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Die multikulturelle Schülerschaft und ihre Implikationen für den ...

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) Auswertung<br />

Über fünfzig Prozent der gemachten Vorschläge beziehen sich auf die sprachliche<br />

Förderung insgesamt. Dass ca. 30% dieser Vorschläge sich wiederum auf muttersprachlichen<br />

Unterricht beziehen, stärkt die These, dass dieser <strong>für</strong> bilingual aufwachsende<br />

Jugendliche eine besondere Rolle spielt. Hierbei ist sicherlich ein<br />

weiterer Aspekt zu beachten: Es ist davon auszugehen, dass SchülerInnen im herkunftssprachlichen<br />

Unterricht nicht nur eine Chance sehen, <strong>ihre</strong> Kompetenz zu<br />

erweitern, sondern auch, sie unter Beweis zu stellen. <strong>Die</strong>ser Unterricht könnte ihnen<br />

eine Gelegenheit geben zu zeigen, wozu sie (auch sprachlich) in der Lage<br />

sind, <strong>und</strong> würde zudem <strong>ihre</strong>r Sprache als solcher Anerkennung verleihen. <strong>Die</strong> Forderung<br />

der Kultusministerien nach der Beherrschung von zwei Fremdsprachen<br />

(also insgesamt drei Sprachen) <strong>für</strong> die Erlangung der Hochschulreife erscheint <strong>für</strong><br />

viele SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> überflüssig, wenn man be<strong>den</strong>kt,<br />

dass diese noch eine weitere Sprache mehr oder weniger gut beherrschen (größtenteils<br />

wahrscheinlich besser als die meisten anderen <strong>ihre</strong> zweite Fremdsprache!),<br />

die <strong>für</strong> das Abitur schlicht nicht anerkannt wird.<br />

Dass sich viele SchülerInnen <strong>für</strong> sich <strong>und</strong>/oder <strong>ihre</strong> MitschülerInnen (kostenfreie!)<br />

zusätzliche Förderung im Deutschen (<strong>und</strong> Englischen) wünschen, ist nicht<br />

überraschend. SchülerInnen mit wie ohne Migrationshintergr<strong>und</strong> ist gleichermaßen<br />

bewusst, wie wichtig gute Deutschkenntnisse <strong>für</strong> <strong>den</strong> schulischen Erfolg<br />

insgesamt sind, gerade in einer Zeit, da selbst SchülerInnen mit einem guten Textverständnis<br />

<strong>und</strong> guter Ausdrucks- <strong>und</strong> Abstraktionsfähigkeit durch die vom<br />

hessischen Kultusministerium vorgegebenen Punktabzüge bei Rechtschreib- <strong>und</strong><br />

Grammatikfehlern in allen Unterrichtsfächern bestraft wer<strong>den</strong> müssen. In der ERS<br />

1 gibt es deshalb im elften Schuljahr vierstündigen Deutschunterricht, wobei die<br />

zusätzliche Unterrichtsst<strong>und</strong>e von der Fachbereichskonferenz <strong>für</strong> die Kompensation,<br />

konkret <strong>für</strong> Grammatik- <strong>und</strong> Rechtschreibtraining, vorgesehen ist. Zusätzlich<br />

dazu findet jedes Jahr ein Kurs „Deutsch als Zweitsprache“ der VHS<br />

Frankfurt an der ERS 1 statt, in dem SchülerInnen ganz gezielt an <strong>ihre</strong>n<br />

Schwächen arbeiten können. Hier<strong>für</strong> sind allerdings die regelrechten VHS-<br />

Gebühren zu entrichten. Das Entgegenkommen der VHS besteht darin, <strong>den</strong> Kurs<br />

speziell auf die Bedürfnisse unserer SchülerInnen einzurichten <strong>und</strong> ihn an der<br />

Schule durchzuführen, so dass die SchülerInnen keine zusätzlichen Anfahrtswege<br />

haben. Von schulischer Seite wer<strong>den</strong> die teilnehmen<strong>den</strong> SchülerInnen <strong>für</strong> die<br />

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