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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 6 Atemwegsmanagement und Beatmung<br />

Figure 6.4 Sizing of an oropharyngeal airway<br />

Während des Einführens eines oropharyngealen Tubus<br />

kann es passieren, dass die Zunge zurückgedrückt und<br />

damit die Obstruktion verschlimmert wird. Eine korrekte<br />

Einführungstechnik sollte dieses Problem verhindern. Das<br />

Einführen sollte nur bei bewusstlosen Patienten versucht<br />

werden: wenn glossopharyngeale und laryngeale<br />

Reflexe noch erhalten sind kann es zu Erbrechen oder<br />

Laryngospasmus kommen.<br />

Einführen eines oropharyngealen tubus:<br />

• Öffnen Sie den Mund des Patienten und überzeugen<br />

Sie sich, dass keine Fremdkörper vorhanden sind,<br />

die in den Larynx gedrückt werden könnten (wenn<br />

Fremdmaterial vorhanden ist, verwenden Sie einen<br />

Sauger um es zu entfernen).<br />

• Führen Sie den Tubus „umgekehrt“ in die Mundhöhle<br />

bis zum Übergang zwischen hartem und weichen<br />

Gaumen ein und drehen Sie ihn dann um 180° (Abb.<br />

6.5). Dann wird er weiter eingeführt, bis er im Pharynx<br />

liegt. Diese Drehtechnik minimiert das Risiko, die<br />

Zunge nach hinten und unten zu drücken. Entfernen<br />

Sie den Tubus wieder wenn der Patient würgt oder<br />

presst. Die richtige Lage wird durch eine bessere<br />

Durchgängigkeit der Atemwege angezeigt und<br />

dadurch, dass das abgeflachte verstärkte Teilstück<br />

zwischen den Zähnen des Patienten sitzt, oder an der<br />

Kieferleiste bei zahnlosen Patienten.<br />

46 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

Figure 6.5 Insertion of an oropharyngeal airway<br />

Behalten Sie nach dem Einführen die Überstreckung des<br />

Kopfes und Anhebung des Kinns oder den Esmarch`schen<br />

Handgriff bei und kontrollieren Sie die freien Atemwege<br />

und die Beatmung, indem Sie die „Sehen, Hören,<br />

Fühlen“ Technik verwenden. Bei Verdacht auf Verletzung<br />

der Halswirbelsäule behalten Sie die ursprüngliche<br />

Ausrichtung und Immobilisation von Kopf und Hals bei.<br />

Ein Absaugen durch den Guedel-Tubus ist normalerweise<br />

bei Verwenden eines dünnen, flexiblen Absaugkatheters<br />

möglich.<br />

Nasopharyngealtubus (Wendl-Tubus)<br />

Dieser besteht aus weichem, verformbarem Kunststoff,<br />

ist an einem Ende abgeschrägt und mit einer Verdickung<br />

am anderen Ende versehen (Abb. 6.3). Von nicht tief<br />

bewusstlosen Patienten werden sie besser toleriert als<br />

oropharyngeale Tuben. Bei Patienten mit Kieferklemme,<br />

Trismus oder maxillofazialen Verletzungen kann er<br />

lebensrettend sein. Ein versehentliches Einführen des<br />

Nasopharyngealtubus bei einer Schädelbasisfraktur<br />

in die Schädelhöhle ist möglich, aber extrem selten.<br />

Bei Vorliegen einer bekannten oder vermuteten<br />

Schädelbasisfraktur ist eine orale Atemwegssicherung<br />

anzustreben; wenn das aber nicht möglich ist und der<br />

Atemweg verlegt ist, kann das sanfte Einführen eines<br />

Nasopharyngealtubus lebensrettend sein (hier kann der<br />

Nutzen das Risiko deutlich überwiegen).<br />

Die Tubengrößen werden in Millimeter entsprechend<br />

ihrem inneren Durchmesser angegeben, wobei die<br />

Länge mit dem Durchmesser zunimmt. Die traditionelle<br />

Methode die Größe des Nasopharyngealtubus zu<br />

bestimmen (Messung anhand des kleinen Fingers des<br />

European Resuscitation Council

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