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Die multikulturelle Schülerschaft und ihre Implikationen für den ...

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hier jedoch meist schneller aufgedeckt, da die SchülerInnen eher bereit sind nach<br />

der Bedeutung von Wörtern zu fragen, die sie nicht verstehen. Für <strong>den</strong> Englischunterricht<br />

kommt jedoch noch eine weitere Schwierigkeit hinzu, nämlich die der<br />

muttersprachlichen Interferenzen. <strong>Die</strong>se können sich sowohl auf die Wortbedeutungen<br />

als auch auf Struktur beziehen <strong>und</strong> sind <strong>für</strong> mich im Gegensatz zu Interferenzen<br />

aus dem Deutschen schwer erkennbar. So kann es vorkommen, dass<br />

SchülerInnen Sätze produzieren, deren Sinn ich nicht erkennen kann, weil es <strong>für</strong><br />

mich unmöglich ist zu rekonstruieren, was sie mit dieser Struktur <strong>und</strong> <strong>den</strong> verwendeten<br />

Vokabeln ausdrücken möchten.<br />

Viele unserer Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die zweisprachig aufgewachsen sind, haben<br />

mit dem systematischen Erwerb dieser dritten Sprache, Englisch, Probleme<br />

<strong>und</strong> kommen mit wenig Selbstvertrauen in <strong>den</strong> Englischunterricht der Oberstufe.<br />

Auch hier ist es wichtig, ihnen zunächst viel Raum zum Üben zu geben. Das heißt<br />

<strong>für</strong> mich einerseits, dass sie selbst ausprobieren können müssen, zu wie viel<br />

(mündlicher) Kommunikationsfähigkeit das, was sie in die Oberstufe mitbringen,<br />

schon reicht, andererseits, dass sie, wie im Deutschunterricht auch, regelmäßig<br />

schriftliche Hausaufgaben machen sollten, die von mir so korrigiert wer<strong>den</strong> müssen,<br />

dass die SchülerInnen aus dieser Korrektur tatsächlich etwas lernen können.<br />

In bei<strong>den</strong> Unterrichtsfächern ist angesichts der Heterogenität, die diese <strong>multikulturelle</strong><br />

SchülerInnenschaft mit sich bringt, ein großes Maß an innerer Differenzierung<br />

nötig. Während manche SchülerInnen durch <strong>ihre</strong> bilinguale Erziehung zu<br />

großer sprachlicher Eloquenz in bei<strong>den</strong> meiner Unterrichtsfächer gelangen, fällt<br />

anderen der sprachliche Ausdruck in bei<strong>den</strong> Fächern ganz besonders schwer. Statistisch<br />

gesehen kommt zudem auf jede Klasse ein Schüler/eine Schülerin, der/die<br />

zu Hause Englisch spricht. Hier gilt es Aufgaben-, Übungs- <strong>und</strong> Korrekturformen<br />

zu fin<strong>den</strong>, die alle SchülerInnen herausfordern, dabei aber nicht überfordern <strong>und</strong><br />

jedem/jeder Einzelnen die Möglichkeit geben, sich <strong>ihre</strong>n/seinen Voraussetzungen<br />

gemäß weiter zu entwickeln.<br />

Arbeitsformen, die die Kommunikation der SchülerInnen untereinander fördern,<br />

d.h. jegliche Form von Partner- <strong>und</strong> Gruppenarbeit, Diskussionen etc., die sich<br />

auch zur inneren Differenzierung bestens eignen, unterstützen zudem <strong>den</strong> interkulturellen<br />

Lernprozess, da sie einerseits die SchülerInnen immer auch als Personen<br />

in <strong>den</strong> Arbeitsprozess mit einbeziehen, andererseits voraussetzen, dass sich<br />

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