MEIN ERSTES JAHR AN DER ERS 1 - Ernst-Reuter-Schule 1
MEIN ERSTES JAHR AN DER ERS 1 - Ernst-Reuter-Schule 1
MEIN ERSTES JAHR AN DER ERS 1 - Ernst-Reuter-Schule 1
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<strong>MEIN</strong> <strong><strong>ERS</strong>TES</strong> <strong>JAHR</strong> <strong>AN</strong> <strong>DER</strong> <strong>ERS</strong> 1<br />
Monika Schmidt-Dietrich<br />
Jahrbuch 2008<br />
Schon vorbei, ein ganzes Schuljahr vorbei, mein erstes Jahr als Schulleiterin verging<br />
wie im Flug....<br />
Als ich zum ersten Mal seit Jahrzehnten im November 2006 auf dem Weg in die<br />
<strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong> <strong>Schule</strong> war, um mit meiner Vorgängerin, Frau Christ, zu sprechen,<br />
betrachtete ich die U-Bahn- Stationen zwischen Heddernheim und der Nordwest-<br />
Stadt, die Außenfassaden der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong>n, die abgeblätterte Farbe an der<br />
Eingangstür: mein bisheriger Schulweg führte durch den Wald, meine ehemalige<br />
<strong>Schule</strong> war gerade frisch saniert: würde ich mich hier wohl fühlen?<br />
Aber dann betrat ich das Gebäude, stieg in den ersten Stock, war beeindruckt von<br />
großen Hallen, von der Ruhe, von dem Grün vor den Fenstern und den freundlichen<br />
Räumen und nach dem Gespräch mit Frau Christ war mir klar - wenn ich denn<br />
überhaupt je Schulleiterin werden wollen würde, dann an dieser <strong>Schule</strong>.<br />
An diesem Eindruck hat sich nichts geändert. Auch wenn im Moment die <strong>Ernst</strong>-<br />
<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> meine Träume bestimmt , ich im Schlaf mit Kollegen diskutiere,<br />
erschreckt aufwache, weil ich fürchte, eine wichtige Information nicht rechtzeitig<br />
<strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 Seite 9
Jahrbuch 2008<br />
weiter zu gegeben zu haben, ich<br />
abends um 6 glücklicherweise nun<br />
doch die Dezernentin im Staatlichen<br />
Schulamt erreiche, aber die offenen<br />
Fragen immer noch nicht beantwortet<br />
bekomme: ich fühle mich trotzdem am<br />
richtigen Ort angekommen und gut<br />
aufgehoben.<br />
Das hat vor allem damit zu tun, dass<br />
es an dieser <strong>Schule</strong> so viele Menschen gibt, die sich mit den spezifischen<br />
Bedingungen, Ausgangsvoraussetzungen und Entwicklungsschwerpunkten in hohem<br />
Maße identifizieren. Der Umgang miteinander ist, von Ausnahmen abgesehen ,<br />
freundlich , konstruktiv, unterstützend, und manchmal kann man auch einfach<br />
miteinander lachen. Das heißt nicht, dass es keine Konflikte gibt, und vielleicht<br />
müssten wir uns in einer positiven Konfliktkultur auch noch ein bisschen weiter<br />
entwickeln: trotzdem erlebe ich die Orientierung an gemeinsamen Zielvorstellungen<br />
als eine tragfähige Basis, die auch unterschiedliche Strategien und persönliche<br />
Neigungen aushält.<br />
Am stärksten beeindruckt mich allerdings die ausgeprägte Orientierung der<br />
Schulkultur an den Erfordernissen und Voraussetzungen der Schülerschaft. Vielleicht<br />
bin ich in diesem Punkt nach wie vor zu sehr Lehrerin und an den Bedürfnissen der<br />
Schülerinnen und Schüler orientiert, aber ich bin fest davon überzeugt, dass in dem<br />
Spagat zwischen Förderung der individuellen Möglichkeiten und den Forderungen<br />
zentralen Abschlussprüfungen die überzeugende Stärke dieser <strong>Schule</strong> besteht.<br />
Und mich beeindrucken die Schülerinnen und Schüler: ihr Umgang miteinander, ihre<br />
Fähigkeiten Gestaltungsspielräume zu nutzen und Verantwortung zu übernehmen,<br />
ihr Interesse auch an außerunterrichtlichen Aktivitäten und ihr Engagement für<br />
gemeinsame Ziele. Was mich persönlich besonders positiv berührt, ist ihr Zutrauen<br />
und Vertrauen, mit dem sie mir auch nach dieser kurzen Zeit begegnen.<br />
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Jahrbuch 2008<br />
Natürlich wünsche ich mir, dass ich in Zukunft mit etwas mehr Gelassenheit meinen<br />
Schulleitungsalltag bewältigen werde, aber ich wünsche mir neben der Erhaltung<br />
bewährter Traditionen (wie zum Beispiel das Jahrbuch) auch spannende und<br />
konstruktive neue Projekte und Arbeitsvorhaben, die die Stärken der <strong>Schule</strong> weiter<br />
ausbauen und die noch nicht so gut gelingenden Prozesse verbessern. Dafür würde<br />
ich auch aufregende Schulträume und die ein oder andere verkürzte Nacht in Kauf<br />
nehmen.<br />
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