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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Ein Mandrin kann verwendet werden, um den Tubus<br />

vorzuformen und steifer zu machen und ihn so in den<br />

Larynx zu führen.<br />

Eine schwierige Intubation kann verursacht werden<br />

durch:<br />

• Gesichtsverbrennungen und –traumen: es kann sich<br />

bei schweren Gesichtsschädelverletzungen und<br />

Verbrennungen der oberen Luftwege als unmöglich<br />

erweisen, BLS Techniken anzuwenden oder den<br />

Patienten zu intubieren. In solchen Fällen kann es<br />

notwendig sein, auf eine chirurgische Alternative<br />

zurückzugreifen (z.B. Krikothyreotomie).<br />

• Pathologien der oberen Luftwege (z.B. Tumore,<br />

Infektionen, Schwellungen bei Anaphylaxie, …)<br />

• Nicht fest sitzende / lose Zähne oder Zahnprothesen<br />

– diese können beschädigt oder gelockert werden,<br />

wenn übermäßiger Druck auf sie ausgeübt wird.<br />

Eine gute Intubationstechnik sollte dieses Risiko<br />

verringern.<br />

• Regurgitation von Mageninhalt – eine funktionierende<br />

Saugvorrichtung und ein Katheter mit großem<br />

Durchmesser sollten immer zur Hand sein. Krikoid-<br />

Druck kann passive Regurgitation und Aspiration<br />

verhindern.<br />

• Zusammenbeißen der Zähne – in den frühen Stadien<br />

der Reanimation kann eine gute Basiswiederbelebung<br />

eine tiefe Bewusstlosigkeit verhindern, die für<br />

eine Intubation erforderlich ist. Wenn dem so ist,<br />

dann greifen Sie auf einfache Atemwegs- und<br />

Beatmungstechniken zurück.<br />

Eine ösophageale Intubation sollte nicht unerkannt<br />

bleiben, wenn man den empfohlenen Leitlinien folgt,<br />

besonders dann nicht, wenn die Lage des endotrachealen<br />

Tubus mit einem Ösophagusdetektor und/oder<br />

Kapnometrie überprüft wird. Wenn Sie im Zweifel sind,<br />

entfernen Sie den Tubus und reoxygenieren Sie den<br />

Patienten mit Beutel/Maske.<br />

Eine mögliche Verletzung der HWS muss bei allen<br />

Patienten mit einer Anamnese eines schweren stumpfen<br />

Traumas vermutet werden. Kopf und Hals sollten manuell<br />

in einer Linie mit dem Körper gehalten werden. Die<br />

Intubation sollte von einem Erfahrenen durchgeführt<br />

werden.<br />

Krikoid-Druck<br />

Das Ziel dieses Manövers ist es, eine Regurgitation<br />

von Mageninhalt und das daraus folgende Risiko einer<br />

Aspiration zu verhindern. Das Manöver wird während der<br />

Beatmung mit dem Beatmungsbeutel und der Intubation<br />

durch einen geübten Helfer ausgeführt. Der Ringknorpel<br />

(Krikoid) liegt direkt unter dem Schildknorpel, wo er<br />

am oberen Ende der Trachea einen geschlossenen Ring<br />

bildet. Es wird ein Druck von 30 N (3 kg) von vorne nach<br />

hinten ausgeübt, der den Ringknorpel nach hinten und<br />

damit auch den Ösophagus nach hinten gegen die<br />

Wirbelsäule drückt (Abb. 6.16).<br />

Der Druck sollte erhalten bleiben, bis der endotracheale<br />

Tubus durch die Stimmbänder eingeführt und der Cuff<br />

aufgeblasen ist. Die Person, die die Intubation durchführt,<br />

gibt das Ende des Manövers vor. Der Krikoid-Druck darf<br />

nicht bei aktivem Erbrechen angewendet werden, es<br />

kann sonst zur Ösophagusruptur kommen. Wird die<br />

Technik ungenau oder mit zu großer Kraft angewendet,<br />

können die Beatmung mit dem Beatmungsbeutel und<br />

die Intubation erschwert werden. Ist eine Beatmung des<br />

Patienten nicht möglich, sollte der Druck, der auf das<br />

Krikoid ausgeübt wird, verringert oder ganz beendet<br />

werden.<br />

Figure 6.16 Cricoid pressure<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 57<br />

KAP<br />

6

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