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Die multikulturelle Schülerschaft und ihre Implikationen für den ...

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der ersten Klausur noch insgesamt 29 Punkte aufgr<strong>und</strong> des Fehlerindexes abziehen<br />

musste, waren es in der zweiten schon nur noch 23 <strong>und</strong> in der letzten insgesamt<br />

18.<br />

Im Englischunterricht, <strong>den</strong> ich in anderen elften Klassen gegeben habe, bin ich<br />

ebenso vorgegangen <strong>und</strong> habe gute Erfahrungen damit gemacht, ohne jedoch<br />

Langzeitergebnisse nachweisen zu können. <strong>Die</strong> SchülerInnen wissen i.d.R. jede<br />

Form von Korrektur sehr zu schätzen <strong>und</strong> wollen auch aus ihr lernen, solange sie<br />

nicht zwangsläufig mit Bewertung verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Zur beschriebenen Entwicklung in meiner elften Klasse möchte ich abschließend<br />

noch sagen, dass die hier vorgestellten Prozesse der Gruppenentwicklung <strong>und</strong> des<br />

interkulturellen Lernens nur winzige Aspekte dessen sind, was sich aufgr<strong>und</strong> der<br />

kulturellen Vielfalt innerhalb der Lerngruppe im Laufe eines Schuljahres ereignet<br />

hat. Zwischendurch gab es Bedürfnisse Einzelner, sich <strong>und</strong>/oder andere kulturell<br />

ab- bzw. auszugrenzen, es gab Diskussionen über unterschiedliche Einstellungen<br />

zu <strong>den</strong> Themen Gewalt, Macht <strong>und</strong> Disziplin, ein Schüler pakistanischer Herkunft<br />

outete sich als jahrelanges Mobbingopfer, eine Schülerin, die in der jüdischen<br />

Gemeinde lebte, zog zeitweise <strong>den</strong> Ärger <strong>ihre</strong>r MitschülerInnen auf sich, da sie an<br />

zahlreichen jüdischen Feiertagen nicht die Schule besuchte. In jeder dieser Situationen<br />

wurde ich aufs Neue herausgefordert, meine eigenen Vorannahmen in der<br />

Bewertung einer Situation oder eines Themas auf <strong>ihre</strong> kulturelle Bedingtheit hin<br />

zu überprüfen, um auch andere Sichtweisen akzeptieren zu können.<br />

4.2. Haltung <strong>und</strong> Aktivitäten der Schule<br />

Das Kollegium <strong>und</strong> die Schulleitung der ERS 1 gehen insgesamt sehr bewusst mit<br />

der Heterogenität <strong>ihre</strong>r <strong>Schülerschaft</strong> um <strong>und</strong> begegnen dieser positiv. Man versteht<br />

sich nicht etwa als „Ausländer-„ oder „Problemschule“, sondern versucht,<br />

die Chancen, die die kulturelle Vielfalt mit sich bringt, produktiv wahrzunehmen,<br />

ohne dabei das Konfliktpotenzial zu übersehen.<br />

So wer<strong>den</strong> auch im Schulprogramm die mangelnde Kompetenz vieler<br />

SchülerInnen im schriftsprachlichen Bereich, die Diskussionen um die Teilnahme<br />

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