Strukturierung eines schriftlichen (Fach-)Referats

Strukturierung eines schriftlichen (Fach-)Referats
1 Thema aus Themenvorgaben auswählen
alternativ: eigenes interessantes und eigenmotiviertes
Referatthema vorschlagen/anbieten
(mit dem Fachlehrer absprechen)
2 Quellen erschließen
- Literaturfundus
- privat
- Stadt-/Uni-Bibliothek
- Internet
- Institutionen/Verbände/Parteien
Tipp: Bei Kopien und Auszügen (z.B. aus dem Internet) die Quelle gleich
auf dem kopierten (ausgedruckten) Papier mit Datum notieren!
Der Fundort ist später oft schwer zu recherchieren.
3 Thema eingrenzen - Schwerpunktlegung
(dazu Auftraggeber des Referats einbeziehen;
evtl. Themenvorgabe neu (eingegrenzt festlegen))
z.B.: statt Jugendarbeitschutz (zu) allgemein:
- Warum Jugendarbeitsschutz ? (medizinischer Aspekt)
- Jugendarbeitsschutz – ein historischer Exkurs
- Jugendarbeitsschutz – Hemmschuh für Ausbildungsplätze ?
4 Gliederung(sinhalte) überlegen und fixieren
Gliederungsgrundsätze könnten sein:
vom Besonderen zum Allgemeinen (induktives Vorgehen)
vom Allgemeinen zum Besonderen (deduktives Vorgehen)
z.B.: vom (physikalischen) Prinzip zur technischen Anwendung
(dieses Referat; Einfluss des Druckes auf das chemische Gleichgewicht
und dessen technische Nutzung bei der Industriegasherstellung))
Anwendung von (Gesetzes-)Normen auf den Einzelfall
(Strafgerichtsfallbeurteilung; ergonomische Einrichtung eines
Computerarbeitsplatzes unter Arbeitsschutz(-gesetz)gesichtspunkten)
Merke: Die Gliederungsüberschriften geben bereits Auskunft über
das systematische Vorgehen im Referat
5 Inhalte abschnittsweise schreiben
Inhaltsstruktur: Einleitung (u.a. Motivation zum Thema,
aktuelle oder Zukunfts-Bedeutung)
Hauptteil (induktiv/deduktiv ?)
Schlusswort/Ausblick (individuell)
(u. a. weitere Anwendungsoptionen,
Hypothesen, Untersuchungsfelder)
6 Formale Abfassung des schriftlichen Referats
Die Abfassung des Referattextes hat in einem formalen Rahmen unter
Anwendung der Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens
zu erfolgen.
Seite 2

6 Formale Abfassung des schriftlichen Referats (Forts.)
6.1 Standardtext
Der Referattext ist in 1,5zeiligem Abstand und der Schriftgröße
12 pt (in „Arial“ oder „Times New Roman“) zu schreiben.
(s. Textverarbeitungsprogramm unter „Format Zeichen“)
Überschriften und Unterüberschriften sollten eine Gliederungsnummerierung
erhalten und können vergrößert bzw. verkleinert und
fett formatiert werden (siehe auch Inhaltsverzeichnis; Punkt 6.3.2).
6.2 Seitenlayout
6.2.1 Seitenränder
Unter „Seite einrichten“ bzw. „Seiteneigenschaften“ lassen sich die
Seitenränder für alle Seiten durchgängig festlegen (links, oben, unten
2,5 cm; rechts 2 cm).
6.2.2 Kopf- und/oder Fußzeile (?)
Könnte man aus Layout-Gesichtspunkten durchgängig für alle Seiten
des Referates festlegen, aber kein Muss.
6.2.3 Benummerung der Seiten
Mit Ausnahme der Titelseite und den Inhaltsverzeichnisseiten erhalten
alle weiteren Seiten eine fortlaufende Nummerierung (wobei die
Inhaltsverzeichnisseiten mitgezählt werden !) zumindest oben, evtl.
kann unten eine Hinweisnummerierung auf die nächstfolgende Seite
erfolgen.
(Automatische Seitennummerierung lässt sich in vielen Textverarbeitungsprogrammen
für das Gesamtdokument festlegen.)
6.2.4 Zitier- und Nachweistechnik
Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört es, alle Textstellen, die aus
der Literatur bzw. dem Internet-Medium entnommen wurden, mit eindeutiger
Angabe zu kennzeichnen. Dies geschieht durch richtige
Zitiertechnik bzw. durch Fußnotenangaben am unteren Seitenende.
Grundsätze:
1. Anfang und Ende eines Zitats müssen durch Anführungszeichen
deutlich gekennzeichnet sein.
Dabei muss jedes Zitat wort- und buchstabengetreu über-
nommen werden.
Sinngemäße Inhaltsübernahmen werden nicht in Anführungs-
zeichen gesetzt.
2. Auslassungen von Textstellen sind bei Zitaten durch (...) zu
kennzeichnen.
3. Eingriffe in das Zitat müssen deutlich gemacht werden
(Fetthervorhebung durch d. Verf.).
Auch sind Zusätze anzugeben, wie z.B.: „Er (der Bundes-
kanzler; d. Verf.) hat gesagt ...“
2
Seite 3

4. Jedes Zitat muss überprüfbar sein durch korrekte Angabe
der Quelle bzw. Fundstelle als Fußnote:
Direktes (in Anführungszeichen) und indirektes Zitat (sinnge-
mäße Übernahme – ohne Anführungszeichen) aus einem
Buch bzw. einer (Fach-)Zeitschrift:
Wetzel, Ernst: a.a.O., Seite 32 (konkrete Seitenangabe)
(a.a.O. „am angegebenen Ort“ steht für den Bezug zum Quellen-
verzeichnis, wo die Quelle konkreter benannt ist.)
Sollte ein Zitat (mit entspr. Fußnotennummer) aus derselben Quelle
stammen, die schon unmittelbar in der Fußnote davor benannt ist,
kann man sich darauf beziehen in der Form: ebenda, Seite 38
Direktes und indirektes Zitat aus einer Internetseite:
http://cips02.physik.uni-bonn.de/~voss/referat/referat.html,
Seite 10 von 18
(Es sollte auch das Datum hinzugefügt werden, weil Internetseiten oft nach
gewisser unbestimmter Zeit von Servern wieder entfernt werden, diese
Seiten also nicht mehr zugriffsfähig sind. Deshalb verlangen manche
Auftraggeber der Referate sogar den Ausdruck der betreffenden Internet-
seite als belegende Anlage zum Quellenverzeichnis.)
6.3 Einzelseiten (angegeben in der zutreffenden Reihenfolge)
6.3.1 Titelseite
Sie sollte das Referatthema, den Autor und die Institution und die
Person, die sie vertritt (evtl. mit Titel), enthalten.
Auch sollten Ort und Datum nicht fehlen.
Die Titelseite enthält keine Seitennummerierungsangabe.
6.3.2 Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnisseiten erhalten keine Seitennummerierungsangabe.
Sie sind ein Abbild der systematischen Strukturierung bzw. Gliederung
des Referats. Untergliederungsebenen müssen sich auf die jeweils
übergeordnete Gliederungsebene (Thematik) beziehen.
Die Gliederungsüberschriften sollen den Inhalt des jeweiligen
Abschnitts klar und komprimiert zum Ausdruck bringen.
Vielerorts wird die nummerische Gliederungsstruktur erwartet:
Inhaltsverzeichnis Seite
1 1
1.1 3
1.2 5
1.3 5
2 7
2.1 7
2.1.1 8
2.1.2 9
2.2 10
2.3 14
3 17
(Der Punkt hinter der letzten Ziffer entfällt bei einer nummerischen Gliederung.)
3
Seite 4

4
6.3.3 Verzeichnis der wichtigsten Abkürzungen (?)
Werden im Referattext umfangreich Abkürzungen von Gesetzen,
Verordnungen, Erlassen, Firmenabkürzungen, Organisations-,
Verbands- oder Vereinsabkürzungen o.ä. verwendet, kann es sinnvoll
sein, sie dem Referattext auf einer (Nachschlage-)Seite voran zu
stellen.
Standardabkürzungen wie u.a., z.B., usw. gehören hier nicht hinein.
Referattext(seiten)
6.3.4 Quellenverzeichnis
6.3.4.1 Printmedien
6.3.4.1.1 (Fach-)Buch
Name, Vorname: Titel. Verlag, Erscheinungsort Jahr
bzw.
Name, Vorname: Titel. Verlag, Erscheinungsort, (?). Auflage Jahr
6.3.4.1.2 Sammelband mit verschiedenen Autoren und einem Herausgeber
Name, Vorname: Titel. In: Name, Vorname (Hg.): Titel.
Verlag, Erscheinungsort Jahr, Seite ... - ...
6.3.4.1.3 (Fach-)Zeitschrift
Name, Vorname: Titel. In: Name der Zeitschrift, Jahrgang, Jahr,
Nr. der Ausgabe, Seite ... - ...
6.3.4.2 Internet
Konkrete Angabe der Web-Seite:
http://........html ; Kurztitel (Überschrift); Datum: TT.MM.JJ
6.3.5 Abbildungsverzeichnis
Vielerorts wird heute schon verlangt, über die Bildquellen ein eigenes
nummeriertes Verzeichnis nach dem Quellenverzeichnis anzufügen.
Dazu sollte man Rücksprache mit dem Fachlehrer nehmen.
Dabei werden die Zeichnungen (Karikaturen), Photos, Grafiken,
Tabellen von Anfang bis Ende des Referattextes durchnummeriert und
im Abbildungsverzeichnis konkret mit der Quelle aufgelistet
(siehe auch direktes wörtliches Zitat; 6.2.4 Punkt 4).
6.3.6 Anlagen (?)
Anlagen können Erklärungshilfen sein (wie in diesem Referat), aber
auch (historisch bedeutsame) Schriftstücke (z.B. Briefe),
Patentzeichnungen (z.B. des ersten Benz-Motors), usw. .
6.3.7 Legende von Fachbegriffen (?)
Werden im Referat sehr viele Fachbegriffe verwendet, kann es sinnvoll
sein, diese als Legende(nseiten) hinten anzufügen.
Die Notwendigkeit bzw. die Erwartung sollte mit dem Fachlehrer
abgesprochen werden.
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