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Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen - Erkan Arslan

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Kapitel 2 Erkennung von Risikopatienten und die Vermeidung eines Kreislaufstillstandes<br />

gestoppt werden. Bedenken Sie alternative<br />

Behandlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der<br />

Gewebsperfusion, z.B. inotrope Substanzen oder<br />

Vasopressoren.<br />

18. Hat der Patient primär Brustschmerzen und vermuten<br />

Sie ein akutes Koronarsyndrom, leiten Sie ein 12-<br />

Kanal-EKG ab und behandeln Sie initial mit Sauerstoff,<br />

Nitroglycerin, Acetylsalicylsäure (ASS) und Morphin.<br />

D = Disability (neurologisches Defizit)<br />

Häufige Ursachen einer Bewusstlosigkeit sind eine<br />

ausgeprägte Hypoxie, Hyperkapnie, zerebrale<br />

Hypoperfusion, oder die wiederholte Gabe von<br />

analgosedierenden Medikamenten.<br />

1. Überprüfen Sie erneut die Punkte ABC. Schließen Sie<br />

eine Hypoxie und Hypotension aus, oder behandeln<br />

Sie diese.<br />

2. Überprüfen Sie die Stationskurve des Patienten auf<br />

reversible medikamenteninduzierte Ursachen für eine<br />

Bewusstseinsstörung. Geben Sie Antagonisten falls<br />

erforderlich (z.B. Naloxon bei Opiatüberdosierung).<br />

3. Untersuchen Sie die Pupillen auf Größe, Isokorie und<br />

Lichtreaktion.<br />

4. Machen Sie eine kurze Vigilanzprüfung mit Hilfe der<br />

AVPU-Methode:<br />

A = Alert (Wach)<br />

V = Responds to Vocal stimuli (Reagiert auf<br />

Ansprache)<br />

P = Responds to painful stimuli (Reagiert auf<br />

Schmerzreize)<br />

U = Unresponsive (Keine Reaktion)<br />

Verwenden Sie als Alternative die Glasgow-Coma-<br />

Skala.<br />

5. Schließen Sie eine Hypoglykämie durch<br />

Blutzuckermessung aus (z.B. Blutzuckermessgerät<br />

oder BZ-Stick). Sollte der Blutzucker niedriger als 60<br />

mg dl-1 (3 mmol l-1 ) sein, geben Sie 50 ml Glucose 10<br />

% intravenös.<br />

6. Bringen Sie bewusstlose Patienten in Seitenlage,<br />

solange die Atemwege nicht gesichert sind.<br />

E = Exposure (Exploration,<br />

Untersuchung)<br />

Für eine gründliche Untersuchung kann ein komplettes<br />

Entkleiden des Patienten notwendig sein. Respektieren<br />

Sie die Würde des Patienten und halten Sie den<br />

Wärmeverlust so gering wie möglich.<br />

Zusätzliche Informationen<br />

1. Erheben Sie eine vollständige Anamnese mit dem<br />

Patienten, seinen Verwandten und Freunden, sowie<br />

dem beteiligten medizinischen Personal.<br />

2. Überprüfen Sie die Patientenakte und Kurve:<br />

12 <strong>Erweiterte</strong> <strong>Lebensrettende</strong> <strong>Maßnahmen</strong><br />

a. Achten Sie auf die dokumentierten Vitalparameter<br />

und Trends.<br />

b. Prüfen Sie, ob alle wichtigen Medikamente gegeben<br />

wurden.<br />

3. Überprüfen Sie Laborparameter und<br />

Röntgenbefunde.<br />

4. Entscheiden Sie über den Ort der Weiterbehandlung<br />

(z.B. Station, Wachstation, Intensivstation).<br />

5. Dokumentieren Sie alle Geschehnisse,<br />

Untersuchungen, Entscheidungen und <strong>Maßnahmen</strong><br />

in den Patientenunterlagen. Beschreiben Sie die<br />

Reaktion des Patienten auf die Behandlung.<br />

6. Erwägen Sie eine definitive Behandlung der<br />

auslösenden Grunderkrankung.<br />

Zusammenfassung<br />

• Die meisten Patienten, die einen<br />

Kreislaufstillstand im Krankenhaus erleiden,<br />

bieten Warnsymptome.<br />

• Frühzeitiges Erkennen und Behandlung<br />

von kritisch kranken Patienten kann einen<br />

Kreislaufstillstand verhindern.<br />

• Zur frühzeitigen Erfassung gefährdeter Patienten<br />

sollten standardisierte Strategien etabliert<br />

werden (z.B. Early-Warning-Scores).<br />

• Atemwegs-, Atmungs- und Kreislaufprobleme<br />

(ABC-Probleme) können einen Kreislaufstillstand<br />

verursachen.<br />

• Benutzen Sie das ABCDE-Schema um kritisch<br />

kranke Patienten zu untersuchen und zu<br />

behandeln.<br />

Weiterführende Literatur<br />

International Liaison Committee on Resuscitation. Part 4. Advanced<br />

Life Support 2005 International Consensus on Cardiopulmonary<br />

Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care Science with<br />

Treatment Recommendations. Resuscitation 2005; 67:213-247<br />

Nolan JP, Deakin CD, Soar J, Bottiger BW, Smith G. European<br />

Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2005. Section 4: Adult<br />

advanced life support. Resuscitation 2005; 67S1: S39-S86<br />

National Confidential Enquiry into Patient Outcome and Death. An<br />

Acute Problem? London: National Confidential Enquiry into Patient<br />

Outcome and Death; 2005.<br />

Cretikos M, Parr M, Hillman K, et al. Guidelines for the uniform reporting<br />

of data for medical emergency teams. Resuscitation 2006 in press.<br />

Smith GB, Osgood VM, Crane S. ALERT - a multiprofessional training<br />

course in the care of the acutely ill adult patient. Resuscitation<br />

2002;52:281-286.<br />

European Resuscitation Council

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