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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 6 Atemwegsmanagement und Beatmung<br />

Einführen der Larynxmaske<br />

• Wählen Sie eine Larynxmaske in entsprechender<br />

Größe und lassen Sie die Luft aus dem aufblasbaren<br />

Cuff ganz ab. Die Größe 5 ist für die meisten Männer<br />

passend, die Größe 4 für die meisten Frauen. Auf der<br />

äußeren Fläche rund um den Cuff (das ist jener Teil,<br />

der nicht in Kontakt mit dem Larynx kommt) sollte<br />

großzügig wasserlösliches Gleitmittel aufgetragen<br />

werden.<br />

• Beugen sie den Nacken des Patienten leicht und<br />

strecken Sie den Kopf (versuchen Sie eine neutrale<br />

Ausrichtung des Kopfes und Halses aufrecht zu<br />

erhalten, wenn der Verdacht auf eine Verletzung der<br />

Halswirbelsäule besteht).<br />

• Die LMA wird wie ein Stift gehalten und in den<br />

Mund eingeführt (Abb. 6.11). Die Spitze wird hinter<br />

die oberen Schneidezähne geschoben, wobei die<br />

Außenfläche am Gaumen entlang gleitet, bis sie die<br />

hintere Rachenwand erreicht. Die Maske wird dann<br />

nach hinten und unten entlang der Wölbung der<br />

Rachenhinterwand weitergeschoben. Bei Erreichen<br />

des hinteren Teils des Hypopharynx ist ein deutlicher<br />

Widerstand zu spüren. Wenn möglich sollte ein Helfer<br />

den Esmarch`schen Handgriff anwenden – dieses<br />

Manöver vergrößert den Raum im hinteren Pharynx<br />

und macht ein erfolgreiches Platzieren einfacher.<br />

• Mit einer Blockerspritze wird nun der Cuff mit Luft<br />

(40ml für Größe 5, 30ml für Größe 4) befüllt; alternativ<br />

befüllen Sie den Cuff bis zu einem Druck von 60<br />

cmH2O. Wenn das Einführen erfolgreich war, wird sich<br />

die LMA als Zeichen der richtigen Cuffposition ein bis<br />

zwei Zentimeter aus dem Mund heraus heben und der<br />

Kehlkopf wird nach vorne gedrückt.<br />

• Sollte die LMA nach 30 Sekunden nicht erfolgreich<br />

eingeführt sein, oxygenieren Sie den Patienten unter<br />

Verwendung einer Taschenmaske oder mit Beutel und<br />

Maske, bevor Sie einen weiteren Versuch mit der LMA<br />

unternehmen.<br />

• Die Lagekontrolle wird durch Auskultation über<br />

dem Brustkorb und Beobachtung beidseitiger<br />

Brustkorbbewegungen durchgeführt. Sind über<br />

Kehlkopf und/oder Mund größere Undichtigkeiten<br />

zu hören lässt das auf eine Fehllage der Larynxmaske<br />

schließen. Bei ausreichenden Thoraxbewegungen<br />

kann ein kleines Leck durchaus hingenommen<br />

werden.<br />

• Führen Sie einen Beißschutz entlang des Tubus ein<br />

und befestigen Sie die LMA mit einer Bandage oder<br />

Binde.<br />

52 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Figure 6.11 Insertion of a laryngeal mask airway<br />

Limitierungen der LMA<br />

• Bei hohem Atemwegswiderstand oder einer<br />

geringen Compliance der Lunge (Lungenödem,<br />

Bronchospasmus, chronisch-obstruktive<br />

Lungenerkrankung) können über die LMA keine<br />

ausreichend hohen Beatmungsdrucke appliziert<br />

werden. Folgen sind eine unzureichende Beatmung<br />

sowie die mögliche Magenüberblähung.<br />

• Es gibt noch keine Daten die belegen, dass es<br />

mit der LMA möglich ist, ohne Unterbrechung<br />

der Thoraxkompressionen, adäquat zu beatmen.<br />

Es ist anzunehmen, dass die ununterbrochene<br />

Thoraxkompression letztlich zu einer Leckage<br />

bei Beatmung führt. Versuchen Sie die<br />

Thoraxkompressionen initial ohne Pause<br />

durchzuführen; beenden Sie dies, wenn ein<br />

persistierendes Leck mit begleitender Hpoventilation<br />

vorliegt.<br />

• Aufgrund der supraglottischen Lage der LMA<br />

besteht ein theoretisches Risiko der Aspiration von<br />

Mageninhalt; in der klinischen Praxis wurde diese<br />

Komplikation bisher nur selten beschrieben.<br />

• Wenn der Patient nicht tief bewusstlos ist, kann<br />

das Einführen der LMA zu Husten, Pressen oder der<br />

Entwicklung eines Laryngospasmus führen. Dies<br />

kommt bei Patienten mit Kreislaufstillstand nicht vor.<br />

• Ist die Beatmung bei platzierter Larynxmaske nicht<br />

vernünftig durchzuführen, sollte die LMA sofort<br />

entfernt werden, die Luft aus dem Cuff abgelassen<br />

und ein neuer Versuch der Wiedereinführung nach<br />

genauer Ausrichtung von Kopf und Nacken gemacht<br />

werden.<br />

• In seltenen Fällen kann der Kehldeckel durch die<br />

European Resuscitation Council

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