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Recycling von Kupferleitungen und Kupferkabeln

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Name: ________________ Thema:<br />

Datum: ________<br />

Klasse: ________________ <strong>Recycling</strong> <strong>von</strong> <strong>Kupferleitungen</strong> WET<br />

Fach: Gesellschaftslehre<br />

<strong>und</strong> <strong>Kupferkabeln</strong> Datei: recyclg.doc<br />

<strong>Kupferleitungen</strong> bzw. –kabel sind ein Werkstoffverb<strong>und</strong> aus dem Metallleiter (Cu) <strong>und</strong> möglicherweise<br />

verschiedenen Kunststoffarten.<br />

Um Ressourcen zu schonen, insbesondere Metall- <strong>und</strong> Erdölressourcen, drängt es sich auf, auch den<br />

Kunststoff als - wenn auch beschränkt - wiederverwertbaren Werkstoff anderen Zwecken zuzuführen.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> dem Verlust der Ressourcen sind auch die massive Verschmutzung der Umwelt<br />

durch den Bergbau bzw. die Erdölförderung <strong>und</strong> den Erdöltransport (Tankerunfälle!) bedenklich.<br />

Der lang eingeschlagene Weg, die Kunststoffe – auch wegen<br />

ihres hohes Heizwertes – der Müllverbrennung bzw.<br />

der Verbrennung in Heiz- <strong>und</strong> Elektrokraftwerken entsorgend<br />

zuzuführen, entspricht nicht nachhaltigen Denkens.<br />

Es wird in hohem Maße CO2, das mit 50 % den Treibhauseffekt<br />

verursachende klimaschädigende Gas, in die Atmosphäre<br />

freigesetzt. Auch werden verbrannte Materialien<br />

unwiederbringlich den Stoffkreisläufen entzogen <strong>und</strong> neue<br />

Stoffe müssen als Gr<strong>und</strong>stoffe abgebaut <strong>und</strong> mit hohem<br />

Energieaufwand hergestellt werden. Hinzu kommt, dass<br />

bei der Verbrennung <strong>von</strong> halogenhaltigen Kunststoffen<br />

(u.a. PVC) hochgiftige Dioxine <strong>und</strong> Furane entstehen, die<br />

mit großem Aufwand ausgefiltert <strong>und</strong> entsorgt werden<br />

müssen.<br />

Die Erde kommt ins Schwitzen<br />

Waldemar Mandzel WAZ, 27.10.99<br />

Im „Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft <strong>und</strong> Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung<br />

<strong>von</strong> Abfällen (Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz)“ hat die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland nachhaltiges<br />

Wirtschaften gesetzlich verankert bzw. zur Norm erklärt.<br />

Danach sind gemäß § 4 Kupferkabelabfälle<br />

1. in erster Linie zu vermeiden, insbesondere durch Verwendung ihrer Menge <strong>und</strong> Schädlichkeit,<br />

2. in zweiter Linie<br />

a. stofflich zu verwerten oder<br />

b. zur Gewinnung <strong>von</strong> Energie zu nutzen (energetische Verwertung).<br />

Dabei hat die Verwertung <strong>von</strong> Kupferkabelabfällen Vorrang vor ihrer Beseitigung, sofern dies technisch<br />

möglich <strong>und</strong> wirtschaftlich vertretbar ist. 1<br />

Kabelverlegung<br />

Greenpeace verweist in Bezug auf Punkt 1 darauf, dass schon bei der Kabelverlegung nachhaltiges<br />

(elektrotechnisches) Denken umgesetzt werden kann:<br />

“Bedeutend höher als der Energiebedarf zur Herstellung der Kabel sind die energetischen Leitungsverluste<br />

eines Netzsystems während der Nutzung. Diese Leistungsverluste stehen im direkten Verhältnis<br />

zum Leitungsquerschnitt <strong>und</strong> zur verlegten Leitungslänge bis zum Verbrauchsgerät. Hier<br />

dürfte sich die Qualität der Stromnetzplanung stärker auf den gesamten Energiebedarf niederschlagen<br />

als das Kabel- <strong>und</strong> Leitungsmaterial selbst.<br />

Für eine ökologische <strong>und</strong> ökonomische Bewertung ist es wichtig, die benötigte Kabelmenge für eine<br />

Elektroinstallation zu berücksichtigen. Diese Kabelmenge ist sehr stark <strong>von</strong> Planungsvoraussetzungen<br />

abhängig. Es hat sich gezeigt, dass Planungsvorgaben wie Unterputz- oder Kanalverlegung,<br />

zentral angeordnete Steigleitungen, Position der Wohnungszähler (Wohnungszähler oder Zählerzentralisation)<br />

usw. über mehr als 50 % des Materialeinsatzes in der Elektroversorgung entscheiden<br />

können.“ 2<br />

Wiederverwertung <strong>von</strong> Kabeln<br />

Das oben angesprochene Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz gibt der Verwertung <strong>von</strong> Brüstungskanal-<br />

<strong>und</strong> Kabelabfällen den Vorrang vor ihrer Verbrennung. Dies kann in der Form geschehen, dass<br />

beim Entkernen bzw. Abriss <strong>von</strong> größeren Altbauten Container vor Ort bereitstehen, um die Stofffraktionen<br />

aufzunehmen, oder dass beim einschlägigen Handwerksunternehmen auf dem Betriebshof<br />

diese Container vorgehalten werden, um Altkabel <strong>und</strong> Kabelverschnitte aufzunehmen.<br />

Die Container werden den Kabelzerlegebetrieben zugeführt, die erst einmal die Metallfraktion <strong>von</strong> der<br />

Kunststofffraktion trennen. Dies geschieht trocken-mechanisch durch Zerkleinerung der Kabelstücke<br />

<strong>und</strong> Aufschlitzen <strong>und</strong> Abstreifen des Kunststoffmantels.<br />

1 sinngemäß in: http://www.aachener-stiftung.de/assets/pdf/bauteilstudie.pdf<br />

2 Kelber, Unnolf: Elektrokabel ohne PVC, http://www.archiv.grennpeace.de/GP_DOK_3P/HINTERGR/B02hi20.pdf


Der „nackte“ Kupferstab wird zu Granulat<br />

in Schneidmühlen zerkleinert <strong>und</strong> dient<br />

als Rohstoffeinsatz in den Kupferhütten<br />

(<strong>Recycling</strong>-Weg 3 im Bild rechts).<br />

Bild: Hüttentechnische<br />

Kupferrecycling-<br />

kreisläufe<br />

Quelle: Deutsches Kupfer-Institut e.V. (Hrsg.),<br />

Kupfer in unserer Umwelt, Broschüre<br />

Die abgetrennten Thermoplastfraktionen kommen über das Sinterverfahren – Mahlen, Extrudieren,<br />

Verpressen – zu Produkten mit geringen technischen Anforderungen recycelt werden (Rasengittersteine,<br />

Parkbänke, Bakenfüße, Verkehrsleitschwellen).<br />

Die Finanzierung des <strong>Recycling</strong>s (Sammlungs-, Transport- <strong>und</strong> Fraktionierungskosten) erfolgt<br />

vorwiegend über den Erlös aus der Metallrückgewinnung.<br />

Neue Initiativen bzw. Innovationen gehen den Weg, die vom Metall mechanisch abgelöste Kunststofffraktion<br />

in bestimmten Lösungsmitteln aufzulösen. So ist PVC-Verb<strong>und</strong>e in bestimmten (organischen)<br />

Lösungsmitteln vollständig löslich.<br />

Nachstehende Abbildung zeigt das neue <strong>Recycling</strong>verfahren VINLYOOP der Firma Solvay S:A::<br />

Quelle:<br />

siehe Fußnote 3<br />

Der Prozess läuft in einem geschlossenen Kreislauf unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels,<br />

das ebenfalls vollständig recycelt wird, ab. Nach Vorzerkleinerung der Verb<strong>und</strong>e werden<br />

diese einem Lösereaktor (links) zugeführt. Nach Abtrennung der unlöslichen Bestandteile (Metalle<br />

<strong>und</strong> nichtlösbare Polymere) gelangt die PVC-Lösung in den Fällungsreaktor (rechts). Dort wird das<br />

Lösungsmittel aufgr<strong>und</strong> hohen Dampfdrucks vom PVC als Reinkomponente abgetrennt. Das PVC fällt<br />

mit einer Partikelgröße <strong>von</strong> 0,4 mm aus, wird nun getrocknet <strong>und</strong> liegt dann als PVC-Compo<strong>und</strong> vor. 3<br />

Resümee:<br />

Resümee:<br />

„Ökologisches Denken im Sinne der Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht auf punktuelle<br />

Analysen eines Produktes, sondern betrachtet den gesamten Lebensweg – <strong>von</strong> der<br />

Gewinnung des Rohstoffes über Verarbeitung, Transport, Installation, Eigenschaften bei<br />

Gebrauch bis zur Dauer der Nutzung <strong>und</strong> schließlich der Verwertung des Altmaterials.“ 4<br />

3 Quelle: sinng. http://www.oekoeffizienz.at/d/PVC-<strong>Recycling</strong>.pdf<br />

4 http://www.oekoeffizienz.at/d/nachhaltigkeit.htm

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