23.08.2013 Aufrufe

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 9 Verabreichung von Medikamenten<br />

hervorragende Alternative und stellt sich bei Patienten<br />

mit Kreislaufstillstand häufig sehr gut dar. Die V. femoralis<br />

ermöglicht ebenfalls einen rascheren Transport von<br />

Medikamenten zum Herz als weiter peripher gelegene<br />

Venen.<br />

Die Größe der verwendeten Kanüle hängt von ihrem<br />

Zweck ab. Kanülen mit einem großen Durchmesser sind<br />

zur raschen Gabe von Flüssigkeiten notwendig. Einmal<br />

eingeführt sollte die Kanüle gut fixiert werden; sie kann<br />

während der Reanimation leicht dislozieren.<br />

Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen (insbesondere<br />

Handschuhe) müssen beachtet werden. Die benutzte<br />

Nadel muss unverzüglich in einer entsprechenden<br />

Abwurfbox entsorgt werden.<br />

Abb. 9.1 Lage der Venen der oberen Extremität<br />

Vena jugularis externa<br />

Am Hals ist die V. jugularis externa leicht zu erkennen und<br />

gut zugänglich. Sie verläuft vom Kieferwinkel abwärts<br />

und nach vorne und verschwindet hinter der Mitte<br />

des Schlüsselbeins. Die Vene liegt relativ oberflächlich,<br />

bedeckt nur von einer dünnen Muskelschicht (Platysma),<br />

Faszie und Haut.<br />

punktion der V. jugularis externa<br />

Die Punktion der V. jugularis externa ist relativ einfach,<br />

dennoch sollten die folgenden Punkte beachtet werden:<br />

• Eine geringe Abwärtsneigung des Kopfes (15°) hilft,<br />

die Vene zu füllen.<br />

• Die Vene kann auch gefüllt werden indem man sie<br />

proximal, direkt über dem Schlüsselbein, mit einem<br />

Finger verschließt.<br />

• Die Seldinger-Technik kann leichter zum Erfolg führen<br />

als die „Kanüle über Nadel“-Technik<br />

94 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Internal jugular vein<br />

Sternocleidomastoid muscle<br />

External jugular vein<br />

Abb. 9.2 Lage der rechten V. jugularis externa<br />

Clavicle<br />

1st rib<br />

Manubrium<br />

Vena femoralis<br />

Die V. femoralis liegt direkt medial der Femoralarterie.<br />

Während eines Kreislaufstillstands macht das Fehlen des<br />

Femoralispulses das Auffinden der Vene schwierig und<br />

es besteht ein erhebliches Risiko der versehentlichen<br />

arteriellen Medikamentengabe.<br />

Komplikationen<br />

Es gibt eine Reihe von Komplikationen der perkutanen<br />

Venenpunktion; die meisten sind relativ geringfügig.<br />

Frühe Komplikationen<br />

• Fehlpunktion. Es ist zu empfehlen zunächst distal<br />

an einer Extremität zu beginnen und sich nach<br />

proximal vorzuarbeiten. Dies verhindert bei<br />

Mehrfachpunktionen den Austritt von Flüssigkeit<br />

und Medikamenten aus vorangegangenen<br />

Punktionsstellen.<br />

• Hämatom. Sekundär nach misslungener Punktion.<br />

• Extravasation. Das Ausmaß der Schädigung des<br />

darüber liegenden Gewebes hängt hauptsächlich von<br />

der Art der ausgetretenen Flüssigkeit ab.<br />

• Schädigung anderer lokaler Strukturen.<br />

• Luftembolie. Tritt auf, wenn der Druck in den<br />

Venen geringer ist als im rechten Herzen und Luft<br />

angesaugt oder versehentlich injiziert wird. Sie tritt<br />

viel wahrscheinlicher nach Punktion der V. jugularis<br />

externa oder zentraler Venen auf.<br />

• Abscheren der Kanüle. Dies erlaubt Fragmenten, in die<br />

Zirkulation zu gelangen. Üblicherweise ist es die Folge<br />

eines Versuchs, die Nadel nach dem Zurückziehen<br />

wieder einzuführen. Die sicherste Art ist, die gesamte<br />

Kanüle zurückzuziehen und die Punktion an einer<br />

anderen Stelle zu versuchen.<br />

Späte Komplikationen<br />

• Entzündung der Vene (Thrombophlebitis). Steht im<br />

Verhältnis zur Dauer der Verwendung und der Art<br />

der infundierten Flüssigkeiten und Medikamente.<br />

European Resuscitation Council

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!