher Anteil ungelernter<br />
Arbeitskräfte <strong>in</strong> jüngeren Altersgruppen<br />
o <strong>Hamburg</strong> 2010: 18% bei 15-24-Jährigen, 8,7%<br />
<strong>in</strong>sgesamt<br />
o Dynamische Arbeitsnachfrage jüngere Arbeitslose<br />
profitieren überproportional bei Abgängen<br />
Ungelernter die Qualifizierung im Blick behalten!<br />
27
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Schul- und Berufsausbildung<br />
Qualifikation als Voraussetzung für Zugang zu beruflicher Weiterbildung<br />
Höhere Bildungs- und Studierneigung z.B. Anteil der Schulabgänger mit<br />
Hochschulreife (<strong>Hamburg</strong> 2010: 49%, 2000: 32,8%)<br />
(2009: <strong>Hamburg</strong>: 44,6%, Deutschland: 30,3%, westdeutsche Bundesländer: 28,3%)<br />
Problembereiche<br />
Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss (<strong>Hamburg</strong> 2010: 7,7% - 1.220)<br />
(2009: <strong>Hamburg</strong>: 7,9% (1.213 Personen), Deutschland: 6,6%, westdeutsche Bundesländer:<br />
6,1%)<br />
Ausbildungs- und Studienabbrüche z.B. gelöste Ausbildungsverträge<br />
(2008: <strong>Hamburg</strong>: 22,6% [2000: 24,2%, 2005: 19,8%], Deutschland: 21,5%, westdeutsche<br />
Bundesländer: 20,5%)<br />
Durchlässigkeit des Bildungssystems<br />
(K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, aus bildungsfernen Elternhäusern Ziel: Entkoppelung der<br />
Bildungschancen vom sozialen Status der Eltern)<br />
28
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Erwerbsbeteiligung<br />
Erwerbsquoten nach Geschlecht und Alter, 2010<br />
<strong>in</strong> %<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
0,0<br />
Frauen Männer<br />
15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65-70<br />
Alter <strong>in</strong> Jahren<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Buch, T.; Meier, H.; Stöckmann, A. (2010): Demografischer Wandel: Auswirkungen auf den <strong>Hamburg</strong>er<br />
Arbeitsmarkt. <strong>IAB</strong>-Regional Nord, Nr. 01/2010.<br />
29
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Internationale Wanderung<br />
Zuwanderungspotential aus dem Ausland?<br />
Öffnung des Arbeitsmarktes für Arbeitskräfte aus den osteuropäischen EU-<br />
Staaten, jedoch: Potenzial nicht überbewerten!<br />
Übergangsregelungen – Umlenkung der Wanderungsströme (UK,<br />
Irland,…) nachhaltige Auswirkungen z.B. durch Netzwerkeffekte<br />
Aspekte für die zukünftige Entwicklung:<br />
Verbesserung Arbeitsmarktsituation Deutschlands relativ zu anderen<br />
europäischen Arbeitsmärkten<br />
Westdeutsche Agglomerationsräume besonders attraktiv <strong>Hamburg</strong><br />
Relativ hohes Qualifikationsniveau der osteuropäischen Arbeitskräfte<br />
Steigende Zuwanderung aus südeuropäischen EU-Ländern?<br />
30
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
Unterdurchschnittliche Weiterbildungsbeteiligung – Faktoren:<br />
o Alter<br />
o Qualifikationsniveau<br />
o Erwerbsbeteiligung – Arbeitsmarktnähe, Teilzeitbeschäftigung<br />
o Tätigkeit, Stellung im Beruf<br />
o Migrationsh<strong>in</strong>tergrund (nur 1. Generation)<br />
o E<strong>in</strong>kommen<br />
o Betriebsgröße (aber KMU nicht homogen)<br />
o Familiärer H<strong>in</strong>tergrund (K<strong>in</strong>derbetreuung, Pflege)<br />
Ger<strong>in</strong>ge Beteiligung durch Qualifikationsdefizite Verschärfung <strong>von</strong><br />
Qualifikationsdefiziten und Vertiefung <strong>von</strong> Qualifikationsunterschieden<br />
31
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
Hoher Anteil <strong>von</strong> Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong> großes<br />
zu erschließendes Potential<br />
Überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit, unterwertige Beschäftigung durch<br />
fehlende oder nicht anerkannte Qualifikation, unterdurchschnittliche<br />
Weiterbildungsbeteiligung drohende Dequalifizierung<br />
Fehlende Anerkennung der im Ausland erworbenen Abschlüsse: fast 30%<br />
der ALG II BezieherInnen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund mit ausländischem<br />
Abschluss ohne Anerkennung (Brussig et al. 2009)<br />
Sprachprobleme beh<strong>in</strong>dern berufliche Qualifizierung und Integration <strong>in</strong><br />
Arbeitsmarkt, ABER: Deutschkenntnisse nur notwendige, ke<strong>in</strong>e<br />
h<strong>in</strong>reichende Voraussetzung Qualifizierungsangebote!<br />
32
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Jahres- und Lebensarbeitszeit<br />
Arbeitsumfang <strong>von</strong> Erwerbstätigen (15-64 Jahre) Durchschnittlich<br />
geleisteten Wochenarbeitsstunden <strong>von</strong> Teilzeitbeschäftigten<br />
o <strong>Hamburg</strong> 2009: Männer 19,0 Std., Frauen 19,6 Std.<br />
o Deutschland 2009: Männer 17,5 Std., Frauen 18,6 Std.<br />
Potential zur Steigerung!<br />
<strong>IAB</strong> Kurzbericht 09/2011:<br />
Frauen würden gerne länger arbeiten: Fast 50% der teilzeitbeschäftigten<br />
Frauen würden die vere<strong>in</strong>barte Arbeitszeit gerne deutlich ausweiten!<br />
Handlungspotential: K<strong>in</strong>derbetreuung, familienfreundliche<br />
Arbeitszeitmodelle, berufliche Weiterbildung, …<br />
Quelle: Mikrozensus.<br />
33
Qualifikation<br />
Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage nach beruflichen<br />
Bildungsabschlüssen 2003-2020, Deutschland<br />
ohne abgeschlossene<br />
Berufsausbildung<br />
mit abgeschlossener<br />
Berufsausbildung<br />
mit Meister-/Techniker-/<br />
Fachschulabschluss<br />
mit Fachhochschulabschluss<br />
mit Universitätsabschluss<br />
Quelle: Quelle: Bon<strong>in</strong> et al. (2007)<br />
-798<br />
Veränderung 2003/2020<br />
(Personen <strong>in</strong> Tsd.)<br />
-57<br />
542<br />
885<br />
1.176<br />
-1.000 -500 0 500 1.000 1.500<br />
34
Demografische Entwicklung<br />
Pendlerverflechtungen <strong>Hamburg</strong> (Juni 2010)<br />
Beschäftigte <strong>in</strong>sgesamt:<br />
ca. 820.200<br />
Quelle: Beschäftigungsstatistik der BA; eig. Berechnungen<br />
E<strong>in</strong>pendler :<br />
ca. 313.300<br />
Auspendler:<br />
ca. 94.600<br />
Pendlersaldo:<br />
ca. 218.700<br />
35
Ansatzpunkte der Fachkräftesicherung<br />
Jahres- und Lebensarbeitszeit<br />
Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte Frauen, 2010<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Ost (e<strong>in</strong>schl. Berl<strong>in</strong>)<br />
Deutschland<br />
West (ohne Berl<strong>in</strong>)<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
68,6<br />
68,4<br />
67,9<br />
64,8<br />
64,0<br />
61,4<br />
Quelle: Beschäftigungsstatistik der BA eigene Berechnungen<br />
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen<br />
31,3<br />
31,5<br />
32,0<br />
35,1<br />
36,0<br />
38,5<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Vollzeitbeschäftigt Teilzeitbeschäftigt<br />
Teilzeitbeschäftigte Frauen<br />
<strong>in</strong> <strong>Hamburg</strong>: ~120.000<br />
36