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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Der Beatmungsbeutel<br />

Der Beatmungsbeutel kann an eine Gesichtsmaske,<br />

einen Endotrachealtubus, oder alternative<br />

Atemwegshilfsmittel wie die Larynxmaske oder den<br />

Combitubus angeschlossen werden. Wird der Beutel<br />

zusammengedrückt, wird der Inhalt in die Lungen<br />

des Patienten abgegeben. Beim Loslassen wird<br />

die ausgeatmete Luft über ein Einweg-Ventil in die<br />

Umgebung abgegeben; der Beutel füllt sich dann<br />

automatisch wieder über eine Öffnung am anderen<br />

Ende. Verwendet man den Beutel ohne zusätzlichen<br />

Sauerstoff, wird die Lunge des Patienten nur mit<br />

Umgebungsluft beatmet (Sauerstoffkonzentration 21%).<br />

Dies kann bis zu ca. 45% erhöht werden, indem man eine<br />

Sauerstoffversorgung mit 5-6 l/min direkt am Einlassventil<br />

des Beutels anschließt. Wenn ein Reservoir angeschlossen<br />

ist und die Sauerstoffzufuhr auf 10 l/min erhöht wird,<br />

kann eine inspiratorische Sauerstoffkonzentration von<br />

annähernd 85% erreicht werden. Wenn sich der Beutel<br />

wieder ausdehnt, wird er sowohl mit Sauerstoff aus dem<br />

Reservoir als auch durch den kontinuierlichen Fluss über<br />

den angesteckten Sauerstoffschlauch gefüllt.<br />

Obwohl der Beatmungsbeutel eine Beatmung mit<br />

hohen Sauerstoffkonzentrationen erlaubt, erfordert<br />

seine Verwendung durch nur eine Person beträchtliche<br />

Fertigkeiten. Wird er mit einer Gesichtsmaske verwendet,<br />

ist es oft schwierig, einen dichten Verschluss zwischen<br />

der Maske und dem Gesicht des Patienten zu erreichen,<br />

gleichzeitig den freien Atemweg sicher zu stellen und<br />

mit der anderen Hand den Beutel zusammenzudrücken.<br />

Jede größere Undichtigkeit hat eine Hypoventilation zur<br />

Folge. Wenn der Atemweg nicht frei ist, kann Luft auch<br />

in den Magen gelangen. Dies erschwert die Ventilation<br />

zusätzlich und erhöht das Risiko von Regurgitation<br />

und Aspiration. Die natürliche Neigung, eine undichte<br />

Stelle durch übertriebenes Zusammendrücken des<br />

Beatmungsbeutels zu kompensieren, resultiert in<br />

höheren Beatmungsdrücken und einer Überblähung<br />

des Magens. Manche Beatmungsbeutel haben einen<br />

Flussbegrenzer, der den Spitzendruck limitiert mit<br />

dem Ziel die Überblähung des Magens zu reduzieren.<br />

Darüber hinaus kann der Krikoid-Druck dieses Risiko<br />

der Magenüberblähung verringern, erfordert aber die<br />

Anwesenheit eines zweiten, geübten Helfers. Ein inkorrekt<br />

angewandter Krikoid-Druck kann die Beatmung des<br />

Patienten erschweren.<br />

Die Zwei-Personen Technik zur Beatmung mit dem<br />

Beatmungsbeutel ist zu bevorzugen (Abb. 6.9). Ein Helfer<br />

hält die Gesichtsmaske und führt mit beiden Händen den<br />

Esmarch`schen Handgriff aus, der andere Helfer drückt<br />

den Beutel zusammen. Auf diese Weise wird ein besseres<br />

Abdichten erzielt und die Lungen des Patienten können<br />

effektiver und sicherer beatmet werden.<br />

Figure 6.9 the two-person technique for using a bagmask<br />

ventilation<br />

Zusammenfassung<br />

• Atemwegsmanagement und Beatmung sind<br />

wichtige Komponenten der CPR.<br />

• Einfache Atemwegs-Manöver, mit oder ohne<br />

einfache Hilfsmittel, führen oftmals zu einem<br />

freien Atemweg.<br />

• Geben Sie allen Patienten hohe<br />

Sauerstoffkonzentrationen bis die arterielle<br />

Sauerstoffsättigung bekannt ist.<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 49<br />

KAP<br />

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