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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Behandlungsalgorithmus der erweiterten<br />

lebensrettenden <strong>Maßnahmen</strong><br />

(Advanced Life Support Algorithm) KApItEL 5<br />

Lernziele<br />

■ Die Funktion des Behandlungsalgorithmus<br />

der erweiterten lebensrettenden <strong>Maßnahmen</strong><br />

(Advanced Life Support/ALS).<br />

■ Die Behandlung von Kammerflimmern (VF)<br />

und pulsloser Kammertachykardie (Vt).<br />

■ Die Behandlung nicht-defibrillierbarer<br />

Rhythmen.<br />

■ Die Indikationen und die technik des<br />

präkordialen Faustschlages.<br />

■ Die potentiell reversiblen Ursachen des<br />

Kreislaufstillstandes.<br />

■ Die Rolle des teamleiters bei der<br />

Reanimation.<br />

Einführung<br />

Mit einem Kreislaufstillstand einhergehende Rhythmen<br />

kann man in zwei Gruppen einteilen: In defibrillierbare<br />

(Kammerflimmern, VF und pulslose Kammertachykardie,<br />

VT) und in nicht-defibrillierbare Rhythmen (Asystolie und<br />

pulslose elektrische Aktivität, PEA). Der grundlegende<br />

therapeutische Unterschied besteht in der Notwendigkeit<br />

zur Defibrillation bei Kammerflimmern bzw. pulsloser<br />

Kammertachykardie. Die übrigen <strong>Maßnahmen</strong> sind<br />

bei beiden Gruppen gleich, d.h. Herzdruckmassage,<br />

Atemwegssicherung und Beatmung, venöser Zugang,<br />

Adrenalingabe sowie das Erkennen und die Korrektur<br />

potentiell reversibler Ursachen.<br />

Der Behandlungsalgorithmus der erweiterten<br />

lebensrettenden <strong>Maßnahmen</strong> (ALS) beschreibt<br />

ein standardisiertes Vorgehen bei der Behandlung<br />

eines Kreislaufstillstandes. Er ermöglicht damit<br />

die situationsgerechte Durchführung der<br />

Behandlungsmaßnahmen - ohne langwierige Absprache.<br />

Anhand des Algorithmus kennt jedes Teammitglied die<br />

nächsten Schritte und kann sich entsprechend darauf<br />

vorbereiten. Dies steigert die Effektivität des Teams.<br />

Obwohl der ALS-Behandlungsalgorithmus (Abb. 5.1) für<br />

die meisten Arten von Kreislaufstillständen gilt, können<br />

besondere Umstände und Ursachen zusätzliche, spezielle<br />

<strong>Maßnahmen</strong> bedingen (s. Kapitel 13).<br />

<strong>Maßnahmen</strong>, die nachweisbar die Überlebensrate<br />

nach Kreislaufstillstand verbessern, sind die frühzeitige<br />

Defibrillation bei Kammerflimmern und pulsloser<br />

Kammertachykardie sowie die prompte und effektive<br />

Durchführung der kardiopulmonalen Reanimation<br />

(CPR), d.h. Herzdruckmassage und Beatmung. Obwohl<br />

weder mittels erweiterter <strong>Maßnahmen</strong> zur Sicherung<br />

der Atemwege, noch durch die Verabreichung von<br />

Medikamenten eine erhöhte Krankenhausentlassungsrate<br />

nach Kreislaufstillstand nachgewiesen werden konnte,<br />

sind diese nach wie vor Bestandteil der erweiterten<br />

lebensrettenden <strong>Maßnahmen</strong>. Im Rahmen der<br />

erweiterten <strong>Maßnahmen</strong> sollte jedoch besonders auf<br />

eine frühzeitige Defibrillation sowie eine korrekte und<br />

konsequent durchgeführte kardiopulmonale Reanimation<br />

(CPR) geachtet werden.<br />

Defibrillierbare Rhythmen<br />

(Kammerflimmern, VF und pulslose<br />

Kammertachykardie, VT)<br />

Dem Kreislaufstillstand Erwachsener liegt initial<br />

meist ein Kammerflimmern (VF) zugrunde, dem eine<br />

Kammertachykardie (VT), eine Bradyarrhythmie, oder<br />

seltener eine supraventrikuläre Tachykardie (SVT)<br />

vorangegangen sein kann. Nach Bestätigung des<br />

Kreislaufstillstandes muss umgehend Hilfe (einschließlich<br />

eines Defibrillators) angefordert und die kardiopulmonale<br />

Reanimation (CPR) gestartet werden. Beginnen Sie die<br />

externe Herzdruckmassage mit einem Kompressions-<br />

Ventilations-Verhältnis von 30 zu 2 (s. Kapitel 4).<br />

Sobald ein Defibrillator verfügbar ist, überprüfen Sie<br />

den vorliegenden Rhythmus mittels selbstklebender<br />

Elektroden oder über die Paddles des Defibrillators.<br />

Liegt ein Kammerflimmern oder eine pulslose<br />

Kammertachykardie vor, folgen Sie den nachstehenden<br />

Behandlungsschritten.<br />

Behandlung defibrillierbarer Rhythmen<br />

(VF/VT)<br />

• Führen Sie eine Defibrillation durch. Geben Sie einen<br />

Schock mit 150-200 Joules (biphasisch) bzw. 360<br />

Joules (monophasisch) ab.<br />

• Nehmen Sie dann umgehend wieder die<br />

Herzdruckmassage auf (30:2), ohne erneute<br />

Rhythmus- oder Pulskontrolle.<br />

• Führen Sie die CPR weiter für 2 Minuten; unterbrechen<br />

Sie diese dann kurz zur Überprüfung des EKG-<br />

Rhythmus.<br />

- Besteht weiterhin VF/VT:<br />

• Geben Sie einen weiteren Schock (Nr. 2) mit<br />

150-360 Joules (biphasisch) bzw. 360 Joules<br />

(monophasisch) ab.<br />

• Nehmen Sie dann umgehend wieder die CPR auf<br />

und führen diese über 2 Minuten weiter.<br />

• Unterbrechen Sie dann die CPR kurz zur<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 35<br />

KAP<br />

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