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Bergmatten

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<strong>Bergmatten</strong><br />

Geologie<br />

Rudolf Fünfschilling<br />

Das nahe<br />

Nebeneinander<br />

von offenem<br />

und gedecktem<br />

Gelände macht<br />

die <strong>Bergmatten</strong><br />

zu einem<br />

idealen<br />

Äsungsort für<br />

das Wild. Foto:<br />

Niklaus Tanner<br />

Die <strong>Bergmatten</strong> liegen an der Hauptüberschiebung des Ketten- auf den Tafeljura. Die im Wald<br />

südlich der Matten aufgeschlossenen Schichten des so genannten Muschelkalks, gut sichtbar im<br />

Bereich des Zehntenhübels (vgl. Posten 9), wurden in der Trias-Zeit vor über 210 Mio. Jahren<br />

abgelagert. Im jüngsten Tertiär wurden sie auf Schichten überschoben, die ihrerseits im Miozän<br />

(15 Mio.), also auch erst im Jung-Tertiär, abgelagert worden waren. Diese Tatsache zeigt, dass<br />

diese Überschiebung geologisch jüngsten Datums ist. Es folgt von hier Richtung Süden eine<br />

Abfolge von 6 überschobenen, steil nach Süden einfallenden Schichtstapeln, bestehend aus<br />

Hauptmuschelkalk und Trigonodusdolomit. Da sie schuppenartig übereinander liegen, nennt<br />

man diese Gegend die Muschelkalk-Schuppenzone.<br />

Erlebnispfad „wisenbergwärts“: <strong>Bergmatten</strong> 1


Wild und Jagd<br />

Werner Marti<br />

Die Kulturlandschaft des Baselbieter Juras ist der Lebensraum für eine reiche Vielfalt an wildlebenden<br />

Tieren. Dazu gehören auch jene Arten, welche gemäss geltender Gesetzgebung<br />

jagdbar sind: Rehe, Wildschweine, Füchse etc. Der Wandel von der ursprünglichen Naturlandschaft<br />

zur heutigen, vom Menschen geprägten Kulturlandschaft hat die Situation für die Wildtiere<br />

entscheidend verändert:<br />

- Die starke Intensivierung in der Landwirtschaft führte zu einer stetigen Abnahme der Artenvielfalt<br />

im Kulturland. Leidtragender war hier insbesondere der Feldhase.<br />

- Die Zersiedelung und die ständig zunehmende Zerschneidung der Landschaft durch<br />

Verkehrswege hat die Bewegungsfreiheit des Wildes massiv eingeschränkt.<br />

- Der anwachsende Druck auf Wald und Feld durch die Erholung suchende Bevölkerung<br />

nimmt laufend zu. Viele Tierarten führen zunehmend ein verborgenes, nachtaktives Dasein.<br />

Der mit den ständigen Störungen verbundene Stress führt beispielsweise beim Reh zu<br />

vermehrtem Verbiss im Wald sowie zu erhöhter Anfälligkeit gegenüber Krankheiten.<br />

- Nutzniesser der veränderten Verhältnisse in unserer Landschaft, insbesondere dank des<br />

Nahrungsangebotes in den landwirtschaftlichen Kulturen, sind die Wildschweine (Schwarzwild).<br />

Die in den letzten Jahrzehnten beobachtete ständige Bestandeszunahme dieser Art<br />

hat denn auch zu entsprechend hohen Schäden geführt.<br />

Was ist Jagd?<br />

Gesetzlicher Auftrag: Die Jagd ist in Bund und Kantonen durch Verfassung und Gesetz geregelt.<br />

Die Jäger sind verpflichtet:<br />

- die Artenvielfalt und die Lebensräume unserer Wildtiere zu erhalten und bedrohte Tierarten<br />

zu schützen,<br />

- Wildschäden in Feld und Wald auf ein tragbares Mass zu beschränken.<br />

Der Gesetzgeber gesteht den Jägern für ihre Leistungen eine angemessene Nutzung der<br />

Wildbestände zu.<br />

Nutzung: Diente die Jagd in ihren Ursprüngen noch ganz dem Nahrungserwerb der Menschen<br />

und ihrem Schutz vor Grossraubtieren, so ist sie heute eine naturnahe nachhaltige Nutzung von<br />

Wildtier-Beständen.<br />

Regulation: Neben der Nutzung dient die Jagd der notwendigen Bestandesregulierung zum<br />

Schutz von Wald, Feld und Wild. In der von der Zivilisation unberührten Naturlandschaft früherer<br />

Zeiten sorgte das Grossraubwild für eine dynamische Regulation der Wildtierbestände. Mit dem<br />

Wandel von dieser ursprünglichen Landschaft zur heutigen, vom Menschen geprägten Kulturlandschaft<br />

mit ihren unzähligen negativen Begleiterscheinungen sind einzelne Tierarten verschwunden;<br />

andere haben sich den veränderten Bedingungen angepasst und sich teilweise<br />

stark vermehrt. Hier sind jagdliche Eingriffe zum Schutz vor massiven Schäden in Wald und<br />

Feld, aber auch im Interesse eines zahlenmässig ausgewogenen und gesunden Wildbestandes<br />

notwendig.<br />

Erlebnispfad „wisenbergwärts“: <strong>Bergmatten</strong> 2


Nachhaltigkeit: Nachhaltige Jagd beinhaltet, dass jeweils nur der jährliche Zuwachs einer Wildart<br />

abgeschöpft wird, d.h. massvolle Nutzung einerseits und Erhaltung der bestandessichernden<br />

Substanz andrerseits. Die Bestandesgrösse hat den Gegebenheiten und der Kapazität des<br />

Lebensraumes Rechnung zu tragen.<br />

Hege: Die Hege umfasst alle Massnahmen, welche zur Erhaltung und Pflege eines angemessenen<br />

und gesunden Wildbestandes notwendig sind. Sie ist für den verantwortungsbewussten<br />

Jäger Pflicht und Verpflichtung.<br />

Die Jagd ist unverzichtbar<br />

Die Jagd dient dem Schutz und der Erhaltung von Wildtieren und deren Lebensräumen und ist<br />

deshalb unverzichtbar. Sie ist treuhänderisch den Jägern übertragen, welche diese verantwortungsvolle<br />

Aufgabe nach umfassender Ausbildung und strenger Prüfung nach hegerischen<br />

Grundsätzen erfüllen.<br />

Die Singdrossel<br />

Heinz Hersberger<br />

Die Singdrossel ist die kleinste der Drosseln mit geflecktem Bauch. Sie ist etwas kleiner als die<br />

allgemein bekannte Amsel. Ihr charakteristischer Gesang hingegen ist von allen der kräftigste.<br />

Sie ist hier weit verbreitet und von Ende Februar bis Ende Mai häufig zu hören, so auch im<br />

Bereich der <strong>Bergmatten</strong>. Sie liebt Mischwald, in welchem aber auf jeden Fall genug Tannen<br />

oder Fichten vorkommen müssen. Ihre Rückkehr aus den Mittelmeerländern erfolgt in unserer<br />

Gegend jedes Jahr ziemlich termingenau um den 24. Februar. Mit ihrem Gesang ist sie einer<br />

der ersten Frühlingsboten. Sie lässt ihre Stimme bei Tagesanbruch lautstark erschallen. Schon<br />

bald nach der Ankunft aus dem Winterquartier beginnt sie ihr Nest zu bauen, welches besonders<br />

kunstvoll gefertigt ist: Aussen mit feinen Zweigen und Moos, wie ein Amselnest, wird das<br />

Innere mit einem Gemisch aus feinen Holzspänen und Speichel ausgelegt, welches zu einer<br />

festen Schale aushärtet. Der markante Gesang, der in langen Singphasen zu Beginn der Brutzeit<br />

den ganzen Tag über zu hören ist, dient wie bei allen Singvögeln der Reviermarkierung<br />

einerseits und der Partnerwahl andrerseits. Wenn man bei verschiedenen Sängern gut hinhört,<br />

kann man individuelle Unterschiede im Vortrag und Ablauf der einzelnen Strophen erkennen. Im<br />

Laufe der Brutperiode werden die Singphasen immer seltener, bis der Vogel dann im Juni ganz<br />

verstummt.<br />

Die Singdrossel sieht der deutlich grösseren Misteldrossel, welche eher in reinem Nadelwald<br />

lebt, sehr ähnlich, lässt sich aber am Gesang leicht von dieser unterscheiden.<br />

Erlebnispfad „wisenbergwärts“: <strong>Bergmatten</strong> 3


Die Singdrossel lässt<br />

bereits Ende<br />

Februar, gleich nach<br />

ihrer Rückkehr aus<br />

dem Mittelmeergebiet,<br />

ihren kräftigen<br />

und leicht<br />

erkennbaren Reviergesang<br />

ertönen:<br />

Jedes Strophenmotiv<br />

wird zwei- bis<br />

dreimal wiederholt.<br />

Aquarell: Heinz<br />

Hersberger<br />

Auch für die Singdrossel und die Misteldrossel finden Sie eine ausführliche Beschreibung mit<br />

Bild, Verbreitungskarte und Ruf-Beispielen auf der Website der Schweizerischen Vogelwarte<br />

Sempach. Auf http://www.vogelwarte.ch/home.php?lang=d&cap=voegel, den Suchbegriff<br />

„Singdrossel“ bzw. „Misteldrossel“ eingeben.<br />

Erlebnispfad „wisenbergwärts“: <strong>Bergmatten</strong> 4

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