Schulprogramm 2008 - Ernst-Reuter-Schule 1
Schulprogramm 2008 - Ernst-Reuter-Schule 1
Schulprogramm 2008 - Ernst-Reuter-Schule 1
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<strong>Ernst</strong> – <strong>Reuter</strong> - <strong>Schule</strong> 1<br />
Oberstufengymnasium<br />
<strong>Schulprogramm</strong><br />
Stand 2007/ <strong>2008</strong>
ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Inhalt<br />
Präambel Seite 3<br />
<strong>Schulprogramm</strong> – Übersicht Seite 4<br />
1. Fachkompetenz Seite 7<br />
Kompensationsunterricht Mathematik Seite 11<br />
2. Sprachliche Kompetenz Seite 12<br />
Kompensationsunterricht Deutsch Seite 13<br />
Qualitätssicherung im Englischunterricht Seite 15<br />
Vielfältiges Sprachenangebot Seite 19<br />
3. Informationstechnische Kompetenz Seite 22<br />
4. Ästhetische Kompetenz Seite 26<br />
Kunst Seite 27<br />
Musik Seite 29<br />
Darstellendes Spiel Seite 32<br />
5. Methodenkompetenz/Medienkompetenz Seite 35<br />
Einführung 11 Seite 36<br />
Schulbibliothek und Wissenszentrum Seite 38<br />
Internet und Intranet Seite 41<br />
6. Berufsorientierungskonzept Seite 44<br />
Fachhochschulmentorinnenprojekt Seite 50<br />
7. Interkulturelle Kompetenz Seite 51<br />
Ethik Seite 57<br />
Religion Seite 59<br />
Geschichte Seite 61<br />
8. Soziale Kompetenz/Kommunikative Kompetenz Seite 62<br />
Suchtprävention und Mediation Seite 63<br />
Die Tutoren- und Tutorinnentätigkeit Seite 66<br />
Fahrten in den Jahrgangsstufen 11, 12, 13 Seite 69<br />
Unterstützung der SV-Arbeit Seite 73<br />
Gender Seite 75<br />
9. Ökologische Kompetenz Seite 77<br />
Projekt „Sonne in der <strong>Schule</strong>“ Seite 78<br />
Seite 2
ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Präambel<br />
Die <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 ist ein Oberstufengymnasium, in das jährlich in Klasse 11<br />
Schülerinnen und Schüler aus etwa 30 verschiedenen <strong>Schule</strong>n Frankfurts und Umgebung<br />
aufgenommen werden.<br />
Überwiegend kommen sie aus Integrierten und Kooperativen Gesamtschulen, aber<br />
auch aus Realschulen und Gymnasien. Auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen,<br />
die sie demzufolge mitbringen, und auf den Umstand, dass sich ganz neue Lerngruppen<br />
konstituieren müssen, reagiert die <strong>Schule</strong> mit einem Strukturprinzip, das auf<br />
der Zuordnung der Schülerinnen und Schüler zu festen Klassen basiert.<br />
Für den Unterricht ergibt sich aus dieser Rahmenbedingung als wesentliche Aufgabe:<br />
kompensatorische Unterrichtsarbeit, die Oberstufenanforderungen gerecht wird.<br />
Da etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler MigrantInnen sind, ist ein weiterer<br />
grundlegender Gesichtspunkt unserer Arbeit:<br />
interkulturelle Erziehung zu tolerantem und weltoffenem Handeln.<br />
Die soziale und altersmäßige Zusammensetzung der SchülerInnenschaft – viele<br />
SchülerInnen sind auf sich selbst gestellt - erfordert darüber hinaus eine besondere<br />
Berücksichtigung der<br />
Entfaltung von selbständigem verantwortungsvollem Handeln.<br />
Schließlich haben wir als Oberstufengymnasium für die Schülerinnen und Schüler die<br />
Verantwortung, sie auf das „Leben nach der <strong>Schule</strong>“ vorzubereiten durch:<br />
kritische Reflexion von Zukunftsperspektiven und Förderung von Entscheidungsfähigkeit.<br />
Diesen Zielen versuchen wir uns zu nähern mit unserer Arbeit, die sich auf die unten<br />
dargestellten Kompetenzbereiche bezieht.<br />
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Seite 4
ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Seite 5
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
1.<br />
Fachkompetenz<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Ausgangslage<br />
Fächerangebot<br />
Der Aufbau der Fachkompetenz aller Schülerinnen und Schüler gehört zu den zentralen<br />
Zielen des Unterrichts. Die ERS 1 schafft die Voraussetzungen hierfür mit einem<br />
breiten Fächerangebot, das die Ansprüche an allgemeinbildendes Lernen erfüllt, aber<br />
auch individuelle Schwerpunktsetzung möglich macht.<br />
Dies konkretisieren wir durch bestimmte Akzente beim Fächerangebot.<br />
Mehrere Fremdsprachen als Fortsetzung aus der Mittelstufe (Englisch, Französisch,<br />
Latein, Spanisch, Italienisch); Italienisch und Spanisch können in der 11. Klasse neu<br />
begonnen werden.<br />
Kunst kann als Leistungsfach gewählt werden. Darstellendes Spiel neben Kunst und<br />
Musik als Fach der ästhetischen Bildung.<br />
Informatik als Leistungsfach neben Biologie, Chemie und Physik<br />
Die Gesamtkonferenz unterstützt im Februar 08 den Antrag des FB Spanisch auf Einrichtung<br />
eines Spanisch-Leistunskurses.<br />
Um Kontinuität im Aufbau von Fachkompetenz zu sichern, versucht die <strong>Schule</strong> Leistungsfachangebote<br />
auch dann aufrechtzuerhalten, wenn die Teilnehmerzahl unter<br />
dem Durchschnitt liegt (Französisch, Kunst, Physik, Chemie)<br />
Ethik ist bereits seit Einführung des Fachs an hessischen <strong>Schule</strong>n Pflichtfach für alle,<br />
die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen, damit alle SchülerInnen befähigt<br />
werden, über Fragen des persönlichen Verhaltens und der Verantwortung in der<br />
Gesellschaft, der Bedeutung unterschiedlicher Religionen und Kulturen qualifiziert<br />
nachzudenken.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Prozesse<br />
Die ERS 1 versteht Fachkompetenz als Ziel des Unterrichts, das nur prozesshaft<br />
entwickelt werden kann. Besonders in der Jahrgangsstufe 11 zeigt sich diese Sicht in<br />
der Unterrichtsorganisation und in spezifischen Angeboten.<br />
Die <strong>Schule</strong> verstärkt in der Jahrgangsstufe 11 Deutsch während des ganzen Jahrs,<br />
Englisch und Mathematik während des 1. Halbjahrs um eine Unterrichtsstunde, um<br />
den SchülerInnen Gelegenheit zu geben, fachliche Defizite aufzuarbeiten. Die 4.<br />
Deutschstunde wird kontinuierlich jede Woche benutzt, um die Sicherheit im<br />
Gebrauch von Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik zu trainieren. In<br />
Englisch und Mathematik werden 10-stündige Kompensationskurse außerhalb des<br />
Plan-Unterrichts organisiert.<br />
Der Fachbereich Deutsch kooperiert mit der Volkshochschule, die in der <strong>Schule</strong> vor<br />
allem für SchülerInnen mit Migrationshintergrund Förderkurse zu Grammatik und Ausdruck<br />
anbietet.<br />
Der Fachbereich Englisch macht ein Angebot in einer fortgeschritteneren Phase der<br />
fremdsprachlichen Kompetenz: SchülerInnen der Leistungskurse Englisch der Jahrgangsstufe<br />
12/13 können an einem Kurs zur Vorbereitung des First Certificate in<br />
English der Cambridge University teilnehmen, eines international anerkannten Fremdsprachenzertifikats..<br />
Die Fachkonferenzen spielen eine zentrale Rolle beim Aufbau der Fachkompetenz.<br />
Sie entwickeln die konkreten Unterrichtskonzepte aus den Lehrplanvorgaben. Gemeinsame<br />
Themenreihen und Klausuren (in Klasse 11 Jahrgangsklausuren Deutsch<br />
und Englisch, in Klasse 12 Vergleichsarbeiten aller Fächer, in Klasse 13 entsprechende<br />
Sequenzen mit darauffolgender jahrgangsbreiter Klausur) präzisieren die Vorstellungen<br />
über die Fachkompetenz im jeweiligen Unterrichtsfach und die Bewertung der<br />
Schülerleistungen.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Perspektiven<br />
Die beschriebenen Prozesse gilt es fortzusetzen. Das Kollegium wird hierbei immer<br />
genauer und differenzierter die internationale, multikulturelle und –religiöse sowie<br />
mehrsprachige Zusammensetzung unserer Schülerschaft bei den Planungen berücksichtigen.<br />
Das heißt auch, dass alle Fächer die Einübung in die deutsche Schriftsprache<br />
als eine wichtige fächerübergreifende Teilkompetenz praktizieren.<br />
Das zentrale Landesabitur wird die Fachkompetenz der SchülerInnen mit Maßstäben<br />
überprüfen, die von außen gesetzt werden und landesweit für alle <strong>Schule</strong>n gelten. Es<br />
ist geplant, nach der ersten Abiturrunde der neuen Art Erfolge und Misserfolge unserer<br />
AbiturientInnen unter die Lupe zu nehmen und daraus Konsequenzen abzuleiten.<br />
Durch die Vorbereitung auf das Zentralabitur werden Inhalte und Bedeutung der<br />
Fachkompetenz den SchülerInnen deutlicher vor Augen geführt als früher. Dazu sind<br />
Informationen nötig, wie sie in Gestalt der Fachinformationen bereits vorliegen. Diese<br />
werden aktualisiert im Hinblick auf die Lehrpläne, die Anforderungen des Landesabiturs<br />
und die Konkretisierungen der Fachkonferenzen. Es bedarf neuer Anstrengungen,<br />
solche Informationen im Bewusstsein der SchülerInnen zu verankern und diese<br />
zu motivieren, die besonderen Angebote zur Qualifizierung wie die VHS-Förderkurse<br />
und die Kompensationskurse verbindlich zu nutzen.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Mathematische Kompetenz<br />
Der Kompensationskurs Mathematik an der ERS 1<br />
Da die <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 als Oberstufengymnasium von SchülerInnen aus einer<br />
Vielzahl von “Zuliefererschulen“ besucht wird, muss auf diese Situation auch im Mathematikunterricht<br />
der Klasse 11 Rücksicht genommen werden. Die Erfahrung hat gezeigt,<br />
dass die SchülerInnen aus den verschiedenen <strong>Schule</strong>n und Schulformen auch<br />
mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in diesem Fach in die Klasse 11 kommen.<br />
Um ihnen die Chance zu geben, diese unterschiedlichen Vorkenntnisse auszugleichen,<br />
wird an der ERS 1 der Kompensationskurs Mathematik angeboten.<br />
Mathematik in Stufe 11 wird grundsätzlich im Klassenverband unterrichtet. Die FachlehrerInnen<br />
empfehlen leistungswillige SchülerInnen Teilnahme am Kompensationkurs.<br />
Das „Wissenszentrum“ bietet weiterhin Möglichkeiten zum selbstständigen Arbeiten<br />
in diesem Bereich.<br />
Um eine kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten, ist die Teilnahme nach erfolgter<br />
(freiwilliger) Anmeldung verpflichtend und wird positiv bei der Notengebung des laufenden<br />
Halbjahrs vermerkt. Den TeilnehmerInnen wird vor den Stunden Arbeitsmaterial<br />
zur Verfügung gestellt, damit bei entsprechender Vorbereitung der Kurs optimal<br />
genutzt werden kann. Inhaltlich soll der Kompensationskurs u.a. die Themen Geraden,<br />
Kreise, quadratische Funktionen und Gleichungen behandeln, parallel zur gestrafften<br />
Wiederholung wichtiger Unterrichtsinhalte der Sekundarstufe 1 im laufenden<br />
Unterricht.<br />
Der Kurs versteht sich nicht als „kostenloser Nachhilfeunterricht“, sondern als Möglichkeit,<br />
mit viel Eigeninitiative gezielt Defizite in diesem Fach mit kompetenter Hilfe<br />
aufzuarbeiten, um dann erfolgreicher am Klassenunterricht teilnehmen zu können.<br />
Zur Orientierung gibt es eine Sammlung von Mathematikaufgaben (mit Lösungen),<br />
welche die Fachkonferenz unter dem Gesichtspunkt: „Was sollte man in Mathematik<br />
können, um die Oberstufe erfolgreich zu besuchen“ zusammengestellt hat.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
2.<br />
Sprachliche Kompetenz<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Kompensationsunterricht und Sprachförderkonzept in Deutsch<br />
Ausgangssituation<br />
Die Schülerinnen und Schüler der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 kommen aus ca. 30 verschiedenen<br />
Herkunftsschulen. Dementsprechend sind ihr Kenntnisstand, ihre Kompetenz<br />
im Umgang mit Texten, ihre Beherrschung von Rechtschreibung, Zeichensetzung<br />
oder Grammatik sowie ihre (v. a. schriftliche) Ausdrucksfähigkeit sehr unterschiedlich<br />
ausgebildet.<br />
Hinzu kommt, dass etwa zwei Drittel unserer Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund<br />
haben und dann oft zu Hause eine andere Sprache als Deutsch sprechen.<br />
Ihr Deutsch ist mündlich zwar perfekt oder nahezu fehlerfrei, im Schriftlichen, v.<br />
a. in der Grammatik, im Satzbau und Ausdruck, weist es jedoch oft deutliche Defizite<br />
auf, die ihre Leistungen nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in anderen Fächern<br />
deutlich beeinträchtigen. Der Benachteiligung von Migrantenkindern im deutschen<br />
Schulsystem, die ihre Schulkarrieren sehr viel seltener mit dem Abitur abschließen als<br />
Kinder deutscher Familien, möchten wir gezielt entgegenwirken.<br />
Das Kompensations- und Sprachförderkonzept<br />
Um dieser schwierigen Ausgangslage unserer Schülerinnen und Schüler gerecht zu<br />
werden und um sie angemessen fördern (und fordern) zu können, haben wir ein<br />
mehrgleisiges Kompensations- und Förderkonzept entwickelt, an dem wir auch weiterhin<br />
arbeiten. Die unterschiedlichen schulischen Voraussetzungen versuchen wir<br />
dadurch zu kompensieren, dass:<br />
Deutsch in Jahrgang 11 4-stündig (statt 3-stündig) unterrichtet wird<br />
eine dieser vier Stunden regelmäßig für Kompensation genutzt wird, wobei die Lernenden<br />
hierbei entweder unter Anleitung an unterschiedlichen Aufgaben oder gemeinsam<br />
an Defiziten arbeiten, die sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Lerngruppe<br />
und ihrer einzelnen Schülerinnen und Schüler orientieren<br />
wir im ersten Halbjahr 11 eine Jahrgangs übergreifende Klausur mit den Schwerpunkten<br />
Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik durchführen, die die Schülerinnen<br />
und Schüler dazu anleiten soll, ernsthaft an der Weiterentwicklung ihrer schriftsprachlichen<br />
Fertigkeiten zu arbeiten<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
wir einen Gesamtkonferenzbeschluss herbeigeführt haben, der alle Fächer dazu auffordert,<br />
die sprachliche Richtigkeit nicht nur in Klausuren, sondern in allen Phasen des<br />
Unterrichts angemessen zu gewichten.<br />
Dieses Kompensationskonzept bietet zwar Möglichkeiten, die besonderen Bedürfnisse<br />
von Lernenden nicht deutscher Herkunft zu berücksichtigen (etwa durch gezielte Aufgaben<br />
in der Kompensationsstunde), reicht aber unseres Erachtens noch nicht alleine<br />
aus, um ihre Bildungshindernisse adäquat auszugleichen. Es wird daher flankiert<br />
durch Maßnahmen, die die Sprachförderung von Migrantenkindern zum Ziel haben:<br />
Seit 2003 gibt es eine Kooperation mit der VHS Frankfurt, die in Absprache mit dem<br />
Fachbereichsleiter Sprachen Kurse an unserer <strong>Schule</strong> anbietet, die sich speziell an<br />
Schülerinnen und Schüler richten, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Sie lernen dort<br />
in zwei thematisch unterschiedlich gewichteten Kursen entweder verstärkt Grammatik,<br />
Rechtschreibung und Zeichensetzung oder Ausdruck, Wortschatzerweiterung und Stil.<br />
Diese Kurse werden regelmäßig ausgewertet und entsprechend weiterentwickelt bzw.<br />
modifiziert.<br />
Maßnahmen zur Fortbildung des Kollegiums durch außerschulische Fachkräfte, etwa<br />
die durch Frau Prof. Dr. Gogolin (Hamburg) zur Thematik Förderung von Sprachkom-<br />
petenz von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.<br />
Da Schülerinnen und Schülern aus Migrantenfamilien v. a. die Beherrschung bildungssprachlicher<br />
Ausdrucksmittel und fachspezifisches Vokabular fehlt, um ihre<br />
schulische Laufbahn erfolgreich abschließen zu können, versuchen wir darauf hinzuwirken,<br />
dass sich alle Lehrkräfte als Sprachlehrkräfte definieren und diese Bereiche<br />
systematisch im Unterricht fördern.<br />
Die Kurse in Zusammenarbeit mit der VHS werden von der Kursleiterin inzwischen<br />
evaluiert. Die sehr positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zeigen,<br />
wie wichtig diese Kurse sind. Dieser Eindruck wird auch bestätigt durch die hohe Zahl<br />
der Teilnehmenden: In diesem Jahr haben 20 Schülerinnen und Schüler den Kurs auf<br />
der ersten Niveaustufe und 17 den auf der zweiten Niveaustufe besucht. (s. auch Evaluationsbögen)<br />
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Qualitätssicherung im Englischunterricht<br />
Kompensationsunterricht in Englisch<br />
Ausgangssituation/Problematik<br />
Da die ERS1 ihre SuS aus einer Vielzahl von ‚Zulieferschulen‘ rekrutiert und diese mit<br />
sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Klasse 11 kommen, dient 11 vor allem<br />
dazu, die Schüler auf einen einheitlichen Stand in Bezug auf grundlegende Grammatikkenntnisse,<br />
methodische Anleitungen zum Verstehen von fremdsprachlichen Texten<br />
und zum eigenständigen Formulieren von Texten zu bringen.<br />
In 11/I liegt deshalb der Schwerpunkt neben summary vor allem auf der Vertiefung<br />
von grammatikalischen Grundkenntnissen aus der Mittelstufe und deren Anwendung.<br />
Alle Schüler arbeiten mit einem einheitlichen Grammatikbuch und schreiben als 2.<br />
Klausur einen zentralen Grundlagentest über die wesentlichen Kapitel.<br />
Der Test wird jedes Jahr neu entwickelt und die Ergebnisse Klassen- und Jahrgangsweise<br />
statistisch ausgewertet, sowie in der Fachkonferenz besprochen.<br />
Aufbauend auf diesen einheitlichen grammatikalischen Grundqualifikationen wird in<br />
11/2 das selbstständige Verfassen von Texten (summary, comment, characterization )<br />
weiter vertieft.<br />
Es hat sich gezeigt, dass gerade wegen der unterschiedlichen Herkunftsschulen die<br />
Ausdrucksfähigkeit in Englisch sehr unterschiedlich ausgebildet ist und oft im normalen<br />
Unterricht nicht auf grundlegende Defizite in diesem Bereich in dem entsprechenden<br />
Maße eingegangen werden kann. Im Fall von SuS nicht deutscher Herkunft bestehen<br />
hier extrem große Defizite, da diese oftmals quasi zwei Übersetzungen – von<br />
ihrer Muttersprache ins Deutsche, von Deutsch ins Englische – machen.<br />
Kompensationskonzept<br />
Der Fachbereich hat dafür ein neues Kompensationsmodell entwickelt. Im grammatikalischen<br />
Bereich geht der Fachbereich davon aus, dass mit der Vorbereitung des<br />
Grundlagentestes eine Basis gelegt sein sollte, auf der man Textverständnis, Arbeit<br />
mit einsprachigem Lexika, Umschreibungen von Formulierungen und selbstständiges<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Verfassung von Texten gezielt in Kleingruppen und bezogen auf die ganz individuellen<br />
Schwierigkeiten der SuS üben kann.<br />
Potentielle SuS sollten über Grundwissen der Grammatik verfügen und müssen zwischen<br />
4 und 6 Punkte haben. Wegen der beabsichtigten individuellen Betreuung sollen<br />
die Kurse nicht mehr als 15 SuS haben. Beginn ist nach dem Grundlagentest,<br />
bzw. am Anfang des zweiten Halbjahres. Wenn möglich sollen 2 Runden Kompensationskurse<br />
durchgeführt werden. Nach erfolgter Anmeldung durch die Fachlehrer ist<br />
eine Teilnahme verpflichtend und die Fehlzeiten werden den Fachlehrer/innen mitgeteilt.<br />
Zur Durchführung hat der Fachbereich einen Materialordner zu folgenden Bereichen<br />
erstellt:<br />
-allgemeines Methodentraining (Lexikonarbeit, Wortschatzarbeit, Textverständnisübungen),<br />
-methodische Anleitungen zum summary,<br />
-Übungstexte für das Schreiben von summaries (Texte unterschiedlicher Schwere, mit<br />
und ohne Arbeitsanleitungen),<br />
-methodischen Anleitungen zum Schreiben eines comment ( Anleitungen mit konkreten<br />
Themen und Beispielkommentare).<br />
Der Schwierigkeitsgrad ermöglicht es, auf einem leichteren Niveau gezielt Methodentraining<br />
durchführen zu können.<br />
Evaluation der kompensatorischen Maßnahmen in der Jahrgangsstufe 11 im Fach<br />
Englisch<br />
Grundlagentest<br />
Eine Evaluation des jährlichen Klassenübergreifenden Grundlagentest am Ende von<br />
11/1 findet einerseits durch eine statistische Auswertung der Ergebnisse und andererseits<br />
durch eine intensive Nachbesprechung in der Fachkonferenz statt.<br />
Statistische Auswertung:<br />
Seit dem Schuljahr 98/99 werden die Notenergebnisse klassenbezogen und jahrgangsbezogen<br />
erfasst. Wobei vor allem der prozentuale Anteil der Noten von 0 – 4<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Punkte jahrgangsbezogen und der Jahrgangsdurchschnitt, sowie der Klassendurchschnitt<br />
vergleichend dargestellt wird.<br />
So konnte in den letzten Jahren eine Verringerung des Anteils der Noten 0-4 Punkte<br />
um 25% festgestellt werden.<br />
Fachkonferenz:<br />
Diese statistische Auswertung zusammen mit den von den Kollegen/innen gemachten<br />
Erfahrungen bei der Korrektur werden in der ersten Fachkonferenzsitzung im 2. Halbjahr<br />
ausgewertet und bilden die Grundlage für den jährlich neu zu gestaltenden<br />
Grundlagentest.<br />
Kompensationsunterricht<br />
Der im Schuljahr 2001/02 zum ersten Mal nach dem neuen Konzept durchgeführte<br />
Kompensationsunterricht wird regelmäßig durch eine detaillierte Besprechung der von<br />
der Lehrkraft gemachten Erfahrungen in der Fachkonferenz ausgewertet, durch das<br />
Weiterleiten der Fehlzeiten an die jeweiligen Fachlehrer/innen sowie durch pädagogische<br />
Einzelgespräche mit den Fachlehrer/innen der SuS, die am Kompensationsunterricht<br />
teilgenommen haben..<br />
Cambridge-Kurse<br />
Seitdem dem Schuljahr 2005/06 bietet die ERS1 den LK-Englisch SuS der Jahrgangsstufe<br />
12 die Möglichkeit, von 12/II an ein Jahr lang kostenlos einen 2-stündigen<br />
Vorbereitungskurs auf die Prüfung zum First Certificate English der Cambridge University<br />
zu besuchen.<br />
Was ist das First Certificate in English (FCE)?<br />
Die Cambridge University Zertifikate sind anerkannte internationale Fremdsprachenzertifikate,<br />
die von britischen Hochschule, zahlreichen amerikanischen Universitäten<br />
sowie vielen internationalen Unternehmen als Nachweis der Englischkenntnisse anerkannt<br />
werden.<br />
Das FCE bezieht sich auf die Stufe B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens<br />
für Fremdsprachen und attestiert Englischkenntnisse auf einem upper intermediate<br />
Niveau.<br />
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Wozu dient das FCE?<br />
Es ist relevant bei Bewerbungen, Auslandsaufenthalten, zur Vorbereitung des Erwerbs<br />
des Certificate of Englisch, das die Zulassung zu englischen und amerikanischen<br />
Universitäten ermöglicht.<br />
Prüfung<br />
Die Prüfung findet Anfang Dezember statt und besteht aus einer 4 ½-stündigen<br />
schriftlichen Prüfung, die sich auf Listening, Reading, Use of English (Grammatik) und<br />
Writing bezieht, sowie einer 20 minütigen mündlichen Prüfung. Die Prüfung wird von<br />
externen Prüfern der Cambridge University abgenommen und in Cambridge bewertet.<br />
Neben der Tatsache, dass so SuS zwei weitere Stunden Englischunterricht in der<br />
Woche haben und ihre Englischkenntnisse verbessern können, ist es vor allem die<br />
individuelle Motivation der SuS, die durch den Erwerb eines Zertifikates gesteigert<br />
wird.<br />
Im aktuellen Schuljahr ist es gelungen, neben einem FCE-Kurs, der auch für sehr gute<br />
GK-SuS offen ist, einen Kurs zum Erwerb des CAE (Cambridge Advanced English)<br />
einzurichten, der für gute und sehr gute LK-Englisch-SuS gedacht ist. Das CAE entspricht<br />
dem Niveau C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.<br />
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Vielfältiges Sprachenangebot<br />
Ausgangssituation<br />
Die Schülerinnen und Schüler kommen von der Mittelstufe mit sehr unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen an unsere <strong>Schule</strong>. Viele haben nur eine Fremdsprache vorzuweisen<br />
und müssen dann in der Oberstufe eine weitere erlernen, die sie bis zum Abitur belegen.<br />
Viele andere haben außer Englisch noch Französisch, Spanisch oder – etwas<br />
seltener – Italienisch ab der 7. oder 9. Klasse, manche auch Latein (seit der 5., 7. oder<br />
9. Klasse) gehabt. Manche haben muttersprachlichen Unterricht in Türkisch oder Russisch<br />
gehabt. Für viele unserer Schülerinnen und Schüler ist die zweite Fremdsprache<br />
bereits die dritte, denn sie bringen außer Deutsch und Englisch noch die Sprache ihrer<br />
Familie mit, die sie manchmal nur mündlich beherrschen.<br />
Das Sprachenangebot<br />
Das Sprachenangebot an der ERS 1 ist entsprechend vielfältig. Englisch wird als Leistungskurs<br />
und in Grundkursen unterrichtet. Auch Französisch wird als Leistungskurs<br />
angeboten. Die Grundkurse Französisch werden fast durchgängig von Schülerinnen<br />
und Schülern besucht, die diese Sprache seit der Mittelstufe lernen. In den letzten<br />
Jahren nimmt die Zahl derjenigen zu, die Spanisch neu erlernen wollen oder in diesem<br />
Fach seit der 7. bzw. 9. Klasse unterrichtet werden. Daher gibt es Spanischkurse<br />
für Anfänger und Kurse für diejenigen, die diese Sprache fortführen wollen. Auch in<br />
Italienisch werden beide Varianten – Anfänger und seit der Mittelstufe dieses Fach<br />
Lernende – unterrichtet. In Latein sind es ausschließlich Schülerinnen und Schüler,<br />
die das Fach seit der Mittelstufe erlernen. Oft möchten sie es mit dem Latinum abschließen.<br />
Zudem gibt es durch die Kooperation mit einer anderen <strong>Schule</strong> die Möglichkeit,<br />
Russisch in der Oberstufe fortzusetzen.<br />
In Englisch wird seit dem Schuljahr 2005/06 ein Kurs angeboten, in dem sich Schülerinnen<br />
und Schüler auf das Cambridge Zertifikat vorbereiten können.<br />
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, Abitur in diesen Fremdsprachen zu<br />
machen. Hier gilt es allerdings, durch die Oberstufenverordnung vorgegebene Regeln<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
zu beachten. Wer eine Fremdsprache ab 11 neu besucht, kann darin nur Abitur<br />
(mündliche Prüfung oder Präsentation) machen, wenn sie 4-stündig (pro Woche) unterrichtet<br />
wurde. Deshalb bieten wir Italienisch und Spanisch seit dem Schuljahr<br />
200/2001 für Anfänger 4-stündig an. Da das Kultusministerium die schriftlichen Aufgaben<br />
für das Landesabitur auf Schülerinnen und Schüler zuschneidet, die diese Sprachen<br />
ab der 7. bzw. 9. Klasse erlernen, ist die Situation für die Anfängerkurse ab 11<br />
klar: mündliche Prüfungen sind möglich, schriftliche nicht.<br />
Wer eine Fremdsprache ab der Mittelstufe durchgängig besucht hat, kann diese sowohl<br />
als schriftliches wie auch als mündliches Abiturprüfungsfach wählen. Wer zwei<br />
Fremdsprachen seit der Mittelstufe besucht, hat in der Qualifikationsphase (Jahrgang<br />
12 & 13) bzw. beim Abitur Wahlmöglichkeiten. Er oder sie kann beispielsweise Englisch<br />
fortführen, kann sich aber auch für die andere seit der Mittelstufe absolvierte<br />
Fremdsprache entscheiden.<br />
Der ERS 1 gelingt es, all diese Sprachen in der hier beschriebenen, an der Nachfrage<br />
orientierten Bandbreite anzubieten. Wir halten es für wichtig, gerade unsere Schülerschaft<br />
nicht in einige wenige Angebote zu zwängen, sondern die Palette der individuell<br />
gangbaren Möglichkeiten breit zu halten. Das erfordert allerdings große Anstrengungen<br />
bei der Stundenplangestaltung und vor allem bei den beteiligten Kolleginnen und<br />
Kollegen, die oft Schülerinnen und Schüler mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen<br />
in einem Kurs unterrichten müssen, weil ein Teil von ihnen ab der 7., der andere<br />
ab der 9. Klasse diese Sprache erlernt oder weil der Kurs jahrgangsübergreifend zusammengesetzt<br />
ist. Diese Schwierigkeiten sind in Französisch, Italienisch, Latein und<br />
Spanisch zu bewältigen. Manchmal hat sich hier die Einrichtung einer zusätzlichen<br />
Stunde für die eigentlich 3-stündigen Kurse bewährt, die zur differenzierten Unterrichtung<br />
der heterogenen Lerngruppe genutzt werden kann. Wenn die Zusammensetzung<br />
der Kurse zu heterogen ist (beispielsweise Lernende ab 7 und 9 und zusätzlich aus<br />
verschiedenen Jahrgangsstufen), reicht aber auch diese Maßnahme nicht aus.<br />
Perspektiven<br />
Die oben beschriebene Heterogenität in den Italienisch-, Latein- und Spanischkursen,<br />
die aus der Mittelstufe fortgesetzt werden, sollte reduziert werden. Dies ist nicht einfach<br />
und kann eigentlich nur durch eine Kooperation mit der benachbarten Gesamtschule<br />
ERS II erreicht werden, wenn diese sich darauf einließe, ihr Sprachenangebot<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
ab 5, 7 und 9 zu steuern. Dies sollte auf Fachbereichs- und auf Schulleitungsebene<br />
versucht werden.<br />
Zu Beginn des zweiten Halbjahres 11 führen die Kolleginnen und Kollegen in ihren<br />
Kursen eine Informationsveranstaltung durch, da ihnen aufgefallen ist, dass viele<br />
Schülerinnen und Schüler nicht optimal Bescheid wissen über die Bestimmungen, die<br />
in der Oberstufe zu beachten sind, oder über die Chancen, die mit der Fortführung der<br />
Fremdsprachen verbunden sein können.<br />
Aufgrund weiterhin steigender Nachfrage nach Spanisch wurde der Antrag gestellt,<br />
einen Leistungskurs in diesem Fach anzubieten. Die Gesamtkonferenz befürwortete<br />
einen entsprechenden Antrag.<br />
Sprachliche Kompetenz jenseits des Fremdsprachenunterrichts<br />
Neben dem Sprachenangebot ist eine weitere Ebene zu beachten. Da viele unserer<br />
Schülerinnen und Schüler eine sehr unterschiedlich ausgebildete Mehrsprachigkeit –<br />
die irgendwo zwischen simultaner Bilingualität und doppelter Halbsprachigkeit liegen<br />
kann – mitbringen, wäre die Förderung der Sprachkompetenz in der Herkunftssprache<br />
ein Anliegen, das sowohl den Deutschfähigkeiten als auch der Lernkapazität im<br />
Fremdsprachenunterricht zugute käme. Hier wären Angebote herkunftssprachlichen<br />
Unterrichts auch in der Oberstufe wünschenswert. Wir können als <strong>Schule</strong> nur diejenigen<br />
Schülerinnen und Schüler in dieser Hinsicht unterstützen, die qua Migrationshintergrund<br />
eine der bei uns angebotenen Sprachen sprechen. Alle mehrsprachig aufgewachsenen<br />
Schülerinnen und Schüler möchten wir dazu ermutigen, ihre schriftsprachliche<br />
Kompetenz in der Herkunftssprache nicht zu vernachlässigen.<br />
In einer gemeinsamen Besprechung von KollegInnen beider <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong>n im<br />
März 2007 wurde eine Absprache erzielt, die die oben beschriebene Unterschiedlichkeit<br />
der Lernvoraussetzungen durch Lernjahre minimieren soll: Spanisch und Französisch<br />
wird weiterhin ab 7 und ab 9 angeboten; Italienisch und Latein wird als weitere<br />
Fremdsprache nur noch ab der 7. Klasse angeboten. Dadurch wird sich – allerdings<br />
naturgemäß erst ab 2010 – die Situation in den Kursen Latein und Italienisch in Jahrgangsstufe<br />
11 entschärfen.<br />
Die weiterhin steigende Nachfrage in Spanisch hat dazu geführt, dass die Gesamtkonferenz<br />
am 12.2. <strong>2008</strong> auf Antrag der Fachschaft beschlossen hat, das Anbieten eines<br />
Spanisch-Leistungskurses bei der zuständigen Stelle zu beantragen.<br />
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3.<br />
Informationstechnische Kompetenz<br />
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Das – im Bildungswesen doch recht junge - Fach Informatik hat an der ERS eine lange<br />
Tradition (seit ca. 1985), die schließlich darin gipfelte, dass Informatik an unserer<br />
<strong>Schule</strong> seit 1996 als Leistungskurs belegt werden kann. Hierin sind viele Ressourcen<br />
begründet, die der gesamten <strong>Schule</strong> zugute kommen. Die zweite Säule der kompetenten<br />
Nutzung der Informationstechnologien an der ERS1 stellt die schulinterne Vernetzung<br />
dar (begonnen im Schuljahr 1997/98, beendet 2000) , die nicht nur Schülerinnen<br />
und Schüler, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer Anteil an einer vernetzten Lernumgebung<br />
und Arbeitswelt haben lässt. Der dritte Aspekt basiert auf einer mittelfristig<br />
angelegten Qualifizierungsphase für die Medienkompetenz des gesamten Kollegiums,<br />
in der sich die <strong>Schule</strong> an diversen Projekten im Bereich neuer Medien beteiligte<br />
(„<strong>Schule</strong>n ans Netz“ (ab 1998), BLK-MoVo „Neue Lernwelten…“, „Infoschul I und II“,<br />
„Medienbildung im Schulverbund“, Intel lernen“ und zur Zeit „WiSeL“ (seit 2006)). Diese<br />
drei „Säulen“ bedingen einen recht hohen Grad an Kenntnissen und Fähigkeiten<br />
bei Lehrerinnen und Lehrern und durch den konsequenten Einsatz dieser Technologien<br />
und ihrer Möglichkeiten im Unterricht damit auch bei Schülerinnen und Schülern.<br />
Dies wurde schließlich allgemein anerkannt, als die <strong>Schule</strong> 2006 als „Hessische Top-<br />
Ten-Medienschule“ ausgezeichnet wurde – in der Begründung wurde die „Durchdringung<br />
der Schulwirklichkeit mit den neuen Medien“ hervorgehoben. (S. hiezu auch das<br />
Medienkonzept der ERS1.)<br />
Unsere Schulform ermöglicht bisher regelmäßig 30 - 50% aller Schülerinnen und<br />
Schüler Informatik als freiwilliges Fach in der Jahrgangsstufe 11 zu wählen. Der Fachbereich<br />
fand einen Weg zwischen der absoluten Heterogenität bezüglich der Vorkenntnisse<br />
in diesen Gruppen (SchülerInnen mit mehrjähriger Erfahrung treffen mit<br />
reinen „Interessenten“ zusammen) und den Ansprüchen des Kursstrukturplans insbesondere<br />
im Zusammenhang mit dem Landesabitur und entwickelte ein Unterrichtskonzept<br />
für die Jahrgangstufe 11/I, welches den Schülerinnen und Schülern nicht nur<br />
fachspezifische Kenntnisse vermittelt, sondern sie auch einen (minimalen) Grundbzw.<br />
Auffrischungskurs in dem Umgang mit neuen Medien (wie Internet oder Präsentationssoftware)<br />
und der Handhabung von Computern in einer vernetzten Lernumgebung<br />
absolvieren lässt.<br />
Aufgrund unseres Konzeptes der Organisation der Oberstufe führt dies dazu, dass<br />
später in jeder Klasse, in Konsequenz dann auch jedem Kurs, fast mit Sicherheit eini-<br />
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ge „Experten“ sitzen, die den flexiblen Einsatz von zum Beispiel Computern und Internet<br />
auch in einer spontan sich entwickelnden Unterrichtssituation ermöglichen - selbst<br />
wenn nicht jeder Anwesende über die entsprechende Kompetenz verfügt. Die hohe<br />
Verfügbarkeit von Computern an unserer <strong>Schule</strong> unterstützt sowohl die Motivation wie<br />
aber auch Möglichkeit zur Benutzung derselben. Erreicht werden soll ein „vernetztes<br />
Denken“, was es Schülerinnen und Schüler ermöglicht, selbstständig über die Informationsmedien<br />
und -quellen zu entscheiden, sie - z.B. beim Recherchieren mit Suchmaschinen<br />
- auch alternative Schlagworte heranziehen lässt, und es ihnen erlaubt, die<br />
Arbeitsergebnisse adäquat (z.B. mit einer Präsentationssoftware, einer Intra- oder Internetseite<br />
oder einer Textverarbeitung, mit Grafiken oder Tabellen aus einer Kalkulationssoftware,<br />
mit Mindmaps, Links und Bildern) darzustellen.<br />
Unterstützt wird dieses vernetzte, selbstständige Arbeiten durch das Angebot einer<br />
entsprechenden Arbeitsumgebung: nicht nur stehen Schülerinnen und Schülern zu<br />
Zeit fünf mit Standardsoftware versehene Computerarbeitsplätze im Vorraum der Bibliothek<br />
zur Verfügung, sondern auch in absoluter räumlicher Nähe ca. ein halbes Dutzend<br />
Gruppen-Arbeitstische, die sehr stark frequentiert werden.<br />
Bezogen auf den Fachunterricht in Informatik lässt sich beobachten, dass häufig<br />
Schülerinnen und Schüler sich gezielt wegen dieses Faches bei der <strong>Schule</strong> anmelden.<br />
Informatik als LK wird als sinnvolle Erweiterung des Fächerkanons des Aufgabenfeldes<br />
III angesehen - dies belegen auch die regelmäßigen Anwahlen des Faches im LK-<br />
Bereich. Auch außerhalb des schulischen Umfeldes assoziiert man die ERS 1 verbreitet<br />
mit informationstechnischer Kompetenz, wie Anfragen zum Beispiel aus Presse,<br />
Funk, Fernsehen, Politik und Wirtschaft zeigen.<br />
Das schulische Umfeld profitiert noch in weiterer Weise von den Informatikkursen,<br />
indem bisher fast jedes Datenbankprojekt, welches in der Jahrgangsstufe 12 in den<br />
Leistungskursen stattfand, zu einem Ergebnis führte, das in der <strong>Schule</strong> weiter verwendet<br />
wird. Dies sind so unterschiedliche Dinge wie ein Einwahlsystem in Berufsorientierungs-Veranstaltungen,<br />
eine Aufgaben- sowie eine Ehemaligendatenbank, aber<br />
auch eine Erweiterung des Internetauftritts um eine „Web 2.0“-Komponente ähnlich<br />
einem CMS-System.<br />
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Ziele für die Zukunft:<br />
Erhöhung resp. Schaffung eines Bewusstseins der Verantwortlichkeit im Umgang mit<br />
den Medien bei den Schülerinnen und Schülern,<br />
Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten (weitere Dienste im Intranet wie „online-Bibliotheksrecherchen“,<br />
Einwahl in das Intranet von außen, Softwareeinsatz um Unterricht)<br />
Einrichten einer „Grundbildungsmöglichkeit“ für Schülerinnen und Schüler (und ggf.<br />
auch für Lehrerinnen und Lehrer)<br />
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4.<br />
Ästhetische Kompetenz<br />
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Kunst<br />
Ausgangssituation / Problematik<br />
In der Jahrgangsstufe 11 werden Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die mit unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen im Fach Kunst an unsere <strong>Schule</strong> kommen. Sie kommen<br />
nicht nur aus vielen verschiedenen <strong>Schule</strong>n, sondern auch aus unterschiedlichen<br />
Kulturkreisen. Manche der Schüler hatten an ihrer Herkunftsschule keinen Kunstunterricht<br />
oder ausschließlich Musik. So werden im ersten Halbjahr Grundbegriffe in Farbe<br />
und Form, sowie Analyse und Gestaltung erarbeitet. Im zweiten Halbjahr werden<br />
Funktionen von Kunst, Werkanalyse von Werken aus Malerei, Architektur vermittelt,<br />
im praktischen Tun werden künstlerische Probleme erfahrbar gemacht, auch in den<br />
Bereichen Fotografie und gestaltete Umwelt. Zusätzlich erhalten die Schüler und<br />
Schülerinnen, die in der Qualifikationsphase Kunst als Leistungsfach wählen wollen,<br />
einen Einblick in diese Anforderung mit einem Leistungsorientierungskurs, der 14<br />
Stunden Kunstunterricht neben dem laufenden Unterricht umfasst.<br />
Unterrichtskonzepte für Grundkurse und Leistungskurse<br />
Vor dem Hintergrund der heterogenen Voraussetzungen der Schüler und Schülerinnen<br />
und ihrer kurzen Verweildauer an der <strong>Schule</strong> soll durch Kooperation der künstlerischen<br />
Fächer die Entwicklung einer Schulkultur gefördert werden. Hierzu gab es bisher<br />
folgende Projekte:<br />
Kurse aus Kunst, Musik und Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 11 gestalten gemeinsam<br />
und integrativ die Abiturfeier.<br />
Im fächerverbindenden Unterricht der Jahrgangstufen 12 (“Kultur 12“) arbeiten Schüler<br />
und Lehrer mit gleichberechtigten Impulsen aus Kunst, Musik und DS an einem<br />
Aufführungsprojekt.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Zu den Themen wie “Kunstbrunch“ und “Tanz auf dem Vulkan“ präsentieren Kurse<br />
und AGs ihre Ergebnisse unter einem verbindenden Thema für die Schulgemeinde bis<br />
hin zum Schulfest.<br />
Künstlerische Gestaltung unserer großen Pausenhalle und des Treppenhauses<br />
Kunstausstellung zum Thema “Bücherkunst/Kunstbücher“ in der Stadtteilbücherei.<br />
Planung und Gestaltung eines Springbrunnens auf, dem Schulgelände zu dem Wettbewerb<br />
“<strong>Schule</strong> und Natur“ von Schülern des 11. und 12. Jahrgangs.<br />
Perspektiven<br />
Ein Teil der bisherigen Projekte wird von den neuen SchülerInnen gepflegt und weitergeführt<br />
wie die Springbrunnenanlage. Hier entstehen Großplastiken aus Tuffstein.<br />
Geplant sind fächerübergreifende Projekte mit den Fächern Deutsch und Mathematik<br />
zu übergreifenden Themen aus der Kunst (Selbstbildnis und Perspektive und Proportion)<br />
sowie die Nutzung neuer Medien im Kunstunterricht.<br />
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Musik<br />
Kompensation<br />
Wegen des heterogenen Vorwissens der Schülerschaft, die von diversen Frankfurter<br />
<strong>Schule</strong>n stammen, ist in der Jahrgangsstufe 11 eine besonders grundlegende und<br />
umfangreiche Kompensation musiktheoretischer Grundlagen vonnöten, um die erfolgreiche<br />
Mitarbeit in der Qualifikationsphase zu ermöglichen.<br />
Musikunterricht live<br />
Mit „Musikunterricht live“ (Gesprächskonzerte oder Workshops) ist eine Veranstaltungsreihe<br />
ins Leben gerufen worden, die in regelmäßigen Abständen „Experten“, in<br />
diesem Falle professionelle Musiker, in die <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 führt, um hochwertige<br />
Musikdarbietungen in den Unterricht einzubinden. Dem allenthalben üblichen<br />
Konsum von „konservierten“ Tonträgern soll durch Live-Kontakte mit Musikern und<br />
ihren Darbietungen entgegengewirkt und das Musikerleben der Schüler eine lebendige<br />
Erweiterung und eine wichtige Bereicherung erfahren. Die Mitgestaltung der Veranstaltungen<br />
durch die Schüler soll ein tieferes Verständnis für die Musik, das Musizieren<br />
und die Musiker in ihren persönlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen<br />
zur Folge haben. Zwischen der Erfahrung eigener laienhafter Musiziertätigkeit<br />
und den fernen professionellen „Weltbühnen“ soll durch die „Musikunterricht live“ -<br />
Veranstaltungen die Möglichkeit eröffnet werden, Musik in „dichterer“ Weise zu erleben<br />
und schätzen zu lernen. Wesentlich für das Zustandekommen dieser besonderen<br />
Initiative ist die finanzielle Unterstützung des Projektes durch den Nassauischen Zentralstudienfond.<br />
Musik und Computer<br />
Für einen zeitgemäßen Musikunterricht bietet sich gerade angesichts der Möglichkeiten<br />
bzgl. moderner Musikproduktion und -präsentation der Einsatz von Computern an.<br />
Im Zusammenhang mit dem Anspruch der ERS 1 als Medienschule, gerade den Einsatz<br />
neuer Medien zu fördern, gilt diesem Bereich besondere Aufmerksamkeit.<br />
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Beispiel: Sequenzerprogramme<br />
Mit einem Sequenzerprogramm werden AudioFiles, Midi-Files und ggf. Videoclips zur<br />
Gestaltung eines Musikstückes miteinander kombiniert und angeordnet.<br />
Unterrichtsanwendungen:<br />
Bei der Arbeit mit Sequenzerprogrammen geht es insbesondere um die „Komposition“<br />
von Musikstücken aus Audio-Samples. Dieses „Kom-ponieren“ – Zusammensetzen im<br />
ureigensten Sinne - vollzieht sich sehr intuitiv, indem aus Sample-Sammlungen geeignete<br />
Elemente eines Musikstücks ausgewählt werden und in einem Arrangementfenster<br />
grafisch angeordnet werden. Dadurch wird ein ansonsten „unsichtbarer“ akustischer<br />
Erlebnisprozess durch die grafische Anordnung in eine „überschaubare“ Darstellung<br />
überführt und kinderleicht handhabbar gemacht.<br />
So entstehen aus Drumpatterns, Bassläufen, Gitarrenriffs und vokalen Einwürfen in<br />
Minutenschnelle kleine professionell erscheinende Musikstücke. Eigener Gesang<br />
kann hinzugefügt, durch Klangeffekte verfeinert oder gar verfremdet werden, so dass<br />
schnell deutlich wird, welch kreativen Möglichkeiten sich hier eröffnen, auch wenn die<br />
Schüler nicht die Fingerfertigkeit eines Eric Clapton oder die Genialität Beethovens<br />
besitzt.<br />
Die Sequenzerprogramme zeichnen sich weiterhin dadurch aus, dass unproblematisch<br />
nach dem gleichen Prinzip vorgegebene oder eigene Videoelemente mit der<br />
Musik verbunden werden können. So entstehen in kürzester Zeit feine Musik-Video-<br />
Clips, um nicht nur in Grundzügen zu zeigen, wie solche Produkte heutzutage entstehen,<br />
sondern auch die Schüler selbst kreativ tätig werden zu lassen.<br />
Gute Erfahrungen gibt es inzwischen auch mit Gestaltungsaufgaben, bei denen die<br />
Elemente der klassischer Formenlehre experimentell und kreativ erarbeitet und angewendet<br />
werden. Auf diese Art und Weise wachsen moderne Technik und traditionell<br />
klassische Formenlehre zusammen.<br />
Fachübergreifende Projekte<br />
Unter dem Titel „K12“ hat sich die fachübergreifende Arbeit in verschiedenen Projekten<br />
in der 12. Jahrgangsstufe realisiert. Bei mehreren Aufführungen haben in unterschiedlichen<br />
Organisationsformen die Kurse und Schüler der Fächer Musik, Kunst und<br />
Darstellendes Spiel abendfüllende Produktionen zur Aufführung gebracht. Die fachübergreifende<br />
Zusammenführung der Künste ist im Rahmen der unterrichtlichen und<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
personellen Möglichkeiten weiterhin ein Anliegen der Arbeit im ästhetischen Bereich<br />
der <strong>Schule</strong>.<br />
Musik und Kultur<br />
Musik vereint kulturübergreifend viele Unterschiede und Gegensätze. Daher werden<br />
immer wieder Gelegenheiten genutzt, die unterschiedliche Herkunft und kulturstiftende<br />
Kraft der Musik in Geschichte und Gegenwart in den Blick zu nehmen. Gerade durch<br />
die multikulturelle Herkunft der Schülerschaft ergeben sich hier besondere Anknüpfungsmöglichkeiten.<br />
Aktuelle Musikproduktionen nutzen häufig den Stilmix als Gestaltungsmittel.<br />
Aber auch beim Thema Jazz lässt sich die Verschmelzung mehrerer Musiktraditionen<br />
in einen neuen Stil hervorragend demonstrieren. Sensibilität im Hörverständnis<br />
bzgl. der kulturellen Herkunft ist hier naheliegender Unterrichtsgegenstand.<br />
Brunnenprojekt<br />
Das Brunnenprojekt ist ein Projekt, bei dem die verbindende Kraft der unterschiedlichen<br />
Kulturen zum Tragen kommen kann. Im Hof der ERS1 gibt es einen von Schülern<br />
des Musikkurses wiederbelebten Brunnen. Die Idee ist, nicht nur einen Kommunikationspunkt<br />
zu schaffen, sondern unter dem Stichwort „Wassermusik“ die plätschernde<br />
Brunnenfontäne mit lebendiger und aktueller, wöchentlich wechselnder Musik<br />
zu verbinden. Die Zusammenstellungen können jeweils wöchentlich aktualisiert<br />
werden. Auf diese Weise erhalten Gruppierungen unterschiedlichster kultureller Provenienz<br />
bzw. Vorlieben ein musikalisches Forum für ihren Stil.<br />
Konzert- und Opernbesuche<br />
Konzert- und Opernbesuche sowie möglichst häufige praktische Ausübung der Musik<br />
im Unterricht sind selbstverständlich.<br />
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Darstellendes Spiel<br />
Ausgangssituation<br />
Der Grundkurs Darstellendes Spiel ergänzt die Fächer Kunst und Musik um die künstlerische<br />
Disziplin „Theater“ in den Klassen 11 - 13 seit 1992 und hat seitdem zur Bereicherung<br />
des kreativ-künstlerischen Arbeitsbereichs beigetragen. In der Regel können<br />
mit den interessierten Schülerinnen und Schülern zwei Kurse pro Jahrgang eingerichtet<br />
werden, es hat sich gezeigt, dass DS den SchülerInnen eine sinnvolle und<br />
ernst zu nehmende weitere Wahlmöglichkeit eröffnet, die die meisten ebenso bewusst<br />
und erfolgreich wahrnehmen wie die SchülerInnen, die Kunst oder Musik wählen.<br />
Inzwischen gibt es jedes Jahr mehrere Aufführungen von Kursen des Fachbereiches<br />
DS. So erarbeiten die Kurse im elften Schuljahr oft eine Präsentation im Rahmen der<br />
Abiturentlassungsfeiern, im zwölften Schuljahr gibt es je eine abendfüllende Produktion<br />
pro Kurs, zu deren Vorbereitung oft auch fächerübergreifend (Musik, Kunst, Geschichte…)<br />
gearbeitet wird und in der Dreizehn finden wieder schulinterne kleinere<br />
Aufführungen statt.<br />
In fächerverbindenden Jahres-Projekten sind bereits Aufführungen erarbeitet worden,<br />
die über die <strong>Schule</strong> hinaus z.B. bei den Frankfurter Schultheatertagen im Künstlerhaus<br />
Mousonturm öffentlich Anerkennung gefunden haben.<br />
Die Möglichkeit, jedes Jahr zwei Kurse DS anzubieten ist dadurch gegeben, dass an<br />
der ERS1 inzwischen eine ausreichende Anzahl an KollegInnen das Fach DS unterrichtet.<br />
So konnte dem mittlerweile immer breiter werdenden Wunsch der SchülerInnen<br />
nachgekommen werden, indem erstmalig ein dritter Kurs innerhalb eines Jahrgangs<br />
angeboten wurde.<br />
Die schulische Arbeit im Fach DS wird durch die Kooperation mit dem an den ERS<br />
ansässigen Schultheater-Studio angeregt, unterstützt und gefördert.<br />
Aufgrund der steigenden Anzahl an Kursangeboten und der Vielzahl der DS-<br />
Aktivitäten - auch in der ERS II und dem Schultheaterstudio- sind die räumlichen Ressourcen<br />
jedoch sehr knapp geworden und müssen mittelfristig durch den Bau eines<br />
zusätzlichen Gebäudes um mindestens drei Räume erweitert werden. Da der Stadt<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
hierfür noch die Mittel fehlen, ist zunächst die Errichtung eines Pavillons mit zwei großen<br />
Arbeitsräumen als Übergangslösung vorgesehen und wurde vom Stadtschulamt<br />
zugesagt. So scheint zumindest die Fortführung des bisherigen Angebots vorerst gesichert.<br />
Im Unterrichtsalltag stößt die Umsetzung der Projektmethode in den unvermeidlichen<br />
Intensivphasen vor und während der Präsentationen auf schulorganisatorische Probleme,<br />
für die immer wieder nach Lösungen gesucht werden muss. Die gute Akzeptanz<br />
des Faches an der ERS1 und die gute Kooperation mit der Schulleitung und den betroffenen<br />
KollegInnen, von denen hier viel Flexibilität gefordert wird, machen es jedoch<br />
immer wieder möglich, trotz des engen Zeitplans im Schulalltag, Lösungen zu<br />
finden, die es den SchülerInnen ermöglichen, in diesen Phasen intensiv an ihren Projekten<br />
zu arbeiten.<br />
Perspektiven / Weiterentwicklung<br />
DS ist eine konsequente Form des Projektunterrichts, in dem im Laufe der Inszenierung<br />
einer Theateraufführung wichtige fachliche Grundlagen erarbeitet werden, die in<br />
der Veröffentlichung eines Produkts gipfeln. Dabei verbindet DS praktische und theoretische<br />
Arbeit in besonderer Weise, die zur ständigen Reflexion der im Unterricht<br />
dominierenden theaterpraktischen Arbeit führt. Diese Vorteile müssten noch mehr im<br />
fächerübergreifenden Projektunterricht genutzt werden.<br />
DS könnte so noch besser seinen Teil zum Erwerb verschiedener Kompetenzen:<br />
1. Fachkompetenz Formen, Geschichte und Ästhetik des Theaters, Dramatische Literatur,<br />
Kunstgeschichte<br />
2. Sprachliche Kompetenz<br />
Diskutieren und Argumentieren, Bühnensprache, Artikulation, Alltagssprache vs.<br />
Hochsprache, Reflexion sozialer Codes, Erfahrung, Analyse und Gestaltung kommunikationstheoretischer<br />
Erkenntnisse<br />
3. Methodenkompetenz<br />
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Projektmethode, kreative Methoden, Produktorientierung<br />
4. Soziale Kompetenz<br />
Teamarbeit, Ambiguitätstoleranz, Reflexion der eigenen sozialen Rolle, Wahrnehmung<br />
und Darstellung, Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kulturen; Empathie,<br />
Perspektivwechsel u. -übernahme<br />
5. Persönliche Kompetenz<br />
Selbstwahrnehmung, Selbstausdruck, Selbstbewusstsein;<br />
6. Interkulturelle Kompetenz<br />
Auseinandersetzung mit fremdkulturellen Texten, Reflexion der eigenen kulturellen<br />
Bedingtheit, Ambiguitätstoleranz, Empathie, Perspektivwechsel und –übernahme (s.<br />
Punkt 4)<br />
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen sollten als Ziele angestrebt werden,<br />
DS-Grundkurse in 12 und 13 weiterhin jeweils 3-stündig im Block anzubieten, bzw. -<br />
die Möglichkeit aufrecht zu erhalten, DS in 13/2 in Form einer externen Praxiswoche<br />
ableisten zu können.<br />
weiterhin in jedem Jahrgang mindestens zwei Kurse anzubieten.<br />
DS auch als 4. Abiturprüfungsfach zu erproben.<br />
drei DS-Fachräume außerhalb der Aula zu errichten.<br />
den Fundus der ERS1 weiter auszubauen.<br />
die Kooperation mit den anderen Fächern zu stärken.<br />
den Schwerpunkt Interkulturelles Lernen noch zu vertiefen.<br />
das Ansehen des Fachs DS in der Schulgemeinde aufrecht zu erhalten und durch<br />
verstärkte Öffentlichkeitsarbeit noch zu fördern.<br />
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5.<br />
Methodenkompetenz/Medienkompetenz<br />
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Einführung 11<br />
Methodenkompetenz spielt deshalb eine zentrale Rolle, weil sie für alle inhaltlich bestimmten<br />
Kompetenzen den Zugang eröffnet. Die SchülerInnen sollen vom Beginn der<br />
Oberstufe an lernen, wie sie sich Wissen aneignen und wie sie es verarbeiten können.<br />
(S. hiezu auch das Medienkonzept der ERS1.)<br />
Ausgangssituation<br />
Um methodisch-arbeitstechnische Defizite der SchülerInnen zu kompensieren, findet<br />
in Klasse 11 ein Methodentraining statt in den Bereichen<br />
Wie lerne ich das Lernen?<br />
Wie gehe ich mit Texten um?<br />
Wie plane ich meine Zeit?<br />
Die SchülerInnen, die aus sehr unterschiedlichen <strong>Schule</strong>n und mit unterschiedlichen<br />
Vorkenntnissen in die ERS 1 kommen, sollen dadurch befähigt werden, selbständig<br />
und effektiver zu arbeiten.<br />
Nach Möglichkeit werden die Lerneinheiten von den SprachenlehrerInnen, den BiologInnen<br />
und den TutorInnen übernommen. Sie werden durch einen Kollegen, der sich<br />
auf Zeitmanagement spezialisiert hat, unterstützt.<br />
Der Plan für die Einführungswoche der 11. Klassen sieht folgende Verteilung vor:<br />
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MONTAG 3. Std.: Aufnahme in der Aula<br />
4./5.Std.: Einführung in den Klassen<br />
6.Std.: Teamkonferenzen<br />
DIENSTAG 1./2. Std.: Vorstellungen der Teams<br />
in den Klassen<br />
MITTWOCH<br />
3./4. Std. : Kennenlernen der Lerngruppen<br />
5./6. Std. : 1. Methodenbaustein<br />
1./2 Std.: Frühstück<br />
3./4.Std.: 2. Methodenbaustein<br />
5./6.Std.: 3. Methodenbaustein<br />
DONNERSTAG 1. – 3. Std. Einführung durch die<br />
Umwelt-AG (s. Einteilung)<br />
sonst Unterricht nach Plan<br />
FREITAG<br />
Unterricht nach Plan<br />
Schulleitung<br />
Tutorinnen u. Tutoren<br />
Lehrerinnen u. Lehrer<br />
der Teams<br />
Lehrerinnen u. Lehrer<br />
der Teams<br />
Tutorinnen u. Tutoren<br />
Tutorinnen, Tutoren,<br />
unterstützt durch andere<br />
Lehrerinnen und<br />
Lehrer<br />
Tutorinnen u. Tutoren<br />
Tutorinnen, Tutoren,<br />
unterstützt durch andere<br />
Lehrerinnen u.<br />
Lehrer<br />
Umwelt-AG<br />
Weiterentwicklung<br />
Die Evaluation einer Referendarin in drei der 11. Klassen des Schuljahres 2006/07 hat<br />
ergeben, dass die Nachhaltigkeit der Einführungsveranstaltungen nicht gesichert ist.<br />
Zur Zeit wird von einer Arbeitsgruppe eine neue Konzeption der Einführungswoche<br />
und ein verändertes Methodencurriculum erarbeitet.<br />
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Schulbibliothek & Medienzentrum<br />
Die Schulbibliothek ist räumlich wie inhaltlich in zwei Bereiche unterteilt:<br />
Im Vorraum befinden sich die Schüler-Computerarbeitsplätze und die Einstellflächen<br />
für die aktuellen Ausgaben der von der <strong>Schule</strong> abonnierten Fachzeitschriften (vor allem<br />
für sprachliche und naturwissenschaftliche Fächer), in den eigentlichen Bibliotheksräumen<br />
finden sich die Präsenzbibliothek, die entleihbaren Medien (überwiegend<br />
Buchmedien älteren und jüngeren Datums), Einzel- und Gruppenstillarbeitsplätze sowie<br />
die, den Lehrern vorbehaltenen, Computerarbeitsplätze.<br />
Diese Zweiteilung hat sich aus baulichen Gegebenheiten, aber auch den Benutzergewohnheiten<br />
und –häufigkeiten ergeben und repräsentiert gleichzeitig auch die unterschiedlichen<br />
Nutzungsgrade der Bibliothek durch die Schülerinnen und Schüler.<br />
Die Computer-Schülerarbeitsplätze sind gut bis sehr gut genutzt, ganz anders als die<br />
vorwiegend aus Buchmedien bestehende Entleihbibliothek. Letztere rückt (wenn überhaupt)<br />
vor allem dann in das Schülerinteresse, wenn bestimmte Unterrichtsprojekte<br />
oder Referate, Hausarbeiten o.ä. oder die Vorbereitung speziell auf die mündlichen<br />
Abiturprüfungsfächer anstehen.<br />
Die insgesamt doch eher geringe Benutzung der Buchmedien ist bedauerlich, da der<br />
ehemals überalterte Bestand für viele Fächern überarbeitet ist und der Bestand an<br />
aktuellen, neueren Büchern auch oder gerade durch die den Schwerpunktfeldern und<br />
internen Gewichtungen der <strong>Schule</strong> entsprechenden Gewichtungen (siehe dazu die<br />
nachstehende Grafik) unsere Schüler gezielt unterstützen könnte und mehr Beachtung<br />
durch diese verdienen würde.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
SfB = Systematikgruppe für Bibliotheken; die oben benutzten Kürzel werden in einer<br />
Tabelle am Ende des Artikels erklärt.<br />
Beachtenswert sind die gegenüber den Richtwerten deutlich verschobenen Gewichtungen<br />
in unserer Schulbibliothek (SB9).<br />
Zur Zeit können die Bibliothek und das Wissenszentrum wegen des Fehlens einer<br />
entsprechenden Bibliotheksbetreuung nur (schul-)stundenweise durch Kolleginnen<br />
und Kollegen und engagierte Schülerinnen und Schüler geöffnet sein.<br />
Dementsprechend wird es auch noch einige Zeit dauern, bis der Medien-Bestand für<br />
eine schulinterne computergestützte Ausleihe umgearbeitet ist.<br />
Für die neueren Buch- und Sachmedien hingegen ist dank der Arbeit durch die Schulbibliothekarische<br />
Arbeitsstelle bereits seit Jahren eine Online-Recherche des Bestandes<br />
möglich.<br />
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Sachgruppenschlüssel für die in der Grafik dargestellten Medien:<br />
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Internet und Intranet an der ERS 1<br />
Ausgangssituation:<br />
Materielle Ausstattung der <strong>Schule</strong><br />
An der ERS 1 sind zur Zeit etwa 95 Computer in Verwendung. Alle Computer haben<br />
Zugang zum Internet und können über das Intranet auf das so genannte „Wissenszentrum“<br />
zugreifen.<br />
Für den Unterricht stehen drei Computerräume zur Verfügung. Allerdings sind die Geräte<br />
in den drei Räumen von sehr unterschiedlicher Leistungsfähigkeit. Die neuesten<br />
Geräte befinden sich im Hauptcomputerraum, der überwiegend von den Informatikkursen<br />
genutzt wird. Daneben gibt es einen zweiten Computerraum im Keller und einen<br />
mit PCs ausgestatteten Fremdsprachenraum. Die Geräte in diesen Räumen sind<br />
schon etwas älter und nur bedingt für aktuelle Multimediaanwendungen geeignet. Allerdings<br />
soll der Kellerraum in den nächsten Monaten neu ausgestattet werden. Dadurch<br />
wird sich die Möglichkeit ergeben, auch die Geräte im Fremdsprachenraum zu<br />
modernisieren.<br />
Weitere Computer und Beamer befinden sich in allen naturwissenschaftlichen Fachräumen.<br />
In der Physik gibt es außerdem ein Dutzend Laptops, die durch ein Funknetzwerk<br />
verbunden werden können.<br />
Für den Unterricht in Räumen ohne fest installierten Beamer stehen dem Kollegium<br />
drei mobile Stationen zur Verfügung. Zur Unterrichtsvorbereitung können mehrere<br />
Computer im Lehrerzimmer (zwei) und in der Bibliothek (drei) benutzt werden.<br />
Auch die Schüler haben freien Zugang zu Computern. In fast allen Klassenräumen<br />
gibt es einen Computer, der in Pausen oder Freistunden genutzt werden kann. Im<br />
Vorraum der Bibliothek befinden sich fünf Computerarbeitsplätze für Schüler.<br />
Das Wissenszentrum (Intranet)<br />
Seit 1999 gibt es an der ERS 1 ein Intranet, in dessen Mittelpunkt das Wissenszentrum<br />
steht. In der Anfangszeit handelte es sich dabei um einen einfachen CD-ROM<br />
Server, der alle angeschlossenen Rechner mit Software in Schullizenz versorgte. Später<br />
wurde das Wissenszentrum um die Komponente „online-lernen“ sowie eine Aufga-<br />
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bendatenbank erweitert - beides innerhalb eines Projektes in dem BLK-<br />
Modellvorhaben "Neue Lernwelten...". Heute wird das Intranet zunehmend auch für<br />
organisatorische Zwecke eingesetzt. So wird über das Intranet eine Umfrage an alle<br />
Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs im Rahmen der Berufsorientierung (BO)<br />
elektronisch durchgeführt und ausgewertet. In der 12. Klasse fand die Einwahl in die<br />
Veranstaltungen der BO-Wochen zunächst über das Intranet statt. Mittlerweile ist die<br />
Einwahl sogar über das Internet möglich. Die dafür notwendige Software entstand in<br />
Unterrichtsprojekten der Informatikleistungskurse.<br />
Das Intranet wird für die PCs in den Klassenräumen auch zur Verteilung der Software<br />
genutzt, die dazu jeweils in Schullizenz vorliegt. Die einzelnen Klassen können die<br />
individuelle Arbeitsumgebung dann aus diesem Pool nach ihren Anforderungen und<br />
Wünschen gestalten.<br />
Beteiligung von Lehrerinnen und Lehrern<br />
Durch verschiedene interne und externe Fortbildungsveranstaltungen ist inzwischen<br />
fast das gesamte Kollegium zum Umgang mit den neuen Medien in der Lage. Im Jahr<br />
2002 nahmen über 60% des Stammkollegiums an einer 40-stündigen Qualifizierungsmaßnahme<br />
des HKM zum Einsatz neuer Medien im Unterricht ("Intel 1") teil. Als<br />
Ergebnis der Beteiligung an der Intel-Maßnahme entstanden etwa ein Dutzend Projektarbeiten.<br />
Im Jahr 2005 erhielt die ERS die Auszeichnung als TopTen-<br />
Medienschule. Viele Beispiele für den Einsatz neuer Medien im Unterricht wurden dokumentiert<br />
und auf dem hessischen Bildungsserver veröffentlicht.<br />
Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler<br />
Recherchen zu aktuellen Fachfragen sowie E-Mail-Kontakte zu fremdsprachlichen<br />
Partnerschulen sind in allen Fachgebieten und Klassenstufen etablierte Praxis. Bisher<br />
weniger im Umgang mit diesem Medium geübte SchülerInnen lernen von ihren MitschülerInnen<br />
und nutzen dann auch häufig außerhalb der Unterrichtszeit die Rechner<br />
für eigene Recherchen. Besonders zu erwähnen ist auch, dass ein großer Teil der<br />
Software, die im Intranet oder Internet zum Einsatz kommt, von Schülern erstellt wurde.<br />
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Probleme:<br />
Engpässe in der Nutzung:<br />
Obwohl die <strong>Schule</strong> schon recht gut ausgestattet ist, bestehen gelegentlich Engpässe<br />
in der Nutzung der Computerräume. Auch die mobilen Stationen reichen nicht immer<br />
aus.<br />
Wartung der Computer:<br />
Die Pflege und Wartung der zahlreichen, unterschiedlichen Geräte erfordert einen<br />
sehr hohen Zeitaufwand. Die Arbeit wird im Wesentlichen von den Informatiklehrern<br />
geleistet. Unterstützung gibt es von studentischen Hilfskräften und der FraLine.<br />
Perspektiven/Weiterentwicklung<br />
Die ERS hat in den letzten Jahren den Einsatz von neuen Medien schon sehr erfolgreich<br />
praktiziert. Diese Arbeit soll konsequent fortgesetzt werden. Im Zentrum der aktuellen<br />
Bemühungen steht die Teilnahme an dem Projekt "Wissenszentrum für selbstständiges<br />
Lernen" (WiseL). Dabei handelt es sich um ein pädagogisches Vorhaben<br />
der Medieninitiative "<strong>Schule</strong>@Zukunft" zum „Aufbau einer Arbeits- und Lernumgebung,<br />
die allen Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern einer<br />
<strong>Schule</strong> offen steht und auf deren Ressourcen man von verschiedenen Orten innerhalb<br />
und außerhalb der <strong>Schule</strong> gleichermaßen zugreifen kann.“<br />
(http://medien.bildung.hessen.de/wisel)<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
6.<br />
BO-Konzept<br />
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BerufsOrientierung<br />
In einer Zeit tiefgreifender Umbrüche in der Arbeits- und Berufswelt hat die <strong>Schule</strong><br />
mehr denn je die Aufgabe, Schülerinnen und Schülern Hilfen für die individuelle BerufsOrientierung<br />
anzubieten. Prinzipiell ist die <strong>Schule</strong> selbst damit zwar überfordert,<br />
für eine erfolgversprechende Beratung können aber zahlreiche außerschulische Informationsquellen<br />
und Institutionen herangezogen werden.<br />
Die <strong>Schule</strong> kann darüber hinaus Rahmenbedingungen schaffen, die Schülerinnen und<br />
Schülern Anlässe und Gelegenheiten geben, sich mit der eigenen Berufsperspektive<br />
konkret auseinanderzusetzen.<br />
In den Lehrplänen für die gymnasiale Oberstufe sieht der Kursstrukturplan für das<br />
Fach Politik&Wirtschaft die Behandlung der Arbeitswelt unter dem Blickwinkel der Berufsperspektive<br />
im 12. Schuljahr vor. Kultusministerium und Schulverwaltung dringen<br />
seit langem darauf, berufsberatende Maßnahmen in der gymnasialen Oberstufe zu<br />
verstärken und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eines Betriebspraktikums<br />
einzuräumen.<br />
An der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> 1 gibt es derzeit folgende Angebote zur Berufs-<br />
Orientierung:<br />
1. Regelmäßige Sprechstunden des zuständigen Arbeitsamtsberaters für Oberstufenschüler<br />
etwa im Abstand von 6 Wochen: Schülerinnen und Schüler können sich für<br />
ca. 20-minütige Gesprächstermine anmelden.<br />
2. Thematisierung der BerufsOrientierung im Fach Politik&Wirtschaft im Halbjahr 12/I.<br />
3. Die Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen haben die Möglichkeit, in der letzten<br />
Woche des ersten und in der ersten Woche des zweiten Halbjahres ein zweiwöchiges<br />
Betriebspraktikum zu absolvieren.<br />
4. Schülerinnen und Schüler, die kein Praktikum machen wollen oder keinen Praktikumsplatz<br />
finden, nehmen in diesen beiden Wochen an einem BerufsOrientierungsprogramm<br />
teil. Dieses Programm besteht aus überwiegend außerschulischen Veranstaltungen<br />
in Betrieben und an Hochschulen, in denen Berufe sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
vorgestellt werden.<br />
5. Berufsberater des Arbeitsamtes informieren die 12. Klassen über die aktuelle Situation<br />
und Entwicklung in der Berufswelt und an den Universitäten im Rahmen der Be-<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
rufsOrientierungswochen. Ein weiterer Termin gleichen Inhalts wird Schülerinnen und<br />
Schülern angeboten, die in dieser Zeit ein Betriebspraktikum absolvieren.<br />
6. Im ersten Halbjahres des 12. Schuljahres informiert ein(e) für die Koordination der<br />
Veranstaltungen zur BerufsOrientierung zuständige Lehrer/in die Schülerinnen und<br />
Schüler über die BO-Maßnahmen an der <strong>Schule</strong> - Motto: Es gibt ein Leben nach der<br />
<strong>Schule</strong>! Er/Sie versucht die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich mit ihrer<br />
BerufsOrientierung aktiv auseinanderzusetzen und die Möglichkeit eines Betriebspraktikums<br />
zu nutzen.<br />
7. Dazu gehört auch die Information über das eBAF-System, das elektronische Berufs-<br />
und Ausbildungsforum, das die Schüler auf der Homepage der <strong>Schule</strong> finden.<br />
Auf dieser Internet-Seite werden zahlreiche Informationen angeboten rund um die<br />
Fragen von Berufsausbildung und Studium, praktische Tipps zu Bewerbungen, Links<br />
zu Universitäten, Fachhochschulen, zum Arbeitsamt, zu Ausbildungsbetrieben und<br />
Verbänden, einen aktuellen Terminkalender über Informationsveranstaltungen an Universitäten<br />
u.v.a.<br />
Die Schülerinnen und Schüler fertigen über ihr Betriebspraktikum bzw. die besuchten<br />
BO-Veranstaltungen einen schriftlichen Bericht an, der in die Bewertung des Faches<br />
Politik&Wirtschaft einbezogen wird.<br />
Besonders auf die grundsätzliche Freiwilligkeit des Betriebspraktikums legen wir großen<br />
Wert, weil es aus unserer Sicht kontraproduktiv ist, ein Praktikum in der Oberstufe<br />
zu verschulen. Zwar hat die <strong>Schule</strong> sich dafür einzusetzen, dass möglichst alle Schülerinnen<br />
und Schüler sich mit der eigenen Berufsperspektive auseinandersetzen - Art<br />
und Richtung dieser Auseinandersetzung sollen sie aber aus der jeweils individuellen<br />
Perspektive selbst bestimmen.<br />
Die bisherigen Erfahrungen mit Betriebspraktikum und den alternativen BerufsOrientierungsveranstaltungen<br />
können folgendermaßen bilanziert werden.<br />
1. Betriebspraktikum: Die meisten Praktikanten liefern einen positiven Praktikumsbericht<br />
ab. Relativ selten ist es, dass die Schülerinnen und Schüler einen unzureichenden<br />
Bericht anfertigen, in dem wichtige Teile fehlen oder deutlich wird, dass das Praktikum<br />
nicht seinen Sinn erfüllt hat. Die deutliche Mehrzahl der Praktikumsberichte läßt<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
erkennen, dass das Praktikum den Stand der Informationen und Erkenntnisse verbessert<br />
hat, obwohl hervorzuheben ist, dass dies nicht immer in eine klare Berufs- oder<br />
Ausbildungsperspektive mündet. Vielmehr besteht das Ergebnis für die Absolventen<br />
auch nicht so selten darin, eine bestimmte Berufsperspektive nicht weiter verfolgen zu<br />
wollen.<br />
2. BerufsOrientierung: Seit dem Schuljahr 1999/2000 haben alle „Nichtpraktikanten“<br />
während der beiden Praktikumswochen ein alternatives BO-Programm zu absolvieren,<br />
das sie sich aus einer Zahl von inzwischen ca. 60 Informationsveranstaltungen selbst<br />
zusammenzustellen. Die angebotenen Veranstaltungen werden zum Teil von Kolleginnen<br />
und Kollegen der <strong>Schule</strong> selbst organisiert und gestaltet (vor allem das Kennen<br />
lernen von Studiengängen an der J.-W.-G.-Universität). Überwiegend handelt es<br />
sich jedoch um Veranstaltungen in oder von Unternehmen und kommunalen Einrichtungen,<br />
Informationsangebote von Universitäten und Fachhochschulen sowie Veranstaltungen<br />
des Arbeitsamtes. Verstärkt haben wir in den letzten Jahren Veranstaltungen<br />
zu dem Bereich persönliche Perspektivenfindung angeboten. Dazu gehören Veranstaltungen<br />
zur Lebensplanung sowohl von außen (Arbeitsamt und Soziologen von<br />
der Universität) als auch geschlechterspezifische Angebote durch das BO-Team. Als<br />
freiwillige Möglichkeit führen wir seit drei Jahren den geva-Test durch (Eignungstest<br />
zur Berufswahl durch ein unabhängiges Institut), der von ca. der Hälfte der Schülerinnen<br />
und Schüler genutzt wird. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der BO-Wochen ist<br />
das Angebot ehemaliger Schülerinnen und Schüler, die in kleinen Gesprächsrunden<br />
über die eigene Berufspraxis und die Anforderungen ihrer Berufe und Ausbildungswege<br />
berichten. Schließlich sind alle Schülerinnen und Schüler verpflichtet, selbständig<br />
zwei „Initiativtermine“ zu organisieren, mit denen Sie am aktuellen Stand ihrer Berufs-<br />
Orientierung ansetzend weitere Fragen ihrer Berufsperspektive zu klären versuchen<br />
(z.B. Beratungstermin im Arbeitsamt, Gespräch mit Studenten oder Absolventen bestimmter<br />
Fachrichtungen, Besprechungstermine mit Ausbildern oder anderen Vertretern<br />
ausgewählter Unternehmen usw.).<br />
Der Erfolg eines solchen Angebotes hängt von vielen Faktoren ab, vor allem natürlich<br />
von der Qualität der einzelnen Veranstaltungen, aber auch von diversen organisatorischen<br />
Rahmenbedingungen. Aufgrund mehrjähriger Erfahrungen sind wir zu der Er-<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
kenntnis gekommen, dass BerufsOrientierung für Schülerinnen und Schüler hilfreich<br />
ist, wenn<br />
eine weitgehende Individualisierung in der Programmgestaltung erfolgt,<br />
Schülerinnen und Schüler also die Möglichkeit haben, aus einer größeren Zahl von<br />
Veranstaltungen auszuwählen,<br />
auf „Großveranstaltungen“ verzichtet und Wert auf aktive Beteiligung der Schülerinnen<br />
und Schüler gelegt wird,<br />
darauf verzichtet wird, möglichst viele Informationen zu vermitteln und stattdessen<br />
(durch Berücksichtigung sehr unterschiedlicher „BO-Lagen“ in der Schülerschaft) die<br />
Möglichkeit eröffnet wird, Schneisen in den Informationsdschungel zu schlagen,<br />
die Eigenverantwortlichkeit der Schüler betont und auch eingefordert wird,<br />
eine ausreichende Vorbereitung auf Praktikum und BerufsOrientierung im Fach<br />
Politik&Wirtschaft sowie durch den Tutor erfolgt,<br />
eine „Verschulung“ im Sinne eines engen Pflichtenkatalogs vermieden wird.<br />
In den letzten Jahren konnten die organisatorischen Rahmenbedingungen erheblich<br />
verbessert werden. So erfolgt die Zusammenstellung der individuellen Schülerprogramme<br />
über ein elektronisches Wahlformular im Internet. Nach erfolgter Einwahl in<br />
die gewünschten Veranstaltungen kann der nun feststehende Terminplan von den<br />
Schülerinnen und Schülern ausgedruckt werden. Die extrem zeitaufwendige Auswertung<br />
handschriftlich ausgefüllter Wahlzettel (einschließlich der dabei unvermeidlichen<br />
Übertragungsfehler) sowie das Erstellen von Teilnehmerlisten (die nun aus dem Einwahlsystem<br />
abgerufen werden können) entfallen. Sehr positiv hat sich auch die Unterstützung<br />
durch das Kollegium entwickelt. So ist die Zahl der von Lehrerinnen und<br />
Lehrern organisierten Universitätstermine (Besuch von Veranstaltungen verschiedener<br />
Fakultäten) kontinuierlich gewachsen.<br />
Eine regelmäßige Nachbesprechung der Bo-Phase mit den Tutoren und POWI-<br />
Lehrern erfolgt nach dem Abschluss und der Auswertung der Berichte. Auch die positive<br />
und negative Kritik der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kann die Angebotspalette<br />
der BerufsOrientierungswochen immer wieder aktualisieren. In welcher<br />
Form dieses „feed-back“ optimiert werden kann, muss noch überlegt werden.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Eine Weiterentwicklung des BO-Konzepts der ERS1 ist auf unterschiedliche Weise<br />
denkbar. Neben einer weiteren Verbesserung der organisatorischen Rahmenbedingungen<br />
(geplant ist die Einrichtung einer Datenbank, in der die relevanten Daten aller<br />
Veranstaltungsangebote erfasst und aus der die Informationen für verschiedene Übersichten<br />
sowie das Einwahlsystem abgerufen werden) ist<br />
an die Ausweitung des Angebotes an Informationsveranstaltungen zu denken, um<br />
z. B. einige noch vorhandene weiße Flecken (Jura- und Medizinstudium u. a. Studiengänge)<br />
abzudecken;<br />
zu überlegen, ob durch eine Verteilung der BerufsOrientierungsveranstaltungen<br />
auf größere Zeiträume (statt auf nur zwei Wochen) ein kontinuierlicher Reflexionsprozess<br />
der BerufsOrientierung ermöglicht wird.<br />
auch zu überlegen, ob die BerufsOrientierung (vor allem, wenn die Konzentration<br />
auf zwei Wochen entfallen sollte) in ein umfassenderes Konzept der Schülerlaufbahnberatung<br />
einzufügen ist.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Fachhochschulmentorinnenprojekt<br />
Motivierung von Schülerinnen für naturwissenschaftliche Studiengänge<br />
Seit 2003 gibt es an der ERS 1 ein Fachhochschulmentorinnenprojekt, um junge<br />
Frauen für naturwissenschaftliche Studiengänge zu motivieren. Dieses bietet für interessierte<br />
Schülerinnen Gelegenheit, zusammen mit studentischen Mentorinnen, in die<br />
an der FH angebotenen technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge hineinzuschnuppern.<br />
Zu Beginn des Schuljahres treffen sich die interessierten Schülerinnen<br />
mit den zwei schulischen Betreuerinnen und Studentinnen an der FH. Die Leitung des<br />
Vorgesprächs übernimmt die Frauenbeauftragte der FH (Frau Moses, Ingenieurin für<br />
Maschinenbau). Die Juniormentorinnen, die fortgeschrittenen Studentinnen übernehmen<br />
dann die Regie bei der Planung, indem sie die Mentees schon im Vorfeld detailliert<br />
auf ihre Interessen befragen und die während des Schuljahres stattfindenden<br />
Praktika mit den ProfessorInnen organisieren. Die Schülerinnen können aus einem<br />
entsprechenden Programm mit zahlreichen Praktikumsangeboten aussuchen, an welchen<br />
Praktika sie teilnehmen möchten. Zur Wahl stehen: Arbeit im Chemielabor, Lasertechnik,<br />
Mikrobiologie, programmierbare Chips, CAD-Puzzle. Zusätzlich werden<br />
Informationen zum studentischen Leben geboten.<br />
Die meisten Veranstaltungen verliefen problemlos und wurden von den Teilnehmerinnen<br />
positiv bewertet. Nach erfolgreicher Teilnahme an den Praktika gibt es Zertifikate.<br />
Am Ende des Jahrgangsprojektes gibt es eine kleine Abschlussfeier.<br />
Zwei der ehemaligen Mentees studieren inzwischen erfolgreich Bioverfahrenstechnikein<br />
Studiengang, den sie ohne vorheriges Kennenlernen sicher nicht gewählt hätten.<br />
Das Fachhochschulmentorinnenprojekt erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist<br />
Teil des Gendermainstreamingkonzepts der <strong>Schule</strong>.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
7.<br />
Interkulturelle Kompetenz<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Ausgangssituation<br />
Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler der ERS 1 haben Migrationshintergrund.<br />
Sie kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten. Gut ein Drittel der<br />
Schülerinnen und Schüler sind Muslime, ein etwas höherer Anteil Christen (Protestanten,<br />
Katholiken, Orthodoxe), einige Schülerinnen und Schüler, überwiegend aus Osteuropa,<br />
sind jüdischen Glaubens, etliche gehören keiner Religionsgemeinschaft an.<br />
Wie kann man unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Herkunft und Religionen<br />
konstruktiv miteinander arbeiten? Wie kann man angemessen mit dem mit dieser<br />
Vielfalt verbundenen Spannungspotenzial umgehen?<br />
Die Auseinandersetzung über interkulturelles Lernen an der ERS 1 begann in einzelnen<br />
Lerngruppen und Projekten, die sich zunächst unverbunden mit Fragen und Problemen<br />
des Zusammenlebens vieler Kulturen, mit der Integration von Einwanderern<br />
sowie mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigten.<br />
Seit 2003 gibt es eine von der Gesamtkonferenz legitimierten Steuerungsgruppe, die<br />
sich das Ziel gesetzt hat, den Entwicklungsprozess zu koordinieren, durch Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Projekte voranzutreiben, Ideen aufzugreifen und selbst<br />
Impulse zu setzen. Wesentliches Element dabei ist, auf vorhandenen Aktivitäten in<br />
den Fachbereichen und einzelnen Klassen aufzubauen und diese weiterzuentwickeln.<br />
Interkulturelles Lernen wird dabei als Querschnittaufgabe innerhalb der <strong>Schule</strong> verstanden,<br />
die mit dem Ziel verbunden ist, die interkulturellen Kompetenzen der Lehrkräfte<br />
sowie der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln und zu fördern. Mehrere von<br />
der Steuerungsgruppe initiierte Fortbildungsveranstaltungen dienten der Sensibilisierung,<br />
Bilanzierung und Diskussion innerhalb des Kollegiums. Dazu gehörten unter<br />
anderem ein Pädagogischer Tag, eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Umgang<br />
mit dem Islam“ oder zur Förderung der Sprachkompetenzen von Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund.<br />
Die Steuerungsgruppe „Interkulturelles Lernen“ umfasst sechs Kolleginnen und Kollegen,<br />
die sich zur Bewältigung der Aufgaben einen festen organisatorischen Rahmen<br />
(regelmäßige Treffen, Protokolle etc.) geschaffen haben.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Ein wichtiger Schritt war die erfolgreiche Bewerbung zur Teilnahme am ersten Wettbewerb<br />
der Herbert-Quandt-Stiftung im Schuljahr 2005/06. Dahinter stand der<br />
Wunsch, dass Prozesse in der <strong>Schule</strong> beschleunigt, schlummernde Projekte in Angriff<br />
genommen und begonnene Vorhaben mit mehr Nachdruck betrieben würden. Als Ergebnis<br />
ist die Verankerung interkultureller Fragen in den Fachbereichen einen großen<br />
Schritt vorangekommen, wenn auch mit jeweils unterschiedlichem Tempo. Einige Projekte<br />
mit interkulturellem Schwerpunkt konnten fest verankert werden (Lesungen und<br />
Workshops von Autoren mit Migrationshintergrund, Zeitzeugengespräche, Kooperation<br />
mit dem Jüdischen Museum etc.), andere wurden entwickelt und erprobt (Projekt<br />
Abraham, Studienfahrt in die Türkei, Beratungs-Sprechstunde etc.). Die positive Bilanz<br />
hat die ERS 1 dazu bewogen, auch am zweiten Wettbewerb für das Schuljahr<br />
2006/07, der die Verbindung zur Lehreraus- und -fortbildung in den Mittelpunkt stellt,<br />
teilzunehmen.<br />
Auch die Schülerinnen und Schüler der ERS 1 waren auf vielfältige Weise an der Diskussion<br />
um interkulturelle Fragen beteiligt. Die SV leistete mit einem Filmprojekt einen<br />
Beitrag zu dem Wettbewerb der Herbert-Quandt-Stiftung, die Klasse 12 e nahm mit<br />
einem Jahresprojekt daran teil.<br />
VertreterInnen der SV organisierten eine Informationsveranstaltung zum Thema Abschiebung,<br />
die Demokratiewerkstatt organisierte eine Diskussion zum Thema „Frauen<br />
im Islam“. Auch die Schülerzeitung greift immer wieder interkulturelle Fragen auf, um<br />
der Diskussion innerhalb der Schülerschaft Impulse zu geben.<br />
Perspektiven/Weiterarbeit<br />
Die Einbindung der Schülerinnen und Schüler in die Arbeit der Steuerungsgruppe soll<br />
noch weiter ausgebaut werden. Die Notwendigkeit dieser Zusammenarbeit ergibt sich<br />
aus verschiedenen Gründen. Globale und gesellschaftliche Entwicklungen (Karikaturenstreit,<br />
Nahost-Konflikt, Irak-Krieg etc.) wirken sich auch auf die Haltungen unserer<br />
Schülerinnen und Schüler aus. Anlass zur Sorge geben Studien, die weit verbreitete<br />
antiisraelische und judenfeindliche Haltungen vor allem bei muslimischen Jugendlichen<br />
feststellen. Solche Haltungen finden auch in unserem schulischen Alltag ihren<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Niederschlag. Um dieses Problem angemessen anzugehen, ist die Gruppe „Interkulturelles<br />
Lernen“ im Gespräch mit der jüdischen Erziehungs-Beratungsstelle in Frankfurt.<br />
Ein kontinuierlicher Dialog mit der Schülerschaft bzw. den VertreterInnen der SV über<br />
interkulturelle Fragen ist vor allem auch nötig bei der gemeinsamen Suche nach Lösungen<br />
von Fragen wie dem Beten in der <strong>Schule</strong> oder der Nichtteilnahme einiger<br />
Schülerinnen an Klassenfahrten. Ziel ist, die Schülerinnen und Schüler zu einer offenen,<br />
nüchternen und differenzierten Betrachtung solcher Fragen zu befähigen und<br />
ihre Bereitschaft zu fördern, die eigene Position im Austausch mit Anderen zu überprüfen<br />
und zu reflektieren.<br />
Auch innerhalb des Kollegiums ist eine intensivere Verständigung über den Umgang<br />
mit diesen Fragen nötig. Außerdem sind Überlegungen angebracht, mit welchen<br />
Maßnahmen (Unterrichtsinhalte, - methoden, Projekte, pädagogische Maßnahmen)<br />
die mit der Mehrkulturalität verbundenen Ressourcen besser genutzt werden können<br />
bzw. präventiv möglichem Konfliktpotential entgegen gewirkt werden kann. Daher soll<br />
die Fortbildungsreihe für das Kollegium weitergeführt und die Auseinandersetzung<br />
über interkulturelle Fragen in den Fachbereichen intensiviert werden.<br />
Der angemessene Umgang mit Mehrsprachigkeit wird uns ebenfalls weiter beschäftigen.<br />
Neben den in der <strong>Schule</strong> vermittelten Fremdsprachen beherrschen viele Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund teilweise mehrere Sprachen, 14 Prozent dieser Jugendlichen<br />
sprechen zu Hause ausschließlich Deutsch, 66 Prozent sprechen eine andere<br />
Sprache als Deutsch, 20 Prozent sogar zwei weitere Sprachen. Einerseits stellt<br />
diese Mehrsprachigkeit eine noch zu wenig genutzte Ressource dar, andererseits ist<br />
sie auch mit Problemen, d.h. der oft mangelnden Beherrschung der deutschen Sprache<br />
verbunden. Neben der Fortbildung des Kollegiums zu Fragen des Umgangs mit<br />
Mehrsprachigkeit sollten daher die bestehenden Förderkonzepte ausgebaut, weiterentwickelt<br />
und noch stärker verankert werden, auch im Bewusstsein der Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
Weiter ausgebaut werden soll auch die Beratungsarbeit. Neben der in Zusammenarbeit<br />
mit der jüdischen Erziehungsberatungsstelle neu eingerichteten Beratungs-<br />
Sprechstunde ist auch an die Entwicklung eines Sozial-Beratungskonzeptes gedacht<br />
(siehe auch unter „<strong>Schule</strong> und Gesundheit“ sowie „Klassen- und Tutorsystem“).<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Ziele und Arbeitsschwerpunkte<br />
Ziel ist die Weiterentwicklung der interkulturellen Kompetenzen der SchülerInnen und<br />
LehrerInnen durch<br />
kritische Reflexion der Haltung gegenüber der eigenen Kultur und anderen Kulturen<br />
das Bewusstsein eigener Perspektivität und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel<br />
eine Grundhaltung von prinzipieller Wertschätzung gegenüber anderen Kulturen und<br />
Religionen<br />
die Bereitschaft zum Dialog über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Grenzen<br />
reflektierten Umgang mit kultureller Vielfalt in <strong>Schule</strong> und Gesellschaft<br />
Kenntnisse über andere Kulturen und Religionen<br />
Nutzung von Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität der Schülerinnen und Schüler<br />
Integration von Migranten durch Identitätsstärkung und Partizipationsmöglichkeiten.<br />
Daraus ergeben sich folgende Schwerpunkte der weiteren Arbeit:<br />
Unterrichtsinhalte und Methoden<br />
Nutzen der Spielräume innerhalb der Curricula durch inhaltliche Schwerpunktsetzungen,<br />
bei welchen die kulturelle Heterogenität der Schülerschaft berücksichtigt wird<br />
Entwickeln und Erproben von diesbezüglichen Unterrichtsreihen und Austausch über<br />
die Erfahrungen in den Fachbereichen<br />
Dialog als Grundregel interkulturellen Lernens: Auseinandersetzung mit den Thesen<br />
von Dan Bar-On<br />
„Alle Lehrer sind Sprachlehrer“: Förderung der Bildungssprache Deutsch in allen Fächern<br />
Unterstützung von Lehrerinnen und Lehrern<br />
Fortsetzung der Fortbildungsreihe<br />
Ausbau eines Handapparates für Fachliteratur und Unterrichtsmaterialien zu interkulturellen<br />
Fragen<br />
Supervision<br />
verstärkte Kooperation mit der Lehrerausbildung<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Unterstützung von Schülerinnen und Schülern<br />
Ausbau des Beratungskonzeptes<br />
Fortsetzung und Ausbau der Deutsch-Förderprogramme<br />
Stärkung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund als Sprach- und<br />
Kulturdolmetscher<br />
Schulgemeinde, Schulprofil, <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />
regelmäßige Untersuchungen der Zusammensetzung der Schülerschaft<br />
verstärkte Zusammenarbeit mit der SV<br />
Fortsetzung und Weiterentwicklung des Projekts „Auf den Spuren von <strong>Ernst</strong> <strong>Reuter</strong>“<br />
Kooperation mit außerschulischen Experten und Partnern, die sich mit Migrationsfragen<br />
oder Fragen des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen und Religionen<br />
beschäftigen (Jüdische Erziehungs-Beratungsstelle, AmKa etc.)<br />
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Ethik<br />
Die SchülerInnen können an unserer <strong>Schule</strong> zwischen Ethik und Religion wählen. Ethik<br />
wird in Klasse 11 zweistündig, in Klasse 12 und 13 als Grundkurs dreistündig unterrichtet.<br />
Es kann sowohl als schriftliches wie auch als mündliches Abiturfach gewählt<br />
werden.<br />
Ziel des Ethikunterrichts ist, dass die SchülerInnen lernen eigenständig verantwortlich<br />
zu handeln und über die Frage ‚des Guten’ zu reflektieren und Position zu beziehen.<br />
Die Rahmenthemen und die thematischen Kernbereiche des Kursstrukturplans ‚Ethik’<br />
bilden die Grundlage für unser Schulcurriculum. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung<br />
mit den Möglichkeiten und Begründungen verantwortlichen Handelns. Wir<br />
streben an, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, aus eigener Mündigkeit heraus<br />
Gut und Böse zu erkennen und eine reflektierte Entscheidung treffen zu können.<br />
Trotz der Weite des Feldes und der unterschiedlichen Aufgaben des Faches Ethik hat<br />
sich an unserer <strong>Schule</strong> ein Diskurs einer Minimalmoral herauskristallisiert, der durch<br />
die unterschiedlichen sozialen und kulturellen Voraussetzungen unserer SchülerInnen<br />
spannend und befruchtend ist.<br />
Da an der <strong>Schule</strong> auch Religionsunterricht angeboten wird, sind im Ethikunterricht<br />
nicht-christliche bzw. religiös nicht gebundene SchülerInnen vertreten. Nicht nur wegen<br />
dieser Vielfalt ist die Toleranz zentraler Bezugspunkt unseres Unterrichts, vielmehr<br />
glauben wir, dass das Nachdenken über gelingendes Leben und die Sinngebung<br />
des Lebens diese Freiheit und Offenheit für den anderen braucht. Toleranz ist<br />
nicht gedankliche Ignoranz, sondern lebt von der Kritik und Auseinandersetzung –<br />
deshalb nimmt in der Jahrgangsstufe 11, 2 die Religionskritik eine wichtige Position<br />
ein.<br />
Reflektierte Entscheidungen zwischen Gut und Böse zu treffen, ist nur möglich, wenn<br />
unterschiedliche Theorien und Gedankengebäude dazu erarbeitet und problematisiert<br />
wurden, so dass vor einer Auswahl verschiedener Philosophen (aber auch Naturwissenschaftler,<br />
Schriftsteller...) eine eigene Idee vom Menschen und seinen Handlungsmöglichkeiten<br />
entwickelt werden kann. Neben Toleranz erscheinen uns Gerechtigkeit<br />
und zukunftsorientiertes verantwortliches Handeln als Grundpfeiler einer Mini-<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
malmoral, worauf wir – basierend auf dem Rahmenplan – in der Jahrgangsstufe 13<br />
eingehen.<br />
Die Multikulturalität an unserer <strong>Schule</strong> verwirft einen ethischen Fundamentalismus wie<br />
auch Relativismus und gründet in einer kritisch toleranten Haltung gegenüber andersartigen<br />
Anschauungen und Handlungsweisen zu den Unterrichtsgegenständen und im<br />
Alltag (siehe auch interkulturelles Leben).<br />
Perspektivisch besteht die Möglichkeit auf die Ressourcen des Projekts ‚Brücken<br />
schlagen – Wissenschaft in der <strong>Schule</strong>’ zurückzugreifen und interdisziplinär mit den<br />
Fachschaften Biologie und Politik und Wirtschaft zusammenzuarbeiten. Wir prüfen die<br />
Ausweitung der Arbeit mit den neuen Medien im Fach Ethik (z.B. religiopolis, Lo-net).<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Religion<br />
Die Situation in Religion ist dadurch gekennzeichnet, dass es pro Jahrgang normalerweise<br />
je einen Kurs in Katholischer und Evangelischer Religion gegenüber 4 Ethikkursen<br />
gibt. Dabei ist die Schülerschaft in den Religionskursen zu über 90 % christlich<br />
geprägt, einschließlich orthodoxer Schülerinnen und Schüler. In Ausnahmefällen sind<br />
jedoch immer wieder muslimische Schülerinnen und Schüler anzutreffen, die an Informationen<br />
über das Christentum interessiert sind oder den Ethikunterricht, wegen<br />
seiner säkularen Ausrichtung meiden wollen.<br />
Katholische Religion im Trialog der großen Weltrelgionen<br />
Inhaltlich setzt sich christlicher Religionsunterricht automatisch und ganz selbstverständlich<br />
mit seinem Ursprung im Judentum auseinander. Ob historisches Umfeld der<br />
Zeit Jesu, „Altes“ Testament, Einheiten zum Thema Welt- und Menschenbilder, andere<br />
Weltreligionen, Glaubenskriege, Reformation, Konfessionsverschiedenheit oder im<br />
Selbstverständnis der Kirche, immer wieder wird der Blick auf die „Anderen“ eröffnet.<br />
Von dem interkulturellen Anspruch und der Forderung nach Trialog herausgefordert<br />
wird der kultur- und religionsübergreifende Aspekt stärker bzw. überhaupt wahrgenommen<br />
und an verschiedensten Stellen im Unterrichtsalltag bewusst einbezogen.<br />
Durch die relativ homogene christliche Struktur der Schüler im katholischen Relgionsunterricht<br />
drängt sich eine Begegnung mit islamischen Schülern und dem kulturellen<br />
Hintergrund nicht von alleine auf. Erst durch Kooperation mit dem Ethikfachbereich, in<br />
dem sich die überwiegende Anzahl der islamischen Schüler befindet, ergibt sich die<br />
interreligiöse Begegnung. Das ist nun angesichts eines sowohl von der Lehrerschaft<br />
als auch vom Curriculum eher philosophisch und atheistisch bzw. weltanschaulich<br />
neutral ausgerichteten Ethikunterrichts eine kuriose Kombination. Nichtsdestotrotz ist<br />
allgemein die Gelegenheit und Notwendigkeit anerkannt, in diesem Bereich neue<br />
Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Am naheliegendsten ist dies bei der Behandlung<br />
der Weltreligionen in der 11. Jahrgangsstufe.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Abraham-Projekt<br />
Darüber hinaus ist es sinnvoll gemeinsame Projekte oder Projekttage zu interreligiösen<br />
Themen durchzuführen. Denkbar z.B. zum Thema Abraham mit einem Ethikkurs<br />
und einem Kurs Katholische Religion der 12. Jahrgangsstufe. Dabei stünde die Mittlerrolle<br />
Abrahams im Vordergrund, der in allen drei Weltreligionen höchste Achtung genießt.<br />
Durch das parallele Studium von Koran und Bibel ergäbe ein sich gegenseitig<br />
ergänzender Blick auf die Relgionen:<br />
Es liegt nahe, diese Art der Zusammenarbeit zwischen Ethik und Religion fortzuführen.<br />
Vorstellbar ist z.B. ein „Abraham-Tag“ als Projekt-Tag in jedem Schuljahr. Beschränkung<br />
auf überschaubare Gruppe von zwei Kursen ist sinnvoll.<br />
Fachübergreifende Mischungen von Ethik und Religion sind sinnvoll, weil es dann zu<br />
einer Begegnung von christlichen und muslimischen Schülerinnen und Schülern<br />
kommt. Dem Bedürfnis nach religiöser Auseinandersetzung auch und gerade für muslimische<br />
Schülerinnen und Schüler, die sonst dafür in der <strong>Schule</strong> keinen Raum findet,<br />
kann man so in unterrichtlichem Rahmen gerecht werden.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Geschichte<br />
Die Unterrichtskonzeption für Klasse 11<br />
Der Geschichtsunterricht an der ERS 1 hat zum Ziel, sowohl eine historische Orientierung<br />
zu ermöglichen, als auch ein gegenwartsbezogenes Interesse an der Geschichte<br />
zu erhalten bzw. zu wecken. Hierbei sollen die in der Sekundarstufe I erworbenen<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten problem- und schülerorientiert entwickelt werden.<br />
Angesichts der multikulturellen Zusammensetzung unserer Schülerschaft und der<br />
heute offenkundigen Globalisierung ist es erforderlich, die Wechselbeziehung zwischen<br />
europäischer und außerpolitischer Welt verstärkt im Geschichtsunterricht zu<br />
thematisieren.<br />
Für einen solchen Ansatz bieten sich in Klasse 11 viele Anknüpfpunkte. Angesichts<br />
einer großen Zahl aus den islamischen Kulturkreis stammenden Schülerinnen und<br />
Schüler kann die Wechselbeziehung zwischen dem christlichen Abendland und dem<br />
Orient thematisiert werden. Hierfür eignen sich Themen wie die Kreuzzüge, das byzantinische<br />
und das osmanische Reich, deren Behandlung einem tieferen Verständnis<br />
andersartiger Kulturen dient.<br />
Wir arbeiten darauf hin, dass Herkunftsländer und –kulturen bei der Bearbeitung verschiedener<br />
Themen wie z.B. der Entdeckungen und deren wirtschaftliche Auswirkungen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Die Geschichtsfachkonferenz hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Konzept durch regelmäßigen<br />
Erfahrungsaustausch umzusetzen und weiterzuentwickeln.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
8.<br />
Soziale Kompetenz/Kommunikative Kompetenz<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Suchtprävention und Mediation<br />
<strong>Schule</strong> und Gesundheit<br />
Suchtprävention<br />
Ausgangssituation<br />
Die Suchtprävention ist an der ERS 1 in das gesamte Schulkonzept integriert. Dabei<br />
kommt dem Klassen- bzw. Tutorensystem eine große Bedeutung zu (s. dort).<br />
Die Beratungslehrkraft berät und informiert SchülerInnen, KollegInnen und Schulleitung<br />
über aktuelle Themen zum Thema <strong>Schule</strong> und Gesundheit bzw. Suchtprävention.<br />
In den 11. Klassen stellt sich die Beratungslehrkraft vor und kann danach bei anstehenden<br />
Problemen kontaktiert werden. Für alle Klassen besteht das Angebot, sich mit<br />
speziellen Fragen der Suchtproblematik oder Prävention auseinander zu setzen (so<br />
z.B. im Vorfeld von Klassenfahrten).<br />
Die räumliche Nähe zum Schultheaterstudio erleichtert die Teilnahme an Veranstaltungen<br />
zum Thema Gewalt- und Suchtprävention.<br />
Für SchülerInnen der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong>n besteht die Möglichkeit, in Freistunden<br />
oder am Mittag das Angebot des Schulrestaurants „Poggibonsi“ in Anspruch zu nehmen.<br />
Das Schulrestaurant wird von der Drogenberatungsstelle „drop in“ als Berufsqualifizierungsprojekt<br />
für ehemalige drogenabhängige junge Frauen betrieben.<br />
Mit der Einführung des Rauchverbotes seit Januar 2005 hat sich an der ERS ein Qualitätszirkel<br />
„<strong>Schule</strong> und Gesundheit“ gebildet. Der sog. Gesundheitszirkel begleitete<br />
die Umsetzung des Rauchverbotes an der ERS 1 und entwickelte einen Drei-Stufen-<br />
Plan, dem die SchülerInnen der ERS 1 bei Ihrem <strong>Schule</strong>intritt zuzustimmen haben.<br />
Ein zunächst geplanter Raucherentwöhnungskurs fand trotz zunächst geäußerten Interesses<br />
einzelner SchülerInnen letztlich wegen zu geringer Anmeldezahlen nicht<br />
statt.<br />
Die Umsetzung des Rauchverbotes gelang vergleichsweise unproblematisch. Im<br />
Schulgebäude wird das Rauchverbot weitgehend eingehalten. Die SchülerInnen rauchen<br />
vor den Eingängen zum Schulgelände. Allerdings versperren bzw. verschmutzen<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
rauchende SchülerInnen die Eingangsbereiche oder es kommt nach den 5-Minuten-<br />
Pausen zu Verspätungen, da diese zum Rauchen benutzt werden. Teilweise werden<br />
auch die SchülerInnentoiletten zum Rauchen genutzt.<br />
Der Qualitätszirkel „S&G“ tagt in unregelmäßigen Abständen (ein- bis zweimal im<br />
Halbjahr) und setzt bezogen auf die konkrete Schulsituation seine Schwerpunkte. So<br />
wurde im 2. Halbjahr 06/07 Kontakt zum Arbeitsmedizinischen Dienst (medical airport<br />
service) aufgenommen und mit dem zuständigen Facharzt eine Schulbegehung<br />
durchgeführt.<br />
Seit Anfang des Schuljahres 2006/07 gibt es an der ERS 1 ein Beratungsangebot der<br />
Jüdischen Beratungsstelle. Frau Ben Kalifa-Schor und Herr Michaelis stehen jeweils<br />
vierzehntägig in einem entsprechenden Raum als Ansprechpartner in Krisensituationen<br />
zur Verfügung. Sie haben ihr Angebot bereits in einer Gesamtkonferenz vorgestellt.<br />
Perspektiven<br />
Im laufenden Schuljahr 06/07 wird es einen Wechsel im Amt der Beratungslehrkraft<br />
geben. Da sich die Tätigkeit der Beratungslehrkraft durch die Eingliederung der<br />
Suchtprävention in das Arbeitsfeld „<strong>Schule</strong> und Gesundheit“ etwas verlagert hat, wird<br />
die neu zu benennende Beratungslehrkraft zum einen bewährte Elemente der Beratungsarbeit<br />
fortsetzen, zum anderen aber eine neue Schwerpunktsetzung vorzunehmen<br />
haben.<br />
Gerade an einem Oberstufengymnasium nimmt die Einzelfallberatung einen großen<br />
Raum ein. Hier ist die Beratungslehrkraft bemüht, gemeinsam mit den SchülerInnen<br />
über Problemlösungen nachzudenken und ggfs. Hilfsangebote zu vermitteln. Dies<br />
führt leicht zu einer Überforderung. Das Angebot der Jüdischen Beratungsstelle wird<br />
daher äußerst hilfreich angesehen, ist aber bei den SchülerInnen noch nicht ausreichend<br />
bekannt und soll künftig noch besser kommuniziert werden. Dazu gehört die<br />
Vorstellung von Frau Ben Kalifa-Schor und Herrn Michaelis in den 11. Klassen, beim<br />
Redaktionsteam der Schülerzeitschrift Exil und bei der SV.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Der Qualitätszirkel „<strong>Schule</strong> und Gesundheit“ hat mit dem Bericht des Arbeitsmediziners<br />
eine Arbeitsgrundlage vorliegen. Schwerpunkte des weiteres Vorgehens sollten<br />
festgelegt werden und in die praktische Arbeit einbezogen werden.<br />
Perspektivisch sollte über eine Erweiterung des Gesundheitszirkels nachgedacht werden,<br />
um die Relevanz des Themas noch zu erhöhen. An erster Stelle ist in diesem<br />
Zusammenhang an die Einbeziehung der SchülerInnen zu denken.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Aufgabenbereiche eines Tutors, einer Tutorin an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> 1:<br />
Konzeption, Beschreibung des Arbeitsbereichs aus dieser Perspektive,<br />
Entwicklung, Ausblick<br />
Konzept des Aufgabenbereichs eines Tutors, einer Tutorin im Kurssystem der ERS 1<br />
Der Organisationsrahmen eines Oberstufengymnasiums legt nahe, dass die TutorInnentätigkeit<br />
von denjenigen Lehrern und Lehrerinnen übernommen wird, die in der<br />
jeweiligen Gruppe den LK 1 unterrichten. In der ERS 1 werden noch weitere Fächer<br />
im Klassenverband unterrichtet; die Anzahl dieser Kurse verringert sich jedoch aus<br />
begründetem Anlass ab Jahrgangsstufe 12/I. Als Ziel eines derart konzipierten Einstiegs<br />
in die Oberstufenarbeit mit einem Maximum an Stunden gemeinsamen Lernens<br />
gilt die Entwicklung eines Gefühls für Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung.<br />
Da viele unserer Schüler und Schülerinnen sich erst zu Beginn von Klasse 11 kennen<br />
lernen und von verschiedenen <strong>Schule</strong>n recht divergente Ausgangsvoraussetzungen<br />
mitbringen, erschien uns dieser kommunikative Aspekt von Beginn an wesentlich für<br />
die Integration unserer Klientel und hat sich auch in Hinblick auf die multikulturelle<br />
Entwicklung der Schülerschaft als sinnvoll erwiesen. Angesichts der nun eingeführten<br />
zentralen Abiturprüfungen hat der Aspekt der angestrebten Solidarität unter den SchülerInnen<br />
noch einmal eine andere Gewichtung erhalten. Auch die Rolle der TutorInnen<br />
hat sich dadurch verändert.<br />
Im Organisationsmodell der ERS 1 ist weiterhin ein von Tutor/Tutorin geleitetes<br />
Teammodell fest verankert. Dieses Team setzt sich aus den in der jeweiligen Klasse<br />
unterrichtenden Lehrkräften zusammen, trifft sich bei Bedarf in unregelmäßigen Abständen<br />
um über pädagogische und schülerdiagnostische Fragen zu beraten und erforderliche<br />
Vereinbarungen, einzelne SchülerInnen oder Teilgruppen betreffend, zu<br />
verabreden. Organisation und Gestaltung dieser Teamkonferenzen geschehen durch<br />
den Tutor/die Tutorin in Kooperation mit allen TeamkollegInnen. Die Tutor- Tutorinnenstunde,<br />
die für alle Klassen zum gleichen Zeitpunkt stattfindet, hat in diesem Organisationsmodell<br />
insofern eine besondere Bedeutung, als so die Möglichkeit gege-<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
ben ist, Klassen übergreifend auf Schüler/Schülerinnen- und Lehrer/Lehrerinnenebene<br />
zu kooperieren.<br />
Die Arbeit der Tutoren und Tutorinnen an der ERS 1<br />
Aufgrund der sehr heterogenen Lernvoraussetzungen und der immer unterschiedlicher<br />
werdenden Schüler- und Schülerinnenbiographien, besonders bedingt durch die<br />
sukzessive Zunahme multiethnischer Zusammensetzung, in einem hoch differenzierten<br />
Schulsystem, hat der Tutor, die Tutorin eine Fülle unterschiedlicher Aufgaben zu<br />
bewältigen, die nur schwer quantitativ und qualitativ erfasst werden können. Im pädagogischen<br />
Selbstverständnis der Tutoren und Tutorinnen hat die begleitende und beratende<br />
Arbeit für Schüler und Schülerinnen einen hohen Stellenwert und wird mit<br />
entsprechendem Engagement geleistet. Die organisatorischen Anforderungen im<br />
Kurssystem der Gymnasialen Oberstufe, deren Regeln einem permanenten Änderungsprozess<br />
unterworfen sind, nehmen auf unterschiedlichen Ebenen viel Zeit in Anspruch.<br />
Über die sich im Zuge des zentralisierten Abschlusses ergebenden Veränderungen,<br />
welche erst zu erfahren sein werden, kann zu diesem Zeitpunkt nur spekuliert<br />
werden. Neben der kontinuierlich begleitenden Arbeit im Verlauf von drei Schuljahren,<br />
die vor allem aus Beratungstätigkeit besteht, haben sich im Laufe der <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />
der ERS 1 relativ feste Arbeitsblöcke für den Tutor, die Tutorin entwickelt.<br />
Die Beratungstätigkeit setzt sich unter anderem aus folgenden Kriterien zusammen:<br />
allgemeine und persönliche Schullaufbahnberatung<br />
Beratung bei Konflikten unterschiedlicher Art (Schüler/Schüler/Lehrer)<br />
Vermittlung im Falle interkultureller Missverständnisse<br />
Erstgespräche zur Vermittlung von professioneller Beratung bei Bedarf<br />
Die vorwiegend von Tutoren und Tutorinnen organisierten Arbeitsblöcke setzen sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
Einführungswoche zu Beginn der Klasse 11<br />
Kennenlernkurzfahrt in Klasse 11 oder 12<br />
Zwei Wochen Betriebspraktikum und Berufsorientierung in Klasse 12<br />
Studienfahrt in Klasse 13<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Abiturvorbereitungsfahrt, bzw. Abiturvorbereitungstage in Klasse 13<br />
Entwicklung der Arbeit der TutorInnen an der ERS 1 mit Blick in die Zukunft<br />
Insgesamt hat sich das oben beschriebene Modell und die Arbeitsform, als deren<br />
Grundlage der stabile Klassenverband angesehen werden kann, bewährt. Deutlich<br />
erkennbar ist auch, dass diese Arbeit einen wichtigen Beitrag für den <strong>Schule</strong>rfolg eines<br />
jeden Schülers, einer jeden Schülerin der ERS 1 darstellt. Auch heute noch erwirbt<br />
der Tutor/ die Tutorin die Qualifikation für speziell diese Tätigkeit fast ausschließlich<br />
durch Erfahrung und durch persönliches Engagement. Es scheint auch weiterhin<br />
sinnvoll über Be- und Entlastung der TutorInnen nachzudenken, und aus den oben<br />
dargestellten Aspekten ergibt sich weiter die massive Forderung nach noch mehr qualifizierter<br />
Fortbildung in Fragen der Beratung und Moderation. Auf der inhaltlichen Ebene<br />
ergibt sich z. B. Bedarf an Ausbildung zu folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Berufsberatung<br />
- Interkultureller Dialog<br />
- Krisenberatung allgemein<br />
- Drogen- und Suchtberatung<br />
Grundsätzlich erscheint die verstärkte Vernetzung und Zusammenarbeit mit den<br />
schulinternen und –externen Beratungsdiensten sehr wünschenswert.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Fahrten in den Jahrgangsstufen<br />
Es sind 3 Fahrten in der Oberstufe möglich:<br />
Klassenfahrt/ „Kennenlernfahrt“ in der Jahrgangsstufe 12<br />
Studienfahrt zu Beginn der Jahrgangsstufe 13<br />
Abitur-Vorbereitung zu Beginn des Halbjahres 13/2<br />
Da die Abiturvorbereitung zur Zeit nur in seltenen Ausnahmen außer Haus stattfindet,<br />
sind momentan zwei Fahrten in der Oberstufe relevant: die Klassenfahrt und die Studienfahrt.<br />
Allerdings befinden wir uns infolge des Landesabiturs in einer Umbruchphase, so dass<br />
durchaus die Möglichkeit besteht, dass die außerschulische Vorbereitung des Abiturs<br />
wieder an Bedeutung zunehmen kann.<br />
Rahmenbedingungen:<br />
Für die beiden Fahrten wird eine so genannte Fahrtenwoche von der SL festgelegt.<br />
Als Termin dafür hat sich ein Zeitraum innerhalb der 3.-5. Schulwoche nach Beginn<br />
des neuen Schuljahres bewährt. Die Studienfahrten sollen diesen Zeitrahmen nicht<br />
überschreiten, wobei es möglich ist, eines der beiden oder auch beide Wochenenden<br />
für die Fahrt mit einzubeziehen. Dies wird auch relativ häufig genutzt, da es sich bei<br />
der Studienfahrt fast immer um eine Auslandsfahrt handelt. Sonderregelungen kann<br />
es aber im begründeten Einzelfall geben.<br />
Für die zeitgleich stattfindenden Klassenfahrten ist ein 3-Tages-Zeitrahmen (Mittwoch<br />
– Freitag) vorgegeben. Auch hier besteht die Möglichkeit, das anschließende Wochenende<br />
teilweise oder komplett dazu zu nehmen.<br />
Grundsätzlich sollte jede Gruppe mit einer zusätzlichen Lehrkraft unterwegs sein.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Klassenfahrt/ Kurzfahrt:<br />
Die jetzt in der Jahrgangsstufe 12 stattfindenden Kurzfahrten fanden früher in der 11.<br />
Jahrgangsstufe als Kennenlernfahrt statt. Dies hat sich aber im Zuge der organisatorischen<br />
Rahmensetzung durch einen vorgegebenen, früh im Schuljahr liegenden Zeitraum<br />
als nicht praktikabel erwiesen. Die Schwierigkeiten einer erforderlichen frühzeitigen<br />
Organisation der Fahrt ohne Kenntnis der Klassenstärke und Zusammensetzung<br />
waren nicht lösbar, auch wenn nach wie vor einige pädagogische Gründe dafür sprechen<br />
würden.<br />
Daher finden diese Fahrten jetzt zu Beginn des zwölften Schuljahres statt und dienen<br />
nicht mehr dem primären Sich-Kennenlernen der Schüler, sondern dem Erhalt, bzw.<br />
der Verbesserung des Klassenklimas. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der Integration<br />
von kurswahlbedingten Neuzugängen in die Klassengemeinschaft, sowie dem<br />
Entstehen einer fördernden Lernatmosphäre in der Gruppenzusammensetzung, die<br />
jetzt bis zum Erreichen des (Fach-)Abiturs Bestand haben soll. Hier geht es auch um<br />
die Verbesserung gruppeninterner sozialer Fähigkeiten und Kompetenzen.<br />
Die Ziele dieser Fahrt sind freigestellt und werden von den Gruppen in Absprache mit<br />
ihren jeweiligen Tutorinnen und Tutoren festgelegt.<br />
In Anbetracht des zur Verfügung stehenden zeitlichen Rahmens werden in der Regel<br />
Ziele im 200km-Radius um Frankfurt bevorzugt.<br />
Studienfahrten:<br />
Um den Charakter der Studienfahrten als solche zu betonen und zu stärken sind nach<br />
einem diesbezüglichen Gesamtkonferenz-Beschluss von den jeweiligen Fachkonferenzen<br />
eine Reihe von Fahrtzielen fest vorgegeben unter denen die Tutorinnen und<br />
Tutoren die Auswahl treffen.<br />
Diese Fahrten sind in der Regel Auslandsfahrten.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Mögliche Ziele für den LK Englisch sind beispielsweise London oder Malta, für<br />
Deutsch oder auch Geschichte Prag, für Biologie das Ijssl-Meer. Einen besonderen<br />
Stellenwert für die <strong>Schule</strong> haben die Studienfahrten in die Türkei (vor allem Geschichte<br />
und PoWi). Dort fand <strong>Ernst</strong> <strong>Reuter</strong> Zuflucht während der NS-Zeit, gleichzeitig ist es<br />
Herkunftsland vieler Schülerinnen und Schüler. Im Aufbau ist eine Partnerschaft mit<br />
der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong> in Ankara. In manchen Fächern, zum Beispiel Mathematik, ist<br />
die Auswahl eines fachgebundenen Studienfahrtzieles schwierig.<br />
Die Zielvorgaben werden ständig durch die jeweiligen Fächer und Fachbereiche evaluiert.<br />
Die Studienfahrten sind in den Unterrichtskontext so weit wie möglich eingebunden<br />
und werden inhaltlich dort vor- und nachbereitet.<br />
Das Vor-Ort-Programm weist daher i.d.R. die jeweilige unterrichtliche Schwerpunktsetzung<br />
auf, bzw. baut auf dieser auf.<br />
Abiturvorbereitungsfahrt:<br />
Von der SL werden zu Beginn des Schulhalbjahres 13/2 2 Tage vorgegeben, an denen<br />
sich die Schülerinnen und Schüler intensiv auf die Inhalte der beiden Leistungskurs-Fächer<br />
vorbereiten können.<br />
Dies kann zwar prinzipiell auch außer Haus stattfinden, jedoch nutzen dies wegen der<br />
engen Zeitvorgaben (2 Tage, die auch u.U. mitten in der Woche liegen) nur sehr wenige<br />
Klassen.<br />
Momentan werden die 2 Tage in der <strong>Schule</strong> durch die beiden Kurslehrerinnen und –<br />
lehrer der 2 LK-Fächer gestaltet, so dass in beiden Fächer die inhaltliche Vorbereitung<br />
adäquater stattfindet, als wenn nur ein Fach durch seinen Lehrer vertreten ist.<br />
Es steht zu erwarten, dass im Zuge des Landesabiturs die Abiturvorbereitungsfahrt<br />
neu überdacht werden muss, da dies bei einem schriftlichen Abiturtermin vor den Osterferien<br />
für die Schülerinnen und Schüler die einzige kompakte und von den entsprechenden<br />
Fachlehrern begleitete/ unterstütze Vorbereitungsmöglichkeit im „normalen<br />
Schulbetrieb“ darstellt.<br />
Seite 71
ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Allgemeine Problematik (der Rahmenbedingungen) von Fahrten:<br />
Aufgrund eines Gesamtkonferenzbeschlusses findet eine Fahrt nur dann statt, wenn<br />
¾ der Lerngruppe teilnimmt.<br />
In den letzten Jahren haben sich die finanziellen Situationen in vielen Familien verschlechtert,<br />
so dass die Finanzierung der Studienfahrten zunehmend problematischer<br />
wird. Des weiteren führt der zunehmende Anteil muslimischer Schülerinnen und Schüler<br />
und der dadurch gegebene Anteil vor allem muslimischer Schülerinnen, die aus<br />
religiösen Gründen generell nicht an Fahrten teilnehmen, zu immer größeren Problemen<br />
bei der Planung und Durchführung der Fahrten. Für die Zukunft steht zu erwarten,<br />
dass sich dieser Trend eher noch verstärken wird.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Unterstützung der SV-Arbeit<br />
Ausgangssituation<br />
An der ERS1 erfolgt die Unterstützung der SV-Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen.<br />
Man kann dabei folgende Bereiche unterscheiden:<br />
Kooperation von alter und neuer SV;<br />
Kooperation von SV und Verbindungslehrern;<br />
Kooperation von SV und Schülerinnen und Schülern;<br />
Kooperation von SV und Schulleitung;<br />
Kooperation von SV und Kollegium.<br />
Perspektiven und Maßnahmen zur Pflege der SV-Arbeit<br />
Die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der SV kann als durchweg gelungen<br />
bezeichnet werden. Der Schwerpunkt dieses Programms liegt daher auf der<br />
Bewahrung und Pflege des jetzigen Zustands. Dabei sind folgende Schwerpunkte besonders<br />
wichtig:<br />
Der Austausch zwischen alter und neuer SV erfolgt in Form von gemeinsamen Treffen<br />
in der Übergangsphase. Außerdem wird ein SV-Ordner geführt, in dem alle wichtigen<br />
Protokolle und Informationen der Vorjahre zur SV-Arbeit gesammelt werden. Vertreterinnen<br />
aus allen Jahrgängen (11, 12 und 13) werden in die SV-Arbeit durch die Wahl<br />
von Stufensprecherinnen bzw. Stufensprechern eingebunden. Spätestens in der Einführungswoche<br />
erfolgt eine Information für die neuen Schülerinnen der Jahrgangstufe<br />
11 über die SV-Aktivitäten an der <strong>Ernst</strong>-<strong>Reuter</strong>-<strong>Schule</strong>. Die SV-Aktivitäten könnten in<br />
Zukunft den zukünftigen Schülern der Jahrgangsstufe 11 aber auch bereits über eine<br />
Zusammenarbeit mit den Schülervertretungen der betreffenden Mittelstufen, vor allem<br />
der Mittelstufe der ERS II, vorgestellt werden. Regelmäßige SV-Fahrten sollen den<br />
Zusammenhalt der SV fördern und der Integration von neuen Mitgliedern der SV dienen.<br />
Die Zusammenarbeit von SV und Verbindungslehrern zeigt sich in der Koordination<br />
des Übergangs von der alten zur neuen SV, in regelmäßigen Treffen zwischen Ver-<br />
Seite 73
ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
bindungslehrern und SV, in der Teilnahme der Verbindungslehrer an SV-Sitzungen<br />
sowie in der gemeinsamen Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen zur SV-Arbeit<br />
und zum Schulrecht. Die Verbindungslehrer sollten die Entwicklung gemeinschaftlicher<br />
Interessen der Schülerschaft fördern, sie formulieren, vertreten und durchsetzen<br />
helfen.<br />
Der Austausch von SV und Schülerinnen und Schülern erfolgt über regelmäßige SV-<br />
Sitzungen aller Klassensprecherinnen und der SV einschließlich der Informationsweitergabe<br />
über die Klassensprecherinnen an die Mitschülerinnen in den Tutorenstunden<br />
sowie über Vollversammlungen.<br />
Die Kooperation zwischen SV und Schulleitung drückt sich in einem Angebot zur Einberufung<br />
eines „Runden Tisches" aus.<br />
Der Informationsaustausch zwischen SV und Kollegium erfolgt über die direkte Ansprache<br />
durch Klassensprecherinnen, Schulsprecherinnen, die Lehrerfächer oder über<br />
den SV-Briefkasten.<br />
All dies schließt die pragmatische Einübung von demokratischen Grundtechniken ein<br />
und soll sie mit Leben füllen.<br />
Die Schülerschaft ist in der ERS1 in ihrer institutionalisierten Vertretung, der SV, bereits<br />
eine ernstzunehmende und ernst genommene Größe in der Schulgemeinschaft<br />
neben Kollegium, Elternschaft und Schulleitung.<br />
Als zukünftige Herausforderung ist hervorzuheben, dass noch mehr Schülerinnen und<br />
Schüler als bisher sich an der SV-Arbeit beteiligen und sich für ihre demokratischen<br />
Mitbestimmungsrechte innerhalb der Institution <strong>Schule</strong> noch selbstverständlicher und<br />
selbstbewusster einsetzten.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Gleichberechtigung von Mann und Frau im Schulalltag der ERS 1 – auf<br />
dem Weg zur geschlechtergerechten <strong>Schule</strong><br />
Die Gesamtkonferenz der ERS 1 hat im Jahr 2004 ein Gendertandem gewählt und<br />
installiert, das drei Jahre lang für Geschlechterdemokratie an der <strong>Schule</strong><br />
zuständig ist. Es wurden eine Frau und ein Mann gewählt, um in Diskriminierungsfragen<br />
an der <strong>Schule</strong> jeweils eine weibliche bzw. männliche Ansprechperson zu haben.<br />
Das Gendertandem hat einen Vereinbarungsvertrag mit dem Personalrat und der<br />
Schulleitung ausgearbeitet, in dem die Aufgaben und Zuständigkeiten festgelegt wurden,<br />
und diesen als Vereinbarung für drei Jahre unterschrieben. In folgenden Bereichen<br />
war das Gendertandem in den letzten Jahren aktiv:<br />
Regelmäßiger Kontakt zu den Frauenbeauftragten für die Frankfurter <strong>Schule</strong>n im<br />
Schulamt.<br />
Weitergabe von Informationen an das Kollegium:<br />
Schwarzes Brett, Fächer, Bereitstellung von zwei Ordnern im LZ<br />
Regelmäßiger Besuch von Fortbildungsveranstaltungen<br />
Einladung zu mehreren Frauenstammtischtreffen im Jahr, wo aktuelle Genderthemen<br />
an der <strong>Schule</strong> diskutiert werden bzw. die Ergebnisse der Fortbildungsveranstaltungen<br />
ausgetauscht werden.<br />
Laut Vereinbarung mit der Schulleitung soll das Gendertandem an Bewerbungs- Neueinstellungsgesprächen<br />
beteiligt werden. In einigen Fällen wurde die Frauenbeauftragte<br />
hinzugezogen. In einem Konfliktfall, wurde wegen der kommissarischen Besetzung<br />
einer A15 Stelle, das Gendertandem aktiv und hat vermittelt.<br />
Das Gendertandem ist Ansprechpartner für SchülerInnen in Fragen der Homosexualiät<br />
und hat Informationen über Beratungsstellen weitergegeben.<br />
Das Genderteam macht sich dafür stark, dass der Unterricht geschlechterdemokratisch<br />
gestaltet wird und achtet auf das Gendern von Inhalten in den im Tandem vertretenen<br />
Fächern<br />
z. B. mehr Autorinnen in Englisch, Genderthemen in PoWi, Geschichte und Ethik,<br />
Pool von Inhalten.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Reine Mädchenkurse in den Ballsportarten wurden in Sport angeboten, die bei den<br />
jungen Frauen auf hohes Interesse gestoßen sind, da sie sich hier viel besser einbringen<br />
konnten. Aufgrund der neuen Lehrpläne in Sport sind Mädchenkurse leider nicht<br />
mehr möglich.<br />
Die Sportkollegen und - kolleginnen versuchen jedoch weiterhin, die Themenwahl der<br />
Sportkurse unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Interessen zu treffen.<br />
Ein Fachhochschulmentorinnenprojekt zusammen mit studentischen Mentorinnen an<br />
der FH wird seit einigen Jahren von zwei Kolleginnen begleitet, mit der Möglichkeit, in<br />
technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge hineinzuschnuppern. Das Angebot<br />
erfreut sich zunehmender Beliebtheit und hat einige Schülerinnen zur Aufnahme eines<br />
naturwissenschaftlichen Studiums motiviert (z.B. Bioverfahrenstechnik).<br />
Ebenfalls im 12. Jahrgang finden dieses Jahr zum ersten Mal für Jungen und Mädchen<br />
getrennte Arbeitsgruppen zum Thema Lebensplanung - Familie und Beruf statt.<br />
All diese positiven Beiträge zur Geschlechterdemokratie an der ERS1 führen dazu,<br />
dass das Gendertandem empfiehlt, weiterhin ein Tandem zu wählen.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
9.<br />
Ökologische Kompetenz<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Projekt „Sonne in der <strong>Schule</strong>“<br />
Ausgangssituation<br />
Im Februar 2000 wurden Frankfurter <strong>Schule</strong>n durch einen<br />
Rundbrief der Stadt aufgefordert, sich an einem Projekt „Sonne<br />
in der <strong>Schule</strong>“ zu beteiligen. KollegInnen und SchülerInnen wurden<br />
neugierig auf dieses Projekt. Informationen und dann konkrete<br />
Angebote wurden eingeholt. Schließlich kam eine Fotovoltaik-Anlage<br />
von 1 kW Leistung heraus, die auf das Dach des<br />
Hausmeisterhauses aufgestellt werden sollte. Die von dieser Anlage erzeugte elektrische<br />
Energie wird direkt in das Stromnetz eingespeist.<br />
Die Anschaffungskosten belaufen sich auf circa 17000.- DM. Die Mainova AG fördert<br />
die Anlage mit 6000.- DM. Weitere Fördermittel kommen vom Bundesamt für Wirtschaft.<br />
Auflage für eine Förderung war, dass unsere <strong>Schule</strong> an einem dreijährigen<br />
Messprogramm teilnimmt. Die Daten der Solaranlage werden im Computerraum erfasst<br />
und weitergeleitet. Monatlich werden die wichtigsten Daten, wie Leistung und in<br />
das öffentliche Stromnetz eingespeiste Energie abgelesen und an das Frauenhofer-<br />
Institut für Solare Energiesysteme zur Auswertung geschickt. Außerdem wird mit Hilfe<br />
eines Strahlungsmessers die monatliche Einstrahlung der Sonne auf die Kollektorfläche<br />
bestimmt, so dass der Wirkungsgrad der Anlage berechnet werden kann.<br />
Im Rahmen einer Projektwoche sollte nach unseren Vorstellungen die Anlage in<br />
Selbstarbeit aufgebaut werden. Dazu kam es aus versicherungsrechtlichen Gründen<br />
nicht. Statt dessen wurde eine Firma beauftragt und im Sommer 2001 die Anlage<br />
montiert.<br />
Perspektiven für die <strong>Schule</strong> und den Unterricht (Umwelterziehung)<br />
Regenerative Energien bilden einen Schwerpunkt der öffentlichen Diskussion, die ihren<br />
Niederschlag auch in den <strong>Schule</strong>n finden sollte. Immer wieder wird bei der Erörterung<br />
einer umweltgerechten Stromversorgung in den Unterrichtsfächern Physik, Chemie<br />
und Politik und Wirtschaft die Frage nach der Bedeutung regenerativer Energieträger<br />
gestellt. Besondere Aufmerksamkeit findet hier vor allem die Fotovoltaik.<br />
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ERS1 – <strong>Schulprogramm</strong> 2007/<strong>2008</strong><br />
Unser Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern schon heute die Technologien na-<br />
hezubringen, die unsere Welt von morgen maßgeblich beeinflussen werden. Regene-<br />
rative Energien als umweltschonende Energien gehören unverzichtbar dazu.<br />
Und: Lernen macht viel mehr Spaß, wenn man nicht nur aus Schulbüchern Theorie<br />
lernt, sondern selbst praktische Erfahrungen sammelt.<br />
Dies ist ein Plädoyer für die Anwendung der Fotovoltaik als eine der wichtigsten regenerativen<br />
Energiequellen. Konventionelle Kraftwerke sind durch ihre Emission von<br />
CO2 die Hauptverursacher des Treibhauseffektes. Dieses Problem kann in Zukunft<br />
durch die verstärkte Anwendung der Fotovoltaik gemildert werden. Dazu ist aber noch<br />
viel Entwicklungsarbeit notwendig. Windkraftwerke tragen heute schon 7 % zur elektrischen<br />
Energieerzeugung bei, die Tendenz ist steigend, da große „Off Shore“-<br />
Anlagen geplant sind. Der Anteil aller erneuerbaren Energien liegt aktuell bei etwa<br />
11%.<br />
Nach wie vor ist aber auch das Sparen beim Gebrauch der elektrischen Energie entscheidend,<br />
dazu gehört vor allem das Entwickeln von energiesparenden Technologien<br />
und umweltgerechten Verhaltensweisen.<br />
Im Klimabericht 2007 warnt die Uno mit dramatischen Daten vor den Folgen der Erderwärmung.<br />
Nach dem Report des internationalen Expertengremiums IPCC ist kaum<br />
noch zu verhindern, dass die arktischen Eispanzer abschmelzen. Auch in Mittel- und<br />
Nordeuropa werden wir von einem Klimawechsel betroffen sein.<br />
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