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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 8 Defibrillation<br />

beobachtet, wird nach einem Puls getastet:<br />

a. Ist ein Puls vorhanden, wird mit der<br />

Postreanimationsbehandlung begonnen.<br />

b. Ist kein Puls vorhanden, wird die Wiederbelebung<br />

fortgesetzt und im Algorithmus zur Seite der nichtdefibrillierbaren<br />

Rhythmen gewechselt.<br />

21. Wird eine Asystolie beobachtet, wird die<br />

Wiederbelebung fortgesetzt und im Algorithmus<br />

zur Seite der nicht-defibrillierbaren Rhythmen<br />

gewechselt.<br />

Präklinische Defibrillation<br />

Obwohl die vorhergehenden Leitlinien die sofortige<br />

Defibrillation bei allen defibrillierbaren Rhythmen<br />

empfohlen haben, haben aktuelle Studien zum<br />

präklinischen Kreislaufstillstand ergeben, dass eine Phase<br />

der Wiederbelebung vor einer Defibrillation nach einem<br />

längerdauernden Kreislaufstillstand nützlich sein kann.<br />

Rettungsdienstpersonal sollte bei Patienten mit einem<br />

längerdauernden Kreislaufstillstand (>5 min) vor einer<br />

Defibrillation für eine Zeit von ca. 2 Minuten reanimieren.<br />

Die Dauer des präklinischen Kreislaufstillstands kann<br />

üblicherweise schwer abgeschätzt werden, daher sollte<br />

die Basiswiederbelebung bei jedem unbeobachteten<br />

Kreislaufstillstand für 2 Minuten vor dem ersten<br />

Defibrillationsversuch durchgeführt werden.<br />

Laien und Ersthelfer, die AED verwenden, sollten das<br />

Gerät so schnell wie möglich in Betrieb nehmen und den<br />

Anweisungen folgen.<br />

Es gibt keinen Hinweis auf Vor- oder Nachteile einer CPR-<br />

Phase vor der Defibrillation bei einem innerklinischen<br />

Kreislaufstillstand. Eine Defibrillation sollte so schnell<br />

wie möglich nach Eintritt des Stillstandes durchgeführt<br />

werden.<br />

Synchronisierte Kardioversion<br />

Wird elektrisch kardiovertiert, um atriale oder ventrikuläre<br />

Tachyarrhythmien zu konvertieren, muss der Schock<br />

synchronisiert abgegeben werden, um in die R-Zacke<br />

des Elektrokardiogramms und nicht in die T Welle<br />

einzufallen. Indem man die Stromabgabe in der relativen<br />

Refraktärzeit vermeidet, wird das Risiko minimiert durch<br />

die Kardioversion ein Kammerflimmern auszulösen.<br />

Die meisten manuellen Defibrillatoren besitzen einen<br />

Schalter, der es ermöglicht einen Schock R-Zacken<br />

getriggert abzugeben. Aufbringen der Elektroden und<br />

Bedienung des Gerätes erfolgen wie bei der Defibrillation.<br />

Aufgrund der R-Zacken Triggerung muss der Anwender<br />

mit einer kurzen Verzögerung zwischen dem Betätigen<br />

der Druckknöpfe und dem Entladen des Schocks rechnen.<br />

Die Defibrillatorelektroden dürfen während dieser<br />

Verzögerung nicht bewegt werden sonst wird der QRS-<br />

Komplex nicht detektiert.<br />

90 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Die Synchronisation kann bei ventrikulären Tachykardien<br />

auf Grund der breiten Komplexe und variablen Formen<br />

schwierig sein. Wenn nicht synchronisiert ausgelöst<br />

werden kann, müssen beim instabilen Patienten mit<br />

VT unsynchronisierte Schocks abgegeben werden, um<br />

längere Verzögerungen in der Wiederherstellung eines<br />

Sinusrhythmus zu verhindern. Ein Kammerflimmern<br />

oder eine pulslose VT erfordern unsychronisierte<br />

Schockabgaben. Patienten, die bei Bewusstsein sind<br />

müssen anästhesiert oder sediert werden, bevor eine<br />

synchronisierte Kardioversion versucht werden kann.<br />

Bei einigen Defibrillatoren muß der synchronisierte<br />

Modus erneut eingestellt werden, wenn ein zweiter<br />

Schock erforderlich ist. Andere Geräte bleiben im<br />

synchronisierten Modus; Es muss darauf geachtet werden,<br />

dass ein Synchronisationsschalter nicht in der „Ein“<br />

Position belassen wird, da bei weiterem Gebrauch dies<br />

das Entladen des Defibrillators verhindert, wenn dieser<br />

das nächste mal zur Behandlung von Kammerflimmern/<br />

VT verwendet wird.<br />

Die Energien für die Kardioversion werden in Kapitel 12<br />

behandelt.<br />

Herzschrittmacher und<br />

implantierte kardiovertierende<br />

Defibrillatoren<br />

Ist bei einem Patienten ein Herzschrittmacher oder ein<br />

kardiovertierender Defibrillator (ICD) implantiert, ist<br />

Vorsicht bei der Positionierung der Elektroden geboten.<br />

Obwohl moderne Schrittmacher mit Schutzvorrichtungen<br />

ausgestattet sind, kann der Strom am Schrittmacherdraht<br />

oder ICD entlang fließen und Verbrennungen dort<br />

verursachen, wo die Elektrodenspitze mit dem Myokard<br />

in Kontakt kommt. Dies kann zu einem Anstieg des<br />

Widerstandes am Kontaktpunkt und einem schrittweisen<br />

Anstieg der Schrittmacherschwelle über eine erhebliche<br />

Zeitspanne führen. Die Defibrillatorelektroden müssen<br />

zumindest 12-15 cm vom Schrittmacher entfernt<br />

platziert werden, um das Risiko zu minimieren. War<br />

eine Reanimation nach Defibrillation erfolgreich, muss<br />

der Schrittmacher in den nächsten beiden Monaten<br />

regelmäßig kontrolliert werden.<br />

European Resuscitation Council

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