Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan
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Kardiales Monitoring, EKG<br />
und Rhythmus-Diagnostik<br />
Lernziele:<br />
■ Indikationen zum EKG-Monitoring.<br />
■ technik des EKG-Monitorings.<br />
■ Entstehung des EKG.<br />
■ Bedeutung der EKG-Aufzeichnung.<br />
■ Herzrhythmen im Rahmen des<br />
Kreislaufstillstandes.<br />
■ Erkennen anderer häufiger<br />
Herzrhythmusstörungen.<br />
Einleitung<br />
Bei einem Herz-Kreislaufstillstand ist die Beurteilung des<br />
Herzrhythmus bedeutsam für das Einleiten der korrekten<br />
Therapie. Deswegen soll so früh wie möglich ein EKG-<br />
Monitoring erfolgen.<br />
Bei manchen Patienten besteht die Gefahr, dass eine<br />
Herzrhythmusstörung zum Kreislaufstillstand oder<br />
anderen schwerwiegenden Verschlechterungen des<br />
Gesundheitszustandes führt. Frühzeitiges Erkennen und<br />
Behandeln einer Rhythmusstörung kann im Einzelfall<br />
den Kreislaufstillstand oder eine lebensbedrohliche<br />
Entwicklung verhindern. Risikopatienten sind solche mit<br />
Brustschmerzen, Bewußtseinsstörungen, Herzinsuffizienz,<br />
Palpitationen oder Schock. Alle Risikopatienten<br />
benötigen ein EKG-Monitoring.<br />
Beim Auftreten einer Rhythmusstörung kann schon<br />
das Monitoring einer einzelnen EKG-Ableitung hilfreich<br />
sein, führt jedoch nicht immer zur exakten Rhythmus-<br />
Diagnose. Deshalb sollte nach Möglichkeit immer<br />
eine 12-Kanal-Ableitung zur Dokumentation der<br />
Rhythmusstörung erfolgen.<br />
Das Monitoring einer einzelnen Ableitung ist<br />
keine verlässliche Technik um Hinweise auf eine<br />
Myokardischämie (ST-Strecken-Senkung) zu erkennen.<br />
Bei einem Patienten mit Brustschmerzen und Verdacht<br />
auf ein akutes Koronarsyndrom muss wiederholt ein 12-<br />
Kanal-EKG geschrieben werden.<br />
Im Kreislaufstillstand ist das Erkennen des<br />
Kammerflimmerns (VF) und der pulslosen ventrikulären<br />
Tachykardie (VT) als defibrillierbarer Rhythmus<br />
ausschlaggebend für eine erfolgreiche Therapie.<br />
Automatisierte externe Defibrillatoren (AED) und Geräte<br />
mit halbautomatischer Beratungsfunktion (ein sog. shock<br />
advisory defibrillator, SAD) können diese Rhythmen durch<br />
elektronische Auswertung verlässlich erkennen. Falls ein<br />
defibrillierbarer Rhythmus vorliegt, lädt der Defibrillator<br />
die geeignete Energie und informiert den Anwender von<br />
der Notwendigkeit eines Schocks. Die Einführung von<br />
AEDs hat es ermöglicht, dass Helfer ohne ausreichende<br />
Kenntnisse in Rhythmus-Diagnostik - sowohl innerklinisch<br />
als auch in der Öffentlichkeit - bei VF/VT erfolgreich eine<br />
Therapie einleiten können.<br />
Die korrekte Diagnose einiger Herz-Rhythmusstörungen<br />
erfordert Fachwissen und Erfahrung, allerdings kann auch<br />
der Nicht-Fachmann die meisten Rhythmusstörungen<br />
ausreichend für eine geeignete Therapie beurteilen.<br />
Oberste Priorität hat dabei, das Vorliegen einer<br />
Rhythmusstörung sowie unangemessen schneller oder<br />
langsamer Frequenzen zu erkennen. Um Fehler zu<br />
vermeiden ist daher ein strukturiertes Herangehen an die<br />
Rhythmus-Interpretation erforderlich. Die Dringlichkeit<br />
der Therapie wird mehr durch die Auswirkungen der<br />
Rhythmusstörung auf den Patientenzustand als durch<br />
die Art der Rhythmusstörung bestimmt. Bei einer<br />
Rhythmusstörung muss zuerst der Zustand des Patienten<br />
beurteilt werden. Erst dann erfolgt die bestmögliche<br />
Interpretation des Rhythmus. Behandle den patienten,<br />
nicht das EKG!<br />
Techniken des EKG-Monitorings<br />
Geräte<br />
KApItEL 7<br />
EKG-Geräte zeigen das EKG auf einem Bildschirm in<br />
Echtzeit an. Das Signal wird durch selbstklebende<br />
Elektroden auf der Haut des Patienten aufgenommen<br />
und über Kabel oder Telemetrie zu einem Monitor<br />
übertragen. Viele Geräte haben weitere Funktionen,<br />
wie die Möglichkeit EKG-Streifen auszudrucken<br />
oder zu speichern. Die meisten modernen Geräte<br />
verfügen über eine Anzeige der Herzfrequenz, einige<br />
haben programmierbare Alarme, die bei Über- oder<br />
Unterschreitung eines eingestellten Herzfrequenz-<br />
Bereiches warnen. Viele Systeme ermöglichen das<br />
Monitoring anderer Werte, wie Blutdruck oder<br />
Sauerstoffsättigung, die für die Beurteilung von<br />
Risikopatienten wichtig sind.<br />
Die digitale Verarbeitung des EKG ermöglicht eine<br />
elektronische Analyse des Herz-Rhythmus. Wenn ein<br />
Patient ein Monitoring benötigt, muss auch gewährleistet<br />
sein, dass der Monitor beobachtet wird, so dass bei einer<br />
Rhythmus-Änderung sofort gehandelt werden kann.<br />
Anlegen des EKG<br />
Die EKG-Elektroden sollen wie in Abbildung 7.1.<br />
gezeigt angelegt werden. Dadurch wird ein Erfassen<br />
der „modifizierten Extremitätenableitungen I, II und<br />
European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 63<br />
KAP<br />
7