23.08.2013 Aufrufe

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

selten plötzlich oder unerwartet. Eine Strategie zur<br />

Erkennung von Risikopatienten könnte möglicherweise<br />

einige Kreislaufstillstände verhindern oder aussichtslose<br />

Reanimationen vermeiden (Kapitel 2).<br />

Vorgehen bei kollabierten<br />

Patienten im Krankenhaus<br />

Den Algorithmus für die anfängliche Behandlung von<br />

Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand im<br />

Krankenhaus zeigt Abbildung 4.1.<br />

1. Persönliche Sicherheit<br />

Es gibt nur wenige Berichte über Ersthelfer, die durch<br />

die Durchführung einer Wiederbelebung zu Schaden<br />

gekommen sind.<br />

• Die persönliche Sicherheit und die des<br />

Wiederbelebungs-Teams hat oberste Priorität während<br />

jedes Wiederbelebungs-Versuchs.<br />

• Überprüfen Sie, ob die Umgebung des Patienten<br />

gefahrlos ist.<br />

• Ziehen Sie Handschuhe so früh wie möglich an.<br />

Andere Schutzmaßnahmen wie Schutzbrillen,<br />

Schürzen und Gesichtsmasken können notwendig<br />

sein.<br />

• Das Risiko einer Infektion ist viel niedriger als<br />

vermutet. Es gibt einzelne Berichte von Infektionen<br />

mit Tuberkulose (Tbc) und „Severe Acute Respiratory<br />

Syndrome (SARS)“. Eine Ansteckung mit HIV<br />

während der Wiederbelebung wurde bis jetzt nicht<br />

beobachtet. Verwenden Sie Taschenmasken mit<br />

Filter oder eine Schutzmaske mit Ein-Weg-Ventil,<br />

um das Infektionsrisiko während der Beatmung zu<br />

minimieren. Die Effektivität von Beatmungstüchern ist<br />

nicht gesichert und sie verhindern nicht zuverlässig<br />

den Übertritt von Bakterien auf den Ersthelfer.<br />

• Tragen Sie einen Ganzkörper-Infektionsschutz wenn<br />

das Opfer mit schwerwiegenden Krankheiten wie<br />

SARS oder Tbc infiziert ist.<br />

• Die neuesten Hinweise zum Infektionsschutz finden<br />

sie unter www.rki.de<br />

• Seien Sie vorsichtig mit spitzen Gegenständen. Eine<br />

dafür vorgesehene Abwurfbox sollte vorhanden sein.<br />

Wenn Patienten unter Reanimation transportiert<br />

werden müssen, sollte mit Bedacht vorgegangen<br />

werden.<br />

• Vorsicht bei Patienten, die Giftstoffen ausgesetzt<br />

waren. Vermeiden Sie Mund-zu-Mund-Beatmung und<br />

Kontakt mit der Ausatemluft des Patienten bei Zyanid<br />

oder Hydrogensulfid-Vergiftungen.<br />

• Vermeiden Sie Kontakt bei Vergiftungen mit ätzenden<br />

Substanzen (z.B. starken Säuren, Basen, Paraquat)<br />

oder bei Substanzen, die über die Haut oder den<br />

Respirationstrakt aufgenommen werden können (z.B.<br />

Organophosphate).<br />

• Es gibt keine Berichte über Infektionen, die durch<br />

Wiederbelebungs-Training aufgetreten sind. Es sollten<br />

jedoch trotzdem Vorsichtsmaßnahmen beachtet<br />

werden, um eine mögliche Infektion zu verhindern.<br />

Reinigen Sie die Übungspuppen regelmäßig und<br />

desinfizieren Sie diese nach jedem Gebrauch.<br />

Einige Puppen haben Einmal-Gesichtsstücke und<br />

-Atemwegsteile, die eine Reinigung vereinfachen.<br />

2. Bewusstseinskontrolle<br />

• Wenn Sie sehen, wie ein Patient kollabiert, oder<br />

wenn Sie einen offensichtlich nicht ansprechbaren<br />

Patienten in einem klinischen Bereich auffinden,<br />

sollten Sie zuerst um Hilfe rufen und dann den<br />

Bewusstseinszustand des Patienten untersuchen<br />

(Schütteln und Ansprechen).<br />

Schütteln Sie vorsichtig die Schultern des Patienten<br />

und fragen Sie laut: „Geht es Ihnen gut?“ (Abbildung<br />

4.2).<br />

• Wenn andere Mitarbeiter in der Nähe sind, können<br />

mehrere <strong>Maßnahmen</strong> gleichzeitig gesetzt werden.<br />

Figure 4.2 Shake and shout<br />

3A. Der Patient reagiert auf Ansprache<br />

• Eine rasche medizinische Untersuchung sollte<br />

erfolgen. Abhängig von der Organisation innerhalb<br />

des Krankenhauses kann diese auch ein medizinisches<br />

Notfallteam (z.B. MET) durchführen. Während der<br />

Wartezeit sollte der Patient entsprechend dem ABCDE-<br />

Schema untersucht werden. Es sollte Sauerstoff<br />

gegeben, der Patient an ein Überwachungsgerät<br />

angeschlossen und ein venöser Zugang gelegt<br />

werden.<br />

3B. Der Patient reagiert nicht<br />

• Der genaue Ablauf hängt vom jeweiligen Training und<br />

der Erfahrung bei der Überprüfung von Atmung und<br />

Kreislauf bei kranken Patienten ab. Schnappatmung<br />

(vereinzelte Atemzüge, langsame oder geräuschvolle<br />

Atmung) kommt häufig in der frühen Phase eines<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 29<br />

KAP<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!