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Die multikulturelle Schülerschaft und ihre Implikationen für den ...

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Dauer des Kurses z.T. von anderem Unterricht befreit. Dennoch sind <strong>für</strong> viele<br />

Familien 100-120 € viel Geld <strong>und</strong> der Wunsch nach einem kostenfreien Angebot<br />

dieser Art ist verständlich.<br />

Sehr gut verstehen kann ich ebenfalls <strong>den</strong> Wunsch nach mehr Wissen über die<br />

einzelnen an der Schule vertretenen Kulturen, <strong>ihre</strong> Geschichte <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> Religion.<br />

Besonders gefällt mir die Idee eines gemeinsamen Religionsunterrichts, allerdings<br />

liegt es außerhalb meines Kompetenzbereichs, Aussagen darüber zu machen, inwiefern<br />

ein solcher realisierbar sein könnte.<br />

Außer dem permanenten Zeitdruck, unter <strong>den</strong> der Lehrplan SchülerInnen <strong>und</strong><br />

LehrerInnen sämtlicher Fächer stellt, sehe ich jedoch keinen Gr<strong>und</strong>, warum es<br />

nicht im Rahmen von Projekttagen AGs zu <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Kulturen <strong>und</strong> Religionen<br />

geben sollte, falls sich herausstellen sollte, dass dieser SchülerInnenwunsch<br />

eine breitere Basis findet. Solche Projekte haben an der ERS 1 bereits<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Sie können auch weniger stark vertretene Kulturen „sichtbar“ machen<br />

<strong>und</strong> fordern zur Wahrnehmung kultureller Eigenheiten <strong>und</strong> zum Dialog hierüber<br />

auf.<br />

4. Individueller <strong>und</strong> institutioneller Umgang mit kultureller Heterogenität<br />

4.1. Unterricht in einer <strong>multikulturelle</strong>n elften Klasse:<br />

Ein (Selbst-)Erfahrungsbericht<br />

Als ich die Namensliste der Lerngruppe <strong>für</strong> meinen ersten eigenverantwortlichen<br />

Deutschunterricht erhielt, staunte ich zunächst über die wenigen deutschen Namen,<br />

die sich hier fin<strong>den</strong> ließen. Siebzehn Männer, zehn Frauen <strong>und</strong> darunter nur<br />

fünf deutsche Namen, das ist, wie wir gesehen haben, auch <strong>für</strong> die ERS 1 ein sehr<br />

geringer Anteil. <strong>Die</strong>ser erhöhte sich jedoch schnell prozentual ein wenig, als sich<br />

herausstellte, dass ein Schüler (mit Migrationshintergr<strong>und</strong>) die Zugangsvoraussetzungen<br />

nicht erfüllte <strong>und</strong> ein weiterer schon nach <strong>den</strong> ersten Wochen <strong>den</strong> Unterricht<br />

nicht mehr besuchte.<br />

In der Vorstellungsr<strong>und</strong>e, die ich gemeinsam mit der Tutorin der Klasse erleben<br />

durfte, hatten die meisten SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> das Bedürfnis,<br />

ihr Herkunftsland, bzw. das <strong>ihre</strong>r Eltern, mit zu benennen. Ich machte mir an<br />

diesem Tag Notizen <strong>und</strong> kam auf sechzehn verschie<strong>den</strong>e Herkunftsländer (der<br />

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