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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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indirektem Kontakt zum Patienten stehen. Intravenöse<br />

Infusionen sollten aus der Hand gelegt werden, die<br />

Trage auf der der Patient liegt sollte während der<br />

Schockabgabe nicht berührt werden. Der Bediener des<br />

Defibrillators darf keinen Teil der Elektrodenoberfläche<br />

berühren, Elektrodengel sollte nicht über die<br />

Brustkorboberfläche verteilt sein. Gel-imprägnierte<br />

Pads reduzieren dieses Risiko – daher sollten sie, wann<br />

immer möglich, verwendet werden. Der Bediener muss<br />

vor der Schockabgabe sicher stellen, dass niemand<br />

Patientenkontakt hat wenn der Schock abgegeben wird.<br />

Sichere Anwendung von Sauerstoff<br />

während der Defibrillation<br />

In einer mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre kann<br />

der Funkenschlag von unsachgemäß angewendeten<br />

Defibrillator-Paddles einen Brand auslösen. Es existieren<br />

mehrere Fallberichte über derart verursachte Brände, und<br />

meistens erlitt der Patient erhebliche Verbrennungen. Die<br />

Brandgefahr während eines Defibrillationsversuches kann<br />

durch die Beachtung folgender Sicherheitsmaßnahmen<br />

verringert werden.<br />

Figure 8.5 Abbildung 8.5: Entfernung der<br />

Sauerstoffmaske vor der Defibrillation<br />

• Entfernen Sie gegebenenfalls die Sauerstoffmaske<br />

oder die Nasenbrille und legen sie diese in einer<br />

Entfernung von mindestens 1 Meter von der Brust des<br />

Patienten ab.<br />

• Belassen Sie den Beatmungsbeutel am Trachealtubus<br />

oder alternativen Atemwegshilfen. Wenn ein<br />

Beatmungsbeutel an den Endotrachealtubus<br />

angeschlossen ist, kommt es in der Nähe des<br />

Defibrillationsareals zu keiner Erhöhung der<br />

Sauerstoffkonzentration, auch nicht bei einem<br />

flow von 15 l/min. Wahlweise können sie den<br />

Beatmungsbeutel auch vom Trachealtubus oder<br />

anderen Atemwegshilfen diskonnektieren und ihn<br />

während der Defibrillation aus dem Umkreis von<br />

mindestens 1 Meter von der Brust des Patienten<br />

entfernen.<br />

• Ist der Patient an ein Beatmungsgerät angeschlossen,<br />

z. B. während einer Operation oder auf der<br />

Intensivstation, soll das Atemschlauchsystem an<br />

dem Tubus angeschlossen bleiben, es sei denn die<br />

Thoraxkompressionen behindern eine Abgabe von<br />

ausreichenden Tidalvolumina durch den Respirator.<br />

In diesem Fall wird die Respiratorbeatmung durch<br />

eine manuelle Beatmung mit dem Beatmungsbeutel<br />

ersetzt, der dabei konnektiert bleiben kann, oder<br />

aber diskonnektiert und mindestens 1 Meter<br />

aus dem Umkreis entfernt wird. Werden die<br />

Beatmungsschläuche diskonnektiert, muss auf den<br />

Sicherheitsabstand von mindestens 1 Meter geachtet<br />

werden oder das Beatmungsgerät abgeschaltet<br />

werden. Moderne Respiratoren entwickeln bei<br />

Diskonnektion hohe Sauerstoff-Flüsse. Während<br />

der normalen Nutzung auf der Intensivstation wird<br />

bei erhaltener Verbindung zwischen Trachealtubus<br />

und Respirator überschüssiger Sauerstoff – deutlich<br />

außerhalb des Defibrillationsbereichs – aus dem<br />

Gerätegehäuse abgegeben. Manche Intensivpatienten<br />

benötigen möglicherweise zur Aufrechterhaltung<br />

einer ausreichenden Oxygenierung eine Beatmung<br />

mit positivem endexpiratorischen Druck (PEEP);<br />

während einer Kardioversion, bei welcher der<br />

erhaltene Spontankreislauf eine Oxygenierung des<br />

Blutes gewährleistet, ist es umso mehr angezeigt, den<br />

Intensivpatienten während der Schockabgabe an den<br />

Respirator angeschlossen zu lassen.<br />

• Minimieren Sie das Risiko eines Funkenschlags<br />

während der Defibrillation. Theoretisch sollten<br />

selbstklebende Defibrillatorelektroden im Vergleich<br />

zu manuellen Defibrillator-Paddles seltener zu<br />

Funkenschlag führen.<br />

Sicherheit bei der Paddle Bedienung<br />

Ein manueller Defibrillator darf erst dann geladen<br />

werden, wenn sich die Paddles bereits auf dem Brustkorb<br />

des Patienten befinden, nicht während sie noch in der<br />

Luft gehalten werden. Wenn die Paddles zum ersten Mal<br />

auf den Brustkorb aufgesetzt werden, müssen die Team-<br />

Mitglieder informiert werden, ob das Gerät geladen wird<br />

oder ob die Paddles einfach nur zum Monitoring des<br />

Herzrhythmus verwendet werden. Wenn der Defibrillator<br />

geladen ist, ein Schock aber nicht länger indiziert ist,<br />

ermöglichen moderne Geräte ein sicheres Entladen<br />

indem sie die Energieeinstellung verändern.<br />

Automatisierte externe<br />

Defibrillatoren<br />

Automatisierte externe Defibrllatoren sind hoch<br />

entwickelte, verlässliche computergestützte Geräte, die<br />

sowohl durch akustische als auch visuelle Anweisungen<br />

Laienhelfer und medizinisches Personal zum sicheren<br />

Defibrillationsversuch bei Patienten mit Kreislaufstillstand<br />

anleiten (Abbildung 8.6).<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 85<br />

KAP<br />

8

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