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Sicherung der Kontinenz - ASBH Hamburg

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Folgen <strong>der</strong><br />

Darmlähmung<br />

-------------------------<br />

Verstopfung (Obstipation)<br />

Durchfälle<br />

Inkontinenz


Inkontinenz<br />

<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong>


Inkontinenz und Folgen<br />

<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

= Wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität<br />

Inkontinenz durch <strong>Sicherung</strong> durch<br />

- unwillkürliche Entleerung Entleerungstechniken /Hilfsmittel<br />

- Kotschmieren Entleerungstechniken /Hilfsmittel<br />

- Durchfall folgt<br />

Medikamente / Hilfsmittel / Op.?<br />

- Geruchsbelästigung -> > soziale Probleme Hygiene-Maßnahmen<br />

Hygiene Maßnahmen<br />

- abnorme Hautbelastung -> > Hautreizungen erweiterte Basispflege<br />

- vermehrt Harnwegsinfektionen Desinfektion


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Windeln<br />

Ziel wäre: Keine Windel. Aber:Windeln werden fast<br />

von allen - nötig o<strong>der</strong> nicht -“zur “zur Sicherheit” getragen<br />

- Viele Arten und Formen<br />

- Beachten: Wichtiger Schutz vor Hautverletzungen am Gesäß !<br />

Bedingungen für Windeln<br />

- Latexfrei (nicht alle Großhersteller können/wollen dies nachweisen)<br />

- Keine einschnürenden Bündchen<br />

- Möglichst wenig sichtbar, dabei maximal saugfähig<br />

Verordnungsfähig<br />

- Bei “altersunüblicher” Inkontinenz (sicher altersunüblich:<br />

nach dem 3. Lebensjahr, aber auch schon vorher bei ausgeprägter<br />

ausgeprägter<br />

Inkontinenz)


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Analbandagen historisch


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Analtampons<br />

evtl. mit Verkeleben des Afters<br />

Analtampons<br />

- schützen vor allem vor<br />

Geruchsbelästigung durch<br />

Kotschmieren<br />

- sind nur sinnvoll bei<br />

ausreichen<strong>der</strong> Entleerung<br />

des Enddarmes<br />

Denn kein Analtampon ist<br />

dem Druck des heranrückenden<br />

Stuhlganges gewachsen !


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

bei Durchfall<br />

Grundsätzlich<br />

- Dünner Stuhlgang wird durch verstärkte Darmaktivität<br />

meist mit hohem Druck entleert<br />

- Freies Ablaufen dünner Stühle ist zu gewährleisten; bei<br />

Rückstau: Schmerzen u.a.<br />

Behandlungsmöglichkeit:<br />

- Auffangen von Stuhlgang in einem großen,<br />

ausstreifbaren Colostomie- Colostomie Beutel<br />

- Problem: Befestigung in <strong>der</strong> Analrinne<br />

gelingt mit mit OpSite flexi- flexi fix Klebefolie (dünne,<br />

anpassungsfähige, hautfreundlichen, gut<br />

haftende Folie)<br />

- Verstärkter Hautschutz


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

bei Geruchsbelästigung<br />

Ursachen<br />

- Unwillkürlicher Verlust von Stuhlgang + Urin<br />

- Nicht ausreichende Entleerungstechniken<br />

- Mangelndes Hygienebewusstsein (eine Form des Selbstschutzes ?)<br />

Folgen: Soziale Probleme<br />

- Schule: Zumutung<br />

- Beruf: absolutes Berufshin<strong>der</strong>nis<br />

- Öffentlichkeit: Ausgrenzung<br />

Hygiene-Maßnahmen<br />

Hygiene Maßnahmen<br />

- Frühe Erziehung zur selbständigen Körperpflege<br />

- Reinigung <strong>der</strong> Inkontinenzzone<br />

- Abwaschen mit viel Wasser und Seife/Waschlotionen sofort<br />

nach <strong>der</strong> Darmentleerung, bzw. Duschen<br />

- Abweichen von Stuhlgng / Urinbelägen durch regelm. Baden<br />

- Geruchsbindende geruchsneutrale Desodorantien vor allem in<br />

Hautfalten (in den Leistenbeugen, unter dem Hodensack usw.)


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Abnorme Hautbelastung<br />

Formen<br />

- Hautreizungen:<br />

- Rötungen<br />

- oberflächliche Hautverletzungen (Erosionen)<br />

- Aufweichen oberer Hautschichten<br />

Reizakanthose (= blasenähnliche Abhebungen)<br />

- Infektionen durch Pilze und/o<strong>der</strong> Bakterien<br />

Therapie<br />

- Trockenlegen <strong>der</strong> Hautzone (wie auch immer)<br />

- Erweiterte Basispflege (sorgfältige Reinigung,<br />

(kalt) Trockenfönen, reichlich weiche Zinkpaste)


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Harnwegsinfektionen<br />

Inkontinenz für Stuhlgang kann die Ursache von<br />

wie<strong>der</strong>holt auftretenden Harnwegsinfektionen vor allem<br />

(aber nicht nur) bei Mädchen / Frauen sein<br />

Gründe:<br />

- Abstand vom After bis zur äußeren Harnröhrenöffnung:<br />

10 cm oft weniger !<br />

- Schnelle Vermehrung und Ausbreitung von Darmbakterien<br />

im feucht- feucht warmen Windelmilieu<br />

Maßnahmen<br />

- Daran denken !<br />

- Abwaschen mit desinfizieren<strong>der</strong> (z.B. Betaisodona) Seifenlösung<br />

nach <strong>der</strong> Entleerung des Darmes


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Operationen<br />

<strong>Kontinenz</strong>verbessernde Operationen<br />

Arten<br />

- Dickdarmspülung: Antegrade <strong>Kontinenz</strong>technik<br />

nach Malone<br />

- Künstlicher Darmausgang (Anus präternaturalis)<br />

- Sartoriusschlinge


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Operationen<br />

<strong>Kontinenz</strong>verbessernde Operationen<br />

- sind Eingeständnis des Versagens “konservativer” Maßnahmen.<br />

- können in Einzelfällen Ausweg, erhebliche Erleichterung und<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität bei häufigen, unerwarteten<br />

unkontrollierten Entleerungen sein<br />

- bei Spasmen mit (z.B. Höhlenbildungen, Zysten im<br />

Rückenmark) aber auch ohne nachweisbare Verän<strong>der</strong>ungen<br />

- von nicht beherrschbaren Durchfällen


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Dickdarmspülung<br />

(antegrade <strong>Kontinenz</strong>-<br />

technik nach Malone)<br />

Verfahren<br />

- Operatives Ausleiten des Blinddarmes<br />

durch die Bauchdecke<br />

Ausführung<br />

- Flüssigkeit (Ringerlösung, Klean- Klean Prep, Golytely- Golytely Lösung)<br />

wird in den aufsteigenden Dickdarm gegeben<br />

- Entleerung erfolgt über den After auf Toilette


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Dickdarmspülung<br />

(antegrade <strong>Kontinenz</strong>-<br />

technik nach Malone)<br />

Spülflüssigkeiten<br />

Ringer-Lösung<br />

Ringer Lösung<br />

Salzgemisch aus<br />

- Kochsalz 9,3 g<br />

- Kaliumchlorid 0,3 g<br />

- Calciumchlorid 0,3 g<br />

= 1 Esslöffel<br />

in 1 Liter Leitungs-<br />

wasser körperwarm<br />

Golytely-Lösung<br />

Original (-US-)Zusammensetzung:<br />

236 g PEG 3350<br />

22.4 g Natriumsulfat<br />

6,74 g Natriumbicarbonat<br />

5,86 g Natriumchlorid<br />

2,97 g Kaliumchlorid<br />

In einen 5 Liter-(Einmal-)Kanister geben<br />

In Deutschland: Klean-Prep ®<br />

Bestandteile zur Herstellung von 4 l Flüssigkeit<br />

Ein Beutel enthält 68,96 g Pulver<br />

Kosten: ca. 55.00


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Dickdarmspülung(antegrade<br />

<strong>Kontinenz</strong>-Technik <strong>Kontinenz</strong> Technik nach Malone)<br />

Vorteile<br />

- Gute <strong>Kontinenz</strong> für 1-3 1 3 Tage<br />

Zu bedenken<br />

- Operativer Eingriff<br />

- Höherer Verlust körpereigener Substanzen<br />

- Verän<strong>der</strong>te Wasserresorption<br />

- Vermin<strong>der</strong>te Calcium, Natrium-Resorption<br />

Natrium Resorption<br />

- Vermin<strong>der</strong>te Bildung von Darmbakterien<br />

- Vermin<strong>der</strong>te Säureproduktion<br />

- Vermin<strong>der</strong>te Vitaminresorption<br />

- Vermin<strong>der</strong>te Bildung biogener Amine<br />

- Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Darmbewegung<br />

- Schwer erreichbare Hautöffnung<br />

- Verengung <strong>der</strong> Hautöffnung (notw. Re-Op) Re Op)<br />

- Blinddarm weg<br />

- Verlängertes Auslaufen von Flüssigkeit


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kontinenz</strong><br />

Dickdarmspülung<br />

(antegrade<br />

<strong>Kontinenz</strong>-Technik<br />

<strong>Kontinenz</strong> Technik<br />

nach Malone)<br />

Mögliche Beeinträchtigung<br />

von Dickdarmfunktionen<br />

durch antegrade<br />

Darmspülung


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Dickdarmspülung(antegrade<br />

<strong>Kontinenz</strong>-Technik <strong>Kontinenz</strong> Technik nach Malone)<br />

Beurteilung<br />

- Operationstechnisch unproblematisch<br />

- Keine ausreichende Erfahrung bei Spina bifida<br />

deshalb noch keine abschließende Beurteilung<br />

möglich<br />

- Aufwendige Anwendungen mit erfor<strong>der</strong>licher<br />

Hand-Geschicklichkeit<br />

Hand Geschicklichkeit<br />

- Sonst: Erhöhung <strong>der</strong> Pflegeabhängigkeit<br />

- Bei unbeherrschbarer Inkontinenz vielleicht<br />

eine <strong>der</strong> “letzten Möglichkeiten”


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Künstlicher<br />

Darmausgang<br />

(Anus präter[naturalis])<br />

Verfahren<br />

- Operatives Ausleiten des absteigenden<br />

Dickdarmes durch die Bauchdecke<br />

Ausführung<br />

- Auffangen des meist dünneren Stuhlganges<br />

mit einer Klebebandage<br />

- Regelmäßiges Spülen des “blinden”<br />

Stumpfes mit einem Irrigator


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Künstlicher Darmausgang<br />

(Anus präternaturalis)<br />

Vorteile<br />

- Gute <strong>Kontinenz</strong><br />

Nachteile<br />

- Operativer Eingriff<br />

- Ständige Aussch. von dünnem Stuhlgang<br />

- Höherer Verlust körpereig. Substanzen<br />

- Klebebandage / Wechsel alle 2- 2 3 Tage<br />

Beurteilung<br />

- Aufwändige Versorgung<br />

- Keine ausreich. Erfahrung bei Spina bifida<br />

- Bei unbeherrschbarer Inkontinenz bzw.<br />

Durchfällen eine <strong>der</strong> “letzten Möglichkeiten”


<strong>Sicherung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kontinenz</strong><br />

Sartoriusschlinge<br />

Technik<br />

- Schlingenbildung um den After mit dem (in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft des Afters am<br />

Becken entspringenden) M. sartorius.<br />

Nervenversorgung L1 - L4<br />

Nachteile<br />

- Operativer Eingriff<br />

- Keine ausreichende Wirkung: Muskel selbst<br />

meist geschwächt o<strong>der</strong> kpl. gelähmt ist o<strong>der</strong><br />

werden kann.<br />

- Schwächung <strong>der</strong> Beinstreckung<br />

Beurteilung<br />

- Große Narben, kein Nutzen<br />

- Verlassene Methode

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