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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 7 Kardiales Monitoring, EKG und Rhythmus-Diagnostik<br />

keine Vorhofaktivität erkannt wird.<br />

Auch bei langanhaltenden Tachykardien ist<br />

möglicherweise keine Vorhofaktivität erkennbar. Bei<br />

einem ursprünglich im Vorhof entstehenden Rhythmus<br />

(Vorhofflimmern / -flattern) kann ein Erkennen durch<br />

die Verlangsamung der ventrikulären Frequenz<br />

während der EKG-Aufzeichnung, vorzugsweise in<br />

mehreren Ableitungen, gelingen. Zum Beispiel kann<br />

es bei einer regelmäßigen Tachykardie von 150/min,<br />

bedingt durch Vorhofflattern mit 2:1 Block, unmöglich<br />

sein, die Flatterwellen mit Sicherheit zu erkennen.<br />

Die vorübergehende Zunahme des AV-Blocks durch<br />

vagale Stimulation oder einen i.v.-Bolus Adenosin<br />

kann die Flatterwellen erkennbar machen und zur<br />

Diagnosestellung führen (Abbildung 7.5).<br />

Form und Richtung der P-Wellen sind zur Identifikation<br />

des Vorhofrhythmus hilfreich. Beim Sinusrhythmus<br />

beispielsweise sind die P-Wellen in den Ableitungen II und<br />

aVF positiv. Bei retrograder Erregung der Vorhöfe durch<br />

den AV-Knoten (bei Knoten- oder Kammerrhythmen) ist<br />

die P-Welle in den Ableitungen II und aVF negativ, da die<br />

Depolarisation entgegen der normalen Richtung verläuft.<br />

Frequenz und Regelmäßigkeit der P-Wellen (auch<br />

Frequenz von Flatterwellen) werden so wie beim QRS-<br />

Komplex bestimmt.<br />

70 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

In welcher Beziehung stehen Vorhof-<br />

und Kammeraktivität?<br />

Bei gleichbleibendem Abstand zwischen den P-<br />

Wellen und den nachfolgenden QRS-Komplexen<br />

liegt wahrscheinlich eine intakte Überleitung<br />

zwischen Vorhöfen und Kammern vor und die<br />

Kammerdepolarisation ist durch die Vorhofentladung<br />

getriggert. Es muß ein langer Rhythmusstreifen<br />

untersucht werden, um geringere Veränderungen im PR-<br />

Intervall nicht zu übersehen. Manchmal ist die Reizleitung<br />

zwischen Vorhöfen und Kammern umgekehrt (z.B. wenn<br />

die ventrikuläre Erregung retrograd durch den AV-Knoten<br />

auch die Vorhöfe depolarisiert). Dann erscheinen P-<br />

Wellen kurz nach dem QRS-Komplex. Mitunter ist die<br />

Unterscheidung zwischen dieser Situation und einem<br />

langen PR-Intervall schwierig.<br />

In anderen Fällen fällt erst durch sorgfältige<br />

Untersuchung die fehlende Beziehung zwischen P-Wellen<br />

und QRS-Komplexen auf. Dies ist ein Zeichen für die<br />

unabhängige Erregung von Vorhöfen und Kammern, auch<br />

als atrioventrikuläre Dissoziation bezeichnet. Beispiele<br />

dafür sind:<br />

• Kompletter (drittgradiger) AV-Block; dabei liegen<br />

gleichzeitig eine normale Sinusfrequenz und eine<br />

unterhalb des AV-Knotens entstehende regelmäßige<br />

Bradykardie vor.<br />

• Bei ventrikulären Tachykardien können breite QRS-<br />

Komplexe und regelmäßige P-Wellen in niedrigerer<br />

Frequenz und unabhängig von den QRS-Komplexen<br />

nebeneinander vorkommen.<br />

Figure 7.9 präexzitation bei einem patienten mit Vorhofflimmern und Wolff parkinson White Syndrom<br />

European Resuscitation Council

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