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Die multikulturelle Schülerschaft und ihre Implikationen für den ...

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auch die kulturelle Prägung beeinflusst, ist er doch besonders maßgebend, wenn<br />

es darum geht zu beurteilen, ob Deutsch eher als Zweit- oder als Fremdsprache<br />

gelernt wird/wurde. Aus dieser Perspektive interessiert mich auch die Frage nach<br />

<strong>den</strong>jenigen Sprachen, die im Elternhaus gesprochen wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Frage nach <strong>den</strong> Staatsangehörigkeiten konnte mir im Abgleich mit <strong>den</strong><br />

Stammdaten der SchülerInnen Auskunft über die Repräsentativität der befragten<br />

Gruppe <strong>für</strong> die GesamtschülerInnenschaft geben. Für mich interessant waren hier<br />

außerdem die freiwilligen Anmerkungen mancher SchülerInnen zum anvisierten<br />

Wechsel <strong>ihre</strong>r Staatsbürgerschaft, welche <strong>für</strong> diese Untersuchung jedoch unberücksichtigt<br />

bleiben sollen.<br />

<strong>Die</strong> Religionszugehörigkeiten der SchülerInnen können vielleicht am deutlichsten<br />

die unterschiedlichen kulturellen Prägungen, <strong>und</strong> zwar transnationaler Art, her-<br />

vorheben. 19<br />

<strong>Die</strong> letzte Frage der „Angaben zur Person“ hat sich aus der Arbeit in meiner<br />

Arbeitsgruppe am pädagogischen Tag zum interkulturellen Lernen (vgl. 4.2.)<br />

ergeben. Bei der Frage nach dem, was Schule tun kann, um SchülerInnen mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> möglichst effektiv auf <strong>ihre</strong>m Weg zum <strong>und</strong> durch das<br />

Abitur zu begleiten, hat die Arbeitsgruppe länger darüber diskutiert, ob wir diese<br />

SchülerInnen nur zum Abitur bringen müssen oder ob eine gleichzeitige<br />

Vorbereitung auf das „echte Leben“ in Deutschland nötig sei. Ich halte diese<br />

Diskussion <strong>für</strong> überflüssig, da sich die Qualität unserer Förderung nicht daran<br />

bemessen darf, ob die SchülerInnen nach dem Abitur vorhaben in Deutschland zu<br />

leben oder nicht. Den SchülerInnen muss in jedem Fall zunächst das Wissen<br />

vermittelt wer<strong>den</strong>, welches sie <strong>für</strong> das Bestehen des Abiturs brauchen <strong>und</strong> wenn<br />

wir interkulturelles Lernen ernst nehmen, so sollten die SchülerInnen ja gerade<br />

nicht möglichst effektiv auf das Leben in Deutschland (im Sinne von Integration)<br />

vorbereitet wer<strong>den</strong>, sondern die Schule mit der Gr<strong>und</strong>ausstattung kompetenter<br />

Weltbürger verlassen, egal wohin. <strong>Die</strong> Antworten auf diese Frage sind aber<br />

deshalb sehr interessant, weil sie Auskunft über Zukunftsperspektiven der<br />

SchülerInnen geben. Wenn die Antworten auch <strong>für</strong> unser pädagogisches Handeln<br />

als LehrerInnen nicht maßgebend sein dürfen, so macht es <strong>für</strong> die Haltung der<br />

19 Sicherlich wäre es hier auch interessant gewesen, z.B. noch zwischen römisch-katholisch <strong>und</strong><br />

evangelisch zu differenzieren, da sich, wenn man es genau nimmt <strong>und</strong> <strong>für</strong> kulturelle Unterschiede<br />

sensibilisiert ist, hier (kulturelle)Welten unterschei<strong>den</strong> können. Dann müsste man aber auch<br />

zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Ausrichtungen des Islams etc. differenzieren, was letztendlich nicht<br />

mehr kategorisierbar <strong>und</strong> auswertbar wäre.<br />

19<br />

Formatiert: Keine<br />

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