24.08.2013 Aufrufe

Liquidität - esf-epm

Liquidität - esf-epm

Liquidität - esf-epm

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Liquidität</strong><br />

<strong>Liquidität</strong><br />

Stand: 04/2009<br />

In der Betriebswirtschaftslehre ist <strong>Liquidität</strong> die Fähigkeit, seine laufenden Kosten wie eingehende Rechnungen, anstehende<br />

Daueraufträge etc. fristgerecht und uneingeschränkt bezahlen zu können.<br />

Auch für die Umsetzung eines ESF-Projektes ist es wichtig, die <strong>Liquidität</strong> für das Projekt im Auge zu behalten. Bei<br />

großen Trägern mögen die Ein- und Auszahlungen im Rahmen eines ESF-Projektes möglicherweise zwar nicht entscheidend<br />

ins Gewicht fallen, doch gibt es im Rahmen der Umsetzung eines ESF-Projektes auch Vorgaben zum Abruf<br />

und Verbrauch abgerufener Mittel. (siehe Arbeitshilfen Mittelanforderung und zeitnaher Mittelabfluss).<br />

Für kleinere Träger, für die die Einnahmen und Ausgaben im Rahmen des ESF-Projektes einen großen Anteil an<br />

dem gesamten Finanzvolumen ausmachen, ist eine gute <strong>Liquidität</strong>splanung von entscheidender Bedeutung. Die eingehenden<br />

Kontoauszüge im Blick zu behalten ist nicht ausreichend.<br />

Für eine gute <strong>Liquidität</strong>splanung spielt der Faktor Zeit eine besondere Rolle. Ein Träger kann trotz erfolgreicher Arbeit<br />

(z.B. ausreichend Teilnehmer, gute Erlöse aus angebotenen Dienstleistungen) in <strong>Liquidität</strong>sschwierigkeiten<br />

kommen, z.B. wenn Zahlungen der Zuschussgeber für die Teilnehmer sehr lange auf sich warten lassen, Kunden,<br />

die im Rahmen des Projektes Dienstleistungen empfangen, ihre Rechnungen nicht oder zu spät begleichen. Dann<br />

kann der Träger evtl. keine Zahlungen seinerseits leisten (z.B. Gehälter, Honorarrechnungen, Steuern und Sozialversicherungsabgaben<br />

etc.).<br />

Die Bearbeitung der Mittelanforderung durch die L-Bank kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere die<br />

Auszahlung des Endbetrages nach Abgabe des Verwendungsnachweises kann 3-4 Monate dauern. Somit ist oft die<br />

<strong>Liquidität</strong> im Folgejahr bzw. nach Abschluss des Projektes gefährdet. Unter diesem Gesichtspunkt sollte stets vor<br />

Ende des Kalenderjahres geprüft werden, ob eine Mittelanforderung bis 85 % der bewilligten Summe beantragt wird.<br />

Nach Abschluss des Kalenderjahres ist dies nicht mehr möglich.<br />

Daher muss die <strong>Liquidität</strong> eines ESF-Projektes bzw. dessen Trägers systematisch geplant und überwacht werden.<br />

Dies geschieht mit Hilfe einer <strong>Liquidität</strong>splanung, die mindestens drei Monate umfassen sollte. Unabdingbare Voraussetzung<br />

hierfür ist die exakte Planung sowie Kontrolle sämtlicher im Projekt anfallender Ein- und Ausgaben,<br />

geordnet nach deren Zahlungsterminen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass diese auch einen Zahlungsfluss<br />

auslösen. Abschreibungen sind zwar Kosten, verursachen jedoch keinen Zahlungsfluss. Das Arbeitslosengeld II der<br />

Teilnehmer als Kofinanzierung sind Einnahmen, aber ohne echten Geldeingang. Wie bereits erwähnt ist auch der<br />

Zeithorizont zu beachten, Rechnungen die am Monatsende gestellt werden, gehen zwar in diesem Monat in das Ergebnis<br />

ein, der Zahlungsfluss und damit die Verbesserung der <strong>Liquidität</strong> geschieht möglicherweise erst zum Ende<br />

des Folgemonats. Für ESF Träger ist es auch gut zu wissen, wie die Zahlungsmoral der Geber der Kofinanzierung<br />

ist: Wann bekomme ich nach einem Mittelabruf mein Geld? Entsprechend sind auch Ausgaben, z.B. eingehende Lieferantenrechnung<br />

unter Berücksichtigung des Zeithorizontes zu sehen. Diese kann auch erst zum Ende des Zahlungszieles<br />

beglichen werden, es sei den es wird Skonto angeboten. Wird dies nicht genutzt, kann der entsprechen-<br />

Arbeitshilfen von A bis Z www.<strong>esf</strong>-<strong>epm</strong>.de Seite 1 von 1<br />

© EPM


<strong>Liquidität</strong><br />

Stand: 04/2009<br />

de Skonto-Betrag nicht als förderfähige Kosten anerkannt werden. In der Regel sind die Ausgaben-Posten gleichmäßig<br />

über die einzelnen Monate der Planperiode verteilt. Dazu kommen aber Auszahlungen, die nur zu bestimmten<br />

Terminen fällig werden: z.B. Versicherungen. Diese werden für den betreffenden Monat von den verfügbaren Zahlungsmitteln<br />

abgezogen.<br />

Aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben ergibt sich der monatliche Überschuss (Überdeckung) oder auch<br />

ein Fehlbetrag (Unterdeckung). Letzterer sollte sofort behoben werden z.B. durch einen Mittelabruf bei der L-Bank<br />

oder anderer Kofinanzierungsgeber, Verhandlungen mit der Bank über eine Ausweitung der Kreditlinie. Letzteres ist<br />

allerdings teuer und nicht förderfähig. Daher empfiehlt sich vor allem ein frühzeitiges Einwirken auf die Zahlungsmoral<br />

der Kunden.<br />

Arbeitshilfen von A bis Z www.<strong>esf</strong>-<strong>epm</strong>.de Seite 2 von 2<br />

© EPM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!