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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Figure 5.2 precordial thump<br />

Nicht-defibrillierbare Rhythmen<br />

(PEA und Asystolie)<br />

Pulslose elektrische Aktivität (PEA) ist definiert als<br />

organisierte, kardiale elektrische Aktivität ohne<br />

tastbare Pulse. Bei diesen Patienten finden sich häufig<br />

Myokardkontraktionen, die jedoch zu schwach sind, um<br />

einen tastbaren Puls oder einen messbaren Blutdruck zu<br />

erzeugen. Eine PEA kann durch reversible, zu behebende<br />

Ursachen bedingt sein (s.u.). Die Überlebensrate nach<br />

Asystolie oder PEA ist gering, es sei denn, reversible<br />

Ursachen können erkannt und rasch und effektiv<br />

behandelt werden.<br />

Behandlung einer PEA<br />

• Beginnen Sie die CPR (30:2).<br />

• Geben Sie 1 mg Adrenalin i.v., sobald ein venöser<br />

Zugang liegt.<br />

• Führen Sie die CPR mit 30:2 weiter, bis die Atemwege<br />

gesichert sind. Danach erfolgt die Herzdruckmassage<br />

ohne Beatmungspausen.<br />

• Überprüfen Sie nach 2 Minuten erneut den Rhythmus.<br />

- Falls eine organisierte, elektrische Aktivität vorliegt,<br />

versuchen Sie einen Puls zu tasten und/oder achten Sie<br />

auf Lebenszeichen:<br />

• Ist ein Puls tastbar und/oder sind Lebenszeichen<br />

erkennbar, beginnen Sie mit den <strong>Maßnahmen</strong> zur<br />

Vorsorgung nach der Reanimation.<br />

• Ist kein Puls tastbar und/oder sind keine<br />

Lebenszeichen erkennbar (PEA):<br />

• Führen Sie die CPR weiter.<br />

• Überprüfen Sie nach 2 Minuten erneut den<br />

Rhythmus und gehen Sie entsprechend vor.<br />

• Geben Sie alle 3-5 Minuten 1 mg Adrenalin i.v.<br />

(während jeder zweiten Handlungsschleife).<br />

- Falls jetzt ein Kammerflimmern (VF) bzw. eine pulslose<br />

Kammertachykardie (VT) vorliegt, wechseln Sie auf<br />

den linken Schenkel des Algorithmus (defibrillierbare<br />

Rhythmen).<br />

- Falls im EKG jetzt eine Asystolie oder agonaler<br />

Rhythmus zu erkennen ist:<br />

• Führen Sie die CPR weiter.<br />

• Überprüfen Sie nach 2 Minuten erneut den<br />

Rhythmus und gehen Sie entsprechend vor.<br />

• Geben Sie alle 3-5 Minuten 1 mg Adrenalin i.v.<br />

(während jeder zweiten Handlungsschleife).<br />

Behandlung einer Asystolie bzw. einer<br />

langsamen PEA (Herzfrequenz < 60 min -1 )<br />

• Beginnen Sie mit der CPR (30:2).<br />

• Überprüfen Sie die korrekte Lage der EKG-<br />

Ableitungen, ohne dabei die CPR zu unterbrechen.<br />

• Geben Sie 1 mg Adrenalin i.v., sobald ein venöser<br />

Zugang liegt.<br />

• Geben Sie einmalig 3 mg Atropin i.v.<br />

• Führen Sie die CPR mit 30:2 weiter, bis die Atemwege<br />

gesichert sind. Danach erfolgt die Herzdruckmassage<br />

ohne Unterbrechungen zur Beatmung.<br />

• Überprüfen Sie nach 2 Minuten erneut den Rhythmus<br />

und gehen Sie entsprechend vor.<br />

• Falls jetzt ein Kammerflimmern bzw. eine pulslose<br />

Kammertachykardie vorliegt, wechseln Sie auf den<br />

linken Schenkel des Algorithmus (defibrillierbare<br />

Rhythmen).<br />

• Geben Sie alle 3-5 Minuten 1 mg Adrenalin i.v.<br />

(während jeder zweiten Handlungsschleife).<br />

Asystolie<br />

Eine Asystolie kann durch einen exzessiven Vagustonus<br />

verstärkt oder ausgelöst werden. Dieser ist durch<br />

Medikamente unterdrückbar, welche einen Vagusreiz<br />

wirksam blockieren. Geben Sie daher bei Asystolie oder<br />

langsamer PEA (Frequenz < 60 min-1) 3 mg Atropin. Diese<br />

Dosis bewirkt eine maximale Vagusblockade.<br />

Überprüfen Sie bei vermuteter Asystolie sorgfältig<br />

das EKG auf das Vorhandensein von P-Wellen, da in<br />

dieser Situation ein Kammerstillstand mittels eines<br />

Schrittmachers wirksam behandelt werden kann. Die<br />

erfolgreiche Schrittmacherstimulation einer wahren<br />

Asystolie (ohne P-Wellen) ist hingegen unwahrscheinlich.<br />

<strong>Maßnahmen</strong> während der CPR<br />

Achten Sie während der Behandlung von persistierendem<br />

Kammerflimmern/pulsloser Kammertachykardie<br />

bzw. PEA/Asystolie darauf, dass zwischen den<br />

Defibrillationsversuchen eine effektiv und konsequente<br />

Herzdruckmassage durchgeführt wird. Versuchen Sie<br />

reversible Ursachen („4 H’s und HITS“) zu erkennen und<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 39<br />

KAP<br />

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