23.08.2013 Aufrufe

Der Inspektionsbericht - Ernst-Reuter-Schule 1

Der Inspektionsbericht - Ernst-Reuter-Schule 1

Der Inspektionsbericht - Ernst-Reuter-Schule 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hessisches Kultusministerium<br />

Institut für Qualitätsentwicklung<br />

Bericht<br />

zur Inspektion der<br />

<strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I<br />

Oberstufengymnasium<br />

in Frankfurt am Main<br />

Schulbesuch: vom 22.4. bis 24.04.2008<br />

Schulnummer: 6001<br />

Inspektionsteam: Claudia Henning<br />

Susann Hertz<br />

Frank Holzamer


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

2 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Inhalt:<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

1. Erhebungsmethoden und -instrumente 6<br />

2. Charakteristische Merkmale der <strong>Schule</strong> 13<br />

2.1 Stärken der <strong>Schule</strong> 13<br />

2.2 Schwächen der <strong>Schule</strong> 14<br />

3. Qualitätsprofil der <strong>Schule</strong> 15<br />

3.1 Voraussetzungen und Bedingungen 15<br />

3.2 Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 20<br />

3.3 Führung und Management 24<br />

3.4 Professionalität 29<br />

3.5 Schulkultur 32<br />

3.6 Lehren und Lernen 38<br />

3.7 Ergebnisse und Wirkungen 49<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 3


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

4 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Vorwort<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Die externe Evaluation von <strong>Schule</strong> basiert auf dem „Hessischen Referenzrahmen Schul-<br />

qualität“ 1 (HRS). Bei der Schulinspektion werden ausgewählte (priorisierte) Qualitätskrite-<br />

rien dieses Referenzrahmens betrachtet und als Ausgangspunkt für die Evaluation genutzt.<br />

Die Dokumentation dieser Kriterien sowie die Darstellung des Verfahrens der Schulinspek-<br />

tion sind dem HRS und dem „Handbuch Schulinspektion“ 2 zu entnehmen.<br />

Im folgenden Bericht werden die vom Evaluationsteam ermittelten Befunde dargestellt und<br />

der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I sowie der zuständigen Schulaufsicht übergeben. Im ersten Teil<br />

werden die verwendeten Erhebungsinstrumente und -methoden der Schulinspektion be-<br />

schrieben. Dazu wird auch eine zusammenfassende Tabelle präsentiert, die einen Über-<br />

blick darüber verschafft, welche Qualitätskriterien mit welchen Evaluationsinstrumenten<br />

erfasst wurden. Im zweiten Teil werden die charakteristischen Merkmale der <strong>Schule</strong> ge-<br />

nannt. Hier werden zentrale Stärken und Schwächen formuliert. <strong>Der</strong> dritte Teil enthält die<br />

ausführliche Beschreibung der Evaluationsbefunde für die sieben Qualitätsbereiche des<br />

HRS.<br />

Das Evaluationsteam bedankt sich bei allen an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I arbeitenden Per-<br />

sonen für die freundliche Aufnahme und die Unterstützung dieser Evaluationsmaßnahme.<br />

1 Hessischer Referenzrahmen Schulqualität (HRS). Qualitätsbereiche – Qualitätsdimensionen – Qua-<br />

litätskriterien. Zweite Fassung, Februar 2007.<br />

http://www.iq.hessen.de<br />

2 Handbuch Schulinspektion, Informationen zu Konzept, Verfahren und Ablauf der Schulinspektion in<br />

Hessen. Zweite veränderte Auflage vom Oktober 2007.<br />

http://www.iq.hessen.de<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 5


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

1. Erhebungsmethoden und -instrumente<br />

Das Evaluationsteam bediente sich bei der Inspektion der bei Evaluationen im Bildungsbe-<br />

reich üblichen Datenerhebungsmethoden Dokumentenanalyse, Fragebögen, Beobachtun-<br />

gen und Interviews.<br />

■ Erhebungsbogen<br />

Dem Team der Schulinspektion stand zur Vorbereitung des Schulbesuchs zunächst ein von<br />

der Schulleitung ausgefüllter Erhebungsbogen mit<br />

• Grunddaten der <strong>Schule</strong>,<br />

• Angaben zu Schülerinnen und Schülern sowie<br />

• Angaben zum Personal zur Verfügung.<br />

■ Dokumentenanalyse<br />

Grundlage des Berichts waren folgende Dokumente:<br />

• Schulprogramm (Stand 2007/2008)<br />

• Konzeptpapiere (u. a. Berufsorientierung, Medien, Kompensation- und Sprachförderung,<br />

Vertretung, Fortbildungskonzept Mai 2007)<br />

• Auszüge aus Konferenzprotokollen<br />

• Ordner „Dokumentationen“ (u. a. mit Geschäftsverteilungsplan, Jahresplan, Vertre-<br />

tungskonzept 2005/06,<br />

• Kurshefte, Kursarbeiten (Stichproben)<br />

• Bericht der Berufsorientierungswochen (Stichproben)<br />

• Information für neue Kolleginnen und Kollegen<br />

• Stunden- und Lehrerpläne inklusive der aktuellen Vertretungspläne<br />

• Interaktive Multimediapräsentation des Schulprofils der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1<br />

• Publikation „Begegnung und Dialog“ von Angelika Rieber<br />

• Schülerzeitung EXIL<br />

• Jahrbuch der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I<br />

• Pressemappe<br />

6 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


■ Fragebögen<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Zur Beurteilung der <strong>Schule</strong> wurde mit den Eltern, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schü-<br />

lern eine Online-Befragung durchgeführt. Den Eltern wurden dabei 21 Fragen, den Schüle-<br />

rinnen und Schülern 40 und den Lehrkräften 56 Fragen zu den Qualitätsbereichen des Hes-<br />

sischen Referenzrahmens Schulqualität gestellt. Bei den gestellten Fragen handelt es sich<br />

um geschlossene Fragen, die mit den Antwortkategorien „trifft überhaupt nicht zu“, „trifft<br />

eher nicht zu“, „trifft eher zu“, „trifft genau zu“ zu bewerten waren. Die Eltern hatten in ihrem<br />

Fragebogen zusätzlich die Möglichkeit, mit der Antwortkategorie „ich weiß nicht“ zu bewer-<br />

ten.<br />

Diejenigen Fragen, die sich inhaltlich auf die gleichen Qualitätsmerkmale der <strong>Schule</strong> bezie-<br />

hen, werden bei jeder der befragten Gruppen zu Dimensionen zusammengefasst. Dement-<br />

sprechend werden die Ergebnisse der Befragung im Folgenden auf der Ebene der Dimen-<br />

sionen zusammenfassend dargestellt.<br />

Zwei Kennwerte sind für das Verständnis der Befragungsergebnisse zentral:<br />

• Mittelwert (mw): Jeder Antwortkategorie und damit jeder Antwort auf eine Frage<br />

des Fragebogens ist ein Zahlenwert von 1 = „trifft überhaupt nicht zu“ bis 4 = „trifft<br />

genau zu“ zugeordnet. <strong>Der</strong> Mittelwert beschreibt die durchschnittliche Bewertung ei-<br />

ner Dimension. Unterschiede zwischen den mittleren Bewertungen durch die Befra-<br />

gungsgruppen sind bei Werten von mw > 0,7 als bedeutsam anzusehen. Mittelwerte<br />

ab 3,5 und größer sind sehr positiv einzustufen, zwischen 2,7 und 3,4 eingeschränkt<br />

positiv, zwischen 2,4 und 2,6 befinden sich die Mittelwerte im mittelmäßigen Be-<br />

reich, zwischen 1,6 und 2,3 im eher negativen Bereich und 1,5 oder kleiner im deut-<br />

lich schwachen und negativen Bereich.<br />

• Standardabweichung/Streuung (s): Die Standardabweichung/Streuung gibt Auf-<br />

schluss darüber, wie einheitlich oder uneinheitlich die befragten Personen auf eine<br />

Frage antworten. Bei Werten von s > 0,7 ist das Antwortverhalten als uneinheitlich<br />

zu bezeichnen.<br />

Die Fragebögen wurden von 29 Elternteilen (die Zahl entspricht einer Quote von ca. 6,3 %<br />

der Elternschaft bezogen auf die Anzahl der Schülerinnen und Schüler), von 23 Lehrkräften<br />

(ca. 51 % des Kollegiums) und von 77 Schülerinnen und Schülern (ca. 16,7 % der Schüler-<br />

schaft) bearbeitet.<br />

Verantwortlich für die Organisation der Befragung der jeweiligen Befragungsgruppen war<br />

die Schulleiterin. Die schulischen Gremien sollten dabei einbezogen werden. Die Erhebung<br />

ist keine repräsentative Befragung.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 7


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

■ Präsentation der <strong>Schule</strong><br />

Zusätzlich hat die <strong>Schule</strong> dem Inspektionsteam gegenüber ihr besonderes Profil in einer<br />

einstündigen Präsentation dargestellt.<br />

■ Interviews<br />

Im Rahmen der Nutzung der Erhebungsmethode Interview wurden jeweils 30- bis<br />

100-minütige Interviews einem Leitfaden folgend mit den unten genannten Mitgliedern der<br />

Schulgemeinde der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I geführt:<br />

• der Schulleiterin, der stellvertretenden Schulleiterin und der erweiterten Schulleitung<br />

(Studienleitung und kommissarische Fachbereichsleitung I)<br />

• fünf Lehrkräften (darunter Fachsprecher, Personalrat, Mitglieder von AGIL, FH-<br />

Verbindungslehrkraft)<br />

• dem nichtpädagogischen Personal (eine Verwaltungsangestellte, ein Schulhausverwal-<br />

ter, eine Schulhausverwalterin)<br />

• drei Schülerinnen und drei Schülern der Jahrgänge 11-13 (darunter zwei Schulspreche-<br />

rinnen, ein Stufensprecher)<br />

• zwei Müttern und drei Vätern der Jahrgänge 11-13 (darunter ein <strong>Schule</strong>lternbeiratsvor-<br />

sitzender, zwei Mitglieder des Klassenelternbeirats)<br />

■ Unterrichtsbesuche, Gelände- und Gebäuderundgang<br />

Es wurden 40 Unterrichtssequenzen bei verschiedenen Lehrkräften beobachtet. Alle Jahr-<br />

gänge sowie nahezu alle Fächer konnten berücksichtigt werden, wobei eine zu den schuli-<br />

schen Anteilen proportionale Verteilung annähernd realisiert werden konnte. Einzelne Beo-<br />

bachtungskriterien konnten nicht in allen Sequenzen bewertet werden. In diesen Fällen ist<br />

der Umfang der Stichprobe(n) entsprechend geringer. Das Evaluationsteam bewertet die<br />

Kriterien des Qualitätsbereichs VI des Referenzrahmens auf einer vierstufigen Skala. Die<br />

Ausprägungsvarianten sind von 1 („trifft überhaupt nicht zu“), 2 („trifft in Ansätzen zu“), 3<br />

(„trifft weitgehend zu“) bis 4 („trifft vollständig zu“) hinterlegt.<br />

Vergleichbar zur Auswertung der Fragebögen werden auch hier Mittelwerte und Streuungen<br />

sowohl für die Kriterien als auch für die übergeordneten Dimensionen angegeben. <strong>Der</strong> Mit-<br />

telwert beschreibt dabei die durchschnittliche Bewertung des Kriteriums bzw. der Dimension<br />

gemittelt über alle von den verschiedenen Inspektorinnen und Inspektoren beobachteten<br />

8 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Unterrichtssequenzen. Die Streuung drückt aus, wie unterschiedlich die Beobachtungen im<br />

Hinblick auf einzelne Kriterien bezogen auf alle besuchten Unterrichtseinheiten sind.<br />

<strong>Der</strong> Schulgelände- und Gebäuderundgang wurde gemeinsam mit der Schulleiterin, der<br />

Schulhausverwalterin und einer Vertretung des Schulträgers durchgeführt.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 9


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

■ Verwendete Datenquellen für die einzelnen Qualitätsbereiche<br />

QB I<br />

QB II<br />

QB III<br />

QB IV<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

10 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008<br />

Lehrkräfte<br />

Voraussetzungen und<br />

Bedingungen ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

1. Schulprogramm<br />

1.2 Schulprogramm als<br />

Arbeitsgrundlage ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

2. Evaluation<br />

2.2 Evaluation als Steuerinstrument<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3. Konzepte und Entwicklungsschwerpunkte<br />

3.2 Ermittlung erforderlichen<br />

Handlungsbedarfs<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

1. Schulmanagement<br />

1.1 Umsetzung verbindlicher<br />

Vorgaben ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

1. Schulmanagement<br />

1.2 Prinzip von Partizipation,<br />

Delegation, Transparenz<br />

und Effektivität<br />

2. Pädagogische Führung<br />

(„Leadership“)<br />

2.1 Konzept der<br />

„lernenden <strong>Schule</strong>“<br />

2. Pädagogische Führung<br />

(„Leadership“)<br />

2.3 Ausgearbeitetes Personalentwicklungskonzept<br />

1. Erhalt und Weiterentwicklung<br />

beruflicher Kompetenzen<br />

der Lehrkräfte<br />

1.1 Fortbildung der Lehrkräfte<br />

2. Kommunikation und<br />

Kooperation im Kollegium<br />

2.1 Systemat. Weitergabe<br />

von Wissen und Erfahrungen<br />

2. Kommunikation und<br />

Kooperation im Kollegium<br />

2.2 Verständigung über die<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

Schüler Sek. II<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

Nichtpädagog. Personal


QB V<br />

QB VI<br />

QB VII<br />

1. Pädagogische<br />

Grundhaltung<br />

1.2 Freundlicher, wertschätzender<br />

und unterstützender<br />

Umgang<br />

1. Pädagogische<br />

Grundhaltung<br />

1.4 Eröffnung von Gestaltungsspielräumen<br />

und Förderung<br />

von Verantwortungsübernahme<br />

Erhebungsbogen<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

SL-Fragebogen<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 11<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

Schulrundgang<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

2. Schulleben<br />

2.4 Aktive Einbindung der<br />

Eltern ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

2. Schulleben<br />

2.5 Beratungsangebote ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3. Kooperation und Kommunikation<br />

nach außen<br />

3.2 Kooperationen und<br />

Schulpartnerschaften<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

1. Aufbau von fachlichen<br />

und überfachlichen Kompetenzen<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

2. Lernförderliches Klima<br />

und Lernumgebung ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3. Strukturierte und<br />

transparente Lehr- und<br />

Lernprozesse ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

4. Umgang mit heterogenen<br />

Lernvoraussetzungen ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

5. Aktivierung der<br />

Schülerinnen und Schüler ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

1. Erreichen von Kompetenzen<br />

und Abschlüssen<br />

1.1 Erreichen fachlicher Ziele<br />

2. Einverständnis<br />

und Akzeptanz<br />

2.1 Positive Bewertung der<br />

fachlichen und überfachlichen<br />

Lernerträge<br />

2. Einverständnis<br />

und Akzeptanz<br />

2.2 Positive Bewertung des<br />

Erzieherischen Auftrags der<br />

<strong>Schule</strong><br />

3. Nachhaltige Wirkungen<br />

3.1 Erfolgreiches Lernen in<br />

der weiteren Ausbildung<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Bei der Darstellung der Evaluationsergebnisse der <strong>Schule</strong> bezogen auf die sieben Quali-<br />

tätsbereiche werden die Datenquellen für die Qualitätsaussagen im Text nur dann erwähnt,<br />

wenn sie widersprüchliche Informationen enthalten bzw. wenn die Qualitätsaussage nur<br />

durch eine einzelne Datenquelle belegt wird.<br />

Den Beschreibungen der Evaluationsergebnisse für die Qualitätsbereiche wird jeweils eine<br />

solche Tabelle mit den im Qualitätsbereich verwendeten Datenquellen vorangestellt. Dabei<br />

werden nur für die Fragebogen und die Unterrichtsbeobachtungen quantitative Daten in der<br />

Tabelle angegeben. <strong>Der</strong> erste Wert in der Tabelle gibt dabei den Mittelwert (mw) an, der<br />

kursiv geschriebene Wert darunter die Standardabweichung (s).<br />

12 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


2. Charakteristische Merkmale der <strong>Schule</strong><br />

2.1 Stärken der <strong>Schule</strong><br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Die <strong>Schule</strong> rückt die Heterogenität der Schülerschaft hinsichtlich ihrer Herkunft in<br />

den Fokus und bietet besonders zugeschnittene Angebote, um einerseits eine Ori-<br />

entierung für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen und andererseits allen einen<br />

erfolgreichen Lebensweg zu eröffnen.<br />

• Ein positiver zwischenmenschlicher Umgang sowie eine hohe Identifikation aller Be-<br />

teiligten mit der <strong>Schule</strong> prägen das Schulleben.<br />

• Das Prinzip der Klassenteams ermöglicht die intensive Auseinandersetzung mit per-<br />

sönlichen Lebensumständen der Schülerinnen und Schülern.<br />

• Die Schulleitung demonstriert trotz der Kürze der bisherigen Amtszeit mit ihrem<br />

Team in überzeugender Weise planvolles und zielgerichtetes Organisations- und<br />

Verwaltungshandeln.<br />

• Es besteht ein breit angelegtes Beratungsangebot für die Schülerinnen und Schüler.<br />

• Die <strong>Schule</strong> fördert in hohem Maße die Übernahme von Aufgaben und Verantwor-<br />

tung durch die Schülerinnen und Schüler.<br />

• Die <strong>Schule</strong> pflegt gewinnbringend vielfältige Außenkontakte zur Unterstützung der<br />

Schülerinnen und Schüler in der schulischen, persönlichen und berufsorientierenden<br />

Entwicklung.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 13


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

2.2 Schwächen der <strong>Schule</strong><br />

• Eine konkrete <strong>Schule</strong>ntwicklungsarbeit im Sinne von Planung und Verbindlichkeit ist<br />

wenig entwickelt.<br />

• Die außergewöhnlich guten Möglichkeiten des IT-Bereichs werden im Beobach-<br />

tungszeitraum wenig für die Unterrichtsarbeit ausgeschöpft; eine Förderung der Me-<br />

dienkompetenz der Schülerinnen und Schüler ist in den Unterrichtseinblicken nicht<br />

erkennbar.<br />

• <strong>Der</strong> Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen ist im Regelunterricht nicht hin-<br />

reichend und steht in keinem adäquaten Verhältnis zu dem ansonsten vorbildlichen<br />

Angebot interner sowie externer Kompensations- und Fördermaßnahmen der Schu-<br />

le. <strong>Der</strong> Unterricht berücksichtigt wenig die Förderung individualisierten, eigenver-<br />

antwortlichen und kooperativen Lernens.<br />

• Eine Reflexion von Lernzielen, Lernprozessen und Lernergebnissen erfolgt im Re-<br />

gelunterricht nur ansatzweise.<br />

14 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


3. Qualitätsprofil der <strong>Schule</strong><br />

3.1 Voraussetzungen und Bedingungen<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

■ Verwendete Datenquellen für diesen Qualitätsbereich<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 15<br />

Lehrkräfte<br />

Voraussetzungen und<br />

Bedingungen ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

■ Grunddaten der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I<br />

Schulform Oberstufengymnasium<br />

Schulträger: Frankfurt am Main<br />

Eltern<br />

Schulaufsicht: Staatliches Schulamt für die Stadt Frankfurt<br />

■ Schülerinnen und Schüler<br />

Erhebung letzte Herbststatistik bzw. vom Statistik 2006/2007<br />

Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler 429<br />

davon weiblich:<br />

Schülerinnen und Schüler mit Migrations-<br />

hintergrund<br />

Klassen bzw. Kurse pro Jahrgang und ggf.<br />

Schulzweig (SZ) (GY = Gymnasium)<br />

Anzahl:<br />

Schüler Sek. II<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Kein Zugriff auf<br />

Statistikdaten mehr männlich:<br />

Prozentualer Anteil<br />

an Schülerschaft:<br />

60%<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

davon mit Sprachför-<br />

derbedarf:<br />

SZ 5 6 7 8 9 10 11 12 13 ∑<br />

GY 6 6 6<br />

Durchschnittliche Klassenstärke 24 Anzahl Klassenstufen<br />

Schülerinnen und Schüler mit festgestell-<br />

tem sonderpädagogischen Förderbedarf<br />

Schülerinnen und Schüler mit besonderem<br />

Förderbedarf/ Präventive Förderung bei<br />

Körperbehinderte 3 11 + 13<br />

LRS Dyskalkulie<br />

Hochbegabung<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Die Schülerschaft des Jahrgangs 11 rekrutiert sich aus 30 Herkunftsschulen, dadurch exis-<br />

tieren sehr heterogene Ausgangsvoraussetzungen. Etwa 60 % der Schülerinnen und Schü-<br />

ler haben einen Migrationshintergrund. Laut Aussage der Schulleiterin sind insgesamt 14<br />

verschiedene Sprachen unter den Familiensprachen zu verzeichnen; den größten Anteil<br />

haben Schülerinnen und Schüler, deren Familiensprache Russisch oder Türkisch ist.<br />

■ Personal<br />

Die Schulleiterin sowie die stellvertretende Schulleiterin sind erst seit Beginn des Schuljah-<br />

res 2007/08 an der <strong>Schule</strong>.<br />

Erhebung letzte Herbststatistik bzw. vom Stichtag 01.10.2007<br />

• Personal des Landes Hessen Gesamtanzahl: 47<br />

davon weiblich: 27 männlich: 20<br />

Durchschnittsalter der Lehrkräfte Ca. 44<br />

Stammlehrkräfte Anzahl Stunden gesamt<br />

Vollzeitkräfte 31 622<br />

Teilzeitkräfte 11 86<br />

Weitere Lehrkräfte Anzahl Stunden gesamt<br />

Lehrkräfte mit Vertretungsvertrag 1 26<br />

Abordnungen von anderen <strong>Schule</strong>n 6 32<br />

Abordnungen an andere <strong>Schule</strong>n 7 39<br />

Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV)<br />

• Personal des Schulträgers Anzahl Stunden gesamt<br />

Pädagogisches Personal<br />

Nichtpädagogisches Personal<br />

Verwaltungsangestellte 1 40<br />

Schulhausverwalter 4 168 für 2 <strong>Schule</strong>n<br />

• Personal weiterer Träger (z. B. Kirche) Anzahl Stunden gesamt<br />

Funktion: 1 20<br />

16 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


■ Gebäude, Gelände und Ausstattung<br />

Die <strong>Schule</strong> verfügt über eine sehr gute Medienausstattung.<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Es stehen drei videoüberwachte Räume mit insgesamt 32 PC-Arbeitsplätzen für<br />

Schülerinnen und Schüler sowie jeweils einem PC-Arbeitsplatz für Lehrkräfte auf un-<br />

terschiedlichen Etagen zur Nutzung bereit. Zudem befinden sich im Vorraum der<br />

Bibliothek und in der Bibliothek insgesamt 11 PC-Arbeitsplätze („Wissenszentrum“).<br />

• Bei Bedarf kann zusätzlich auf drei mobile Stationen mit Laptop und Beamer zurück<br />

gegriffen werden.<br />

• Über das schuleigene Intranet besteht für alle Schulgemeindemitglieder Zugriff auf<br />

bspw. den „Braintrainer“, auf WiSel-Materialien, auf die Einwahlsoftware für Veran-<br />

staltungen der BO-Woche.<br />

• Die gesamte <strong>Schule</strong> ist vernetzt; in jedem Unterrichtsraum befinden sich mindestens<br />

zwei Netzwerkdosen und ein PC, der jedoch nicht immer funktioniert.<br />

• Die naturwissenschaftlichen Räume sind modern ausgestattet. In einigen davon be-<br />

finden sich fest installierte Beamer. Zudem stehen 12 Laptops für Naturwissenschaf-<br />

ten mit Nutzung eines Accesspoints zur Verfügung. Eine umfangreiche und gut sor-<br />

tierte Sammlung ist vorhanden.<br />

• Eine Schulbibliothek sowie eine recht gut ausgestattete Ganzschriftensammlung ste-<br />

hen der Schülerschaft und den Lehrkräften zur Verfügung. Es besteht kein elektroni-<br />

sches Verwaltungssystem.<br />

Die <strong>Schule</strong> bietet teilweise ausgezeichnete lern- und arbeitsförderliche Räumlichkei-<br />

ten und Ausstattungen.<br />

• Im Verwaltungstrakt befinden sich weitgehend attraktive und funktionale Räume für<br />

die Schulleitungsmitglieder und das Sekretariat.<br />

• Verschiedene Sitz- und Arbeitsmöglichkeiten stehen den Schülerinnen und Schülern<br />

im Foyer des Verwaltungstrakts auf der ersten Etage zur Verfügung. Weitere Auf-<br />

enthaltsmöglichkeiten werden trotz großzügiger Räumlichkeiten - bspw. der „Licht-<br />

halle“ im obersten Geschoss – nicht geboten.<br />

• Ausstellungen von Bildern und Projekten der Schülerschaft befinden sich vor allem<br />

auf der ersten Etage.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 17


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Innenräume der <strong>Schule</strong> sind von Schülerinnen und Schülern mit Wandbemalungen<br />

teilweise sehr ansprechend und freundlich gestaltet.<br />

• Schulmöbel, vor allem Stühle, sind ergänzungsbedürftig.<br />

• Das mit zwei PC-Arbeitsplätzen versehene Lehrerzimmer ist für das Kollegium zu<br />

klein. Für Gesamtkonferenzen muss daher auf andere Räumlichkeiten (bspw. Mu-<br />

sikraum oder Aula) ausgewichen werden.<br />

• Das auf dem Schulgelände befindliche gut ausgestattete Schultheaterstudio ermög-<br />

licht im Rahmen des Faches ‚Darstellendes Spiel’ vielfältige Theatererfahrungen für<br />

Akteure und Zuschauer. Aufgrund der häufigen Nutzung des Theaterstudios durch<br />

<strong>Schule</strong> und Stadt und der dadurch entstehenden Engpässe steht zusätzlich ein mo-<br />

derner Pavillon mit zwei weiteren Räumlichkeiten zur Verfügung<br />

• Die Aula ist wegen der Nutzung als Schultheaterstudio für weitere Veranstaltungen<br />

nur begrenzt nutzbar.<br />

Ein großzügiges Außengelände bietet den Schülerinnen und Schülern teilweise Mög-<br />

lichkeiten für Erholung.<br />

• Die <strong>Schule</strong> verfügt über ein großes Gelände mit Baum- und Sträucherbestand sowie<br />

Rasenflächen.<br />

• Ein von Schülerinnen und Schülern gestaltetes Wasserspiel verschönert den Schul-<br />

hof.<br />

• Es gibt keine ausreichenden Sitzgelegenheiten im Freien.<br />

• Das auf dem Schulgelände befindliche freundlich gestaltete Schulrestaurant „Poggi-<br />

bonsi“ der beiden <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong>n bietet Schülerinnen und Schülern die Mög-<br />

lichkeit, hier Freistunden zu verbringen oder am Mittag abwechslungsreiche Kost zu<br />

genießen. Das Schulrestaurant wird vom Verein für Arbeits- und Erziehungshilfe als<br />

Qualifizierungsprojekt für junge Frauen ohne Schulabschluss betrieben.<br />

Das Gebäude weist an verschiedenen Stellen deutliche Mängel auf.<br />

• Die Fassadenverkleidung hat sich an einigen Stellen gelöst, Sicherheitsnetze schüt-<br />

zen vor herab fallenden Kacheln.<br />

• Zahlreiche Fenster lassen sich nicht oder nur schwer öffnen.<br />

18 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Nicht alle Unterrichtsräume sind durch die Heizungssteuerung erfasst und daher oft<br />

unangemessen temperiert.<br />

• Die sanitären Anlagen sind veraltet und sanierungsbedürftig.<br />

• In Schülertoiletten fehlen Spiegel und Hygieneartikel (Toilettenpapier, Seife und<br />

Handtücher).<br />

• Manche Klassenräume sind für die Gruppenstärke zu klein.<br />

■ Bildungsangebote, Betreuungsangebote und Förderangebote<br />

Die <strong>Schule</strong> zeichnet sich durch ein vielfältiges Angebot in Bildung und Förderung<br />

aus.<br />

• Zahlreiche Kompensationsangebote sowie ein besonders breites Fächerangebot<br />

stehen den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. 3<br />

• Durch die Kooperation mit dem an der <strong>Schule</strong> ansässigen Schultheater–Studio im<br />

Fach ‚Darstellendes Spiel’ wird die schulische Arbeit unterstützt und ermöglicht ein<br />

der Schülerschaft angemessenes Fördern und Fordern.<br />

• In speziellen Kursen, die in Kooperation mit der Volkshochschule Frankfurt an der<br />

<strong>Schule</strong> angeboten werden, bearbeiten Schülerinnen und Schüler Defizite im Bereich<br />

der deutschen Grammatik und des Ausdrucks.<br />

• Zur Förderung besonderer Begabungen in der Englischen Sprache werden für<br />

Schülerinnen und Schüler Vorbereitungskurse auf Cambridge - Zertifikate (FCE und<br />

CAE) angeboten.<br />

• Es besteht eine Kooperation mit der Fachhochschule Frankfurt im Rahmen des<br />

Mentorinnen - Projekts für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge.<br />

• Attraktive, klassenübergreifende AG - Angebote (bspw. im Bereich Kunst, Journa-<br />

lismus, Umwelt oder Demokratie) ermöglichen Schülerinnen und Schülern ein an-<br />

spruchsvolles Arbeiten außerhalb des Regelunterrichts.<br />

3 Vgl. detaillierte Ausführungen im Kapitel 3.6, hier insbesondere „Aufbau von fachlichen und überfachlichen<br />

Kompetenzen“ und „Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen“.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 19


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

3.2 Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung<br />

■ Verwendete Datenquellen einschließlich der Ergebnisse<br />

der Befragungen für diesen Qualitätsbereich<br />

1. Schulprogramm<br />

1.2 Die <strong>Schule</strong> verfügt über ein<br />

Schulprogramm, das als Arbeitsgrundlage<br />

für die schulische<br />

Entwicklungsarbeit genutzt wird.<br />

2. Evaluation<br />

2.2 Die <strong>Schule</strong> führt zur Steuerung<br />

des Entwicklungsprozesses<br />

Evaluationen zu ausgewählten<br />

Schwerpunkten durch.<br />

3. Konzepte und Entwicklungsschwerpunkte<br />

3.2 Auf der Grundlage erhobener<br />

Daten benennt die <strong>Schule</strong> den<br />

erforderlichen Handlungsbedarf<br />

und plant konkrete Schritte.<br />

■ Schulprogramm<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente/ Präsentation<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

20 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008<br />

Lehrkräfte<br />

3,5<br />

0,6<br />

Eltern<br />

2,5<br />

1,1<br />

Schüler Sek. II<br />

2,7<br />

0,9<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3,1<br />

0,6<br />

2,0<br />

1,0<br />

2,4<br />

0,8<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

Das Schulprogramm eignet sich nur bedingt als Grundlage für die weitere schulische<br />

Entwicklungsarbeit.<br />

• Bestandteil des Schulprogramms sind neun zu vermittelnde Kompetenzbereiche 4 ,<br />

die aus vier – in der Präambel genannten - Zielsetzungen resultieren: 1. kompensa-<br />

torische Oberstufenarbeit, 2. interkulturelle Erziehung zu tolerantem und weltoffenen<br />

Handeln, 3. Entfaltung von selbstständigem verantwortungsvollen Handeln, 4. Kriti-<br />

sche Reflexion von Zukunftsperspektiven und Förderung von Entscheidungsfähig-<br />

keit.<br />

4 Gesamtkonferenzbeschluss aus dem Jahr 2007.<br />

Schüler Sek. II<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Durch einige Beschreibungen von Vorhaben der einzelnen Fachschaften bzw. Fach-<br />

bereiche und Arbeitsgruppen werden die im Schulprogramm aufgeführten Kompe-<br />

tenzbereiche konkretisiert.<br />

• Die einzelnen Arbeitsvorhaben sind nur teilweise mit Zielsetzungen formuliert, kon-<br />

krete Maßnahmepläne („schulische Aktivitäten“) sind in Teilen vorhanden, Verant-<br />

wortlichkeiten und Zeitschienen fehlen.<br />

• Für die Fortschreibung des Schulprogramms existiert keine beauftragte Steuerungs-<br />

gruppe, die den Prozess moderiert und koordiniert. Diese Aufgabe wurde bislang<br />

von der Schulleitung übernommen.<br />

• Die Fortschreibung erfolgt über die Weiterentwicklung verschiedener Themen bzw.<br />

Projekte in den einzelnen Arbeitsgruppen und Fachkonferenzen. Ergebnisse und<br />

Prozesse werden in den Gesamtkonferenzen vorgestellt und reflektiert.<br />

• Ergebnisse der Arbeit am Schulprogramm sind dokumentiert; Prozesse nur teilwei-<br />

se.<br />

• Schülerinnen und Schüler sowie Eltern sind an der Fortschreibung nicht beteiligt. Sie<br />

erfahren vor allem durch die Teilnahme an Gesamtkonferenzen etwas über den Pro-<br />

zess.<br />

• Die vorab befragten Lehrkräfte bewerten den Bereich Schulprogramm einheitlich als<br />

überaus positiv. Eltern sowie Schülerinnen und Schüler zeigen in der Vorabbefra-<br />

gung hingegen ein recht unterschiedliches Antwortverhalten, wobei sie diesen Be-<br />

reich eingeschränkt positiv einschätzen.<br />

• Etwa der Hälfte der vorab befragten Eltern ist das Schulprogramm kaum oder gar<br />

nicht bekannt.<br />

■ Evaluation<br />

Evaluationen zu ausgewählten Schwerpunkten und zur Steuerung des Entwicklungs-<br />

prozesses werden weitgehend regelmäßig und gründlich durchgeführt.<br />

• Regelmäßige Evaluationen unter Verwendung von Instrumenten wie Fragebögen er-<br />

folgen bspw. in Bereichen der Berufsorientierung, des Methodentrainings, des Tags<br />

der offenen Tür, der von der VHS angebotenen Deutsch- Kurse.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 21


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Prüfungsarbeiten von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst, die Erhebungen beinhal-<br />

ten, werden zur Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung der <strong>Schule</strong> genutzt.<br />

(bspw. Erhebung von Schülerdaten zum multikulturellen Hintergrund 5 ).<br />

• Meinungsbilder der Kolleginnen und Kollegen werden in Fach-, Fachbereichs- und<br />

Gesamtkonferenzen sowie in Teamsitzungen und Kollegiumsgesprächen eingeholt.<br />

Ergebnisse dieser Reflexionen im Rahmen von Konferenzen werden vereinzelt in<br />

Protokollen festgehalten (bspw. Verbesserungsvorschläge für den Ablauf bei dem<br />

mündlichen Abitur bzw. den Präsentationsprüfungen).<br />

• Ergebnisse der Abiturprüfungen sowie der in allen Jahrgängen geschriebenen Ver-<br />

gleichsarbeiten werden in Fach- bzw. Gesamtkonferenzen reflektiert. Daraus gezo-<br />

gene Konsequenzen und durchgeführte Maßnahmen werden in der Regel dokumen-<br />

tiert.<br />

• Die Fachkonferenzprotokolle für Englisch machen eine sorgfältige Längsschnitter-<br />

hebung und –analyse des jeweils im Jahrgang 11 durchgeführten „Grundlagentests“<br />

seit 1998 bis heute deutlich.<br />

• Am Ende einer Unterrichtsreihe werden den Schülerinnen und Schüle von einzelnen<br />

Lehrkräften Fragebögen zwecks Reflexion bzw. Evaluation ausgehändigt. Diese<br />

werden teilweise im Kollegium ausgetauscht und Konsequenzen besprochen.<br />

• Im Rahmen des FH – Mentorinnen Konzepts erfolgen zweimal jährlich Besprechun-<br />

gen der Ergebnisse.<br />

■ Konzepte und Entwicklungsschwerpunkte<br />

<strong>Der</strong> von der <strong>Schule</strong> benannte Handlungsbedarf sowie die Entwicklungsvorhaben er-<br />

geben sich aus den Erfordernissen der multikulturellen Schülerschaft, teilweise kon-<br />

kretisiert durch die Ergebnisse schulinterner Evaluation.<br />

• Aufgrund der verschiedenartigen Schülerschaft bietet die <strong>Schule</strong> Kurse bzw. zusätz-<br />

liche Stunden zur Kompensation der heterogenen Lernvoraussetzungen im Jahr-<br />

gang 11 für die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch an.<br />

• Die als notwendig erkannte Sprachförderung erfolgt durch schulische und außer-<br />

•<br />

schulische Zusatzangebote.<br />

5 Vgl. „Kulturelle Vielfalt- die multikulturelle Schülerschaft und ihre Implikationen für den Handlungsspielraum <strong>Schule</strong>;<br />

Erhebung zur sprachlichen Vielfalt an der ERS 1“<br />

22 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Kompensatorische Unterrichtsarbeit, interkulturelle Erziehung sowie Förderung von<br />

Sozialkompetenz bilden die konzeptionellen Schwerpunkte.<br />

• Ergebnisse aus Evaluationen (bspw. von Einführungswoche/ Methodentraining im<br />

Jahrgang 11) münden in der Erstellung eines schulinternen Methodencurriculums.<br />

• Das Kollegium bildet sich intensiv und teils schulintern zu den als relevant erkannten<br />

Bereichen „Interkulturelles Lernen“ und „Neue Medien“ fort (vgl. Kap. 3.4).<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 23


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

3.3 Führung und Management<br />

■ Verwendete Datenquellen einschließlich der Ergebnisse<br />

der Befragungen für diesen Qualitätsbereich<br />

1. Schulmanagement<br />

1.1 Die Schulleitung sorgt für die<br />

Umsetzung verbindlicher Vorgaben<br />

unter Nutzung schulischer<br />

Gestaltungsspielräume sowie<br />

schulinterner Vereinbarungen.<br />

1.2 Die Schulleitung steuert die<br />

Arbeitsprozesse aufgabenbezogen<br />

nach den Prinzipien von<br />

Partizipation, Delegation, Transparenz<br />

und Effektivität.<br />

2. Pädagogische Führung („Leadership“)<br />

2.1 Die Schulleitung handelt auf<br />

der Grundlage eines von der<br />

gesamten Schulgemeinde getragenen<br />

innovativen Konzepts einer<br />

„lernenden <strong>Schule</strong>“.<br />

2.3 Die Schulleitung folgt einem<br />

ausgearbeiteten Personalentwicklungskonzept<br />

zur<br />

professionellen Weiterentwicklung<br />

des schulischen Personals.<br />

■ Schulmanagement<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

24 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008<br />

Lehrkräfte<br />

3,2<br />

0,6<br />

Eltern<br />

2,5<br />

0,9<br />

Schüler Sek. II<br />

2,8<br />

0,8<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3,3<br />

0,7<br />

2,8<br />

0,9<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙<br />

Die Schulleitung sorgt weitestgehend für ein aufgabenbezogenes sowie reibungslo-<br />

ses Organisations- und Verwaltungshandeln.<br />

• <strong>Der</strong> Informationsfluss an der <strong>Schule</strong> wird durch direkte Kommunikation, Konferen-<br />

zen, Jahresterminplan, Aushänge, dem Mitteilungsordner im Lehrerzimmer, persön-<br />

liche Mitteilungen im Postfach der Lehrkräfte, Veröffentlichungen auf der Website,<br />

Informationsschreiben und persönliche Gespräche gesichert.<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Schulkonferenzen, Gesamtkonferenzen und die meisten Fachkonferenzen, zu de-<br />

nen ordnungsgemäß eingeladen wird, finden regelmäßig statt. Bis auf wenige Aus-<br />

nahmen werden sie mit Tagesordnung und Protokoll dokumentiert.<br />

• Die Moderation der Gesamtkonferenzen wird von der Schulleiterin, bei thematischer<br />

Zuständigkeit auch von Lehrkräften, übernommen.<br />

• Die Beteiligungsrechte der Schulgemeindevertretungen in Gremiensitzungen wer-<br />

den beachtet.<br />

• Die Schulleitung setzt sich für notwendige Bau- und Reparaturmaßnahmen ein.<br />

• Die Schulleiterin knüpft den Kontakt zu „Büro Aktiv“, um ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

für Bibliotheks- und Archivarbeiten zu gewinnen.<br />

Im Rahmen verbindlicher Vorgaben erkennt die Schulleitung Gestaltungsspielräume<br />

und nutzt diese überwiegend konsequent.<br />

• Mit dem Klassenprinzip als fester sozialer Bezugspunkt für die Schülerschaft wird<br />

die Tutorin bzw. der Tutor zur ersten Bezugsperson und trägt für die einzelnen<br />

Schülerinnen und Schüler eine stärkere Verantwortung als im reinen Kurssystem.<br />

• Die Schulleitung nutzt Handlungsspielräume in der Stundenplangestaltung (bspw.<br />

Kompensationsstunden in der Jahrgangsstufe 11; Organisation hinsichtlich des Fa-<br />

ches Darstellendes Spiel).<br />

• Das Fach Darstellendes Spiel wird zukünftig im Rahmen eines Schulversuchs als<br />

mündliches Prüfungsfach angeboten. Ein Antrag wurde dem Staatlichen Schulamt<br />

bereits eingereicht.<br />

• Um die Kontinuität im Aufbau von Fachkompetenz zu sichern, ist die Schulleitung<br />

bestrebt, Leistungskurse auch aufrecht zu erhalten, wenn die Teilnehmerzahl unter<br />

dem Durchschnitt liegt.<br />

• <strong>Der</strong> Umgang mit Vertretungsunterricht und der Weitergabe von Unterrichtsmaterial<br />

an die vertretende Lehrkraft ist von der Schulleitung noch nicht deutlich geregelt.<br />

Die Schulleitung handelt durchgängig nach den Prinzipien von Partizipation, Delega-<br />

tion und Transparenz.<br />

• Die befragten Lehrkräfte bewerten das Schulleitungshandeln einheitlich als weitge-<br />

hend positiv.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 25


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Die Schulleitung delegiert Aufgaben unter Berücksichtigung individueller Kompeten-<br />

zen und Neigungen.<br />

• Die Vergabe von Verantwortlichkeiten ist allen Beteiligten transparent.<br />

• Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten innerhalb der erweiterten Schulleitung<br />

sind unter Berücksichtigung individueller Kompetenzen in einem Geschäftsvertei-<br />

lungsplan klar dokumentiert.<br />

• Die (erweiterte) Schulleitung führt regelmäßig Besprechungen durch.<br />

• Die Schulleiterin führt regelmäßig Gespräche mit dem Personalrat und der Schüler-<br />

vertretung.<br />

• Absprachen mit der Sekretärin erfolgen informell und zügig; für die Schulhausver-<br />

walter besteht ein regelmäßiger Gesprächstermin.<br />

• Die Arbeitsgruppen und Fachschaften arbeiten eigenverantwortlich an den von ih-<br />

nen übernommenen Aufgaben und informieren die Schulleitung und das Kollegium<br />

in der Regel über den Stand der Arbeit.<br />

• Die Schulleitung macht Entscheidungsprozesse transparent. Über die Verteilung von<br />

Deputatsstunden und sächlichen Ressourcen wird auf Gesamtkonferenzen abge-<br />

stimmt.<br />

■ Pädagogische Führung („Leadership“)<br />

Die Schulleitung fördert erfolgreich die Verwirklichung des Prinzips „Lernende Schu-<br />

le“.<br />

• Die ganze Schulgemeinde hat eine gemeinsame Vorstellung von <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />

im Hinblick auf die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler. Leitziel und über-<br />

greifende Arbeitsschwerpunkte stellen ein gelebtes, gemeinsames pädagogisches<br />

Grundverständnis der Schulleitung sowie der Lehrkräfte dar (Vgl. Kap. 3.2 „Ziele und<br />

Strategien“).<br />

• Die erweiterte Schulleitung organisiert teils schulinterne Fortbildungen zu den schu-<br />

lischen Schwerpunkten (Vgl. Kap. 3.2).<br />

• Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst erhalten von der Schulleitung die Gelegenheit,<br />

schulinterne Fortbildungen durchzuführen (bspw. zu Medien, zur Sprachenvielfalt<br />

und deren Implikationen).<br />

26 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Die Schulleiterin verschafft sich Einblick in die Qualität des Lehrens und Lernens<br />

durch die Ergebnisse von Vergleichsarbeiten und Abiturprüfungen, durch Gespräche<br />

mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und Eltern.<br />

• Die Schulleiterin führt in Einzelfällen anlassbezogene Unterrichtsbesuche durch.<br />

• Die Schulleiterin holt sich informell Leitungsfeedback durch offene Gespräche mit al-<br />

len Mitgliedern der Schulgemeinde ein.<br />

• Alle beteiligten Gruppen betonen den positiven Effekt durch die „offene Tür“ des<br />

Schulleitungszimmers.<br />

• Die Schulleitung betreibt in weiten Teilen eine <strong>Schule</strong>ntwicklung, bei der Unter-<br />

richts -, Personal- und Organisationsentwicklung miteinander verzahnt sind.<br />

• Die Schulleitung unterstützt Lehrkräfte, die sich an innovativen Projekten beteiligen<br />

(bspw. AGIL, BO).<br />

• Die Schulleiterin nimmt externe Angebote zur beruflichen und persönlichen Weiter-<br />

bildung wahr.<br />

Die Schulleitung betreibt aktive Personalentwicklung und orientiert sich dabei am<br />

Schulprofil.<br />

• Die Schulleitung bemüht sich ständig darum, Lehrerinnen und Lehrer im Vorberei-<br />

tungsdienst aufzunehmen bzw. zu übernehmen und hält Kontakt zum Studiensemi-<br />

nar. Bei der Auswahl wird besonderes Augenmerk auf die Eignung bzw. das Inte-<br />

resse der angehenden Lehrkräfte für das schuleigene Profil gelegt.<br />

• Die Schulleitung unterstützt Kolleginnen und Kollegen bei Lehraufträgen im Studien-<br />

seminar. Durch diesen Kontakt wird die Auswahl neu ausgebildeter Lehrkräfte er-<br />

leichtert.<br />

• Die vorab befragten Lehrkräfte fühlen sich in ihrer beruflichen Entwicklung von der<br />

Schulleitung gut unterstützt.<br />

• Die Lehrkräfte werden von der Schulleitung regelmäßig auf passende Fortbildungen<br />

hingewiesen, teils durch direkte Ansprache, teils durch Aushänge an der Litfasssäu-<br />

le vor dem Lehrerzimmer.<br />

• Erhalt und Weiterentwicklung der Qualifizierung von Lehrkräften und nichtpädagogi-<br />

schem Personal ermöglicht die Schulleiterin durch die Genehmigung der Teilnahme<br />

an Fortbildungsveranstaltungen.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 27


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Unterstützung durch die Schulleiterin erfolgt auch bei längerfristigen Fortbildungen<br />

wie dem einjährigen „Mentoring – Projekt“ für Frauen mit Interesse an Führungsposi-<br />

tionen.<br />

• Die Schulleitung genehmigt „Fachtage“ auf Antrag von Fachbereichen.<br />

• Bei anstehenden Pensionierungen erfolgen in der Schulleitung frühzeitige Überle-<br />

gungen zur Übergangsgestaltung und Stellenbesetzung.<br />

• Jahresgespräche sind seit langer Zeit etabliert.<br />

28 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


3.4 Professionalität<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

■ Verwendete Datenquellen einschließlich der Ergebnisse<br />

der Befragungen für diesen Qualitätsbereich<br />

1. Erhalt und Weiterentwicklung<br />

beruflicher Kompetenzen<br />

1.1 Die Lehrerinnen und Lehrer<br />

entwickeln ihre beruflichen Kompetenzen<br />

(v. a. hinsichtlich Fachwissen,<br />

Fachdidaktik und Pädagogik)<br />

durch Fort- und Weiterbildung<br />

unter Berücksichtigung des<br />

Fortbildungsplans der <strong>Schule</strong>.<br />

2. Kommunikation und<br />

Kooperation im Kollegium<br />

2.1 Im Kollegium vorhandenes<br />

Wissen, Erfahrungen und Planungen<br />

werden kommuniziert und<br />

systematisch weitergegeben.<br />

2.2 Die Lehrerinnen und Lehrer<br />

verständigen sich über die Lern-<br />

und Persönlichkeitsentwicklung<br />

einzelner Schülerinnen und<br />

Schüler.<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 29<br />

Lehrkräfte<br />

3,3<br />

0,6<br />

Eltern<br />

2,9<br />

0,7<br />

Schüler Sek. II<br />

3,1<br />

0,8<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3,6<br />

0,6<br />

3,2<br />

1,0<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

■ Erhalt und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen<br />

Die Lehrerinnen und Lehrer entwickeln ihre beruflichen Kompetenzen intensiv durch<br />

gemeinsame Fort- und Weiterbildung unter Berücksichtigung der Schwerpunkte der<br />

<strong>Schule</strong>.<br />

• Schulinterne Fortbildungen und Pädagogische Tage bilden thematisch die Entwick-<br />

lungsschwerpunkte der <strong>Schule</strong> ab.<br />

• Alle Lehrkräfte wurden mehrfach im laufenden Schuljahr zu schulinternen Fortbil-<br />

dungen eingeladen.<br />

Schüler Sek. II<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Das Kollegium hat durch gegenseitige Präsentation von Unterrichtsergebnissen und<br />

gemeinsamen Schulungen (bspw. Intel 1) Wissen und Erfahrungen im Bereich der<br />

Computeranwendung ausgetauscht. Dies hat den Aufbau und die Implementierung<br />

des IT-Konzepts maßgeblich befördert.<br />

• Zum Entwicklungsschwerpunkt „Interkulturelles Lernen“ werden gemeinsame Päda-<br />

gogische Tage veranstaltet; außerdem besuchen Gruppen von Lehrkräften (bis zu<br />

15 Personen) gemeinsam externe Fortbildungen zu diesem Schwerpunkt.<br />

Eine gemeinsame Fortbildungsplanung erfolgt nicht.<br />

• Ein Fortbildungsplan besteht nicht.<br />

• Trotz Beschlusses von 2006 und vorgesehener Deputatsentlastung erfolgte keine<br />

Besetzung des Amtes eines Fortbildungsbeauftragten.<br />

• Fortbildungsveranstaltungen, die thematisch in Verbindung mit dem Schulprogramm<br />

zu bringen sind, werden auf einer Säule vor dem Lehrerzimmer veröffentlicht.<br />

• Die schriftlich und mündlich befragten Schülerinnen und Schüler nehmen insgesamt<br />

überwiegend einen regelmäßigen Besuch der Lehrkräfte von Fortbildungen wahr,<br />

betonen aber die Abhängigkeit von der jeweiligen Lehrkraft.<br />

■ Kommunikation und Kooperation im Kollegium<br />

Vorhandenes Wissen im Kollegium wird konsequent und überzeugend zur <strong>Schule</strong>nt-<br />

wicklung genutzt. Erfahrungen und Planungen werden in der Regel weitergegeben<br />

und führen zu einer verbesserten Verzahnung.<br />

• Drei Lehrkräfte arbeiten als Fachberater für das Staatliche Schulamt in den Berei-<br />

chen Englisch, Informatik und Neue Medien. Die Teilnahme an Fortbildungsveran-<br />

staltungen, die teilweise in der <strong>Schule</strong> veranstaltet werden, wird den Lehrkräften er-<br />

möglicht.<br />

• Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst erhalten die Möglichkeit, das Kollegium schulin-<br />

tern fortzubilden (z. B. Neue Medien, Sprachenvielfalt).<br />

• In Fachkonferenzen wird über den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen berich-<br />

tet und Wissen weitergegeben.<br />

• Die Tutorin bzw. der Tutor einer Klasse regelt die Zusammenarbeit und den Aus-<br />

tausch im Klassenteam.<br />

30 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Im Klassenteam werden Unterrichtsplanungen aufeinander abgestimmt.<br />

• Einmal im Monat nehmen etwa acht Lehrkräfte an einer Supervision teil, um sich<br />

gegenseitig zu beraten.<br />

• In einigen Fachbereichen findet gelegentlich ein Fachtag als ganztägige Konferenz<br />

statt. Dabei werden auch Absprachen zu Vergleichsarbeiten und Unterrichtsinhalten<br />

getroffen.<br />

• Gemäß Konferenzbeschluss sollen sich alle Lehrkräfte unabhängig von ihrem Fach<br />

immer auch als Sprachlehrkräften verstehen.<br />

• Die interviewten Schülerinnen und Schüler sind der Auffassung, dass die Lehrkräfte<br />

insgesamt erkennbar gut miteinander kooperieren, der Grad der Kooperation ist al-<br />

lerdings lehrkraftabhängig.<br />

Die Lehrerinnen und Lehrer verständigen sich äußerst intensiv und engagiert über<br />

die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung einzelner Schülerinnen und Schüler.<br />

• Die unterrichtenden Lehrkräfte einer Klasse betrachten sich für die Lern- und Per-<br />

sönlichkeitsentwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Im Klassen-<br />

team suchen sie gemeinsam nach Problemlösungen bei Leistungs- und Verhaltens-<br />

schwierigkeiten und treffen Absprachen.<br />

• Im Rahmen der Auswertung von schulinternen Vergleichsarbeiten findet ein Aus-<br />

tausch über die Lernentwicklung einzelner Schülerinnen und Schüler statt.<br />

• Besondere familiäre Lebensumstände werden in die Betrachtungen der Lernent-<br />

wicklung einbezogen.<br />

• Nach Auffassung der interviewten Schülerinnen und Schüler sind den Tutorinnen<br />

bzw. Tutoren die Leistungen in allen Fächern bekannt.<br />

• Die interviewten Eltern sehen einen Austausch der Lern- und Persönlichkeitsent-<br />

wicklung als lehrkraftabhängig, wenn auch insgesamt als gegeben an.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 31


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

3.5 Schulkultur<br />

■ Verwendete Datenquellen einschließlich der Ergebnisse<br />

der Befragungen für diesen Qualitätsbereich<br />

1. Pädagogische Grundhaltung<br />

1.2 <strong>Der</strong> zwischenmenschliche<br />

Umgang in der <strong>Schule</strong> ist auf allen<br />

Ebenen freundlich, wertschätzend<br />

und unterstützend.<br />

1.4 Die <strong>Schule</strong> eröffnet den<br />

Schülerinnen und Schülern<br />

Gestaltungsspielräume und fördert<br />

Verantwortungsübernahme.<br />

2. Schulleben<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

32 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008<br />

Lehrkräfte<br />

3,5<br />

0,5<br />

Eltern<br />

3,1<br />

0,7<br />

Schüler Sek. II<br />

3,1<br />

0,7<br />

Schulrundgang<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

2.4 Die Eltern sind in die<br />

Gestaltung der <strong>Schule</strong> aktiv<br />

eingebunden. ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

2.5 Die <strong>Schule</strong> verfügt über Beratungsangebote<br />

für die persönliche<br />

und schulische Entwicklung der<br />

Schülerinnen und Schüler.<br />

3. Kooperation und<br />

Kommunikation nach außen<br />

3.2 Die <strong>Schule</strong> beteiligt sich an<br />

Schulpartnerschaften, Kooperationen<br />

im Schulumfeld sowie<br />

an Schüleraustauschen.<br />

■ Pädagogische Grundhaltung<br />

3,1<br />

0,5<br />

2,5<br />

0,9<br />

2,6<br />

0,8<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3,4<br />

0,6<br />

3,0<br />

0,8<br />

3,1<br />

0,9<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

<strong>Der</strong> zwischenmenschliche Umgang in der <strong>Schule</strong> ist auf allen Ebenen weitgehend<br />

freundlich, wertschätzend und unterstützend.<br />

• In allen Interviews werden der gewaltfreie zwischenmenschliche Umgang und das<br />

insgesamt freundliche Klima an der <strong>Schule</strong> betont.<br />

Schüler Sek. II<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Während des Schulbesuchs konnte ein freundlicher, wertschätzender und unterstüt-<br />

zender zwischenmenschlicher Umgang auf allen Ebenen beobachtet werden.<br />

• Es liegt eine mit der Gesamtkonferenz abgestimmte Schulordnung vor.<br />

• Bei Regelverstößen werden umgehend praktikable Maßnahmen abgestimmt und<br />

sehr wirkungsvoll umgesetzt. Sie treffen bei den Schülerinnen und Schüler auf breit<br />

angelegte Akzeptanz.<br />

• Die interviewten Schülerinnen und Schüler geben an, auch außerhalb des Unter-<br />

richts gut miteinander zu harmonieren und in Arbeitsgruppen gemeinsam Aufgaben<br />

zu bewältigen.<br />

• Die vorab befragten Schülerinnen und Schüler bewerten den Umgang zwischen<br />

Schülerinnen und Schülern sowie zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schü-<br />

lern als weitgehend positiv, wenn auch uneinheitlich.<br />

Die <strong>Schule</strong> eröffnet den Schülerinnen und Schülern sehr erfolgreich Gestaltungs-<br />

spielräume und fördert intensiv Verantwortungsübernahme.<br />

• Ein Leistungskurs für Informatik hat ein Datenbankprogramm entwickelt, mit dem<br />

sich alle Schülerinnen und Schüler der <strong>Schule</strong> einen eigenen Ablauf für die Berufs-<br />

orientierungswochen zusammenstellen können.<br />

• Schülerinnen und Schüler sind an der Organisation und Durchführung von Podi-<br />

umsdiskussionen beteiligt.<br />

• Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern bringt in Zusammenarbeit mit zwei<br />

Lehrkräften dreimal im Schuljahr die ansprechende Zeitung „EXIL“ heraus.<br />

• Um die Finanzierung von Klassenfahrten für Mitschülerinnen und Mitschüler zu er-<br />

möglichen, sind in Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler in Pausen selbstge-<br />

backene Waffeln verkauft worden.<br />

• Schülerinnen und Schüler sind an schulinternen Renovierungsaktionen umfassend<br />

beteiligt. Die Klassenräume, zugehörige Flurbereiche und Aufgänge sind von ihnen<br />

gestaltet. Überall im Schulhaus finden sich zudem Produkte aus dem Kunstunter-<br />

richt.<br />

• Hausmüll wird getrennt entsorgt. Für die Organisation ist eine Arbeitsgemeinschaft<br />

von Schülerinnen und Schülern verantwortlich.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 33


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Das ABI - Komitee wird durch die Schülerinnen- und Schülervertretung (SV) einge-<br />

richtet. Es organisiert in Absprache mit der Schulleitung die Feierlichkeiten und Akti-<br />

onen nach Abschluss des Abiturs.<br />

• Die SV wird in die Organisation des Tages der offenen Tür einbezogen.<br />

• Für die Arbeit der SV steht ein separat ausgewiesener Raum zur Verfügung.<br />

■ Schulleben<br />

<strong>Der</strong> <strong>Schule</strong> gelingt es nicht, die Eltern über die notwendige formale Einbindung hin-<br />

aus für die Belange der schulischen Arbeit zu aktivieren.<br />

• Eltern stellen in abnehmenden Umfang Angebote bei den Berufsorientierungswo-<br />

chen bereit. Sie berichten von ihren Berufserfahrungen oder lassen sich am Arbeits-<br />

platz besuchen.<br />

• <strong>Der</strong> Vorstand des Fördervereins ist momentan nicht aktiv. Eine finanzielle Förderung<br />

ist in diesem Schuljahr ausgeblieben.<br />

• Insgesamt wird das Engagement der Eltern von allen interviewten Gruppen als ge-<br />

ring eingeschätzt.<br />

• Die vorab befragten Schülerinnen und Schüler sehen das Mitwirken der Eltern bei<br />

der Gestaltung der <strong>Schule</strong> eher schwach und uneinheitlich ausgeprägt.<br />

• Elternbeiräte sind mit ihren Vertreterinnen bzw. Vertretern für alle Klassen gewählt.<br />

• Zwei Schulkonferenzmitglieder der Eltern sowie deren Stellvertreterinnen sind ge-<br />

wählt.<br />

• Elternbeiratssitzungen werden einmal im Schuljahr abgehalten.<br />

• Elternvertreter nehmen an Schulkonferenzsitzungen teil.<br />

• Die Elternbeiräte laden regelmäßig zu Elternabenden ein. Die Beteiligung der Eltern<br />

wird von den interviewten Eltern als eher gering eingeschätzt.<br />

34 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Die <strong>Schule</strong> zeigt sich bei der Beratung ihrer Schülerinnen und Schüler außergewöhn-<br />

lich engagiert und verfügt über ein hohes Maß an Beratungsprogrammen und Bera-<br />

tungsangeboten für die persönliche und schulische Entwicklung der Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

• In der bewusst gewählten spezifischen Organisation der Lerngruppen als Klasse,<br />

nimmt die Tutorin bzw. der Tutor eine zentrale Stellung als Ansprechpartner und<br />

Koordinator bei Beratungsbedarf ein (z. B. bei Konflikten und Laufbahnberatung).<br />

• Ein umfassendes Berufsorientierungskonzept sieht alternativ die zweiwöchige Teil-<br />

nahme an einem Berufsorientierungsprogramm, bei dem Schülerinnen und Schüler<br />

ihren eigenen Plan aufgrund von Angeboten durch Universität, Hochschulen, Ge-<br />

werbe und ehemalige Schülerinnen und Schüler zusammenstellen oder den Besuch<br />

eines Praktikums vor. Die zu verfassenden Berichte dokumentieren eine intensive<br />

Auseinandersetzung mit den eigenen Berufswünschen und den gesammelten Erfah-<br />

rungen durch die Berufsorientierungswochen.<br />

• Eine Psychotherapeutische Beratungsstelle für Jugendliche in Krisensituationen ist<br />

alle 14 Tage für zwei Stunden als Ansprechpartner vor Ort. Das Angebot ist kosten-<br />

frei für die Schülerinnen und Schüler. Aktuelle Termine zur möglichen Beratung hän-<br />

gen in einigen Klassenräumen aus.<br />

• Ein Gender-Team (eine Lehrerin/ein Lehrer) wird durch die Gesamtkonferenz ge-<br />

wählt. Es steht u. a. für die Beratung der Schülerinnen und Schüler bei Bedarf zur<br />

Verfügung.<br />

• <strong>Der</strong> Qualitätszirkel „<strong>Schule</strong> und Gesundheit“ hat eine Maßnahmenplanung bei wie-<br />

derholtem Verstoß gegen das Rauchverbot erarbeitet, die u. a. die verpflichtende<br />

Teilnahme an Raucherentwöhnungskursen vorsieht.<br />

• Die Schulleiterin und der Studienleiter beraten die Schülerinnen und Schüler bei<br />

Fragen zur schulischen Laufbahn nach Terminvereinbarung. Ansprechbarkeit und<br />

die Beratungsleistung werden von Schülerinnen und Schülern positiv hervorgeho-<br />

ben.<br />

• Im Verwaltungsbereich ist eine Tafel mit aktuellen Aushängen zu Veranstaltungen<br />

und Informationsschriften für die Berufsorientierung angebracht.<br />

• Am Hochschulberufsinformationstag (Hobit) der Technischen Universität Darmstadt<br />

besuchen Schülerinnen und Schüler Vorlesungen, um einen Eindruck vom Kursan-<br />

gebot zu gewinnen.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 35


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Den vorab befragten Schülerinnen und Schüler sind die Beratungsangebote der<br />

<strong>Schule</strong> in hohem Maße bekannt.<br />

• Die interviewten Eltern sind der Auffassung, dass die Schülerinnen und Schüler von<br />

den Lehrkräften sehr gut beraten werden.<br />

■ Kooperation und Kommunikation nach außen<br />

Die <strong>Schule</strong> kooperiert auf vielen unterschiedlichen Ebenen gewinnbringend mit dem<br />

Schulumfeld.<br />

• In Kooperation mit der Volkshochschule werden Kurse für Schülerinnen und Schüler<br />

angeboten, deren Erstsprache nicht Deutsch ist (Vgl. Kap. 3.6). Zu vermittelnde In-<br />

halte werden durch die Auswertung eines schulinternen Tests zu Beginn des elften<br />

Schuljahrs mit den Deutschlehrkräften abgestimmt.<br />

• Zahlreiche Unternehmen und Hochschulen ermöglichen das breite Angebot bei den<br />

Berufsorientierungswochen.<br />

• Ein Fachhochschulmentorinnenprojekt soll Schülerinnen motivieren, technisch-<br />

naturwissenschaftliche Studiengänge zu wählen. Über die Frauenbeauftragte der<br />

Frankfurter Fachhochschule werden interessierte Schülerinnen mit studentischen<br />

Mentorinnen zusammengebracht, die sie für ein Jahr bei Praktika begleiten.<br />

• Prominente Wissenschaftler, Politiker und Zeitzeugen werden zu Schulveranstaltun-<br />

gen eingeladen, um vor Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften zu referieren<br />

und zu diskutieren (z.B. Daniel Cohn-Bendit, M. Brumlik usw.)<br />

• Es besteht eine Kooperation mit dem Schauspielhaus Frankfurt zur Unterstützung<br />

im Fach „Darstellendes Spiel“ (Projekt „Theater und <strong>Schule</strong>“-TUSCH).<br />

• Deutschsprachige Autoren und Autorinnen mit Migrationshintergrund werden regel-<br />

mäßig zu Lesungen und Diskussionsrunden geladen.<br />

• Im Rahmen des Schwerpunkts „Interkulturelles Lernen“ besteht ein Austausch mit<br />

der Partnerschule gleichen Namens in Ankara. Das Projekt gilt der Spurensuche<br />

<strong>Ernst</strong> <strong>Reuter</strong>s und anderer Emigranten in der Türkei und wird maßgeblich von Reu-<br />

ters Sohn Edzard unterstützt.<br />

• Am „Tag der Informatik“ an der Universität Frankfurt stellen Schülerinnen und Schü-<br />

ler regelmäßig eigene Projekte durch Vorträge und Informationsstände vor.<br />

36 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• <strong>Der</strong> Support der FRA-Line zur Unterstützung des Computereinsatzes im Unterricht<br />

wird sehr gezielt für die Umsetzung des Medienkonzepts genutzt.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 37


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

3.6 Lehren und Lernen<br />

■ Verwendete Datenquellen einschließlich der Ergebnisse der Befragun-<br />

gen und der Unterrichtsbeobachtungen für diesen Qualitätsbereich<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

1. Aufbau von fachlichen und<br />

überfachlichen Kompetenzen ∙ ∙<br />

2. Lernförderliches Klima und<br />

Lernumgebung<br />

3. Strukturierte und transparente<br />

Lehr- und Lernprozesse<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

38 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008<br />

Lehrkräfte<br />

3,3<br />

0,6<br />

3,5<br />

0,5<br />

3,4<br />

0,6<br />

4. Umgang mit heterogenen<br />

Lernvoraussetzungen ∙ ∙ 3,2<br />

0,7<br />

5. Aktivierung der<br />

Schülerinnen und Schülern<br />

3,4<br />

0,6<br />

Eltern<br />

3,0<br />

0,9<br />

Schüler Sek. II<br />

2,8<br />

0,8<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

2,5<br />

0,9 ∙ ∙ ∙<br />

3,0<br />

0,8 ∙ 3,1<br />

0,4 ∙ ∙ ∙<br />

2,8<br />

0,8<br />

2,8<br />

0,8<br />

2,5<br />

0,8<br />

2,7<br />

0,7 ∙ ∙ ∙<br />

1,9<br />

1,0 ∙ ∙ ∙<br />

2,3<br />

0,6 ∙ ∙ ∙<br />

■ Aufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen<br />

Die <strong>Schule</strong> engagiert sich in starkem Maße für die Förderung fachlicher und über-<br />

fachlicher Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler.<br />

• Die <strong>Schule</strong> wartet mit einem breiten Fächerangebot zum Aufbau der Fachkompe-<br />

tenzen in punkto allgemeinbildendem sowie individuellem Lernens auf. Eine beson-<br />

dere Akzentsetzung erfolgt durch die Möglichkeit, Informatik und Kunst als Leis-<br />

tungsfach sowie Darstellendes Spiel neben Kunst und Musik als Fach der ästheti-<br />

schen Bildung wählen zu können.<br />

• Es existiert ein breit gefächertes Sprachenangebot mit Englisch, Französisch, Spa-<br />

nisch, Italienisch, Latein und Russisch (in Kooperation mit einer anderen Oberstufe).<br />

• Neben dem Erreichen von Fachkompetenzen setzt sich die <strong>Schule</strong> programmatisch<br />

die Förderung einer Vielzahl von überfachlichen Kompetenzen zum Ziel (sprachli-<br />

che, informationstechnische, ästhetische, interkulturelle, soziale und ökologische<br />

Kompetenz sowie Methoden- und Medienkompetenz).<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Ein schulinternes Curriculum zur Vermittlung überfachlicher Kompetenzen im Be-<br />

reich Methodenlernen liegt vor. Die <strong>Schule</strong> bietet auf dieser Basis eine Einführungs-<br />

woche in Klasse 11 zum Methodentraining an.<br />

• Zur Förderung der sozialen Kompetenz engagiert sich die <strong>Schule</strong> vor allem im Be-<br />

reich Suchtprävention und Mediation. Damit einher geht die Arbeit des Qualitätszir-<br />

kels „<strong>Schule</strong> und Gesundheit“.<br />

• Die <strong>Schule</strong> wurde 2006 in Anerkennung ihres hohen Standards an IT-<br />

Medienausstattung und der Qualifizierung des Lehrpersonals sowie der Schülerin-<br />

nen und Schüler, die Informatik auch als Leistungsfach wählen können, als „Hessi-<br />

sche Top-Ten-Medienschule“ ausgezeichnet.<br />

• Lehrkräfte betonen im Interview die Teilnahme aller Kolleginnen und Kollegen an<br />

Qualifizierungsmaßnahmen zur Nutzung neuer Medien im Unterricht einerseits, aber<br />

auch die lehrkraftabhängige Umsetzung dieser Kenntnisse im Unterrichtsalltag an-<br />

dererseits.<br />

• Alle vorab befragten Gruppen betonen die Vermittlung von fachlichen und überfach-<br />

lichen Kompetenzen an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I. Die befragten Lehrkräfte sind in<br />

sehr starkem Maße davon überzeugt, die befragten Eltern immer noch stark, die be-<br />

fragten Schülerinnen und Schüler allerdings etwas zurückhaltender. Eltern und<br />

Schülerinnen und Schüler antworten insgesamt unterschiedlich.<br />

• Befragte Schüler betonen im Interview eine Fülle an überfachlichen Kompetenzen,<br />

die ihnen vermittelt werden. Dazu gehören nach ihrer Meinung das Einüben von<br />

Präsentationen, spezielles „Denken“ im Naturwissenschaftlichen Unterricht, das<br />

Pflegen eines respektvollen Umgangs miteinander, Teamarbeit und das Erlernen<br />

von Methodenbausteinen.<br />

• Unterrichtskonzepte und Materialien sind fachlich angemessen und entsprechen den<br />

Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.<br />

• Befragte Eltern verweisen im Interview auf das Methodenlernen im 11. Jahrgang.<br />

Sie halten es für wichtig, die vermittelten Erkenntnisse auch über den Lehrgang hin-<br />

aus zu aktivieren.<br />

• Die Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen im Unterricht erfolgt im Beobach-<br />

tungszeitraum in mittlerer Ausprägung.<br />

• Die Nutzung neuer Medien im Unterricht durch Schülerinnen und Schüler wird im<br />

Beobachtungszeitraum nur sehr eingeschränkt wahrgenommen.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 39


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

■ Lernförderliches Klima und Lernumgebung<br />

An der <strong>Schule</strong> herrscht ein überaus positives Lernklima. Durch die Lehrkräfte ermu-<br />

tigt zeigen die Schülerinnen und Schüler eine hohe Anstrengungs- und Leistungsbe-<br />

reitschaft.<br />

• Die beobachteten Unterrichtssequenzen weisen eine durchweg sehr ausgeprägte<br />

Wertschätzung und gegenseitiges Verständnis zwischen Lehrkräften und Schülerin-<br />

nen und Schülern auf.<br />

• Schriftlich befragte Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler bewerten lernförderli-<br />

ches Klima und Lernumgebung positiv, die Lehrkräfte in besonders ausgeprägtem<br />

Maße.<br />

• Das Lernen in einer entspannten und produktiven Arbeitsatmosphäre wird durch die<br />

Einhaltung von Regeln unterstützt.<br />

• Die Integration von Schülerinnen und Schülern verschiedener Herkunftsländer und<br />

behinderter Schülerinnen und Schüler verläuft reibungslos. Auf individuelle Proble-<br />

me und Situationen wird Rücksicht genommen. Kommunikation und Interaktion sind<br />

an der ERS I von Empathie und Toleranz bestimmt.<br />

• Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft sind in den besuchten Unterrichtssequen-<br />

zen weitgehend beobachtbar. Die Schülerinnen und Schüler zeigen Interesse am<br />

Thema und arbeiten aktiv im Unterricht mit. Lehrkräfte würdigen die Anstrengungen<br />

ihrer Schülerschaft und haben Vertrauen in deren Leistungsfähigkeit.<br />

• Beide Befragungsgruppen sind sich darin einig, dass die Leistungsbereitschaft der<br />

Schülerinnen und Schüler gefördert wird. Die Ermutigung zur Anstrengungsbereit-<br />

schaft sowie die Vereinbarung fester Regeln für den Unterricht werden aber jeweils<br />

von den befragten Lehrkräften positiver gesehen als von den befragten Schülerin-<br />

nen und Schülern. Letztere reagieren mit einer breiten Streuung ihrer Meinungen.<br />

Die Lernumgebung ist teilweise anregend gestaltet.<br />

• Einige Klassenräume sind mit Lernpostern oder Ergebnissen von Schülerpräsentati-<br />

onen ausgestattet.<br />

• Nachschlagewerke für die eigene Recherche durch Schülerinnen und Schüler sind<br />

in den Klassenräumen teilweise vorhanden.<br />

40 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Dokumentationen von Projekten sowie künstlerische Produkte von Schülerinnen und<br />

Schülern werden in den Fluren ansprechend präsentiert, darunter ist vor allem das<br />

von mehreren Schülerinnen und Schülern gefertigte Porträt <strong>Ernst</strong> <strong>Reuter</strong>s als attrak-<br />

tiver Blickfang im Foyer des zweiten Stocks hervorzuheben.<br />

• Im so genannten „Wissenszentrum“ stehen den Schülerinnen und Schülern stark<br />

frequentierte PC-Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

■ Strukturierte und transparente Lehr- und Lernprozesse<br />

Die Lehr- und Lernprozesse sind weitgehend inhaltlich und in ihren Abläufen klar<br />

strukturiert und transparent.<br />

• Die Unterrichtszeit wird in den besuchten Unterrichtssequenzen weitgehend lern-<br />

wirksam genutzt, benötigte Materialien und Geräte sind vorhanden und einsatzbe-<br />

reit.<br />

• Die Unterrichtsziele werden im Rahmen der Unterrichtseinblicke überwiegend offen<br />

gelegt, im Einzelnen dazu befragte Schülerinnen und Schüler können Auskunft über<br />

die Unterrichtsinhalte geben.<br />

• Im Interview befragte Schülerinnen und Schüler verweisen darauf, dass Lehrkräfte<br />

zu Beginn eines Halbjahres jeweils Informationen über geplante Unterrichtsinhalte<br />

vermitteln.<br />

• Schriftlich befragte Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler bewerten Lehr- und<br />

Lernprozesse als strukturiert und transparent, die Lehrkräfte allerdings in deutlich<br />

höherem Maße als die Schülerinnen und Schüler. Letztere reagieren mit einer brei-<br />

ten Streuung ihrer Meinungen.<br />

• Unterrichtssequenzen weisen in der Regel strukturierende Elemente auf wie die Er-<br />

arbeitung eines Themas und dessen Ergebnissicherung.<br />

• Im Foyer des Verwaltungstrakts hängen die Themenfelder der Fächer für die Klas-<br />

sen 11 bis 13 auf Postern aus.<br />

Die Leistungsbeurteilungen erfolgen nicht durchgängig transparent.<br />

• Laut Dokumentenanalyse liegen verschiedene Versionen von Bewertungs- bzw.<br />

Rückmeldebögen sowie Erläuterungen zur Bewertung von Vergleichsarbeiten vor,<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 41


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

die den Schülerinnen und Schülern übersichtlich und transparent das Zustande-<br />

kommen der Note vermitteln.<br />

• Befragte Eltern verweisen im Interview auf die eher uneinheitliche Rückmeldepraxis<br />

der Lehrkräfte zur Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Lobend her-<br />

vorgehoben werden Hinweise unter einer Arbeit oder auf einem Rückmeldebogen<br />

über besondere Leistungsstärken und -schwächen.<br />

• Bemängelt werden von den befragten Schülerinnen und Schülern die sehr lehrkraft-<br />

abhängige Handhabung von Transparenz bei der Leistungsbeurteilung und die oft-<br />

mals nur auf Anfrage erfolgende Angabe von Verbesserungsmöglichkeiten für Schü-<br />

lerinnen und Schüler.<br />

Eine Variabilität von Methoden und Verlaufsformen zeigt sich nur in mittlerem Um-<br />

fang.<br />

• In den besuchten Unterrichtssequenzen werden nur teilweise Variationen in der<br />

Wahl von Lernarrangements und Methoden beobachtet.<br />

• Insgesamt überwiegt unter den beobachteten Sozialformen sehr deutlich der Fron-<br />

talunterricht in den Unterrichtseinblicken.<br />

Frontal<br />

(L-S-G)<br />

Diskussion Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Sonstiges<br />

24 3 6 1 3 3<br />

60,0% 7,5% 15,0% 2,5% 7,5% 7,5%<br />

■ Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen<br />

Den heterogenen Lernvoraussetzungen der Schülerschaft begegnet die <strong>Schule</strong> mit<br />

einer breiten Palette interner und externer Kompensations- und Förderangebote<br />

• Es gibt zusätzliche Angebote für leistungsstarke und leistungsschwache Schülerin-<br />

nen und Schüler.<br />

• Zu den Fördermaßnahmen gehören 10-stündige Kompensationsmaßnahmen in Ma-<br />

thematik und Englisch außerhalb des Planunterrichts in der ersten Hälfte des 11.<br />

Jahrgangs sowie Sprachförderung im gesamten Verlauf des 11. Jahrgangs.<br />

42 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• <strong>Der</strong> Mathematik-Kompensationskurs versteht sich als Möglichkeit, mit viel Eigeniniti-<br />

ative der Schülerinnen und Schüler gezielt Defizite mit kompetenter Hilfe aufzuarbei-<br />

ten, um erfolgreicher am Klassenunterricht teilnehmen zu können.<br />

• In Englisch findet noch im ersten Halbjahr des 11. Jahrgangs ein jährlich neu konzi-<br />

pierter, zentraler Grundlagentest statt, dessen Vorbereitung der Kompensation un-<br />

terschiedlicher Lernvoraussetzungen dient. Zu Beginn des zweiten Halbjahres wer-<br />

den bis zu zwei Runden Kompensationskurse angeboten, deren Teilnahme nach<br />

Anmeldung verbindlich ist.<br />

• Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, sich an der <strong>Schule</strong> auf das<br />

„Cambridge First Certificate“ vorzubereiten und an der zentralen Prüfung teilzuneh-<br />

men. Auch für das nächst höhere Niveau, „Cambridge Advanced English“, laufen an<br />

der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I Vorbereitungskurse.<br />

• Deutsch wird in Jahrgang 11 vier- statt dreistündig unterrichtet, wovon eine der vier<br />

Stunden jeweils regelmäßig für Kompensation genutzt wird.<br />

• Eine jahrgangsübergreifende Klausur in Deutsch im ersten Halbjahr des 11. Jahr-<br />

gangs steht im Zeichen von Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik, um<br />

den darin erkannten Lernrückständen der Schülerinnen und Schüler gleich zu Be-<br />

ginn der Schulzeit an der ERS I zu begegnen.<br />

• Schriftlich befragte Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler bewerten den Umgang<br />

mit heterogenen Lernvoraussetzungen an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I insgesamt posi-<br />

tiv, die Lehrkräfte allerdings in höherem Maße als die Schülerinnen und Schüler.<br />

• Die vorab befragten Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler sehen koopera-<br />

tives Lernen übereinstimmend als in hohem Maße gegeben an.<br />

• Die regelmäßige Besprechung des individuellen Lernfortschritts durch die Lehrkräfte<br />

bewerten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte in der Vorabbefragung deutlich<br />

voneinander abweichend. Befragte Lehrkräfte geben an, ihre Schülerinnen und<br />

Schüler umfassend entsprechend zu beraten. Mehr als die Hälfte der befragten<br />

Schülerinnen und Schüler bewerten diesen Bereich als eher unzureichend.<br />

Die Lehrkräfte schaffen im Unterricht kaum individualisierte Zugänge zum Erwerb<br />

von Kenntnissen und Qualifikationen.<br />

• Die Förderung individueller Zugangsweisen zu den Unterrichtsinhalten durch quanti-<br />

tativ oder qualitativ unterschiedliche Anforderungen (Zusatz- oder Spezialaufgaben)<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 43


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

wird im Unterricht in der Regel nicht beobachtet. Den interviewten Schülerinnen und<br />

Schülern sind solche Aufgaben nur als Zusatzaufgaben gleicher Art bekannt.<br />

• Binnendifferenzierende Maßnahmen werden kaum eingesetzt. In der Regel arbeiten al-<br />

le Schülerinnen und Schüler an denselben Aufgaben und Materialien.<br />

• Individuelle Förderung im Unterricht erhalten Schülerinnen und Schüler nur in Einzelfäl-<br />

len.<br />

• Lernarrangements, die der Lehrkraft Zeit zur Beobachtung und individuellen Beratung<br />

der Schülerinnen und Schüler lassen, werden nur selten eingesetzt.<br />

• Im Regelunterricht werden wenige Wahlmöglichkeiten bezüglich unterschiedlicher Lern-<br />

wege angeboten.<br />

Die Förderung selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernens erfolgt in einge-<br />

schränktem Umfang.<br />

• Die <strong>Schule</strong> hat mit dem „WiSeL-Projekt“ eine Möglichkeit geschaffen, selbstständi-<br />

ges Lernen und Üben anhand von digital erstellten Unterrichtsmaterialien im „Wis-<br />

senszentrum“ zu fördern. Darüber hinaus nutzt die <strong>Schule</strong> die Lernplattform von Lo-<br />

Net 1 und 2. Im Interview befragte Schülerinnen und Schüler halten diese Lernfor-<br />

men im Unterricht allerdings für wenig ausgeprägt. Stundenprotokolle werden oft-<br />

mals per Email versandt; Aufgabenformate aber eher selten online bearbeitet.<br />

• Die Schüler-Arbeitsplätze im Vorraum der Bibliothek werden von Schülerinnen und<br />

Schülern für eigene Studien-, Recherche- und Korrespondenzzwecke häufig ge-<br />

nutzt.<br />

• Die Bibliothek dient eher als Besprechungsraum, denn als Recherchezentrum für die<br />

Schülerinnen und Schüler. <strong>Der</strong> Bücherbestand wirkt antiquiert.<br />

• Die eigenständiges Arbeiten befördernden Sozialformen wie Einzel-, Partner- und<br />

Gruppenarbeit sind im Beobachtungszeitraum angesichts der Dominanz von Fron-<br />

talunterricht unterrepräsentiert.<br />

• Im Klassenraum vorhandene PC-Arbeitsplätze, Nachschlagewerke u.ä. werden von<br />

Schülerinnen und Schülern für selbstständiges Lernen in den beobachteten Unter-<br />

richtssequenzen nicht genutzt.<br />

44 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


■ Aktivierung der Schülerinnen und Schüler<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Im Regelunterricht ist die kognitive Aktivierung zum systematischen Wissensaufbau<br />

nur eingeschränkt vorhanden.<br />

• Die Reflexion von Lernstrategien und Vorgehensweisen zur Aneignung und des<br />

Grads des Erreichens von Unterrichtsinhalten und –zielen ist im Unterricht eher un-<br />

zureichend.<br />

• Die Anschlussfähigkeit und die Anwendungsorientierung des Lernstoffs sind im Un-<br />

terricht in einem mittleren Umfang wahrnehmbar.<br />

• Hinsichtlich der Aktivierung von Schülerinnen und Schülern geben die befragten<br />

Lehrkräfte eine deutlich positivere Einschätzung im Fragebogen ab als die befragten<br />

Schülerinnen und Schüler zum gleichen Sachverhalt, die sich fast um einen ganzen<br />

Skalenpunkt voneinander unterscheidet. Die befragten Schülerinnen und Schüler<br />

reagieren mit einer breiten Streuung ihrer Meinungen.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 45


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Auswertung der Unterrichtsbesuche<br />

Profilmerkmale Unterricht "4" "3" "2" "1" n mw s<br />

1. Aufbau von überfachlichen Kompetenzen<br />

2,5 0,9<br />

1.4 Vermittlung von Kompetenzen/Schlüsselqualifikationen ist Unterrichtsprinzip. 5 13 15 4 37 2,5 0,9<br />

2. Lernförderliches Klima und Lernumgebung<br />

3,1 0,4<br />

2.1 Die Lehrkräfte begegn. Schülerinnen/Schülern mit Verständnis/Wertschätzung. 24 15 1 0 40 3,6 0,5<br />

2.2 Die Schülerinnen/Schüler zeigen Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft. 2 29 9 0 40 2,8 0,5<br />

2.3 <strong>Der</strong> Lernprozess wird durch Regeln und altersgemäße Rituale unterstützt. 0 38 2 0 40 3,0 0,2<br />

3. Strukturierte und transparente Lehr- und Lernprozesse<br />

2,7 0,7<br />

3.1 Die Unterrichtszeit wird lernwirksam genutzt. 4 30 6 0 40 3,0 0,5<br />

3.2 Unterrichtsziele werden offen gelegt. 6 17 11 1 35 2,8 0,7<br />

3.3 <strong>Der</strong> Unterricht ist inhaltlich und in seinem Ablauf klar strukturiert. 5 24 7 4 40 2,8 0,8<br />

3.4 <strong>Der</strong> Unterricht zeigt Variabilität v. Lernarrangements, Methoden, Verlaufsformen. 4 16 12 8 40 2,4 0,9<br />

4. Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen<br />

<strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I, GOS in Frankfurt<br />

1,9 1,0<br />

4.1 <strong>Der</strong> Unterricht fördert selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen. 4 13 12 10 39 2,3 1,0<br />

4.2 <strong>Der</strong> Unterricht fördert kooperatives Lernen. 2 9 6 18 35 1,9 1,0<br />

4.4 Die Lehrkräfte schaffen indiv. Zug. zum Erwerb von Kenntnissen/Qualifikationen. 3 2 6 26 37 1,5 0,9<br />

5. Aktivierung der Schülerinnen und Schüler<br />

2,3 0,6<br />

5.3 Lernziel, Lernprozesse und Lernergebnisse werden reflektiert. 1 9 28 2 40 2,2 0,6<br />

5.4 <strong>Der</strong> Unterricht ist auf Anschlussfähigkeit/Anwendungsorientierung ausgerichtet. 1 17 19 3 40 2,4 0,7<br />

Legende: "4": trifft vollständig zu, "3": trifft weitgehend zu", "2": trifft in Ansätzen zu, "1": triff überhaupt nicht zu"<br />

Mittelwerte und Streuungen wurden auf eine Nachkommastelle gerundet.<br />

46 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 47<br />

mw / s<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtung (Dimensionen im Überblick)<br />

2,5 3,1 2,7 1,9 2,3<br />

6.1 Aufbau fachlicher und<br />

überfachlicher<br />

Kompetenzen (gesamt)<br />

6.2 Lernförderliches Klima<br />

(gesamt)<br />

6.3 Strukturierte und<br />

transparente Prozesse<br />

(gesamt)<br />

6.4 Umgang mit<br />

heterogenen<br />

Lernvoraussetzungen<br />

(gesamt)<br />

6.5 Aktivierungen<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

(gesamt)<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

6.1.4 Die Vermittlung von<br />

Kompetenzen/Schlüsselqualifikationen ist<br />

Unterichtsprinzip.<br />

6.2.1 Die Lehrkräfte begegnen<br />

Schülerinnen/Schülern mit Verständnis<br />

und Wertschätzung.<br />

6.2.2 Die Schülerinnen/Schüler zeigen<br />

Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft.<br />

6.2.3 <strong>Der</strong> Lernprozess wird durch Regeln<br />

und altersgemäße Rituale unterstützt.<br />

6.3.1 Die Unterrichtszeit wird lernwirksam<br />

genutzt.<br />

6.3.2 Unterrichtsziele werden offen gelegt.<br />

6.3.3 <strong>Der</strong> Unterricht ist inhaltlich und in<br />

seinem Ablauf klar strukturiert.<br />

6.3.4 <strong>Der</strong> Unterricht zeigt Variabilität von<br />

Lernarrangements, Methoden und<br />

Verlaufsformen.<br />

6.4.1 <strong>Der</strong> Unterricht fördert selbstständiges<br />

und eigenverantwortliches Lernen.<br />

6.4.2 <strong>Der</strong> Unterricht fördert kooperatives<br />

Lernen.<br />

6.4.4 Die Lehrkräfte schaffen indiv.<br />

Zugänge zum Erwerb von<br />

Kenntnissen/Qualifikationen.<br />

6.5.3 Lernziele, Lernprozesse und<br />

Lernergebnisse werden reflektiert.<br />

6.5.4 <strong>Der</strong> Unterricht ist auf<br />

Anschlussfähigkeit/Anwendungsorientieru<br />

ng ausgerichtet.<br />

1,0<br />

2,5 3,6 2,8 3,0 3,0 2,8 2,8 2,4 2,3 1,9 1,5 2,2 2,4<br />

48 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008<br />

1,5<br />

2,0<br />

mw / s<br />

2,5<br />

3,0<br />

3,5<br />

4,0<br />

Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtung (differenzierte Kriterien)


3.7 Ergebnisse und Wirkungen<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

■ Verwendete Datenquellen einschließlich der Ergebnisse<br />

der Befragungen für diesen Qualitätsbereich<br />

1. Erreichen von Kompetenzen<br />

und Abschlüssen<br />

1.1 Die Schülerinnen und Schüler<br />

erreichen die in Bildungsstandards,<br />

Lehrplänen und<br />

schuleigenen Curricula<br />

beschriebenen fachlichen Ziele.<br />

2. Einverständnis<br />

und Akzeptanz<br />

2.1 Eltern sowie Schülerinnen und<br />

Schüler bewerten die Lernerträge<br />

im fachlichen und überfachlichen<br />

Bereich positiv.<br />

2.2 Eltern sowie Schülerinnen und<br />

Schüler bewerten die Umsetzung<br />

des erzieherischen Auftrags der<br />

<strong>Schule</strong> positiv.<br />

3. Nachhaltige Wirkungen<br />

3.1 Die von den Schülerinnen und<br />

Schülern erworbenen Kenntnisse<br />

und Kompetenzen ermöglichen<br />

ihnen ein erfolgreiches Lernen in<br />

der weiteren Ausbildung.<br />

Daten und<br />

Dokumente<br />

Erhebungsbogen<br />

SL-Fragebogen<br />

Schuldokumente<br />

Fragebögen SR UB Interviews<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 49<br />

Lehrkräfte<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

Schulrundgang<br />

Unterrichtsbeobachtung<br />

Schulleitung<br />

Lehrkräfte<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

3,2<br />

0,6<br />

3,0<br />

1,0<br />

2,7<br />

0,9<br />

Eltern<br />

Schüler Sek. II<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

∙ ∙ ∙ ∙<br />

3,3<br />

0,5<br />

2,9<br />

0,9<br />

2,8<br />

0,9<br />

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙<br />

■ Erreichen von Kompetenzen und Abschlüssen<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden gut auf die zu erwerbenden Abschlüsse vorbe-<br />

reitet.<br />

• Von insgesamt 126 Abgängerinnen und Abgängern aus der Sekundarstufe II haben<br />

108 die <strong>Schule</strong> mit der Allgemeinen Hochschulreife, zwölf mit und sechs ohne Fach-<br />

hochschulreife verlassen.<br />

Nichtpädagog. Personal


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

• Die Abiturergebnisse der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I lagen im letzten Jahr unter dem<br />

Landesdurchschnitt, sie befanden sich etwa im unteren Drittel der übrigen Frankfur-<br />

ter Gymnasien.<br />

• Die <strong>Schule</strong> ist mit dem im vergangenen Schuljahr erzielten Abiturdurchschnitt von<br />

2,7 - gemessen an ihrem sehr heterogenen Schülerklientel und den Bildungsbe-<br />

nachteiligungen, die sie auszugleichen bestrebt ist - sehr zufrieden. Die <strong>Schule</strong> hat<br />

dabei vor allem die Lern- und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und<br />

Schüler im Blick und ist stolz auf diese individuellen Bilanzen.<br />

• Die Ergebnisse interner Vergleichsarbeiten werden im Aufgabenfeld I und II in den<br />

Fachkonferenzen diskutiert und Maßnahmen beraten, die vor allem darauf abzielen,<br />

den unterschiedlichen Anforderungsniveaus gerecht zu werden.<br />

• Insbesondere die Mathematikergebnisse sind weniger zufrieden stellend.<br />

• Die Anzahl der Nichtversetzungen war im letzten Schuljahr in der Jahrgangsstufe 11<br />

mit 18, in der Jahrgangsstufe 12 mit 16 und in der Jahrgangsstufe 13 mit 6 relativ<br />

hoch.<br />

Über das Schulumfeld hinaus findet die Arbeit der <strong>Schule</strong> öffentliche Anerkennung.<br />

• Die <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I hat einige Auszeichnungen erworben. Sie ist eine der<br />

Preisträgerinnen des „Friedenspreises Frankfurter <strong>Schule</strong>n 2007“; von der Quandt-<br />

Stiftung ist sie im Schuljahr 2005/06 im Rahmen des Projekts „<strong>Schule</strong>n im Trialog –<br />

Europäische Identität und kultureller Pluralismus“ sowie für das Projekt „Interkulturel-<br />

les Lernen“ 2007 ausgezeichnet worden und im Jahr 2005 wurde ihr das Zertifikat<br />

„Top-Ten-Medienschule in Hessen“ verliehen.<br />

• Auszeichnungen haben einzelne Schüler der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I beim Wettbe-<br />

werb „Jugend forscht“ 2005 erhalten.<br />

• Alle Absolventinnen und Absolventen des Vorbereitungskurses zum Cambridge-<br />

First-Certificate haben die Prüfung im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen.<br />

• Im Rahmen der Frankfurter Schultheatertage finden Aufführungen von Schülerinnen<br />

und Schülern in fächerverbindenden Jahresprojekten öffentliche Anerkennung im<br />

Künstlerhaus Mousonturm.<br />

50 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008


■ Einverständnis und Akzeptanz<br />

Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Die fachliche und erzieherische Arbeit der <strong>Schule</strong> stößt weitgehend auf Einverständ-<br />

nis und Akzeptanz.<br />

• Die vorab befragten Gruppen der Schulgemeinde äußern sich weitgehend positiv zu<br />

Einverständnis und Akzeptanz der <strong>Schule</strong>. Auch hier ist die Einschätzung der be-<br />

fragten Lehrkräfte zum Erfolg der fachlichen und erzieherischen Arbeit der <strong>Schule</strong><br />

wieder einhelliger positiv als bei den befragten Schülerinnen und Schülern sowie<br />

den befragten Eltern. Die Meinungsbekundungen der befragten Eltern und Schüle-<br />

rinnen und Schüler weisen dabei jeweils eine hohe Streuung auf.<br />

• Im Interview befragte Eltern äußern sich zufrieden mit dem, was die Schülerinnen<br />

und Schüler an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in fachlicher Hinsicht und vor allem im<br />

Hinblick auf Sozialkompetenz lernen.<br />

• Auffällige hohe Fehlzeiten gibt es nur in Einzelfällen, vor allem in Stufe 11. In einem<br />

Fall haben hohe Fehlzeiten zum Schulverweis geführt.<br />

■ Nachhaltige Wirkungen<br />

Die <strong>Schule</strong> erhebt keine aussagefähigen Daten über den weiteren Bildungs- und Be-<br />

rufsweg der Absolventinnen und Absolventen.<br />

• Die vorab befragten Gruppen der Schulgemeinde äußern sich in der weitgehend po-<br />

sitiv zu den nachhaltigen Wirkungen der <strong>Schule</strong>. Auch hier ist die Einschätzung der<br />

befragten Lehrkräfte zum Erfolg der Vorbereitung der <strong>Schule</strong> auf Studium und Beruf<br />

einhellig positiver als bei den befragten Schülerinnen und Schülern sowie den be-<br />

fragten Eltern. Die Meinungsbekundungen der befragten Eltern und Schülerinnen<br />

und Schüler weisen dabei jeweils eine hohe Streuung auf.<br />

• Die so genannte „Ehemaligen-Datenbank“ wird genutzt, um zumindest schlaglichtar-<br />

tig einen Einblick in den weiteren Bildungs- und Berufsweg früherer Absolventinnen<br />

und Absolventen zu erhalten. Diese Kontakte dienen zusätzlich der Schaffung von<br />

Informationsangeboten zur Berufsorientierung, indem Absolventinnen und Absolven-<br />

ten der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I über ihr Berufsfeld berichten.<br />

• Darüber hinaus dienen der <strong>Schule</strong> informelle Besuche ehemaliger Schülerinnen und<br />

Schüler sowie Mailkontakte als punktuelle Anhaltspunkte für den weiteren Werde-<br />

gang der Ehemaligen.<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008 51


Bericht zur Inspektion der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> I in Frankfurt am Main<br />

Wiesbaden, den 19. Juni 2008<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ)<br />

Für das Inspektionsteam:<br />

........…………………….......<br />

Susann Hertz, Teamleitung<br />

Kontakt:<br />

Institut für Qualitätsentwicklung (IQ)<br />

Walter-Hallstein-Str. 5-7<br />

65197 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611 5827-101<br />

Fax: 0611 5827-109<br />

www.iq.hessen.de<br />

52 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), Juni 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!