23.08.2013 Aufrufe

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 7 Kardiales Monitoring, EKG und Rhythmus-Diagnostik<br />

Figure 7.3 Monitoring über paddles<br />

Diagnostik am EKG-Monitor<br />

Die Anzeige oder ausgedruckte EKG-Streifen<br />

eines Überwachungsmonitors sind nur für die<br />

Rhythmuserkennung zu verwenden. ST-Strecken-<br />

Veränderungen oder weitere differenzierte Beurteilungen<br />

können nicht am EKG-Monitor diagnostiziert werden.<br />

Bei Auftreten einer Rhythmusstörung am Monitor sollte<br />

allerdings ein Rhythmusstreifen festgehalten werden.<br />

Hält eine Rhythmusstörung länger an, ist ein 12-<br />

Kanal-EKG zu schreiben. Es ist nicht immer möglich,<br />

eine Rhythmusstörung in einer einzigen Ableitung zu<br />

erkennen. Das Herz ist ein dreidimensionales Organ und<br />

erst im 12-Kanal-EKG werden die elektrischen Signale<br />

des Herzens dreidimensional erfasst. Manchmal sind<br />

einzelne Aspekte, die eine präzise Rhythmus-Diagnostik<br />

ermöglichen, nur in ein oder zwei Ableitungen des<br />

12-Kanal-EKG vorhanden und können in den EKG-<br />

Aufzeichnungen anderer Ableitungen nicht erkannt<br />

werden (Abbildung 7.4).<br />

TDiese EKG-Aufzeichnungen können bei der primären<br />

Rhythmus-Diagnostik hilfreich sein, sind allerdings<br />

ebenso wichtig für die weitere Verlaufskontrolle und<br />

Langzeit-Therapie. Deswegen bedarf die effektive<br />

Behandlung einer Rhythmusstörung bei einem<br />

Kreislaufstillstand, gleichermaßen einer guten<br />

Dokumentation, einer akuten Interpretation und Primär-<br />

<strong>Maßnahmen</strong>.<br />

Wichtige Informationen über Art und Ursache einer<br />

Tachyarrhythmie können auch über das Erfassen der<br />

Reaktion auf bestimmte <strong>Maßnahmen</strong> (z.B. Karotissinus-<br />

Massage, Adenosin-Gabe) gewonnnen werden. Falls<br />

möglich sollte der Effekt einer solchen Maßnahme auf<br />

66 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

einem EKG-Ausdruck festgehalten werden, am besten in<br />

mehreren Ableitungen (Abbildung 7.5).<br />

Grundlagen der<br />

Elektrokardiographie<br />

Im Ruhezustand sind die Zellen des Herz-<br />

Reizleitungssystems und des Myokards polarisiert<br />

geladen. Eine Spannungsdifferenz von ungefähr 90<br />

mV besteht zwischen dem Zellinneren (das negativ<br />

geladen ist) und dem Extrazellularraum. Eine plötzliche<br />

Verschiebung von Calcium- und/ oder Natrium-Ionen<br />

durch die Zellmembran bewirkt eine Depolarisation,<br />

wobei diejenigen elektrischen Signale entstehen, welche<br />

durch das Reizleitungssystem fortgeführt die Kontraktion<br />

der Myokardzellen verursachen.<br />

Bei einem normalen Sinusrhythmus beginnt die<br />

Depolarisation in einer Gruppe spezialisierter<br />

Schrittmacherzellen, die Sinusknoten genannt wird.<br />

Dieser ist nahe der Eintrittsstelle der oberen Vena cava in<br />

den rechten Vorhof lokalisiert. Eine Depolarisationwelle<br />

läuft dann vom Sinusknoten ausgehend über das<br />

Vorhof-Myokard. Dieser Vorgang imponiert im EKG als<br />

P-Welle (Abbildung 7.6). Die Vorhofkontraktion ist die<br />

mechanische Antwort auf diesen elektrischen Impuls.<br />

Figure 7.6 Bestandteile des normalen EKG-Signals<br />

Die Überleitung des elektrischen Impulses auf die<br />

Ventrikel geschieht durch ein spezialisiertes Leitungs-<br />

European Resuscitation Council

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!