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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Analyse und Outcome<br />

nach einem Kreislaufstillstand<br />

Lernziele<br />

■ Die Gründe für die augenscheinlichen<br />

Unterschiede in den Erfolgsquoten nach einem<br />

Kreislaufstillstand.<br />

■ Warum es notwendig ist, ein einheitliches<br />

„protokoll“ des Outcome nach einem<br />

Kreislaufstillstand einzuführen.<br />

■ Welche Daten sind zu sammeln.<br />

■ Wie man die Daten sammelt.<br />

Variabilität des Outcome nach einem<br />

Kreislaufstillstand<br />

Die Überlebensraten nach einem außerklinischen<br />

Kreislaufstillstand schwanken zwischen verschiedenen<br />

Gesundheitssystemen deutlich. Eine Überprüfung<br />

von Rettungsdiensten (EMS) mit der Möglichkeit einer<br />

Defibrillation, die 33.124 Patienten umfasste, berichtete<br />

von einer durchschnittlichen Überlebensrate bis zur<br />

Krankenhausentlassung von 6,4% mit einem Spanne<br />

zwischen 0% und 20,7%.<br />

Zusammenfassende Daten aus 37<br />

Rettungsdienstbereichen in Europa zeigen, dass die<br />

Überlebensrate bis zur Krankenhausentlassung nach<br />

einem vom Rettungsdienst behandelten präklinischen<br />

Kreislaufstillstand 10,7% beträgt.<br />

Nach einem innerklinischen Kreislaufstillstand liegt<br />

die Überlebensrate innerhalb der ersten 24 Stunden<br />

zwischen 13% und 59% und das Überleben bis zur<br />

Entlassung zwischen 3% und 27%. Die durchschnittliche<br />

Überlebensrate bis zur Entlassung nach einem<br />

innerklinischen Kreislaufstillstand, liegt bei 15%. Es gibt<br />

zwei Hauptgründe für diese Verteilungsbreite;<br />

Viele verschiedene Variable beeinflussen das Ergebnis<br />

nach einem Kreislaufstillstand. Dazu gehören:<br />

• Unterschiede in der Art des „EMS“ Systems (z.B.<br />

Verfügbarkeit von Defibrillatoren, Unterschiede in den<br />

Hilfsfristen);<br />

• Unterschiede in der Häufigkeit einer<br />

Ersthelferreanimation;<br />

• Unterschiede in den Gesamtpatientenzahlen (Studien<br />

können auf innerklinische Kreislaufstillstände<br />

beschränkt sein oder auch Kreislaufstillstände<br />

einschließen, die vor einer Einlieferung stattfanden);<br />

• Bestehende Begleiterkrankungen;<br />

• Die Häufigkeit, mit der „do-not-attempt-resuscitation“<br />

KApItEL17<br />

(DNAR) Richtlinien angewendet werden;<br />

• Der primäre Rhythmus des Kreislaufstillstandes;<br />

• Die Definition von Kreislaufstillstand (z.B.<br />

Einbeziehung von primären Atemstillständen);<br />

• Verfügbarkeit von Herzalarm- und medizinischen<br />

Notfallteams (MET);<br />

• Die Definition von Überleben (z.B. Rückkehr eines<br />

spontanen Kreislaufs, 5 Minuten, 24 Stunden,<br />

Entlassung aus dem Krankenhaus).<br />

Es besteht ein Mangel an Einheitlichkeit bei der<br />

Dokumentation des Ablaufs und des Ergebnisses eines<br />

Reanimationsversuchs. Zum Beispiel wird die Definition<br />

des Überlebens unterschiedlich dokumentiert als<br />

Rückkehr eines Spontankreislaufs oder Überleben<br />

nach 5 min, 1 h, 24 h, oder bis zur Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus. Der Mangel an Einheitlichkeit bei<br />

der Dokumentation von Kreislaufstillständen macht<br />

es schwierig, den Einfluss einzelner Faktoren auf das<br />

Überleben zu evaluieren, wie z.B. neue Medikamente<br />

oder Techniken.<br />

Neue <strong>Maßnahmen</strong>, auch wenn diese die Überlebensrate<br />

nur geringfügig verbessern, sind angesichts der großen<br />

Anzahl der jährlichen Opfer eines Kreislaufstillstands<br />

wichtig. Es ist unwahrscheinlich, dass regionale<br />

Krankenhäuser oder Gesundheitssysteme ausreichend<br />

Patientenzahlen behandeln können, um relevante<br />

Effekte ein- oder ausschließen zu können. Ein möglicher<br />

Lösungsansatz ist es, einheitliche Definitionen<br />

einzuführen und standardisierte Daten, sowohl zum<br />

Ablauf als auch zum Ergebnis, einer Wiederbelebung bei<br />

einer großen Patientenzahl in unterschiedlichen Zentren<br />

zu sammeln. Änderungen im Ablauf der Wiederbelebung<br />

können dann eingeführt und evaluiert werden, wenn<br />

eine einheitliche und verlässliche Dokumentation<br />

des Outcome verwendet wird. Dies ist eine wichtige<br />

Voraussetzung um Medikamente oder Techniken, die in<br />

experimentellen Studien entwickelt wurden, verlässlich in<br />

klinischer Umgebung zu evaluieren.<br />

Leitlinien zur einheitlichen<br />

Dokumentation von<br />

Reanimationsdaten: der „Utstein<br />

Style“<br />

1991 und 1997 entwickelte eine Projektgruppe der<br />

American Heart Association, des European Resuscitation<br />

Council, der Heart and Stroke Foundation of Canada<br />

und des Australian Resuscitation Council Leitlinien zur<br />

einheitlichen Dokumentation von Daten präklinischer<br />

European Resuscitation Council <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong> 175<br />

KAP<br />

17

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