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PRAG – EINE BESONDERE FAHRT - Ernst-Reuter-Schule 1

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Jahrbuch 2008<br />

<strong>PRAG</strong> <strong>–</strong> <strong>EINE</strong> <strong>BESONDERE</strong> <strong>FAHRT</strong><br />

Lisa Hackenberg, Sina Oetken<br />

Oh ja, unser Abschlussfahrt nach Prag war wirklich eine besondere Fahrt. Das Abenteuer<br />

begann bereits am Bahnhof mit den Irrungen und Wirrungen der richtigen<br />

Waggons.<br />

Die ersten Gedanken bei der<br />

Erinnerung an unsere<br />

Abschlussfahrt richten sich allerdings<br />

für die meisten und so auch<br />

für mich sicherlich an das<br />

schlechte Wetter (Regen, Regen,<br />

Regen) und die zumeist daraus<br />

resultierende leicht angespannte<br />

Stimmung.<br />

Doch wenn die Erinnerung an das Unangenehme nachlässt, dann erscheinen Bilder<br />

vor meinem inneren Auge, hauptsächlich Bilder von einer beeindruckenden und auch<br />

schönen Stadt, die ich vom 24.9.07 an 5 Tage lang, zumindest teilweise, kennen lernen<br />

durfte.<br />

Kennen lernen kann man Prag eigentlich nur mit dem Stadtplan in der Hand.<br />

Deutsch wird dort nämlich keineswegs überall gesprochen und Englisch höchstens<br />

rudimentär. Der gewöhnliche Dialog im Supermarkt: „Do you speak English?“ “Yes“<br />

“Where may I find salad?“ „Salaaaaad?, what?“ Zudem findet man eigentlich die<br />

schönsten Plätze, wenn man sich in Prag verläuft. Das passiert zum Glück selbst mit<br />

Stadtplan gerade zu Anfang häufiger.<br />

Seite 90 <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1


Jahrbuch 2008<br />

Das stärkste Bild ist das von rasenden<br />

Straßenbahnwagen, die voll mit<br />

Menschen und mit scheinbar<br />

willkürlich beschleunigenden und<br />

bremsenden Fahrern durch die Stadt<br />

brausen. Gut festhalten ist nur zu<br />

empfehlen, denn irgendwie wirken die<br />

Fahrer so, als hätten sie ihren Spaß<br />

daran die Passagiere mal ordentlich<br />

durchzuschaukeln. Und so kommt man gelegentlich dazu, sich auch mit dürftigem<br />

Prager Frühstück im Bauch rundum satt zu fühlen… Wenn man sich daran gewöhnt<br />

hat, kann das „surfen“ in der Prager Bahn auch Spaß machen, vor allem in einem<br />

leeren Wagon nachts um halb zwölf, wo man schreien kann wie in der Achterbahn,<br />

wenn einem gerade danach ist.<br />

Das zweite Bild, das vor meinen Augen erscheint, ist Prag in der Dunkelheit vom Ufer<br />

der Moldau aus gesehen. Ein atemberaubender Blick auf den Fluss, die zahlreichen<br />

Brücken, die er passiert und das erleuchtete Ufer entstehen wieder in meiner<br />

Erinnerung. Seufzzzz…<br />

Und wenn ich schon bei Brücken und dem Fluss bin, muss<br />

ich natürlich auch die Karlsbrücke erwähnen, eine der Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt. Doch wie Sehenswürdigkeiten<br />

es so an sich haben, ist sie voll von Touristen und<br />

Händlern, die einem einmalige Andenken andrehen wollen.<br />

Dennoch war natürlich ein Besuch für uns Pflicht. Ja, man<br />

muss die Karlsbrücke eben gesehen haben. Allerdings<br />

kann es sehr wohltuend sein, am kleinseiter Ende einfach<br />

auf die „Fluchttreppe“ seitlich der Brücke auszuweichen.<br />

Vor allem das Zusammenbleiben in einer großen Gruppe, eigentlich von mehr als<br />

zwei Personen, erfordert nämlich äußerste Aufmerksamkeit.<br />

<strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 Seite 91


Jahrbuch 2008<br />

Jetzt, nachdem ich mich näher mit der Fahrt beschäftige, erscheinen noch mehr Bilder.<br />

Zum Beispiel haben wir uns auch auf die Spuren Kafkas begeben und versucht<br />

Prag durch seine Augen zu sehen und zu erleben o.k., Frau Huster hat uns dazu natürlich<br />

angeleitet, aber viele von uns haben sich tatsächlich wenigstens nachträglich<br />

dafür interessiert, so dass einige verdächtig Kafka-mäßig gute Teste entstanden.<br />

Dank Frau Doberschütz hatten wir ja einen wunderbaren Kreativauftrag (Nein, keine<br />

Hausaufgaben ☺ )oder wir waren im jüdischen Viertel unterwegs das sehenswert ist<br />

und zudem auch eine der wenigen Wechselstuben beherbergt, an denen man nicht<br />

über den Tisch gezogen wird und haben das „wunderschöne und sehenswerte“ Glockenspiel<br />

am Rathaus genossen, das vor allem Menschentrauben zu bieten hat.<br />

Sonst ist das Interessanteste daran wohl das Ohrenbetäubende Quietschen zu Beginn,<br />

wenn die rostigen Türen sich öffnen.<br />

Wir haben also trotz des schlechten Wetters eine Menge gesehen, vor allem auch<br />

außergewöhnliche Dinge: Stadtführung bei Regen, Blick auf die Stadt bei dichtem<br />

Nebel (sehr weiß) Spiegelkabinett in klitschnassen Jeans, nettes Lokal um Mitternacht<br />

(Schlüsselklappernde Kellner inklusive), alter Friedhof… und einen guten ersten<br />

Eindruck von der Stadt bekommen, die manche von uns und ich sicherlich irgendwann<br />

noch einmal besuchen werden.<br />

Die Fahrt nach Prag war eine besondere<br />

Fahrt, denn sie war wahrscheinlich<br />

die letzte Klassenfahrt<br />

unseres Lebens und so hoffe ich,<br />

dass die meisten sie in guter Erinnerung<br />

behalten und jeder ein paar<br />

Bilder für sich mitnimmt, an die er<br />

sich gerne erinnert und die, die<br />

Gedanken an schlechtes Wetter<br />

und angespannte Stimmung auf lange Sicht vergessen lassen.<br />

Seite 92 <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1

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