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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Komplikationen (z.B. Herzinsuffizienz) erfolgreich<br />

behandelt worden sind.<br />

Sollte eine Thrombolysebehandlung durchgeführt<br />

worden sein, kann bei einigen Patienten eine wirksame<br />

Stenose oder ein instabiler Plaque in der schuldigen<br />

Koronararterie verblieben sein; durch eine PCI kann<br />

in diesem Fall eine Stabilisierung erreicht werden und<br />

damit das Risiko eines Wiederverschlusses der Arterie<br />

mit nachfolgendem Infarkt, Kreislaufstillstand und<br />

plötzlichem Tod reduziert werden. Ein Belastungstest<br />

kann ein solches Risiko aufdecken, der Test ist aber in<br />

einer solchen Situation weder hoch sensitiv noch hoch<br />

spezifisch; deshalb wird bei dieser Patientengruppe<br />

immer häufiger eine Koronarangiographie als Teil der<br />

Risiko-Stratifizierung vor der Krankenhausentlassung<br />

durchgeführt. Die Rolle einer „facilitated PCI“ (dabei wird<br />

nach initialer Thrombolysebehandlung eine frühzeitige<br />

Koronarangiographie und PCI durchgeführt) bleibt<br />

Gegenstand weiterer Diskussionen und laufender<br />

Studien.<br />

Ventrikuläre Arrhythmien<br />

als Komplikation von akuten<br />

Koronarsyndromen<br />

Wenn eine ventrikuläre Arrhythmie als Komplikation<br />

eines ACS auftritt, interpretieren Sie ihre Bedeutung im<br />

Zusammenhang mit der konkreten klinischen Situation<br />

und dem genauen Beginn der Arrhythmie. Wenn es<br />

innerhalb der ersten 24-48 Stunden nach einem STEMI<br />

zu einem Kreislaufstillstand mit Kammerflimmern oder<br />

pulsloser Kammertachykardie kommt, und die weitere<br />

Erholung unkompliziert ist, ist das Risiko weiterer<br />

ventrikulärer Arrhythmien relativ niedrig und wird durch<br />

andere Faktoren, insbesondere dem Schweregrad der<br />

linksventrikulären Funktionsstörung bestimmt.<br />

Wenn Kammerflimmern oder pulslose VT im<br />

Zusammenhang mit einem Nicht- ST – Hebungs-ACS<br />

auftritt, kann das Risiko für neuerliche ventrikuläre<br />

Arrhythmien weiter bestehen. Wenn die Arrhythmie<br />

durch eine schwere Myokardischämie verursacht worden<br />

ist, wird eine Revaskularisation dringend benötigt, um<br />

ein Wiederauftreten der Ischämie zu verhindern und das<br />

Risiko nachfolgender Arrhythmien zu reduzieren. Falls<br />

dies nicht möglich ist, oder wenn die Arrhythmie ohne<br />

Hinweis auf schwere Minderdurchblutung aufgetreten<br />

ist, bleibt das Risiko weiterer ventrikulärer Arrhythmien<br />

für den Patienten bestehen. Solche Patienten sollten<br />

mit der Absicht einer ICD-Implantation vor der<br />

Krankenhausentlassung einem Kardiologen vorgestellt<br />

werden.<br />

Patienten, die Kammerflimmern oder pulslose VT als<br />

späte Komplikation nach einem Herzinfarkt oder nicht im<br />

Zusammenhang mit einem ACS entwickeln, haben ein<br />

Risiko für ein Wiederauftreten des Kreislaufstillstandes<br />

und sollten noch vor der Krankenhausentlassung<br />

dringend einem Kardiologen vorgestellt werden, mit der<br />

Absicht einer ICD-Implantation.<br />

Andere Komplikationen von akuten<br />

Koronarsyndromen<br />

Herzinsuffizienz<br />

Das Risiko für weitere Verschlechterung, Kreislaufstillstand<br />

und Tod ist für Patienten, die im Rahmen eines AMI oder<br />

anderen ACS eine Herzinsuffizienz entwickeln, erhöht.<br />

Sofortige und wirksame Behandlung der Herzinsuffizienz<br />

zur Risikoreduktion ist erforderlich. Geben Sie<br />

Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) und/oder Nitroglycerin<br />

(sublingual und/oder intravenös) als unmittelbare<br />

symptomatische Therapie. Schleifendiuretika sollten<br />

routinemäßig verabreicht werden um die Symptome zu<br />

beherrschen, Bedarf und Dosis sollten in den ersten Tagen<br />

zumindest täglich überprüft werden. Vergewissern Sie<br />

sich, dass eine ACE-Hemmertherapie begonnen worden<br />

ist, und steigern Sie nach Verträglichkeit bis zur Zieldosis.<br />

Bei Patienten mit ACE- Unverträglichkeiten muss die<br />

Gabe von Angiotensin- Rezeptor- Blockern erwogen<br />

werden. Wenn eine nachgewiesene Einschränkung der<br />

systolischen Linksventrikelfunktion vorliegt, (EF 40%<br />

oder weniger), beginnen Sie mit einem Aldosteron-<br />

Antagonisten (z.B.:Eplerenon oder Spironolacton).<br />

Kardiogener Schock<br />

Dieser umfasst eine schwere Hypotonie mit mangelnder<br />

Durchblutung der Peripherie, häufig begleitet von<br />

Lungenödem, Schwindel oder Verwirrtheit infolge<br />

zerebraler Minderdurchblutung und Oligurie infolge<br />

Mangeldurchblutung der Nieren. Die Mortalität ist sehr<br />

hoch, kann aber reduziert werden durch eine frühe<br />

Revaskularisation durch eine PCI. Einige Patienten können<br />

durch eine Behandlung mit Inotropika (z.B. Dobutamin)<br />

gebessert werden, aber diese Behandlung sollte nur<br />

von erfahrenen Anwendern begonnen und überwacht<br />

werden. Bei ausgewählten Patienten können andere<br />

Behandlungen, wie beispielsweise mit der intra-aortalen<br />

Ballonpumpe (IABP) hilfreich sein, diese erfordern<br />

ebenfalls eine Überwachung durch Experten.<br />

Wenn sich bei einem Patienten mit STEMI ein kardiogener<br />

Schock entwickelt, kann die frühzeitige kardiologische<br />

Vorstellung mit der Absicht einer Notfall-PCI<br />

lebensrettend sein.<br />

Andere Herzrhythmusstörungen<br />

Die Behandlung weiterer Herzrhythmusstörungen wird<br />

im Kapitel 12 näher erörtert.<br />

Vorhofflimmern in Zusammenhang mit einem akuten<br />

Koronarsyndrom weist in einem gewissen Grad auf<br />

eine bestehende Herzinsuffizienz hin: die Behandlung<br />

sollte einerseits diesen Umstand berücksichtigen, und<br />

andererseits auf die Normalisierung der Herzfrequenz<br />

oder des Rhythmus ausgerichtet sein.<br />

Ein AV- Block im Zusammenhang mit einem inferioren<br />

Infarkt tritt häufig bei übermäßiger Vagusaktivierung auf.<br />

Die QRS- Komplexe sind oft schmal (

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