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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 8 Defibrillation<br />

Abbildung 8.2 Eine monophasische gedämpfte<br />

sinusförmige Welle<br />

Biphasische Defibrillatoren<br />

Bei biphasischen Wellenformen fließt Strom zunächst<br />

für eine festgelegte Dauer in eine bestimmte Richtung<br />

die sich für den Rest der elektrischen Entladung<br />

umkehrt. Es gibt im Wesentlichen zwei Arten der<br />

biphasischen Wellenform: die biphasische abgeschnittene<br />

Exponentialkurve (biphasic truncated exponential, BTE)<br />

(Abbildung 8.3) und der biphasische Rechteckimpuls<br />

(rectilinear biphasic, RLB) (Abbildung 8.4). Einige<br />

biphasische Defibrillatoren kompensieren die große<br />

Variabilität der transthorakalen Impedanz in dem sie<br />

die Größe und die Dauer der Wellenform elektronisch<br />

anpassen. Das optimale Verhältnis von der ersten zur<br />

zweiten Phase ist noch nicht festgelegt, ob verschiedene<br />

Wellenformen unterschiedliche Effizienz beim<br />

Kammerflimmern aufweisen, ist auch unbekannt.<br />

Die Effektivität eines ersten Schocks für eine lange<br />

andauernde VF/VT ist bei der biphasischen Wellenform<br />

größer (86-98%) als bei der monophasischen Wellenform<br />

(54-91%), weshalb die erstgenannte empfohlen wird,<br />

wann immer es möglich ist. Bei der biphasischen<br />

Defibrillation wird weniger Energie gebraucht, infolge<br />

dessen haben diese Geräte kleinere Kondensatoren,<br />

benötigen weniger Batteriestrom und die Wellenform<br />

kann durch einen Halbleiterschaltkreis ohne Induktor<br />

kontrolliert werden. Daher sind sie kleiner, leichter und<br />

einfach zu transportieren.<br />

Es gibt keinen Hinweis, dass eine biphasische Wellenform<br />

oder ein biphasisches Gerät anderen überlegen ist.<br />

Obwohl die initiale biphasische Schockenergie bei einer<br />

RLB Wellenform nicht geringer als 120J und 150J bei<br />

BTE Wellenformen sein sollte, wird empfohlen, dass der<br />

initiale biphasische Schock zumindest 150J betragen<br />

sollte.<br />

Wenn der Anwender im Unklaren über die möglichen<br />

Energiemengen, die ein Gerät abgeben kann, ist, sollten<br />

200J für den ersten Schock gewählt werden. 200J als<br />

voreingestellte Energie wurden gewählt, weil diese,<br />

in der beschriebenen Spannbreite von ausgewählten<br />

Dosen, beim ersten und alle nachfolgenden biphasischen<br />

84 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Schocks als effektiv anzusehen ist und heutzutage von<br />

jedem biphasischen manuellen Defibrillator abgegeben<br />

werden kann.<br />

War der erste Schock nicht erfolgreich, können der zweite<br />

und die nachfolgenden Schocks entweder mit gleich<br />

bleibender oder steigender Energie abgegeben werden<br />

(150-360J), abhängig von dem verwendeten Gerät. Hat<br />

ein Benutzer keine Kenntnis über die Energiemengen, die<br />

mit dem biphasischen Gerät abgegeben werden können,<br />

und wurden als voreingestellte Energie 200J beim ersten<br />

Schock abgegeben, sollte entweder die gleiche oder<br />

eine höhere Menge für nachfolgende Schocks gewählt<br />

werden, abhängig von der Leistungsfähigkeit des Geräts.<br />

Abbildung 8.3 Die biphasische abgeschnittene<br />

Exponentialkurve<br />

Abbildung 8.4 Der biphasische Rechteckimpuls<br />

Wiederkehrendes Kammerflimmern<br />

Wenn ein schockbarer Rhythmus nach erfolgreicher<br />

Defibrillation wiederkehrt (mit oder ohne ROSC),<br />

sollte für den nächsten Schock das letzte erfolgreiche<br />

Energieniveau gewählt werden.<br />

Sicherheit<br />

Defibrillationsversuche sollten ohne Risiko für die<br />

Mitglieder des Reanimationsteams durchgeführt<br />

werden. Vorsicht bei nasser Umgebung und Kleidung<br />

– jegliches Wasser sollte vom Brustkorb des Patienten<br />

entfernt werden, bevor eine Defibrillation durchgeführt<br />

wird. Kein Teil einer Person sollte in direktem oder<br />

European Resuscitation Council

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