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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 6 Atemwegsmanagement und Beatmung<br />

• Blockerspritze für das Aufblasen des Cuffs.<br />

• Extras:<br />

- wasserlösliches Gleitmittel;<br />

- Magill-Zange;<br />

- Führungsstäbe: entweder ein elastischer<br />

Führungsstab oder ein halbstarrer Mandrin;<br />

- Pflaster oder Verbandmaterial, um den Tubus zu<br />

fixieren;<br />

- Stethoskop zur Bestätigung der richtigen<br />

Tubuslage;<br />

- Absaugung mit einem großlumigen, starren<br />

Katheter (z.B. Yankauer) und einer Reihe von<br />

kleineren flexiblen Kathetern;<br />

- Ein exspiratorischer CO -Detektor oder ein<br />

2<br />

Ösophagusdetektor für die Bestätigung<br />

der richtigen Platzierung des Tubus. Der<br />

Ösophagusdetektor ist beim Kreislaufstillstand<br />

verlässlicher.<br />

Vorgehen nach der Intubation<br />

• Nach erfolgreicher Intubation verbinden Sie den<br />

Tubus mit einem Beatmungsgerät, z.B. einem<br />

Beatmungsbeutel, und beatmen Sie mit der<br />

größtmöglichen Sauerstoffkonzentration.<br />

• Blasen Sie den Cuff gerade soweit auf, dass kein Leck<br />

während der Inspiration auftritt.<br />

• Auskultieren Sie über dem Epigastrium um eine<br />

Mageninsufflation zu erkennen. Beobachten Sie<br />

die Thoraxbewegungen und auskultieren Sie, um<br />

zu prüfen, ob beide Lungen belüftet sind. Hören<br />

Sie besser an der Seite des Brustkorbes (mittlere<br />

Axillarlinie) als im vorderen Breich. Wenn nur die<br />

rechte Seite belüftet ist, könnte das dafür sprechen,<br />

dass der Tubus zu weit eingeführt worden ist und<br />

sich im rechten Hauptbronchus befindet: lassen<br />

Sie die Luft aus dem Cuff ab, ziehen Sie den Tubus<br />

1-2 cm zurück, blasen Sie den Cuff wieder auf und<br />

kontrollieren Sie die Beatmung erneut. Benutzen Sie<br />

einen Detektor für endexspiratorisches CO und/oder<br />

2<br />

einen Ösophagusdetektor um eine korrekte Tubuslage<br />

zu bestätigen (siehe unten).<br />

• Beatmen Sie weiter mit einer hohen<br />

Sauerstoffkonzentration.<br />

• Sichern Sie den Tubus mit Verbandmaterial oder<br />

einem Band. Pflaster ist bei feuchtem Gesicht nicht<br />

verlässlich.<br />

• Ein oropharyngealer Tubus (Guedeltubus) kann<br />

entlang des Trachealtubus eingeführt werden um die<br />

Tubuslage zu sichern und um Schäden am Tubus zu<br />

verhindern, falls der Patient das Bewusstsein erlangt<br />

und zubeißt.<br />

Bestätigung der richtigen Lage des<br />

endotrachealen tubus<br />

Eine Bestätigung der Tubuslage durch ausgeatmetes CO2 oder einen Ösophagusdetektor sollte das Risiko einer<br />

56 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

unerkannten ösophagealen Intubation verringern. Keine<br />

dieser Techniken wird aber einen Tubus, der in einem<br />

Hauptbronchus platziert ist, von einem richtig in der<br />

Trachea liegenden unterscheiden können.<br />

Der Ösophagusdetektor erzeugt einen Sog am<br />

trachealen Ende des endotrachealen Tubus, und<br />

zwar entweder durch Zurückziehen eines Kolbens<br />

an einer großen Spritze oder durch Entlastung eines<br />

zusammengedrückten elastischen Ballons. Dadurch<br />

kann Luft aus den unteren Atemwegen durch den<br />

endotrachealen Tubus, der in der durch Knorpelspangen<br />

„versteiften“ Trachea liegt, leicht angesaugt werden.<br />

Liegt der Tubus aber im Ösophagus, kann keine Luft<br />

aspiriert werden, da der Ösophagus kollabiert, wenn<br />

eine Aspiration versucht wird. Der Ösophagusdetektor<br />

ist normalerweise sowohl bei Patienten mit einem<br />

perfundierenden als auch einem nicht perfundierenden<br />

Rhythmus zuverlässig. Er kann aber bei Patienten mit<br />

Fettsucht, Spätschwangerschaft oder schwerem Asthma<br />

oder bei Vorliegen ausgiebiger trachealer Sekretion<br />

irreführend sein; unter diesen Umständen kann die<br />

Trachea kollabieren, wenn eine Aspiration versucht wird.<br />

CO 2 -Detektoren messen die Konzentration von aus den<br />

Lungen ausgeatmetem CO 2 . Ist nach sechs Beatmungen<br />

immer noch ausgeatmetes CO 2 vorhanden, weist dies<br />

auf eine Lage des endotrachealen Tubus in der Trachea<br />

oder im Hauptbronchus hin. Eine Bestätigung der<br />

richtigen Lage oberhalb der Carina erfordert jedoch die<br />

Auskultation des Brustkorbs beidseitig in der mittleren<br />

Axillarlinie. Bei Patienten mit spontaner Zirkulation<br />

weist ein Fehlen von ausgeatmetem CO 2 darauf hin,<br />

dass der Tubus im Ösophagus liegt. Während eines<br />

Kreislaufstillstandes kann der pulmonale Blutfluss<br />

aber so gering sein, dass nicht ausreichend CO 2 in die<br />

Lungen transportiert wird, so dass der Detektor einen<br />

richtig platzierten endotrachealen Tubus nicht erkennen<br />

kann. Wenn ausgeatmetes CO 2 beim Kreislaufstillstand<br />

detektiert wird, weist das verlässlich darauf hin, dass der<br />

Tubus in der Trachea oder im Hauptbronchus liegt, wenn<br />

es aber fehlt, wird die Lage des endotrachealen Tubus<br />

am besten mit einem Ösophagusdetektor bestätigt. Eine<br />

Vielzahl von elektronischen wie auch von einfachen,<br />

billigen, kolorimetrischen CO 2 -Detektoren sind sowohl für<br />

den klinischen wie auch für den präklinischen Gebrauch<br />

verfügbar.<br />

Mögliche Probleme während der<br />

endotrachealen Intubation<br />

Zu den anatomischen und pathologischen<br />

Veränderungen, die eine Intubation schwierig oder<br />

unmöglich machen können, gehören: fliehendes<br />

Kinn, kurzer Hals, vorstehende Schneidezähne,<br />

geringe Mundöffnung, bewegungseingeschränkte<br />

Halswirbelsäule und Trismus. Wenn die Stimmbänder<br />

nicht sichtbar sind, sollte nicht versucht werden den<br />

Tubus blind einzuführen. Ein elastischer Führungsstab<br />

ist einfacher durch die Glottis einzuführen als ein<br />

endotrachealer Tubus. Wenn dieser platziert ist, kann<br />

der Tubus darüber in die Trachea geführt werden.<br />

European Resuscitation Council

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